Beratung & Marketing | Kundenempfehlung Loyale Kunden – ein wertvoller Schatz Halten und vermehren Eines der großen Vermögen, das ein Energieberater besitzen kann, ist die Loyalität seiner Kunden. Je länger er einen Bauherren aktiv als Kunden behält, desto mehr Gewinn kann er durch ihn erzielen. Oberstes Ziel sollte daher sein: Möglichst keinen einzigen profitablen Kunden zu verlieren, den man behalten will – und die, die man hat, zu aktiven Empfehlern zu machen. Kundenbegeisterung ist der Schlüssel dazu. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie Sie Ihre Kunden an sich fesseln können und dadurch neue Kunden gewinnen. Kunden abgeschlossener Aufträge Blindtext Blindtextneue Kunden anziehen können Wie klug es ist, seine treuen Kunden zu hegen und zu pflegen, zeigen eindrücklich die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Rahmen des Excellence Barometers 2009. Sie ist zwar nicht speziell auf Energieberater getrimmt, nimmt jedoch auch Bezug auf seine Dienstleistungen. So würden laut dieser Umfrage 57 Prozent der Befragten ihren bevorzugten Dienstleistungsanbieter weiterempfehlen, während dies bei einer sporadischen Kundenbeziehung nur 27 Prozent tun. Wer einem Anbieter treu verbunden ist, hilft ihm zu 94 Prozent über Reklamationen und zu 74 Prozent über die Teilnahme an Kundenbefragungen, besser zu werden. Für einen Anbieter, mit dem man nur hin und wieder zu tun hat, sind diese Zahlen deutlich niedriger: Sie betragen 77 respektive 41 Prozent. Selbst bei einem eventuell notwenigen Wechsel zahlt sich Kundentreue aus. So würden 82 Prozent der Befragten ihren Lieb58 GEB 03|2010 lingsanbieter warnen, bevor es zu spät ist. Und 86 Prozent wären bereit, zurückzukehren, wenn die Leistung sich wieder verbessert hat. Einen gelegentlichen Anbieter warnen nur 33 Prozent der Befragten. Und nur 66 Prozent kämen gegebenenfalls zurück. Auch Energieberater sind Anbieter. Anbieter einer Leistung, die für die Kunden – sprich die Bauherren – von großer Bedeutung sind. Wenn die gebrachte Leistung stimmt, ist der Kunde zufrieden und wird sich den Namen des Energieberaters merken und seine Leistung weiterempfehlen. Loyale Kunden sichern laufende Erträge Das systematische Ausschöpfen des vorhandenen Kundenpotenzials bietet unzählige Chancen zu kostengünstigem und nachhaltigem Wachstum: Loyale Kunden kaufen öfter (eine Dienstleistung) und sie kaufen mehr. So lassen sich diese Kunden auch oftmals zu mehr Dämmung, bessere Fenster und andere kostenintersiveren Maßnahmen hinleiten. Sie sind auch weniger preissensibel und haben meist eine bessere Zahlungsmoral. Und sie sind nachsichtiger, wenn Fehler passieren. Sie erhöhen zudem die Planungssicherheit. Und sie helfen, Werbeaufwendungen zu sparen. Wer also die Loyalität seiner Kunden gewinnt und dauerhaft bewahren kann, generiert kontinuierlich steigende Umsätze und reduziert gleichzeitig seine Kosten. Empfehler sind die besten Verkäufer Ein durch und durch loyaler Kunde kommt nicht nur immer wieder, er ist auch blind und taub für den Wettbewerb. Er verteidigt seinen Lieblingsenergieberater gegen jede Art von Angriffen. Vor allem aber: Er spricht voll Begeisterung über ihn und generiert auf diese Weise die so wertvolle Mundpropaganda. Positive Mundpropaganda