wien spielzeit 2016/17

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WIEN
SPIELZEIT
2016/17
WIEN
SPIELZEIT
2016/17
—
Inhalt
Vorwort
Junges Volkstheater
66 —
5
—
Premieren 2016/17
Autor/innen-Positionen
6
—
72 —
Volkstheater
8 Das Narrenschiff
10 Niemandsland
12 Der Menschenfeind
14 Alles Walzer, alles brennt
16 Medea
18 Rechnitz (Der Würgeengel)
20 Klein Zaches
22 Kasimir und Karoline
24 Nathan der Weise
26 Im Repertoire
—
Extras
28 Traiskirchen. Das Musical
30 Der Fall Borodajkewycz
31 Doderers Dämonen in Folgen
—
Rote Bar
32 —
UTE – Union des Théâtres de lʼ Europe
78 —
Volkstheater/Bezirke
34 35 Theaterpatenschaften
36 Mittelschichtblues
38 Der Trafikant
40 Keine Angst. Eine Heimgartenrevue
42 Stella
—
Volx/Margareten
44 46 Hose Fahrrad Frau
48 Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen
50 Bosnisch-Herzegowinischer November
52 Mugshots
54 Hangmen (Die Henker)
56 Superheldinnen
58 Neues Wiener Volkstheater
60 Die Summe der einzelnen Teile
62 Philoktet
64Spieltriebe
—
Mitarbeiter/innen
80 —
Service
100 Sitzplan, Karten, Abonnements
110 Spielstätten
111 Service von A-Z
112 Freund/innen werden
113 Generalsanierung unterstützen
114 Sponsoren und Kooperationspartner/innen
123 Impressum
—
Liebes Publikum!
Dürfen wir Sie mitnehmen? In eine neue Saison. In das Volkstheater. Sie entführen, mit Ihnen davonfahren. Beim Narrenschiff von Katherine Anne Porter, das wir zur Eröffnung als Uraufführung
zeigen, kennen alle Passagiere ihr Ziel, und trotzdem ist es eine Fahrt ins Ungewisse, als könnte
statt eines sicheren Hafens auch etwas ganz anderes auf sie warten. Erst im Interagieren in der
Gemeinschaft werden Charaktere erkennbar, zeigen sich Unterschiede, reifen Konflikte.
Theater handelt immer von Gemeinschaft, von Menschen, die dazugehören, und damit zwangsläufig von Menschen, die außen stehen. So weckt die aus Kolchis stammende Medea als Fremde
Ängste bei den Griechen; der Versuch, für ihren griechischen Helden und Ehemann Jason ihre
Identität aufzugeben und sich der bestehenden Gemeinschaft anzupassen, führt in die Katastrophe.
Es gibt verlogene Gemeinschaften, die lustvollen, ätzenden Widerspruch herausfordern, wie in
Molières Menschenfeind; ideelle Gemeinschaften, die sich auf die Socken machen, um die Welt
zu verändern, so wie es in der Stückentwicklung Alles Walzer, alles brennt starke Frauen von Wien
tun. Weiters im großen Haus zu sehen sind die Anbindungsversuche von Verstreuten wie in Yael
Ronens Niemandsland; stramme Gefolgschaften, die das Böse im Menschen zu Tage fördern wie
in Elfriede Jelineks Rechnitz (Der Würgeengel); korrumpierte politische Zirkel wie in E. T. A. Hoffmanns Märchen Klein Zaches; Arbeits- und Abhängigkeitsverhältnisse, die im Volksstück Kasimir
und Karoline auf der Oktoberfestwiese kulminieren; um den wahren Gott wetteifernde Vertreter/
innen von Glaubensgemeinschaften in Nathan der Weise.
Wo unsere gewohnten Gemeinschaften bedroht sind, entstehen Irritationen und Ängste, bei uns
allen. Und das nicht erst seit heute. Unser Spielplan beleuchtet dieses große Thema der Menschheitsgeschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, in unterschiedlichen Epochen; er zeigt Gemeinschaften aus der österreichischen und deutschen Klassik und der Moderne sowie neue Beispiele, die jetzt erst entstehen. Neun Uraufführungen und einige Erstaufführungen stehen auf dem
Programm, sowohl im großen Haus als auch in der zweiten, erfolgreich eingeführten Spielstätte
Volx/Margareten – in der neuen Saison mit noch mehr Ensemblestücken, wie dem Debüt des österreichischen Dramatikers Stefan Wipplinger Hose Fahrrad Frau und dem britischen Stück des
Jahres Hangmen. Im Volx/Margareten präsentiert auch wieder das Junge Volkstheater seine partizipative Arbeit. Von hier aus treten die vier Bezirke-Produktionen ihre Rundreisen durch Wien an,
der amerikanische Mittelschichtblues ebenso wie der Wiener Trafikant. Man kann in seinem Heimgarten bleiben wie in Ed. Hauswirths Revue oder mit den Protagonist/innen aus Goethes Stella
aus der Tragödie zu zweit in die Komödie zu dritt flüchten.
Lassen Sie uns gemeinsam auf die Suche gehen.
Ihre Anna Badora, Künstlerische Direktorin
—
Premieren 2016/17
Uraufführung
Volkstheater/Bezirke
Deutschsprachige Erstaufführung
Mittelschichtblues
von David Lindsay-Abaire
Regie Ingo Berk
Premiere 30. September 2016
Volkstheater
Uraufführung
Das Narrenschiff
von Katherine Anne Porter
Bühnenfassung und Regie Dušan David Pařízek
Premiere 9. September 2016
Medea
Dramatisches Gedicht
von Franz Grillparzer
Regie Anna Badora
Premiere 20. November 2016
Uraufführung
Niemandsland
von Yael Ronen und Ensemble
Regie Yael Ronen
Wiener Premiere 25. September 2016
Der Menschenfeind
von Molière
Regie Felix Hafner
Premiere 1. Oktober 2016
Uraufführung
Alles Walzer,
alles brennt
Eine Untergangsrevue
von Christine Eder
mit Musik von Gustav
Regie Christine Eder
Premiere 16. Oktober 2016
Rechnitz
(Der Würgeengel)
von Elfriede Jelinek
Regie Miloš Lolić
Premiere 11. Dezember 2016
Uraufführung der Fassung
Klein Zaches
von E. T. A. Hoffmann
Bühnenfassung von Péter Kárpáti
Regie Victor Bodo
Premiere 12. Februar 2017
Der Trafikant
von Robert Seethaler
Bühnenfassung Robert Seethaler
Regie Sebastian Schug
Premiere 2. Dezember 2016
von Gotthold Ephraim Lessing
Regie Nikolaus Habjan
Ein Spiel für Schauspieler/innen und Puppen
Premiere 7. April 2017
Uraufführung
Mugshots
von Thomas Glavinic
Regie Thomas Glavinic
Premiere im Dezember 2016
Österreichische Erstaufführung
Keine Angst.
Eine Heimgartenrevue
Hangmen (Die Henker)
von Ed. Hauswirth und Ensemble
Regie Ed. Hauswirth
Musikalische Koproduktion mit Theater im Bahnhof
Premiere 17. Februar 2017
Stella
von Johann Wolfgang Goethe
Regie Robert Gerloff
Premiere 28. April 2017
von Martin McDonagh
Regie Lukas Holzhausen
Premiere im Jänner 2017
Uraufführung
Superheldinnen
von Barbi Marković
Bühnenfassung Bérénice Hebenstreit
und Andrea Zaiser mit Barbi Marković
Regie Bérénice Hebenstreit
Premiere im Februar 2017
Uraufführung
Volx/Margareten
Uraufführung
Nathan der Weise
nach Hans Christian Andersen
Regie Salome Schneebeli
Choreografisches Märchen
mit dem Jungen Volkstheater
Premiere 10. November 2016
Uraufführung
Kasimir und Karoline
von Ödön von Horváth
Regie Philipp Preuss
Premiere 17. März 2017
Das Mädchen mit
den Schwefelhölzchen
Hose Fahrrad Frau
von Stefan Wipplinger
Regie Holle Münster (Prinzip Gonzo)
Koproduktion mit Max Reinhardt Seminar
Premiere 14. Oktober 2016
Die Summe der einzelnen Teile
Regie Constance Cauers und Malte Andritter
Theatrale Feldforschung des Jungen Volkstheaters
Premiere im April 2017
Philoktet
von Heiner Müller
Regie Calle Fuhr
Premiere im Mai 2017
Premiere
9. Sep.
2016
Das Narrenschiff
VON KATHERINE ANNE PORTER
REGIE DUŠAN DAVID PAŘÍZEK
Uraufführung
BÜHNENFASSUNG IN EIGENER ÜBERSETZUNG VON DUŠAN DAVID PAŘÍZEK
BÜHNE DUŠAN DAVID PAŘÍZEK
KOSTÜME KAMILA POLÍVKOVÁ
DRAMATURGIE ROLAND KOBERG
Einer der großen Gesellschaftsromane des 20. Jahrhunderts legt
am Theater an: Das Narrenschiff – 1965 populär verfilmt mit Oskar
Werner – beschreibt die Ausgangslage vor dem deutschen Größenwahn
und seiner katastrophalen Wirkung. Ein Schiff fährt ins Ungewisse,
die Passagiere spielen verrückt.
