Einstieg in die Ausstellung „Sinneszauber – Wahrnehmung und Philosophie“ (1) Name: …………………………………………………………………………………… Im Rahmen des Projekts „Sinneszauber – Wahrnehmung und Philosophie“ hat das Hands-on-Museum turmdersinne die Antworten auf die folgenden 14 Fragen der Philosophie auf Informationstafeln zusammengefasst. Frage Ist Glück ein guter Maßstab? Verstehe die Frage nicht Mich interessiert die Frage… eher gar sehr etwas nicht nicht Ist unser Wille frei? Kommen Werte aus der Natur? Können wir die Welt erkennen? Steckt der Geist im Gehirn? Was heißt „erklären“? Was ist der Mensch? Was ist Schönheit? Was ist Wahrheit? Welches Leben ist schützenswert? Wie wird Moral begründet? Wirkt Gott in der Welt? Woher kommt unser Verstand? Wozu Logik? 1. Für welche der obigen Fragen interessierst Du dich? Kreuze an, wie sehr dich die einzelnen Fragen/Themen interessieren. 2. Wähle eine Frage aus und verfasse deine persönliche Antwort (philosophischen Essay). Vielleicht hast du schon eigene Erfahrungen mit dem Thema gemacht? Dann erzähle auch deine Geschichte dazu. Gemeinnützige turmdersinne GmbH Erlebnisausstellungen Nürnberg, Büro: Spittlertorgraben 45, 90429 Nürnberg; Museum am Westtor Tel.: (0911) 94432-81, Fax: -69, www.turmdersinne.de, [email protected], Geschäftsführer: Dr. Rainer Rosenzweig Bankverbindung: Sparkasse Nürnberg, IBAN: DE24 7605 0101 0001 6812 91, BIC: SSKNDE77XXX, Steuer-Nr. 241/147/10268, Amtsgericht Nürnberg HRB 15317 Handreichung „Wie schreibe ich einen philosophischen Essay?“ Der Essay (Plural: Essays), auch: Essai (seltener das Essay) ist eine geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit seinem jeweiligen Thema. Die Kriterien wissenschaftlicher Methodik können dabei vernachlässigt werden; der Autor hat also relativ große Freiheiten. (Wikipedia/http://de.wikipedia.org/wiki/Essay) Der Essay ist wie jede (wissenschaftliche) Arbeit aufgebaut, also er besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung wird als erstes die Frage geklärt, die Begriffe definiert und das Thema eingegrenzt. Dann erklärst du, weshalb diese Frage für dich und auch andere wichtig ist. Du kannst auch schon einen kurzen Überblick über das geben, was du zeigen willst. Im Hauptteil werden deine Thesen, Argumente, Beispiele und mögliche Einwände aufgeführt. Dabei solltest du auf das korrekte Argumentieren achten. Du darfst bei einem philosophischen Essay deine eigenen Ansichten vertreten, auch deine subjektiven Standpunkte und Meinungen darlegen. Der Schluss ist eine Zusammenfassung deiner Argumente. Du kannst auch einen Ausblick auf eine weiterführende Frage geben. Achte aber darauf, dass du keine neue These aufstellst, die du nicht (mehr) begründest. Bei Verfassen eines Essays ist genauso auf Stilistik zu achten, wie bei jedem anderen Aufsatz auch. Hier noch ein paar Tipps: Erläutere Begriffe, insbesondere Fachbegriffe, auch wenn du glaubst, dass sowie so jeder weiß, was gemeint ist! („Jemand handelt verantwortungsvoll, wenn...“) Beispiele machen das Lesen deines Textes interessanter, vor allem wenn du sie selbst erlebt hast! („Zum Beispiel habe ich verantwortungsvoll gehandelt, als...“) Zitiere nicht „alte Autoritäten“ („Wie Kant bereits sagte...