ist Kundenempfehlung die Vorstufe zum Empfehlungsgeschäft. Fan-Kunden sind die besten Botschafter und Verkäufer. Als glaub- und vertrauenswürdige Multiplikatoren übertrumpfen sie jede klassische Werbung. Und all das tun sie kostenlos, freiwillig und gerne. Das heißt: Nicht nur als Immer-wieder-Käufer, sondern vor allem als aktive Empfehler sind Kunden lukrativ. Und diese lassen sich am ehesten aus dem Pool begeisterter Stammkunden gewinnen. Kundenbegeisterung ist also die Vorstufe zum Empfehlungsgeschäft. Fünf Tipps für den Aufbau von Kundenloyalität Im folgenden sollen fünf Basistipps eine Hilfestellung geben, um Kundenloyalität und Empfehlungsgeschäft anzustoßen: ■ Wer treue Kunden will, muss Kundentreue belohnen. Viele Energieberater sind allerdings so sehr mit der Neukundengewinnung beschäftigt, dass Bestandskunden oft das Gefühl haben, nur noch ‚zweite Klasse‘ zu sein. Doch: Stammkunden sind Ihre wichtigsten Kunden. Diese – und nicht die Neukunden – bekommen also die besten Angebote, Exklusives und Privilegien. So werden sie zu Fans, zu Multiplikatoren und schließlich zu engagierten Empfehlern. ■ Kunden fehlt oft die so wichtige emotionale Aufmerksamkeit. Zeigen Sie daher Achtsamkeit, Akzeptanz, Anerkennung, Wertschätzung und Respekt. Bedanken Sie sich ausdrücklich, persönlich und ehrlich für jeden Auftrag. Kümmern Sie sich weiter um Bestandskunden auch dann, wenn ein Projekt abgeschlossen ist. Eventuell hat ein Bauherr weitere Häuser in der Nähe oder Verwandte, die ebenfalls zu neuen Kunden werden können. Schaffen Sie durch kleine ZwischendurchAktivitäten bleibende positive Erinnerungen. Legen Sie öfter mal einen ‚Danke-Tag‘ ein und starten Sie Gratulationsaktionen. www.geb-info.de | Beratung & Marketing ■ In vielen Unternehmen wer- den Kunden nach EffizienzGesichtspunkten zwangsbetreut und müssen sich in die vorbestimmten Abläufe fügen (“Das ist bei uns Vorschrift!“). Besser, Sie lassen den Kunden selbst entscheiden, wer ihn wie oft und auf welchem Weg kontaktieren darf bzw. auf welche Art und Weise er mit Ihnen zusammenarbeiten will. Aktualisieren Sie kontinuierlich alle diesbezüglichen Informationen in Ihrer Datenbank – und ergänzen sie diese sukzessive um emotionale Details. ■ Versprechen müssen unbedingt eingehalten und besser noch ein wenig überboten werden. Bei jeder Unzufriedenheit denkt der Kunde sofort über einen Wechsel nach. Beugen Sie vor, indem Sie fokussierende Frage stellen, etwa wie folgt: „Wenn es eine Sache gibt, lieber Kunde, die wir in Zukunft für Sie noch ein wenig besser machen können, was wäre da das Wichtigste für Sie?“ Entwickeln Sie ein Frühwarnsystem mit den typischen Anzeichen für Abwanderungsbereitschaft. ■ Gehen Sie mit Reklamationen professionell um („Danke, dass Sie uns auf … hinweisen. Wir wissen das sehr zu schätzen.“). Schlecht oder gar nicht bearbeitete Reklamationen sind ein Hauptgrund für Kundenfluktuation. Denken Sie nicht nur an den Ausgleich des tatsächlichen Schadens, sondern geben Sie auch eine emotionale Wiedergutmachung. Denn der Kunde hatte Ärger und Stress, und das kommt einer Körperverletzung gleich. AUTOR Anne M. Schüller ist Managementberaterin und gilt als führende Expertin für Loyalitätsmarketing. www.loyalitaetsmarketing.com GEB 03|2010 59