Es ist überwiegend eine Reise von Geschlagenen statt von Triumphierenden, die
im Spätsommer 1931 in Veracruz/Mexiko beginnt und in Bremerhaven/Deutschland enden wird. An Bord der Vera, so der Name des schwerfälligen Fracht- und
Passagierschiffs, sind nur wenige, die Grund zur Vorfreude haben: Der herzkranke, liebesbedürftige Schiffsarzt sieht der Zukunft (und seiner wartenden Familie)
mit Gleichgültigkeit entgegen; die sozialistische Señorita, die wegen ihrer Parteinahme auf eine spanische Gefangeneninsel verbracht wird, ertränkt ihre Hoffnungen in Alkohol und Drogen. Nur der Herausgeber eines Frauenmagazins sehnt
die in Nazi-Deutschland liegende Zukunft fanatisch herbei – während sich der
jüdische Devotionalienhändler, der Gebetsschmuck für alle Religionen anbietet,
großzügig und gelassen gibt …
Zu Stoff und Titel ließ sich Katherine Anne Porter (1890–1980) durch Sebastian
Brants spätmittelalterliche Moralsatire Das Narrenschiff inspirieren. Da wie dort
geht es um eine aus den Fugen geratene, von zweifelhaften Subjekten bevölkerte
Welt. Einen Reisemonat lang sitzen alle in einem Boot und lassen voreinander die
Masken fallen – spätestens beim Maskenfest.
Regisseur Dušan David Pařízek hat bereits zahlreiche Prosawerke für die Bühne
bearbeitet: zuletzt Alte Meister am Volkstheater und Mephisto am Schauspielhaus
Zürich. In die kommende Saison werden auch seine Volkstheater-Inszenierungen
Nora³ und Selbstbezichtigung übernommen.
Katherine Anne Porter war bei
der Fertigstellung von Ship
of Fools fast 70 Jahre alt und
hatte 30 Jahre an diesem, ihrem
einzigen Roman gearbeitet.
Die in Texas geborene Autorin
konnte für ihr Hauptwerk aus
dem Vollen einer extremen Biographie schöpfen. Um Selbstständigkeit zu gewinnen und
ihrem gewalttätigen, im Alter
von 16 Jahren geheirateten
Ehemann zu entkommen, wechselte sie Wohnsitze und ging
auf Reisen sooft als möglich.
Darunter war auch jene Überfahrt, die im Narrenschiff beschrieben ist: Auf einem Schiff
wie der Vera kam sie nach
Deutschland und wurde in
Berlin unfreiwillig von Hermann
Göring geküsst. Fünf Mal war
Katherine Anne Porter verheiratet, in der sarkastischen
amerikanischen Touristin Mary
Treadwell (Vivian Leighs letzte
Filmrolle) hat sie sich schonungslos selbst porträtiert.
—
Volkstheater
10
Wiener Premiere
25. Sep.
2016
Niemandsland
VON YAEL RONEN UND ENSEMBLE
Uraufführung
REGIE YAEL RONEN
BÜHNE UND KOSTÜME FATIMA SONNTAG
CHOREOGRAFIE JASMIN AVISSAR
MUSIK YANIV FRIDEL
DRAMATURGIE REGINA GUHL, MARYAM ZAREE
Osama ist Palästinenser, Jasmin Israelin. Nach ihrer Hochzeit suchen
sie einen Ort, an dem sie gemeinsam leben können, und landen in Wien.
Ausgehend von dieser wahren Geschichte entfaltet Yael Ronen gemeinsam mit
den Schauspieler/innen ein Geflecht von Geschichten über Krieg, Traumata und
die Macht der Grenzregime: Die Studentin Lejla geht als politische Aktivistin nach
Palästina. Damit löst sie bei ihrer Mutter Azra Erinnerungen an den Krieg in Bosnien aus, vor dem diese gemeinsam mit ihrer Tochter nach Österreich geflohen
ist. Ein Kriegsreporter zerbricht beinahe am Zynismus, der seinem Auftrag innewohnt. Ein Staranwalt verheddert sich in seinem Engagement für eine Bloggerin.
Ein Deutsch-Serbe setzt sich mit der Vergangenheit seines Vaters auseinander.
Unwillentlich rührt er damit an Azras Traumatisierung, die sie seit dem Krieg und
ihrer Flucht mit sich herumschleppt und über die sie eine fragile Normalität aufzubauen geschafft hat. Einander tangierend und in Bezug zueinander stehend,
nehmen die einzelnen Schicksale kaleidoskopartig den Status Quo unserer kriegsversehrten Welt in den Blick.
Yael Ronens Stückentwicklungen Hakoah Wien und Lost and Found sind seit der
letzten Spielzeit am Volkstheater zu sehen. Niemandsland erarbeitete die israelische Regisseurin gemeinsam mit dem Ensemble in der Spielzeit 2013/14 am
Schauspielhaus Graz, wo das Stück bis zum Ende der Intendanz von Anna Badora
zu sehen war und Einladungen zu internationalen Gastspielen erhielt. Nun wird
es an seinen narrativen Ausgangsort transferiert.
—
Volkstheater
12
Premiere
Der Menschenfeind
1. Okt.
2016
VON MOLIÈRE
REGIE FELIX HAFNER
ÜBERSETZUNG VON JÜRGEN GOSCH UND WOLFGANG WIENS
BÜHNE PAUL LERCHBAUMER
KOSTÜME WERNER FRITZ
LICHT GERHARD FISCHER
DRAMATURGIE ANDREA ZAISER, ANGELA HEIDE
Der Heißsporn und selbsternannte „honnête homme“ Alceste vertritt
seine Meinung mit Nachdruck: Man muss unter allen Umständen die
Wahrheit sagen. Doch das gesellschaftliche Parkett ist glatt, und jede
aufrichtige Äußerung gleicht einem Tritt ins Minenfeld.
Nicht zufällig wählte Molière für seine 1666 uraufgeführte Komödie Le Misanthrope
den Untertitel L’Atrabilaire amoureux – Der verliebte Melancholiker. Denn wie
die meisten Protagonisten des französischen Dramatikers, der die Rolle anlässlich der Uraufführung auch selbst spielte, ist Alceste eine gespaltene und damit
überaus moderne Figur. Ein Verliebter – doch weit entfernt von den Rhetoriken
der Liebe gegenüber der von ihm verehrten jungen Witwe Célimène. Ein Idealist – und gerade deshalb kein Freund seiner Mitmenschen oder gar der Gesellschaft und ihrer Regeln: „Wer nicht die Gabe hat, seine Gedanken zu verstecken,
hat hierzulande sehr wenig zu suchen.“ Das wird deutlich, als ihm der selbstverliebt-verliebte Oronte dessen Sonett Die Hoffnung vorträgt, um damit Alcestes
Wertschätzung und Freundschaft zu gewinnen. Die Folgen aus Alcestes nur allzu
harscher Kritik am Text: Feindschaft und Gerichtsverhandlung. Philinte, Alcestes
ständig um Vermittlung bemühter Freund, drängt ihn, sich den neuen Zeiten anzupassen und „nicht als Weltverbesserer die Welt zu hassen“. Doch Alceste lehnt
dies konsequent ab, verstrickt sich im Laufe der Ereignisse in immer mehr Konflikte und ist zuletzt der „Menschenflüchtling“, für den einzig die Einsamkeit noch
lebbar scheint.
Der junge österreichische Regisseur Felix Hafner, der zuletzt mit seiner Inszenierung der österreichischen Erstaufführung von Thomas Köcks Stück Isabelle H.
(geopfert wird immer) im Volx/Margareten für Aufmerksamkeit sorgte, wirft einen
frischen Blick auf den Komödienklassiker.
Amouröse Verstrickungen, wie
sie Molière in diesem Stück
verarbeitet, sind auch in der
Biografie des Autors zu finden:
Von der Liebe enttäuscht,
schrieb Molière sich mit der
Figur der koketten Célimène
auch die Konflikte um seine
um 21 Jahre jüngere untreue
Frau Armande Béjart von
der Seele. Diese spielte die
Célimène bei der Uraufführung
im Palais Royal selbst, in der
Rolle ihrer jungen Cousine war
Catherine de Brie zu sehen,
die Molière ebenso vergeblich
liebte wie Éliante Alceste.
—
Volkstheater
14
Premiere
16. Okt.
2016
Alles Walzer, alles brennt
VON CHRISTINE EDER
REGIE CHRISTINE EDER
Uraufführung
EINE UNTERGANGSREVUE
MUSIK GUSTAV
BÜHNE MONIKA ROVAN
KOSTÜME ALICE URSINI
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT UND VIDEO PHILIPP HAUPT
DRAMATURGIE ANGELA HEIDE, REGINA GUHL
„Wir leben im Zeitalter einer großen sozialen Umwälzung. Eine stets
stärker werdende Bewegung und Unruhe der Geister macht sich in allen
Schichten bemerkbar. Alle fühlen, dass der Boden schwankt, auf dem
sie stehen.“ August Bebel
Um 1900 ist Wien mit zwei Millionen Menschen die fünftgrößte Stadt der Welt.
Maschinen, wissenschaftliche Erfindungen, industrielle Prozesse – ein Sturm des
Fortschritts fegt über die Gesellschaft. Das bürgerliche Weltverständnis hält wirtschaftlichem Wachstum, Urbanisierung und kultureller Veränderung nicht stand.
Zunehmend selbstbewusstere Frauen und Arbeiter fordern die Gesellschaft heraus.
Nationalismus, gewalttätige Proteste, Bürgerkrieg: Willkommen auf dem Schlachtfeld der Moderne. Wien, Wien, nur du allein. Das Volkstheater wird zur Bühne für
eine musikalisch-theatrale Zeitreise in die letzten Tage der Donaumonarchie und
die ersten der jungen Republik. Eine Gesellschaft im Taumel zwischen zwei Weltkriegen, Alpenglühen und „Rotem Wien“, Weltwirtschaftskrise und Fortschrittsglaube, Marschmusik, Jazz und Wienerlied.
Die Regisseurin Christine Eder, die zuletzt für die Produktion Proletenpassion
2015 ff. mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich in ihrer ersten Arbeit für das Volkstheater anhand von Wiener Biografien mit österreichischer
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft(sangst). Und nicht zuletzt mit der Frage,
was aus den großen gesellschaftlichen Entwürfen der letzten 150 Jahren geworden ist. Live mit: Digitalisierung, Ego-Scooter, Zukunftsgangster, 3D-Druck und
1.000 Roboter/innen.
Solidarität (abgeleitet vom
lat. solidus, gediegen, echt
oder fest, Adj.: solidarisch)
bezeichnet eine zumeist in
einem ethisch-politischen
Zusammenhang benannte
Haltung der Verbundenheit
mit und Unterstützung von
Ideen, Aktivitäten und Zielen
anderer. Sie drückt ferner
den Zusammenhalt zwischen
gleichgesinnten und gleichgestellten Individuen und
Gruppen und den Einsatz für
gemeinsame Werte aus (vgl.
auch „Solidaritätsprinzip“).