“), du hast genauso viel zu sagen. Hier ein Fundstück mit wertvollen Tipps: Seite 2 von 6 Einstieg in die Ausstellung „Sinneszauber – Wahrnehmung und Philosophie“ (1) Hinweise für Lehrkräfte 1) Der Einstieg in die Ausstellung wurde in zwei Klassen (Jahrgangsstufe 9 und 10) der Wirtschaftsschule im Fach Ethik durchgeführt. Die Umfrage ergab folgendes Ergebnis (Zusammenfassung). Mit dem Ranking war es möglich, Themen zu bearbeiten für die sich die Schülerinnen und Schüler auch interessieren. Die ersten fünf Themen wurden dann mit Hilfe der Informationstafeln vertieft. Frage Verstehe die Frage nicht Mich interessiert die Frage… eher gar sehr etwas nicht nicht *) Ranking Wirkt Gott in der Welt? 72% 24% Steckt der Geist im Gehirn? 24% 68% 8% 92 8% 88 4% 96 Können wir die Welt erkennen? 4% 24% 64% Was ist der Mensch? 8% 56% 24% 12% Welches Leben ist schützenswert? 32% 48% 12% Was ist Wahrheit? 24% 52% 24% 48% 28% 16% 40% 20% 40% 24% 32% 32% 8% 56 8% 40% 12% 40% 48 Woher kommt unser Verstand? 4% Ist unser Wille frei? Was ist Schönheit? 4% Wozu Logik? 80 8% 80 76 4% 76 60 Kommen Werte aus der Natur? 8% 8% 32% 48% 4% 40 Wie wird Moral begründet? 12% 32% 8% 32% 16% 40 Ist Glück ein guter Maßstab? 8% 24% 12% 56% Was heißt „erklären“? 4% 16% 56% 36 24% 16 *) (Summe „sehr“+ „eher“) 2) Beispiel eines philosophischen Essays einer Schülerin der 9. Klasse zur Frage „Was ist Wahrheit?“ Manchmal gibt es mehr als nur die eine „Wahrheit“. Vor allem dann, wenn mehrere Ansichten über eine Sache existieren. Aber gerade dann sollte man sich zusammentun und sich darüber austauschen. Zudem hilft das oft bei Konfliktlösungen, wenn jeder für sich anerkennt, dass nicht nur seine Ansicht der Dinge die einzig wahre sein kann. Wenn man darauf beharrt, dass seine Ansicht die einzig richtige ist, so kann man vielleicht zu übereifrig sein und hier und da ein klein wenig zu seiner (einst wahren) Geschichte etwas dazu dichten, so dass man letzten Endes dann auf eine Lüge beharrt. Ist die Lüge erst einmal gesät, so wird sie wie Unkraut gedeihen. Die Wahrheit kommt dann nicht ans Licht. Daraus schließe ich für mich, selbst immer die reine Wahrheit zu sagen, denn ich will nicht Opfer werden des guten und bewährten Spruchs: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht“. Seite 3 von 6 Einstieg in die Ausstellung „Sinneszauber – Wahrnehmung und Philosophie“ (2) Im Rahmen des Projekts „Sinneszauber – Wahrnehmung und Philosophie“ hat das Hands-on-Museums turmdersinne 14 Grundfragen der Philosophie in kurzen Überblickstexten angerissen, die Ausstellungstafeln sollen zum eigenen Nach- und Weiterdenken anregen. Auf dem Kärtchen, das du gezogen hast, steht eines dieser Themen. 1) Geh auf die Seite http://www.virtuelle-schule.info/Virtuelle_Schule_Info/Philosophie.html, lade dir die Ausstellungstafel herunter und drucke sie aus. Lies und markiere den Text. (15 Min) 2) Ein/e Mitschüler/-in hat das gleiche Thema gezogen. Suche deine/n Partner/-in. Erstellt zusammen die Begriffsliste, klärt die unbekannten Wörter und recherchiert die Fachbegriffe. (20 Min) 3) Verfasst mit Hilfe der Begriffsliste ein Kurzreferat (2 Minuten) über euer Thema. Trainiert die Präsentation. (20 Min) Pufferaufgabe: Welche weiterführenden Fragen fallen Euch zu dem Thema ein? Überlegt Euch eine sinnvolle Reihenfolge eurer Themen! Wortliste für die Frage ……….