Entamoeba histolytica Entamoeba histolytica ist der Erreger der Amöbenruhr, einer Infektion des Dickdarms (Amöbisiasis). Im Dickdarm entwickelt sich aus der Zyste die vegetative Form der Amöbe, die sich vermehren und wiederum Zysten hervorbringen kann. Durch Ausbildung verschiedener Enzyme (Kollagenase) sind die Magnaformen in der Lage, in das Gewebe einzudringen und es aufzulösen. Dadurch kommt es zur Auflagerung von hellrotem Blut auf dem Stuhl. Neben lokalen Gewebeschäden in der Darmwand, die sich als herdförmige Nekrosen und Ulzerationene darstellen, was heftige Schmerzen auslöst, können die Erreger auch Anschluss an Blutgefäße finden. Die Amöben haben damit auch Zugang zur Blutzirkulation und können sich in anderen Organen ansiedeln. Durch die anatomischen Verhältnisse ist hauptsächlich die Leber betroffen, jedoch können auch Milz, Gehirn und Haut u.a. befallen werden. Die Infektion des Menschen erfolgt in der Regel oral durch die Aufnahme der Zysten. Auch die Übertragung des Erregers durch Analverkehr ist möglich. Die Inkubationszeit beträgt meist mehrere Monate. Klinisch treten folgende Formen auf: Die intestinale, invasive Form der Amöbiasis ist gekennzeichnet durch blutig-schleimige himbeergeleeartige Durchfälle (Invasion von Magnaformen in die Dickdarmschleimhaut), die infolge von Exsikkose und Elektrolytverschiebungen rasch bedrohliche Komplikationen verursachen können. Die intestinale, nichtinvasive Form verläuft in der Regel asymptomatisch und wird nur zufällig bei Stuhluntersuchungen diagnostiziert (Minutaformen und Zysten im Stuhl). Extraintestinale Formen, die bei etwa 30 % der Infektionen auftreten. Häufigste Komplikation ist die hämatogene Streuung der Amöben in die Leber. Dort entwickeln sich Gewebenekrosen, die als so genannte Leberabszesse dominieren. Unbehandelt sind sie mit hoher Letalität behaftet. Infektionen mit Entamoeba histolytica sind weltweit verbreitet. In den Tropen und Subtropen kommt die Infektion am häufigsten vor, hier können bis zu 70 % der jeweiligen Bevölkerung Träger von Entamoeba histolytica sein. Typische Infektionsquellen sind Trinkwasser (inklusive Eiswürfel zum Kühlen von Getränken) und kontaminierte Lebensmittel, vor allem solche, die vor dem Verzehr nicht gegart werden (Obst, Salat, Speiseeis etc.). Fliegen, Schaben und kontaminierte Hände sind eine weitere Möglichkeit, mit den Zyten in Kontakt zu kommen. Weltweit muss mit jährlich 450 Millionen Darminfektionen durch Entamoeba histolytica gerechnet werden. Die Anzahl der Todesfälle wird von der WHO mit mind. 40.000 pro Jahr angegeben. Spezies Übertragungsweg Symptome Komplikationen Diagnostik Entamoeba histolytica Fäkal-oral, Wasser, Nahrungsmittel Bei >90% keine (nichtinvasive, intestinale Form) Dysenterie, Diarrhö, Sepsis Darmblutung, Darmwandamö bom, Leberabszess, Peritonitis Mikroskopie Serologie bildgebende Verfahren (Sonographie, CT) Version 02.2009 Infektionen können folgender Maßen nachgewiesen werden: Mikroskopie: Direktnachweis von Magnaformen im Stuhl. Serologie: Nachweis spezifischer Antikörper mittels der ELISA-Technik. NovaLisa™ Entamoeba histolytica IgG ELISA: Der NovaLisa™ Entamoeba histolytica IgG ELISA dient dem qualitativen Nachweis spezifischer IgG Antikörper gegen Entamoeba histolytica in humanem Serum oder Plasma (Citrat). Antigene: Purifiziertes Entamoeba histolytica Trophozoit Antigen. Testmerkmale: Intraassay IgG Interassay Sensitivität % n Mean CV % n Mean CV % 7 0,609 2,1 6 0,604 3,9 >95 Bestellinformationen: ELISA Entamoeba histolytica IgG Version 02.2009 Anzahl der Bestimmungen 96 Produktnummer ENTG0140 Spezifität % >95