—
Volkstheater
16
Premiere
Medea
20. Nov.
2016
VON FRANZ GRILLPARZER
REGIE ANNA BADORA
DRAMATISCHES GEDICHT
BÜHNE THILO REUTHER
DRAMATURGIE HEIKE MÜLLER-MERTEN
Vier Jahre sind der einstige Held der Griechen, Jason, und seine
Ehefrau Medea aus Kolchis mit den beiden gemeinsamen Kindern
über die Meere gekreuzt und fanden nirgendwo Aufnahme.
Nicht in der Heimat Jasons und auch sonst nirgendwo will man jenen Mann aufnehmen, der zwar das Goldene Vlies, ein mit magischen Kräften ausgestattetes
Widderfell, von den Kolchern zurückerbeutet, dabei aber eine Spur von Unglück
und Mord hinterlassen hat. Die Odyssee hat das Paar zermürbt, und Jason beginnt seine Heirat mit der Königstochter aus Kolchis zu bereuen. König Kreon
endlich, der Jason schon aus dessen Kindertagen kennt, gewährt ihm Aufnahme
in Korinth und duldet nach langem Zögern auch die Anwesenheit der Barbarin
Medea, über deren Wildheit ebenso viele Gerüchte existieren wie über ihre magischen Kräfte. Kreons Tochter Kreusa macht es sich zur Aufgabe, die Frau ihrer
einstigen Jugendliebe in die griechischen Verhältnisse einzuführen und deren
Kinder zu sozialisieren. Medea, die sich all ihrer magischen Hilfsmittel entledigt hat, unternimmt willig den Versuch der Anpassung an die ihr fremde Kultur.
Aber Jason wendet sich von ihr ab. Das Gerücht von einem Mord, den Medea an
Jasons Oheim begangen haben soll, spitzt die Lage zu. Kreon verbannt die Fremde, entzieht ihr binnen 24 Stunden das Bleiberecht und beraubt sie ihrer Kinder.
Medea rast vor Verzweiflung und wird zu der, die man in ihr gesehen hat – eine
mordende Megäre.
Medea bildet den Schwerpunkt der zwischen 1818 und 1821 von Franz Grillparzer
geschriebenen Trilogie Das Goldene Vlies. Regisseurin Anna Badora hat Erfahrung im Umgang mit antiken Stoffen. 2002 inszenierte sie in Düsseldorf und
Epidauros Antigone von Hölderlin/Walser und 2013 Klytaimnestra am Schauspielhaus Graz.
Ausgerechnet das Goldene
Vlies, jenes mythische Unterpfand für Rache und Besitz,
wurde zum Namensträger für
einen Habsburgischen Hausorden. Das Ordenszeichen
ist das Bild eines Widderfells
mit einem blau emaillierten
Feuerstein und den Worten:
Pretium laborum non vile (Kein
geringer Preis der Arbeit).
Eine geheimnisvolle Aura umgibt die archaischen Rituale
und Satzungen dieses bis
heute existierenden Ordens,
der 1430 in Brügge von einem
burgundischen Herzog mit der
Intention gestiftet wurde, die
Ehre des abendländischen
Rittertums mit dem Schutz
des christlichen Glaubens zu
verbinden. Die Grundvoraussetzungen für eine Aufnahme
waren adelige Abstammung,
katholisches Bekenntnis und
männliches Geschlecht.
—
Volkstheater
18
Premiere
11. Dez.
2016
Rechnitz (Der Würgeengel)
VON ELFRIEDE JELINEK
REGIE MILOŠ LOLIĆ
KOSTÜME JELENA MILETIĆ
DRAMATURGIE VERONIKA MAURER
Rechnitz im Burgenland: Gräfin Batthyány lädt SS- und Gestapo-Männer
zum großen Gefolgschaftsfest auf ihr Schloss. Sie weiß: Es wird das
letzte sein, denn die Rote Armee rückt täglich unaufhaltsam näher.
Und so wird noch einmal ausgelassen gefeiert. Kurz vor Mitternacht klingelt ein
Telefon, und eine Gruppe Gäste verlässt das Fest. Gewehre werden ausgegeben.
Als die Gäste zurückkommen, um weiterzufeiern, haben sie etwa 180 jüdische
Zwangsarbeiter erschossen. Das Verbrechen wurde im postnazistischen Österreich nie vollständig aufgeklärt. Die Hauptschuldigen entkamen ins Ausland, andere erhielten milde Strafen. Zwei Zeugen wurden ermordet. Und die Gräber der
Opfer wurden bis heute nicht gefunden.
Jelinek lässt Boten und Botinnen vom Geschehen berichten: Stimmen aus dem
Heute und dem Damals, Zeug/innen eines jener „Endphaseverbrechen“, in denen
angesichts der bevorstehenden Niederlage des NS-Regimes das Morden noch
einmal exzessiv und bekenntnishaft vollzogen wurde.
Der Text richtet damit sein Augenmerk auf die unbeteiligten Beteiligten dieser
monströsen Nacht und umkreist die Themen Mitwissen und Mitschuld sowie Erinnern und Erzählen. Im Durchmessen und Durchforsten der seither vergangenen
Jahrzehnte konstatiert er zugleich die Vergeblichkeit des Kündens von der Geschichte.
Das Volkstheater zeigt mit Rechnitz (Der Würgeengel) einen der eindringlichsten
Texte von Elfriede Jelinek, für den sie 2009 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis
ausgezeichnet wurde und der zwei ihrer Lebensthemen variiert: die nicht aufgearbeiteten Verbrechen der NS-Zeit und das mangelnde Vermögen der Sprache bei
der Bewältigung ihrer dringlichsten Aufgaben.
Der serbische Regisseur Miloš Lolić inszenierte bereits zwei Mal am Volkstheater:
Magic Afternoon (2012) und Die Präsidentinnen (2014). In seiner Inszenierung
von Rechnitz (Der Würgeengel) sucht er nach den Übergängen zwischen Party und
Exzess, Rausch und Gewalt.
Im Oktober feiert Elfriede
Jelinek ihren 70. Geburtstag.
Dieses Jubiläum steht in Beziehung zu einem anderen
Jahrestag: Freude und Erleichterung über das Ende des Krieges prägten Elfriede Jelineks
Elternhaus zum Zeitpunkt ihrer
Geburt. Für den jüdischen
Vater war die Zeit der Verfolgung und die Angst vor Deportation vorbei. Und der
Friede wurde der Tochter in
den Vornamen gelegt.
—
Volkstheater
20
Premiere
Klein Zaches
12. Feb.
2017
VON E. T. A. HOFFMANN
Uraufführung
der Fassung
REGIE VICTOR BODO
BÜHNENFASSUNG VON PÉTER KÁRPÁTI
BÜHNE JULIA BALÁZS
KOSTÜME FRUZSINA NAGY
MUSIK KLAUS VON HEYDENABER
SOUND- UND TONDESIGN GÁBOR KERESZTES
LICHT TÁMAS BÁNYAI
DRAMATURGIE ANNA VERESS, HEIKE MÜLLER-MERTEN
„Wer wagt, durch das Reich der Träume zu schreiten, gelangt zur
Wahrheit.“ E. T. A. Hoffmann
Obwohl vor vielen Jahren die totale Aufklärung im Kleinstaat beschlossen und
alle Feen und Zauberwesen des Landes verwiesen wurden, gelang es einigen
von ihnen, darunter Fee Rosabelverde, unterzutauchen. Sie ist es auch, die dem
geistig und äußerlich zwergenhaften Bauernkind Klein Zaches die Wundergabe
zukommen lässt, in jedermanns Auge gefällig und bemerkenswert zu erscheinen.
Der Dorfpfarrer übernimmt die Erziehung des Jungen, und aus Klein Zaches wird
der Student der Rechte Herr Zinnober. Alles, was Menschen in Zinnobers Umfeld
an Leistung hervorbringen, wird diesem zugesprochen. So erobert er im Sturm
die Universitätsstadt Kerepes und spannt dem jungen Studiosus Balthasar die
Geliebte Candida aus. Balthasar muss verzweifelt beobachten, dass die Erfolge
des Zwerges umso fulminanter sind, desto gemeiner und größenwahnsinniger dieser sich verhält. Bald verlassen die besten Kräfte das Land. Zinnober macht eine
steile politische Karriere, steigt vom Geheimen Rat zum Minister auf und bringt
schließlich das ganze Land unter sein Diktat. Balthasar, der noch einen Sensor
für das Unbegreifliche und Wunderbare bewahrt hat, schickt sich an, dem um
sich greifenden Irrsinn zu Leibe zu rücken.
Der ungarische Regisseur Victor Bodo nimmt E. T. A. Hoffmanns romantisches
Kunstmärchen über eine gescheiterte Aufklärung aus dem Jahr 1819 zur Spielvorlage, um den grotesken Auswüchsen eines autoritären Obrigkeitsstaates künstlerisch nachzuforschen.
Einer der bedeutendsten
Autoren Ungarns ist Péter
Kárpáti (*1961). Seit 1990
schrieb er mehr als zwanzig
Theaterstücke, die in Ungarn
und vielerorts in Europa und
Übersee aufgeführt wurden.
Außerdem arbeitet er als
Dramaturg und unterrichtet
Szenisches Schreiben in Budapest. In den letzten Jahren
führt er oft selbst Regie, vor
allem bei seiner Truppe Titkos
társulat (Die geheime Truppe),
wobei er versucht, die Grenzen
zwischen Theater und Alltag
zu überschreiten. Kárpátis
Arbeiten spielen oft in räumlichen Anordnungen, die das
Publikum miteinbeziehen, um
eine Intensität und Intimität
herzustellen.
