Mikroökonomie I Übungsaufgaben Asymmetrische Information und Prinzipal Agenten Beziehungen 1. Paula besitzt eine Firma, die Gewinnfunktion der Firma lautet Π(x) = R(x) − C(x), wobei R(x) die Erlösfunktion und C(x) die Kostenfunktion darstellt, x sei die verkaufte Menge. Die Nachfragefunktion für das Gut der Firma lautet Q = 48 − 2P , mit Q als nachgefragte Menge bei Preis P. Paula kann die in der Firma anfallenden Arbeiten nicht selbst erledigen und stellt daher Arthur ein. Arthurs Kostenfunktion sei C(x) = 12x, es fallen keine weiteren Kosten in der Firma an. a) Wie lautet die Erlösfunktion R(x) der Firma? b) Wie lautet die Gewinnfunktion der Firma? c) Wie lautet die Gewinnmaximale Menge x? d) Angenommen Arthur pachtet die Firma, welche Pacht wird Paula verlangen? e) Angenommen Paula zahlt 12 Geldeinheiten pro verkaufte Einheit x als Lohn an ihren angestellten Arthur. Wieviele Einheiten x wird Arthur herstellen und verkaufen, wenn er nicht boabachtet wird (bzw. werden kann)? f) Angenommen Paula zahlt 14 Geldeinheiten pro verkaufte Einheit x als Lohn an ihren angestellten Arthur. Wieviele Einheiten x wird Arthur herstellen und verkaufen, wenn er nicht boabachtet wird (bzw. werden kann)? Wieviele Einheiten werden hergestellt, wenn Paula Arthur beobachten und genau anweisen kann? g) Angenommen, Paula bietet Arthur statt einem Stücklohn eine Erlösbeteiligung in Höhe von 3/4 an. Wieviele Einheiten werden hergestellt und verkauft und wie hoch ist der gemeinsame Gewinn? h) Angenommen, Paula bietet Arthur eine Gewinnbeteiligung in Höhe von 1/3 an. Wieviele Einheiten werden hergestellt und verkauft, wie hoch ist der gemeinsame Gewinn? 2. Der Prinzipal P beabsichtigt den Agenten A in seiner Firma zu beschäftigen. Der Firmenertrag bei einer Arbeitsanstrengung des A sei: f (e) = 2e. Eine Arbeitsanstrengung von e kostet den A c(e) = e2 /10 Nutzeneinheiten. Nutzen des A aus Nicht-Arbeit sei u = 0. Nehmen Sie an, dass der P die tatsächliche Arbeitsanstrengung des A genau beobachten kann. P bietet dem A den Vertrag ( ∗ L wenn e = e∗ L(e) = , d.h. der Lohn L∗ wird genau dann bezahlt, wenn 0 sonst A die nutzenmaximierende Arbeitsanstrengung e∗ leistet. a) Wie lautet die Gewinnfunktion des P? b) Wie lautet die Partizipationsbedingung des A? 1 c) Welche Arbeitsanstrengung e∗ maximiert den gemeinsamen Nutzen vom P und A? d) Wie hoch muss P den Lohn L∗ wählen, damit der A die Arbeitsanstrengung e∗ leistet? e) Wie hoch ist dann der Nutzen des P bzw. des A? 3. Angenommen Pedro muss sich vor Gericht durch den Anwalt Andrea verteidigen lassen. Je mehr sich Andrea anstrengt, um so grösser ist die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs vor Gericht, der Erfolg hängt jedoch auch von einer nicht beeinflussbaren Zufallsgröße ab. Pedros Nutzen läßt sich also schreiben als U = π(a, θ) − F , wobei a Andreas Anstrengung, θ die Zufallsgröße und F die Entlohnung für Andrea ist. a) Wer trägt das Prozessrisiko, wenn (a) Andrea eine fixe Entlohnung F erhält, (b) Andrea Pedro mit einer fixen Summe das Recht auf die eventuelle Kompensation aus dem Gerichtsverfahren abkauft, (c) Andrea pro Stunde Arbeit bezahlt wird, (d) Andrea eine Beteiligung an der eventuellen Kompensation aus dem Gerichtsverfahren mit Pedro vereinbart? b) Welche dieser vier Entlohnungsschemata wird zu einem effizienten Ergebnis führen? 4. Angenommen der Firmenbesitzer P hat einen Angestellten A. Die Firma des P macht entweder einen hohen Erlös in Höhe von 200 oder einen niedrigen Erlös in Höhe von 0. Die Arbeitsanstrengung des A bestimmt mit welcher Wahrscheinlichkeit die Firma den hohen Erlös realisieren kann. Strengt sich A an, beträgt die Wahrscheinlichkeit auf den hohen Erlös 80%, strengt sich A nicht an, so beträgt die Wahrscheinlichkeit auf den hohen Erlös nur 60%. Die hohe Anstrengung des A ist mit einem Nutzenverlust des A in Höhe von 70 Einheiten verbunden, die niedrige Anstrengung mit einem Nutzenverlust in Höhe von 50 Einheiten. Es existieren neben den Lohnkosten keine weiteren Kosten für die Firma. Wie sieht ein gewinnmaxierendes Entlohnungschema aus, wenn die Arbeitsanstregung nicht beobachtet werden kann und der A kein Vermögen besitzt? 2