…………………………………………………………………. Fachbegriff? Begriff Ja Nein Erklärung Ersatz? Verwendung Seite 4 von 6 Einstieg in die Ausstellung „Sinneszauber – Wahrnehmung und Philosophie“ (2) Hinweise für Lehrkräfte Der Einstieg in die Ausstellung wurde für eine Vertretungsstunde Deutsch (90 Min) in einer 10. Klasse konzipiert. Vorkenntnisse Texterfassung/Markierungsregeln Arbeiten mit Begriffslisten/Begriffsgeländer Aufbau eines Kurzreferates Präsentationsregeln Beispiel für eine Begriffsliste zum Thema „Was ist der Mensch?“ Wortliste für die Frage ……… Was ist der Mensch? …………………………………. Begriff Fachbegriff? Erklärung Ersatz? Verwendung Sich zu rechtfinden Richtung, Einstellung Sexuelle Orientierung, Orientierungssinn Orientierung Ja Nein x Selbstbild x Menschenbild x Deskriptiv Normativ Ideale Gesichtspunkte x x Naturzwänge x Kontinuierlich Aspekte Abnorm Evolutionäre Vorstufen Instinktreduziert x x x x x Reduzieren =verringern Instinkt = Bauchgefühl Angeborene Reaktionen enorm Nahrungskette Anthropologie x Handlung, die automatisch erfolgt (z.B. Pupillenreaktion) x x Wie man denkt, dass man selber ist. Gegenteil : Fremdbild Wie man allgemein denkt, dass die Menschen sind. beschreibend wertend . Gegenteil: deskriptiv Perfekte Ziele Sommersprossen? = Aspekte Sachen, die wir tun müssen oder gegen die wir nichts machen können z.B. Schwerkraft, Atmen Fortlaufend Gesichtspunkte, Blickwinkel Von der Norm abweichen Entwicklungsstufen x x x Ansichtspunkt Sachzwänge Andersartig Abnormes Verhalten Instinktiv = ohne darüber nachzudenken, Groß, riesig Menschenkunde Seite 5 von 6 Aus der erarbeiteten Reihenfolge wurde eine philosophische Landkarte (Wege durch die Ausstellung) erstellt: Was heißt „erklären“? Wozu Logik? Wirkt Gott in der Welt? Ist unser Wille frei? Können wir die Welt erkennen? Kommen Werte aus der Natur? Steckt der Geist im Gehirn? Was ist der Mensch? Woher kommt unser Verstand? Was ist Wahrheit? Welches Leben ist schützenswert? Was ist Schönheit? Wie wird Moral begründet? Ist Glück ein guter Maßstab? Beispiele für Pufferaufgaben: Frage Ist Glück ein guter Maßstab? Ist unser Wille frei? Weiterführende Fragen/Themen Was ist Glück? Kann man Glück messen? Kann man lernen glücklich zu sein? Ist Zufriedenheit und Glück das gleiche? Was bedeutet Freiheit? Woher wissen wir, was wir wollen? Können wir die Welt erkennen? Was sind Werte? Welche Werte sind uns wichtig? Gibt es in der Natur (Tierwelt) überhaupt Werte? Woher kommen Werte? Sehen wir alle das gleiche? Erkenne dich selbst! Steckt der Geist im Gehirn? Ist Geist und Seele das gleiche? Wie funktioniert das Gehirn? Was heißt „erklären“? Bekommen andere Lehrer die Antwort zu lesen? Was ist der Mensch? Wer bin ich? Kommen Werte aus der Natur? Was ist Schönheit? Was ist Wahrheit? Schönheitsoperationen, Schönheitsideale verschiedener Kulturen (Bantus), Innere Schönheit, Piercing , Tattoos, Tunnels Was kann man wissen? Wie sicher ist dieses Wissen? Wirkt Gott in der Welt? Wie kann Leben geschützt werden? Menschenrechte, Tierrechte, Umweltschutz, Abtreibung, Rassismus Was ist Moral? Unterschied zu Sitten, Anstand, Ethik „und die Moral von der Geschichte…?“ Gibt es nur eine Moral? Gibt es einen Gott? Wie beeinflusst Gott/Religion die Welt? Woher kommt unser Verstand? Intelligenztests Wozu Logik? Was ist Logik? Griechische Philosophen, Logikrätsel Welches Leben ist schützenswert? Wie wird Moral begründet? Seite 6 von 6