—
Volkstheater
22
Premiere
17. März
2017
Kasimir und Karoline
VON ÖDÖN VON HORVÁTH
REGIE PHILIPP PREUSS
VOLKSSTÜCK
BÜHNE UND KOSTÜME RAMALLAH AUBRECHT
DRAMATURGIE ROLAND KOBERG
Um Ablenkung zu finden, gehen der arbeitslose Chauffeur Kasimir und
die angestellte Bürokraft Karoline aufs Oktoberfest, aber das Gegenteil passiert. Von allen Seiten werden sie an geschäftliche und private
Zusammenhänge erinnert. Inmitten von erregenden Attraktionen verliert
sich das Paar.
„Man muss das immer trennen, die allgemeine Krise und das Private“, sagt die
von Kasimir gekränkte Karoline zu einem Mann namens Schürzinger, den sie gerade frisch kennenlernt und der ihr eine Achterbahnfahrt spendiert. „Meiner Meinung nach sind aber diese beiden Komplexe unheilvoll miteinander verknüpft“,
erwidert dieser, was Karoline zu der Bemerkung veranlasst: „Geh, redens doch
nicht immer so geschwollen daher!“ Dialoge wie dieser weisen Horváth als eindringlichen Betrachter des durchökonomisierten Zwischenmenschlichen aus. Vor
dem Hintergrund einer politisch-wirtschaftlichen Zeitenwende erscheint das Leben als Achterbahnfahrt, zu stimmungsvoller Musik zeigen sich die Abhängigkeitsverhältnisse. Da, wo sie lieber anonym in der feierwütigen Masse untertauchen würden, begegnen Kasimir und Co. ständig irgendwelchen „Bekannten“, mit
denen sie beruflich verbunden oder kriminalistisch verstrickt sind. So muss früher
oder später auch Schürzinger seine erotischen Interessen hinter seine karrieristischen zurückstellen, während Karoline von ihrem seelischen Flugversuch „mit gebrochenen Flügeln“ zurückkehrt.
Mit Kasimir und Karoline, seinem Hauptwerk neben Geschichten aus dem Wienerwald, kreierte Ödön von Horváth (1901–1938) das neue Genre des kritischen
Volkstücks – durch eine „Synthese aus Ernst und Ironie“, wie Horváth seine
Methode beschrieb. Regie führt der österreichische Wahlberliner Philipp Preuss,
der am Volkstheater zuletzt Romeo und Julia inszenierte und am Schauspielhaus
Leipzig sowie an der Berliner Schaubühne arbeitet.
Seinen ersten großen Erfolg
verzeichnete Kasimir und
Karoline bezeichnenderweise
mit einer „Wiener Fassung“,
die 1935 en suite im Kleinen
Theater in der Praterstraße
gezeigt wurde. Das Bühnenbild
schuf der spätere Volkstheaterdirektor Gustav Manker, zudem
trat er in der zur Revue umgeschriebenen Version als Conférencier auf. In Wien lebte
das k.u.k.-Gewächs Horváth,
der als Diplomatensohn seinen
Eltern in mehrere Kronländer
folgte und schließlich nach
Bayern zog, nur ein einziges
Jahr seines Lebens. Trotzdem
betrachten die Österreicher/
innen ihn als einen der ihren,
seinen Nachlass verwahrt das
Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.
—
Volkstheater
24
Premiere
7. April
2017
Nathan der Weise
VON GOTTHOLD EPHRAIM LESSING REGIE UND PUPPENBAU NIKOLAUS HABJAN
EIN SPIEL FÜR SCHAUSPIELER/INNEN UND PUPPEN
BÜHNE JAKOB BROSSMANN, DENISE HESCHL
KOSTÜME FÜR SCHAUSPIELER/INNEN UND PUPPEN DENISE HESCHL
DRAMATURGIE HEIKE MÜLLER-MERTEN
Eine Atempause lang leben die Muslime und Christen von Jerusalem im
Waffenstillstand. Aber das Haus des Juden brennt wieder einmal.
Nathan, für den kein Platz im politischen System des regierenden Sultans ist,
muss Geld mitbringen, um akzeptiert zu sein. Kaum hat er mit der Ringparabel
seinen Kopf aus der Schlinge Saladins gezogen, sieht er seine Rolle als Vater gefährdet. Ein junger Tempelherr, der Nathans Tochter Recha aus den Flammen des
brennenden Hauses errettete, verliebt sich in das jüdische Mädchen und setzt
alle Mittel ein, um es zu gewinnen. Der zum religiösen Fanatiker erzogene Krieger lässt sich von einem Juden nicht abweisen. Schon gar nicht, wenn es stimmt,
was dem Tempelherren zu Ohren kommt: dass Nathan gar nicht Rechas Vater sei.
Sofort sind Denunziation und Hass im Spiel. Die Liebe des Christen zu Recha wird
lebensgefährlich für Nathan. Nun muss er weise sein und sehr schlau. Geschichten erzählen kann Leben retten. Und Nathan kennt Geschichten … Er stiftet eine
Konfessionen übergreifende Wahlverwandtschaft als Modell eines friedlichen Gemeinwesens, in dem die durch Kriege heimatlos gewordenen Individuen wie versprengte Teilchen zu einem neuen Ganzen zusammenwachsen sollen. Wenn sie
können. Und wollen.
Nathan der Weise, das erste Blankversdrama in deutscher Sprache, das Lessing
zwei Jahre vor seinem Tod verfasste, enthält dessen Credo in Hinblick auf Religion, Weltanschauung und Geschichtsphilosophie. Der prominente Puppenspieler
und Regisseur Nikolaus Habjan eröffnet mit seiner Version für Schauspieler/innen
und Puppen heutige Bezugsfelder. Nach Das Missverständnis und der Uraufführung von Das Wechselbälgchen führt er zum dritten Mal Regie am Volkstheater.
Der weise Richter in der Ringparabel stellt in Aussicht,
dass die wahre Religion ihr
humanistisches Potenzial den
Nachgeborenen in 1.000 Jahren
erwiesen haben wird. Nimmt
man das Entstehungsdatum
des Dramas, 1779, sind es zur
großen Erkenntnis noch 762
Jahre. Geht man von der Zeit
der Kreuzzüge aus, in die
Lessing die Handlung verlegte, und dem von Saladin
ausgehandelten Waffenstillstand von 1192, bleiben uns
nur noch 175 Jahre.
—
Volkstheater
26
—
Im Repertoire
Das Missverständnis
VON ALBERT CAMUS
REGIE NIKOLAUS HABJAN
SPIEL MIT SCHAUSPIELER/INNEN UND PUPPEN
Was man nicht kennt, ist leichter zu töten. Die Heimkehr des verlorenen Sohnes
führt zum kommunikativen Missverständnis. Mit englischen und französischen
Übertiteln
Hakoah Wien
VON YAEL RONEN UND ENSEMBLE
Uraufführung
KONZEPT UND REGIE YAEL RONEN
Der israelische Vizeleutnant Michael Fröhlich begibt sich in Wien auf Spurensuche nach dem Leben seines Großvaters, eines Spielers der legendären Fußballmannschaft des jüdischen Sportvereins Hakoah.
Alte Meister
VON THOMAS BERNHARD
Lost and Found
REGIE DUŠAN DAVID PAŘÍZEK
Der Musikphilosoph Reger und der Museumswärter Irrsigler sind seit 30 Jahren
im Kunsthistorischen Museum aneinander gekettet. Ihre Leidenschaft: polemische
Philosophie.
Brooklyn Memoiren
VON NEIL SIMON
VON YAEL RONEN UND ENSEMBLE
VON HENRIK IBSEN/ELFRIEDE JELINEK
Brooklyn in den 1930er-Jahren: Von den Zumutungen materieller Not und vom Zusammenhalt seiner Großfamilie erzählt Eugene, der 14-jährige heiter-rebellische
Chronist, vor dem Hintergrund des drohenden Kriegs in Europa.
KONZEPT UND REGIE YAEL RONEN
Als die Geschwister Maryam und Elias mit ihren (Ex-)Partner/innen wieder aufeinandertreffen, entwickelt sich ein komödiantisches Ringen um ein neues und
passendes Modell von Familie. Bis das Eintreffen eines Cousins, der aus dem Irak
geflüchtet ist, gänzlich neue Fragen aufwirft.
Nora³
REGIE SARANTOS ZERVOULAKOS
Uraufführung
Uraufführung
REGIE DUŠAN DAVID PAŘÍZEK
INKL. EIN PUPPENHEIM / WAS GESCHAH, NACHDEM NORA IHREN MANN
VERLASSEN HATTE / NACH NORA
Ibsens Nora verlässt Heim, Kinder, Mann – doch was dann? Bei Jelinek landet sie in
einer Textilfabrik und sehnt sich nach Kultur. Pařízek zeigt Emanzipation hoch drei.
28
29
—
Extras
Premiere
Jän.
2017
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WEIGEN
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MEHRHE
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Traiskirchen. Das Musical
VON DIE SCHWEIGENDE MEHRHEIT REGIE TINA LEISCH, BERNHARD DECHANT
Uraufführung
IN KOOPERATION MIT DEM VOLKSTHEATER
Sie nennen sich selbst Die Schweigende Mehrheit, weil sie überzeugt sind: „Die Schweigende
Mehrheit der Menschen hat viel mehr Herz und viel weniger Angst, als man uns vormachen
möchte.“ Das KünstlerInnenkollektiv hat zuletzt mit seinem Theaterstück Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene, das zusammen mit Flüchtlingen aus dem Lager in Traiskirchen,
Bürger/innen der Gemeinde und Aktivist/innen entstand, für Aufmerksamkeit gesorgt.
Im Sommer 2015 treffen sich im völlig überfüllten Lager Traiskirchen dem Krieg Entronnene und vom Frieden
Verwöhnte, Seher/innen und politisch Kurzsichtige, Hetzer und Gehetzte. Man rückt zusammen. Menschen und
Ideen geraten aneinander. Es kracht.
Auf dem Jahrmarkt der Barmherzigkeit vor dem Lagertor werden Kinderkleidung und Stöckelschuhe, Verschwörungstheorien und Heilsversprechen getauscht. In den Nächten im Freien legt die Sehnsucht ihr ideologisches
Kostüm ab und steht ganz nackt vor der Sprache, die ihr die Erfüllung versagt. Obdachlose und Papierlose
suchen um die Wette nach dem Witz, dem Song, dem Tanz, der die Kriegstreiber/innen zu Fall bringen könnte.
Weltumspannende Liebesgeschichten, groteske Missverständnisse und politische Intrigen verflechten sich zu
einem komischen, verwegenen Spektakel, das einige der dringenden Fragen stellt, die uns in den nächsten
Jahren beschäftigen werden.
Das Künstler/innenkollektiv Die Schweigende Mehrheit gründete sich im Sommer 2015 als vielsprachige, internationale künstlerisch-politische Interventionsgruppe, die auf Bühnen und im öffentlichen Raum die Klischees
und Erzählkonventionen erschüttert, auf Grund derer die politische Auseinandersetzung auf der Stelle tritt.
Traiskirchen. Das Musical treibt erbarmungswürdige Dummheiten, herzzerbrechende Skrupellosigkeiten und
dreisteste Wünsche auf die Spitze des Lagerzaunpfahls. Auf die Spitze des moralischen Zeigefingers. Auf die
Spitze des politischen Watschenbaumes. Auf die Spitzen dessen, was man in dieser und jener Weltgegend für
absurd erachtet. Abendunterhaltung weit jenseits der Obergrenze.
—
Extras
30
Matinee
13. Nov.
2016
Der Fall Borodajkewycz
WIE DEM ANTISEMITISMUS IN DER II. REPUBLIK DER KAMPF ANGESAGT WURDE
SZENISCHE LESUNG MIT GESPRÄCH, KONZEPTION UND LEITUNG FRANZ RICHARD REITER
GEMEINSAME VERANSTALTUNG MIT DEM ÖSTERREICHISCHEN PARLAMENT
UNTER DEM EHRENSCHUTZ DER PRÄSIDENTIN DES NATIONALRATES DORIS BURES
ES LESEN SCHAUSPIELER/INNEN DES VOLKSTHEATER-ENSEMBLES
IM ANSCHLUSS GESPRÄCH MIT HEINZ FISCHER (ANGEFRAGT), RUDOLF GELBARD UND FERDINAND LACINA
MODERATION ALFRED NOLL
ab Dez.
2016
Doderers Dämonen in Folgen
IN DER ROTEN BAR UND AN ANDEREN ORTEN, ZULETZT IM JUSTIZPALAST
IN KOOPERATION MIT DEM OBERSTEN GERICHTSHOF
UND DEM OBERLANDESGERICHT WIEN
MIT SCHAUSPIELER/INNEN DES VOLKSTHEATER-ENSEMBLES
KONZEPTION UND LEITUNG ANDREA HEINZ UND ROLAND KOBERG
Fast eine Parallelaktion: Aus Anlass des 50. Todestags von Heimito von Doderer und in Gedenken
an die Morde von Schattendorf sowie den Justizpalast-Brand vor 90 Jahren werden Die Dämonen
in szenischen Lesungen vorgestellt – mit einem Finale schräg gegenüber vom Volkstheater im Justizpalast, welcher bei Doderer eine Hauptrolle spielt.
Der Skandal spaltete in den 1960er-Jahren die Zweite Republik wie
später nur die Waldheim-Affäre: Der öffentlich antisemitisch agierende
Wirtschaftsprofessor Taras Borodajkewycz zwang seine Gegner vor Gericht und wurde am Ende selbst verurteilt. Das politische Lehrbeispiel
wird mithilfe von Dokumenten und Zeitzeugen lebendig.
Ins Rollen gebracht wurde der „Fall Borodajkewycz“ durch einen Zeitungsartikel des
nachmaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer, der sich auf Vorlesungsmitschriften
von Ferdinand Lacina – damals Student, später Finanzminister – stützte: Dem
Professor an der Hochschule für Welthandel Borodajkewycz, illegales NSDAPMitglied, nach dem Krieg als „minderbelastet“ entnazifiziert, wurden antidemokratische und antisemitische Äußerungen nachgewiesen. Borodajkewycz ging
zu Gericht. Den ersten Prozess verlor Heinz Fischer, den zweiten gewann er. In
diesem Zusammenhang kam es im März 1965 zur bis dahin größten antifaschistischen Kundgebung in Österreich nach 1945 – unter den Protestierenden war
auch der prononcierte Nazi-Gegner Ernst Kirchweger, der durch einen rechtsextremen Gegendemonstranten zu Tode kam.
Seine damals erschienene Dokumentation Einer im Vordergrund. Taras Borodajkewycz
hat Heinz Fischer wieder aufgelegt, Franz Richard Reiter hat sie um die abschließende Erkenntnis der Disziplinaroberkommission für Hochschullehrer bereichert.
In Zusammenschau mit Prozessunterlagen, Mitschriften, parlamentarischen Stellungnahmen und Pressekommentaren ergibt sich ein plastisches Bild vom politischen Zustand der Zweiten Republik vor fünfzig Jahren, dessen Spuren deutlich
in die Gegenwart führen.
Mit Der Fall Borodajkewycz
setzt das Volkstheater seine
politisch-theatrale Zusammenarbeit mit dem österreichischen
Parlament fort. Nachdem in
den vergangenen Jahren das
Gedenken an die „Reichspogromnacht“ am 9. November
1938 den Anlass zur Beschäftigung mit Antisemitismus bot,
fällt in diesem Jahr der Blick
auf einen exemplarischen Fall
von Wiederbetätigung in der
II. Republik. Der Fall zeige, so
Franz Richard Reiter, der für
die Matinee im Volkstheater
das Programm zusammenstellt,
„dass sich zur Wehr zu setzen
auch Erfolg haben kann. Das
macht Mut für heute und
morgen.“
—
Extras
32
Wie ein Fluchtpunkt erscheint der Justizpalast in Die Dämonen von Heimito von Doderer (1896–1966). Am
verhängnisvollen 15. Juli 1927 beleuchtet der brennende Justizpalast das allzu menschliche Treiben der Protagonist/innen und alle Handlungsstränge laufen zusammen. Dieses Schlusstableau ist minutiös den Ereignissen des historischen Tages nachgestaltet, der mit dem Brand des Justizpalastes und 89 Toten endete und
für die politische Entwicklung der Ersten Republik ausschlaggebend wurde. Bei Doderer dient dieser heiße
Sommertag freilich nicht allein dazu, diesen „als blutiges Räuber-und-Gendarm-Spiel mit tragischem Finale zu
inszenieren“ (Klaus Nüchtern), sondern auch, die auf mehr als 1.300 Seiten liebgewonnenen Figuren einander in die Arme fallen zu lassen oder wenigstens mit abschließenden prophetischen Gedanken auszustatten.
„Schaut aus, als ob die Stadt ein rotes Wimmerl hätt“, befindet beispielsweise Géza von Orkay von seinem
Beobachtungsposten am Cobenzl aus, während etwa der Erzähler respektive Chronist des Romans, Sektionsrat von Geyrenhoff, das Geschehen aus einer Wohnung am Schmerlingplatz aus nächster Nähe mit dem Feldstecher verfolgt …
Diese und andere zentrale Gestalten aus Doderers Opus magnum werden zwischen Jänner und Juni durch
Schauspieler/innen des Volkstheater-Ensembles lebendig, gleichsam zeitversetzt parallel zu der vor 90 Jahren
angesiedelten Handlung – denn schon die Ermordung des Schattendorfer Buben Pepi Grössing am 30. Jänner
1927, welche die späteren politischen Ereignisse auslöste, ist Teil des narrativen Geflechts. Zusammen finden
die einzelnen Folgen ab Mai an würdigem Ort: Das Publikum zieht in den Justizpalast und nimmt in der imposanten Aula unter den blinden Augen Justitias Platz.
Auftaktveranstaltung zur Volkstheater- Dämonen -Serie ist eine Buchpräsentation der neuen Doderer-Biografie
des Falter -Autors Klaus Nüchtern im Verlag C. H. Beck – sie erscheint aus Anlass von Doderers 50. Todestag
am 23. Dezember 2016.
33
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Rote Bar
Als Theatercafé für Austauschgierige und Aufnahmewillige, als Spielstätte
des neu gegründeten Nachtvolks, an Sonntagvormittagen als Literaturund Themensalon, jeden Abend als Chill-out-Zone nach aufregenden
Aufführungen oder als Sprungbrett in die Wiener Nächte: Die Rote Bar
im 1. Stock des Volkstheaters hat vor und nach den Vorstellungen offen!
Podium
Themenbezogene Expert/innen setzen sich mit relevanten Inhalten und Fragestellungen zu
aktuellen Inszenierungen der Spielzeit auseinander. Sie diskutieren am Podium und mit dem
Publikum und öffnen Bezugsfelder zu gesellschaftspolitischen und künstlerischen Zusammenhängen.
VolkstheaterGespräche
Nachtvolk
Wenn in der Roten Bar ab 22 Uhr die Lichter angehen (und auf der großen Bühne
aus), erwacht das Nachtvolk. Das Ensemble des Volkstheaters und der künstlerische Nachwuchs zeigen unter diesem Namen, was ihnen auf der Seele brennt.
Kleine Bühnen-Juwelen sind auf diese Weise im Gründungsjahr des Nachtvolks
entstanden und werden weiter entstehen: Monologe, Ensemblearbeiten, Lesungen aus Tagebüchern und Weltliteratur, musikalische Shows und autobiographisch
inspirierte Abende. Herzensprojekte der Schauspieler/innen, exklusiv und hautnah. Für € 7 (bei vorherigem Theaterbesuch € 4) kann jede/r ein Teil des Nachtvolks werden. Willkommen in intimer Atmosphäre, auf der kleinsten und rötesten
Bühne des Volkstheaters!
Die renommierte Wiener Journalistin, Moderatorin und Menschenrechtsexpertin Corinna Milborn
diskutiert mit Gästen aus Wissenschaft, Aktivismus und Kunst über aktuelle brennende Fragen
zu Migration und Flucht, Globalisierung und Sicherheit, Demokratie und Rassismus. Politischzeitgeschichtliche Standortbestimmungen in turbulenten Zeiten.
Das Leben ist ein Wunschkonzert
Lorenz Kabas (Theater im Bahnhof) kredenzt gemeinsam mit Schauspieler/innen aus dem
Ensemble Hits und Getränke. Das Publikum bestimmt, was live gespielt wird. Ein Abend der
100 %igen Dienstleistung.
Live-Musik
Matinee
Nach dem Vorstellungsbesuch bei angenehmer Hintergrundmusik ein Getränk in der Roten Bar
zu sich nehmen – das ist an zwei Freitagen im Monat bei freiem Eintritt möglich. Musiker/innen
spielen live und bereiten eine harmonische Atmosphäre für den genussvollen Wochenendbeginn.
Ein Angebot für alle, die es genau wissen wollen: Mitglieder des Regieteams und
Schauspieler/innen stellen konzeptionelle Überlegungen in Hinblick auf eine bevorstehende Premiere vor und erörtern Themenschwerpunkte.
Die Abendkassa in der Roten Bar ist eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet. Zugang über Haupteingang Volkstheater oder Seiteneingang Burggasse (Straßenbahnhaltestelle)
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Volkstheater/Bezirke
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Theaterpatenschaften
für Newcomer gesucht!
19 Spielstätten liegen auf der Route der traditionellen Bezirke-Tournee
des Volkstheaters, einige werden sogar mehrfach bespielt. In den atmosphärischen Festsälen der Volkshochschulen und anderer Einrichtungen
– Fassungsvermögen 170 bis 670 Zuschauer/innen – gastiert das Volkstheater seit 1954. Vier Premieren pro Saison produziert das Volkstheater
exklusiv für die Bezirke. Theater für lokale Abonnent/innen und für
Kurzentschlossene aus der Nachbarschaft. Neue und neueste Stücke
für Neugierige und einen Klassiker dazu. Modernes, spannendes Volkstheater für Zeitgenoss/innen.
Interessierte Abonnent/innen übernehmen Patenschaften und führen
Neulinge – nennen wir sie Newcomer – in die Welt des Volkstheaters
ein, direkt im eigenen Bezirk! Jugendliche, Erwachsene, Alt- oder NeuWiener – alle sind als Newcomer herzlich willkommen. Ihre Theaterpatinnen und -paten nehmen ihnen bei einem ersten Schnupperbesuch
Berührungsängste und machen Lust auf mehr.
Wir starten in Hietzing, Ottakring und Floridsdorf. In diesen Bezirken suchen
wir sowohl Theaterpatinnen und -paten als auch Newcomer. Alle Interessent/
innen laden wir zum Saisonauftakt zu einem Kennenlernen ins Volkstheater ein.
Bei Kaffeeplausch und Speed-Dating bringen wir Patinnen/Paten und Newcomer
aus den Bezirken Hietzing, Ottakring und Floridsdorf zusammen.
Die Abonnementkosten für die Newcomer (ab € 30) sollen von Projektspenden
finanziert werden, können aber auf Wunsch auch von den Patinnen/Paten selbst
übernommen werden.
Sie interessieren sich als Theaterpatin oder -pate für die Begleitung eines Newcomers in den o.g. Bezirken oder Sie sind ein Newcomer und möchten das Volkstheater/Bezirke entdecken? Vielleicht haben Sie nicht die Zeit für eine Patenschaft,
wollen aber die Kosten für ein Spielzeit-Abo für einen Newcomer übernehmen?
Melden Sie sich bei uns unter [email protected] oder im Bezirke-Büro
unter T +43 (0)1 52111–77!
Wir freuen uns auf Sie!
Ihr Team in den Bezirken
Premiere
30. Sep.
2016
Mittelschichtblues
VON DAVID LINDSAY-ABAIRE
Deutschsprachige
Erstaufführung
REGIE INGO BERK
DEUTSCH VON ANNA OPEL
PREMIERE IM VOLX/MARGARETEN, DANACH IN DEN BEZIRKEN
BÜHNE UND KOSTÜME DAMIAN HITZ
MUSIK PATRIK ZELLER
DRAMATURGIE VERONIKA MAURER
Margaret, fünfzig, alleinerziehende Mutter einer Tochter mit Behinderung, verliert ihren Job im Ein-Dollar-Shop. Für Fließbandarbeit ist sie
zu alt. Doch ansonsten bietet ihr Heimatbezirk South Boston kaum Jobperspektiven.
Was also tun?, wird in der Freundinnenrunde gemeinsam überlegt. Jean gibt einen Hinweis: Mike hat's geschafft. Mike, ebenfalls aus Southie, ist Arzt geworden, führt eine Praxis in der Innenstadt, verfügt über ein mutmaßlich finanzkräftiges soziales Netzwerk – und war in Jugendjahren einen Sommer lang Margarets
Liebe. Legitimation genug für Margaret, sich zu seiner Geburtstagsparty einzuladen, wo sie nützliche Kontakte zu knüpfen hofft. Mikes Nachricht, dass das Fest
abgesagt sei, hält sie lediglich für eine schlecht versteckte Ausladung. Als Margaret in der Villa eintrifft, wo tatsächlich keine Party stattfindet, bitten Mike und
seine Frau sie herein, bieten Wein und Käse an, präsentieren sich als höflich-distinguierte Gastgeber – bis sich beim Gespräch über alte Zeiten in Southie die soziale Kluft zwischen ihnen auftut. Fragen stehen im Raum: Wie festgelegt ist eine
Biografie von den sozialen Koordinaten der Geburt? Lohnt sich Leistung? Sind
Arme selber schuld? Ist Glück im Spiel? Mike, der hehre Self-Made-Man, sieht in
Margarets misslicher Lage ihr persönliches Versagen. Doch Margaret räumt auf
mit der Legende vom American Dream und erweist sich als unbeirrbare Heldin mit
der Furchtlosigkeit derer, die kaum mehr etwas zu verlieren haben.
Wie die meisten der fein beobachtenden Dramen des US-amerikanischen Autors
und Pulitzer-Preis-Gewinners David Lindsay-Abaire wurde Mittelschichtblues am
Broadway gefeiert. Regisseur Ingo Berk realisiert nach Die Ratten und Hotel
Savoy seine dritte Inszenierung am Volkstheater.
Armut ist auch in Wien Bezirkesache. Im Vergleich
schneiden regelmäßig der
15. und der 20. als ärmste
Bezirke ab. Sowohl Bildung
als auch Reichtum werden in
Österreich vor allem vererbt.
Das heißt, der familiäre Hintergrund bestimmt weitgehend
die Bildungschancen eines
Kindes – und Erbschaften
sind der größte Treiber der
Vermögensunterschiede.
Frauen gelten als besonders
armutsgefährdet, vor allem
Alleinerzieherinnen, Migrantinnen, Frauen mit Beeinträchtigungen und Pensionistinnen.
—
Volkstheater/Bezirke
38
Premiere
2. Dez.
2016
Der Trafikant
VON ROBERT SEETHALER
REGIE SEBASTIAN SCHUG
BÜHNENFASSUNG VON ROBERT SEETHALER
PREMIERE IM VOLX/MARGARETEN, DANACH IN DEN BEZIRKEN
BÜHNE UND KOSTÜME NICOLE ZIELCKE
DRAMATURGIE MONA SCHWITZER
Franz Huchel, ein 17-jähriger Bub vom Land, verlässt seine Mutter, die
Heimat und den Attersee und zieht nach Wien. Hier beginnt für ihn ein
neues Leben als Gehilfe in einer Tabaktrafik im neunten Bezirk.
Wir befinden uns im Jahr 1937: Die politischen Ereignisse verändern das Leben
in der Stadt. Das bekommt auch der Inhaber der Trafik zu spüren, der aufgrund
seiner jüdischen Kundschaft von den Nachbarn angefeindet wird. Ein Stammkunde ist Sigmund Freud. Der bekannte „Deppendoktor“ beeindruckt Franz und es
entsteht eine zaghafte Freundschaft zwischen dem alten Herren und dem jungen
Mann. Franz macht sich auf Freuds Anraten hin auf, die Liebe zu suchen und trifft
sie im Prater in der Person von Anezka, einer Böhmin. Franz verliert ihre Spur jedoch nach einem ersten Abenteuer und findet Anezka als spärlich bekleidete Tänzerin in einer Kabarettshow wieder. Er lässt sich davon nicht beirren, sein Bauch
ist voller Schmetterlinge, und er muss das geliebte Mädchen um jeden Preis erobern. Von Professor Freud erwartet Franz Antworten auf die ihn umtreibenden
Fragen, doch nicht einmal der weise Mann weiß Rat im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. Als auch noch die Gestapo den unbequemen Trafikanten mitnimmt, muss Franz die Verantwortung für das Geschäft übernehmen, seine ersten
Schritte als Erwachsener in einer Welt tun, in der vertraute Maßstäbe nicht mehr
gelten und dabei beweisen, dass er das Herz am richtigen Fleck hat.
Robert Seethaler, der als Schauspieler einst selbst in den Bezirken spielte, landete
mit seinem Roman Der Trafikant (2012) einen internationalen Bestseller. Sebastian
Schug entwickelt in seiner sinnlichen Lesart eine Geschichte über dunkler werdende
Zeiten, vor allem aber über Menschen, die voller Lebenslust und -gier versuchen,
ihren Weg zu finden.
Das Tabakmonopolgesetz
von 1996 baut auf zwei
Zielsetzungen auf: einer
wirtschaftlichen – die Nahversorgung der Bevölkerung
mit Tabakerzeugnissen durch
die Bestellung der nötigen
Anzahl von Tabaktrafikanten
sicherzustellen – und einer
sozialpolitischen: möglichst
vielen vorzugsberechtigten
Personen eine wirtschaftliche
Existenzgrundlage durch
Bestellung zu Tabaktrafikant/
innen zu verschaffen. Vorzugsberechtigt waren nach dem
Zweiten Weltkrieg Kriegsopfer
und ihre Angehörigen. Seit
1979 gehören auch Menschen
mit Behinderung zum bevorzugten Personenkreis.
—
Volkstheater/Bezirke
40
Premiere
17. Feb.
2017
Keine Angst. Eine Heimgartenrevue
VON ED. HAUSWIRTH UND ENSEMBLE
REGIE ED. HAUSWIRTH
Uraufführung
MUSIKALISCHE KOPRODUKTION MIT THEATER IM BAHNHOF
PREMIERE IM VOLX/MARGARETEN, DANACH IN DEN BEZIRKEN
BÜHNE UND KOSTÜME JOHANNA HIERZEGGER
MUSIKALISCHE LEITUNG ANDRÉS GARCÍA
DRAMATURGIE MONA SCHWITZER
„Für mich ist das Schönste, wenn ich am Abend bei meinem Fernsehen
sitzʼ, in meinem Gartenhaus, das gibt mir wirklich was. Das ist mein
Lebensinhalt. Ich hab eigentlich einen schönen Garten, wo ich glücklich
bin.“ (aus den Alltagsgeschichten von Elizabeth T. Spira)
Denken wir es uns so: Die Besiedler/innen der Heimgartenanlage Schönes Leben
sind in Aufruhr. Ihr seit Jahrzehnten gehegter und gepflegter grüner Schatz soll
aufgelöst werden. Er liegt in einem städtebaulich wertvollen Gebiet und die Stadt
kündigt an, sich durch die Schrebergärten bahnen zu wollen. Doch so leicht geben die Kolonist/innen nicht auf, sie kennen schließlich einige Persönlichkeiten
auf Bezirksebene und setzen alle Hebel in Bewegung, um die Bedrohung durch
Bagger und Beton abzuwenden. Bei einer Show machen sie mit Viergesang Stimmung für die Lebensform Schrebergarten, um den Bezirk von der Wichtigkeit des
Schönen Lebens zu überzeugen.
Das kleine Glück in der großen Stadt steht im Zentrum dieses Abends, der aus
Gesprächen in Wiener Gartenkolonien generiert wird. Wer hat das Recht darauf,
wie ordnet es sich in die Stadt ein und wer soll sich daran stören? Wie bilden
sich akute politische Fragen in einem solchen Biotop ab, zum Beispiel die Erosion
der Sozialdemokratie und der Verfall demokratischer Strukturen? Ed. Hauswirth
von Theater im Bahnhof geht diesen Fragen gemeinsam mit den Schauspieler/innen auf den Grund und entwirft eine Revue, die mit Gesang und Tanz die Ideale
in einer grünen Oase mitten in der Stadt befragt.
Der erste Schreberverein, benannt nach einem in Erziehungsfragen engagierten Leipziger
Arzt, wurde 1864 gegründet,
um einen Spielplatz für Kinder
zu betreiben. An dessen Rand
wurden Beete angelegt, damit
die Kinder durch selbstständige Gartenarbeit in nähere
Verbindung mit der Natur kommen. Aus dem Spiel für Kinder
entwickelte sich eine Beschäftigung der Erwachsenen; es
entstanden Familiengärten,
aus denen sich Gartenkolonien entwickelten, die man
Schrebergärten nannte. Die
Kleingartenanlagen bilden,
seit sie von Schreber als
„Gesundheitsgärten“ und zur
Linderung der Not des Großstadtproletariats propagiert
worden waren, einen festen
Bestandteil großstädtischen
Erholungsraums.
—
Volkstheater/Bezirke
42
Premiere
28. April
2017
Stella
VON JOHANN WOLFGANG GOETHE
REGIE ROBERT GERLOFF
PREMIERE IM VOLX/MARGARETEN, DANACH IN DEN BEZIRKEN
BÜHNE GABRIELA NEUBAUER
KOSTÜME JOHANNA HLAWICA
DRAMATURGIE VERONIKA MAURER
Als sich Stella und Cäcilie kennenlernen, empfinden beide sofort große
Zuneigung füreinander. Sie teilen eine ähnliche Lebensgeschichte:
Cäcilie wurde von ihrem Ehemann verlassen, Stella von ihrem Liebhaber.
Und beide können den Geliebten nicht vergessen.
Bald stellt sich heraus, dass es sich um denselben Mann handelt. Fernando hatte
einst Cäcilie geheiratet und mit ihr eine Tochter bekommen, sich dann aber gelangweilt. Bei einem seiner Streifzüge in die Umgebung lernte er die Baronesse
Stella kennen und verliebte sich in sie. Er verließ Frau und Kind und lebte einige
Jahre mit Stella zusammen, bis ihn abermals das Bedürfnis nach Abwechslung
überkam und er auch Stella verließ.
Als Fernando seiner Wanderschaft müde und liebeshungrig zurückkehrt, beide
Frauen vorfindet, sich in beide wieder verliebt, und keine der Frauen die jeweils
andere ausstechen will, drängt der fünfte Akt auf eine rasche und klare Lösung.
Doch Goethe empfand die Konstellation 1775 als reizvoll, und so versprechen
sich die Figuren glückselig die Ehe zu dritt.
Gegen dieses skandalöse Happy End liefen die Zeitgenoss/innen Sturm. Wie
schon Goethes Werther verstoße Stella „gegen alle Grundsätze der christlichen
Religion, der biblischen und philosophischen Moral, der bürgerlichen Verfassungen, ja des gesunden Menschenverstandes“. Und Goethe sah sich gezwungen,
den Dramenschluss doch noch zur Tragödie umzuarbeiten.
Regisseur Robert Gerloff ist Spezialist für komödiantische Lesarten und entfesselte
Figuren. Zuletzt inszenierte er am Residenztheater München, in Basel, Essen und
Oldenburg. Stella ist seine erste Inszenierung in Wien.
Goethe kannte die Sage
vom „zweibeweibten“ Graf
von Gleichen, der bei einem
Kreuzzug gefangen genommen
worden war. Die Tochter des
Sultans verliebte sich in ihn,
befreite ihn und floh mit ihm
in seine Heimat Thüringen.
Dort empfing die Ehefrau des
Grafen die beiden, und sie
lebten fortan zu dritt.
Während ab dem 18. Jahrhundert das Konzept der bürgerlichen, auf Exklusivität und
Sittlichkeit gründenden Ehe
erstarkte, wuchs gleichzeitig
die Faszination europäischer
männlicher Künstler für den
orientalischen Harem.
—
Volkstheater/Bezirke
44
—
Volx/Margareten
Das Volkstheater bespielt wieder ein zweites Haus – das Volx/Margareten. An der
Kreuzung Margaretengürtel/Margaretenstraße, vier Minuten von der U4, ist ein
vernetztes Theaterzentrum für rund 120 Zuschauer/innen entstanden. Hier liefert
die Stadt die Themen, hier starten die Bezirke-Tourneen, hier finden neue Stücke
und Projekte ihren Platz, hier präsentiert sich das Junge Volkstheater. Im Volx/
Margareten ist ein Gutteil des Ensembles aus nächster Nähe zu erleben und frühere
Regieassistent/innen legen ihre ersten eigenen Arbeiten vor. Wie schon 2015/16
prägen innovative Ur- und Erstaufführungen den Spielplan der zweiten Bühne des
Volkstheaters.
Premiere
14. Okt.
2016
Hose Fahrrad Frau
VON STEFAN WIPPLINGER
REGIE HOLLE MÜNSTER (PRINZIP GONZO)
KOPRODUKTION MIT MAX REINHARDT SEMINAR
BÜHNE UND KOSTÜME THEA HOFFMANN-AXTHELM
MUSIK BERNHARD EDER
DRAMATURGIE MONA SCHWITZER
In einer Großstadt begegnen sich Menschen auf der Suche nach ihrer
Identität und nach Antworten auf die Frage, welche Rolle der Besitz und
Tausch von materiellen Dingen dabei spielt.
Ein Fahrrad wechselt den Besitzer, der neue wird daraufhin verdächtigt, gestohlenes Gut erstanden zu haben. Eine junge Frau tauscht mit demselben Mann ohne
Umstände ihre Wohnung und verschenkt dabei ihr Herz. Als sie jedoch ihren Körper herleihen soll, um einem befreundeten, kinderlosen Paar bei der Nachwuchsfrage auszuhelfen, gerät sie in ein Dilemma. Das Paar kommt durch profanere
Sorgen in Streit: Sie fordert von ihrem Mann, zumindest eine seiner unzähligen
Hosen wegzugeben, die er widerwillig bei der Bahnhofsmission an einen Geflüchteten weiterreicht. Dieser junge Mann von weither ist auf der Suche nach seiner
Schwester, die vor zwanzig Jahren gekauft wurde und seither mit ihrem Ehemann
und einer neuen Identität ein begütertes, doch unglückliches Leben führt. Zwischen all diesen suchenden Seelen wandelt ein Penner, der bewusst entschieden hat, sich von Besitz zu befreien. Seither verkündet er wie ein mythologisches
Orakel seine Weisheiten in der Großstadt und zieht inmitten der kapitalistischen
Irrungen der Mitmenschen seine eigenen Fäden.
Hose Fahrrad Frau ist das erste abendfüllende Theaterstück des jungen oberösterreichischen Autors Stefan Wipplinger, der Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin studiert. Regisseurin Holle Münster, Absolventin des Max
Reinhardt Seminars und Mitglied des Theaterkollektivs Prinzip Gonzo, bringt den
Erzählreigen mit Schauspieler/innen des Volkstheater-Ensembles und Schauspielstudierenden ins Volx/Margareten.
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Volx/Margareten
48
Uraufführung
Premiere
10. Nov.
2016
Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen
NACH HANS CHRISTIAN ANDERSEN
REGIE SALOME SCHNEEBELI
Uraufführung
CHOREOGRAFISCHES MÄRCHEN MIT DEM JUNGEN VOLKSTHEATER
AUSSTATTUNG SALOME SCHNEEBELI UND HETA MULTANEN
VIDEO HETA MULTANEN
KÜNSTLERISCHE MITARBEIT UND LEITUNG DES BEGLEITPROJEKTS
DES JUNGEN VOLKSTHEATERS CONSTANCE CAUERS
DRAMATURGIE ANGELA HEIDE
„Es war entsetzlich kalt, es schneite, und der Abend begann zu dunkeln.
Es war der letzte Abend des Jahres.“
Hans Christian Andersens 1845 entstandenes Märchen bildet den Ausgangspunkt
für eine choreografisch-musikalische Inszenierung, in deren Zentrum die künstlerische Auseinandersetzung mit dessen Grundthemen steht: Tod, Einsamkeit und
Träume von einem „besseren Leben“, von einem Leben in Liebe, Vertrauen und jener Wärme, von der das Mädchen in Andersens Geschichte in der Nacht seines
Todes, die letzten schwach glimmenden Schwefelhölzchen in der Hand, fantasiert.
Welche Träume haben Kinder heute? Wer sind ihre Menschen des Vertrauens,
Menschen, die sie fördern, ihnen Gutes tun oder einfach nur für sie da sind? Was
ist für sie Geborgenheit, was Mitgefühl? Und was ist für sie „ein gutes Leben“?
In einem Stückentwicklungsprozess unter der künstlerischen Leitung der international tätigen Schweizer Choreografin Salome Schneebeli, die damit zum ersten
Mal am Volkstheater arbeitet, werden Texte und Choreografien erarbeitet, die
mitten in unsere Zeit führen und das Publikum in Alltagssituationen, Bilder und
Wunschwelten von in Wien lebenden Kindern versetzen. Musik und Tanz werden
zu einem Fenster in eine andere, vielleicht bessere Welt.
Die Produktion wird von einem künstlerischen Kooperationsprojekt des Jungen
Volkstheaters mit der Universität für angewandte Kunst Wien/KinderuniKunst und
der NMS Schopenhauerstraße begleitet.
U-Bahn-Station Volkstheater.
Es ist die Nacht vom 25. auf
den 26. Dezember. Weihnachten. Niemand richtet den Blick
auf einen knapp 60-jährigen
Mann, der gegen zwei Uhr früh
in einem Aufzug zusammenbricht. Wie viele Menschen
steigen nicht in den Lift, weil
sie ihn dort liegen sehen? Wie
viele Menschen sagen danach,
als die Nachricht von seinem
Tod für einen kurzen Moment
ihre Aufmerksamkeit trifft:
„Er hat sich wärmen wollen.“
Wie im Märchen. Nur, dass es
keines ist.
—
Volx/Margareten
50
Nov.
2016
Bosnisch-Herzegowinischer November
FESTIVAL
MIT UNTERSTÜTZUNG DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR EUROPA, INTEGRATION UND ÄUSSERES
IM RAHMEN DES KULTURJAHRES ÖSTERREICH – BOSNIEN UND HERZEGOWINA 2016
Das Theater genießt einen hohen Stellenwert in Bosnien und Herzegowina
– gerade auch unter widrigen Umständen und in schweren Zeiten.
Seit 1960 richtet Sarajevo jährlich das renommierte Theaterfestival MESS aus.
In den Neunzigern, zur Zeit der Belagerung der Stadt, wurde das Sarajevoer
Kriegstheater gegründet und von seinem Publikum trotz Lebensgefahr Abend für
Abend besucht. Diese Tatsachen führen beispielhaft die Wertschätzung, die Offenheit und das hohe Interesse vor, welche dem Theater in Bosnien und Herzegowina
entgegengebracht werden.
An diese Tradition eines weltgewandten Theaters knüpfen heutige Theaterschaffende in Bosnien und Herzegowina an. Der Krieg, gerade einmal 20 Jahre vergangen, bildet dabei noch immer den Horizont, vor dem sich neue Erlebnisse
sortieren, doch weist die künstlerische Entwicklung in Richtung einer Zukunft,
die an das reiche Erbe des Landes anknüpft.
Über 200.000 Menschen aus Bosnien und Herzegowina leben in Österreich
und machen das Gesicht des Landes mit aus. Sie kamen in den 1960er-Jahren
als Gastarbeiter/innen und vor allem in den 1990er-Jahren auf der Flucht vor
dem Krieg. Einige gingen zurück, andere pendeln zwischen hier und dort. Der
jahrhundertelangen Geschichte von Nachbarschaft und Austausch der beiden
Länder, von Besatzung, Verflechtung, Verklärung, von Entgegenkommen, Anteilnahme und gegenseitiger Bereicherung werden neue Kapitel hinzugefügt.
Im Rahmen von Kulturjahr Österreich – Bosnien und Herzegowina 2016 präsentiert das Volkstheater ein Gastspiel einer aktuellen Theaterproduktion. Begleitet
von Lesungen, einem Filmprogramm, Gesprächen, Musik und Party wird das Volx/
Margareten ein Wochenende lang zum Forum eines österreichisch-bosnisch-herzegowinischen Austauschs.
„Europäisches Jerusalem“ –
diesen Namen trug Sarajevo
die Tatsache ein, dass dort
jahrhundertelang muslimische,
jüdische, christlich-orthodoxe
und katholische Gläubige in
freundlicher Nachbarschaft
zusammenlebten. Noch immer
prägen Moscheen, Synagogen
und Kirchen das Stadtbild,
doch wurde im Krieg zwischen
1992 und 1995 genau diese
multiethnische und multireligiöse Koexistenz negiert. Und
während heute Identitäten
weltweit zunehmend als gegeneinander gerichtete Fronten gelten, erstrahlt die Symbolkraft dieses alten Sarajevo
umso mehr.
—
Volx/Margareten
52
Premiere
Dez.
2016
Mugshots
VON THOMAS GLAVINIC
REGIE THOMAS GLAVINIC
REGIE-MITARBEIT PAUL SPITTLER
DRAMATURGIE MONA SCHWITZER
Christoph arbeitet in einer Werbeagentur, einmal im Monat gibt er sich
mit seinen Saufkumpanen die Kante. Am Tag danach fühlt er sich, als
müsse er seinen schweren Kopf in die Polizeikamera halten, für jene
gnadenlos nüchternen Porträts, die in den USA „Mugshots“ heißen und
schon manchen Prominenten bloßgestellt haben.
Die Frage, die sich Christoph an diesem Morgen stellt, lautet allerdings: Wer
ist die Frau in seiner Wohnung? Sie behauptet, er habe sie im Absturzlokal von
voriger Nacht in einem Anfall von Ritterlichkeit erobert und sie aus einem Leben
befreit, das von Abhängigkeiten dominiert war. Hat er ihr wirklich eine gemeinsame Zukunft versprochen?
Mugshots ist ein modernes Großstadtmärchen: Wie im Froschkönig steht der Wert
eines Versprechens auf dem Prüfstand. Und während die Frau sich durch die Außenwelt mehr und mehr bedroht fühlt, beginnt Christoph allmählich, sich in der
ihm zugedachten Rolle des Retters zu gefallen. Doch was ist Schein in diesem
Spiel um das Leben und seinen Preis, was Sein? Und wer bestimmt die Regeln?
Mit Mugshots tritt der österreichische Schriftsteller Thomas Glavinic erstmals
als Theatermann in Erscheinung. Nach seinem letzten großen Romanerfolg mit
Der Jonas-Komplex (2016) wagt er sich nun an die Inszenierung seines ersten
Theaterstücks.
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Volx/Margareten
54
Uraufführung
Premiere
Jän.
2017
Hangmen (Die Henker)
VON MARTIN MCDONAGH
REGIE LUKAS HOLZHAUSEN
Österreichische
Erstaufführung
DEUTSCH VON MICHAEL RAAB
BÜHNE DUŠAN DAVID PAŘÍZEK
KOSTÜME WERNER FRITZ
REGIE-MITARBEIT CALLE FUHR
DRAMATURGIE ROLAND KOBERG
An der Anzahl der Hinrichtungen gemessen, war Harry Wade nur der
zweitbeste Henker des Vereinigten Königreichs, in seinem Selbstwertgefühl ist er jedoch Spitze – obwohl man ihn in Pension geschickt hat.
Das langersehnte neue Stück von Martin McDonagh offenbart schwarzen britischen Humor vom Feinsten.
In einem trüben Pub in Nordengland, das er mit seiner Frau nach landesüblich
rauer Tradition betreibt (Bestellungen nur am Tresen!), lässt sich Harry am Jahrestag seiner letzten Hinrichtung von seinen Fans feiern. Es ist auch der Tag, an
dem in Großbritannien die Todesstrafe abgeschafft wird (1965), das Pub ist so
voll wie lange nicht, und ein ehrgeiziger Reporter der Lokalzeitung versucht,
Harry die letzten Wahrheiten über das Henken abzuringen – ebenso wie die
größten Fiesheiten über seinen Erzfeind, den vormals vorgesetzten königlichen
Henker Albert Pierrepoint. Als auch noch ein arroganter Unbekannter aus London
ins Pub kommt, ein Zimmer mieten will und in einem unbeobachteten Moment
mit der Tochter des Henkers schäkert, nimmt der bitterböse Krimi seinen Lauf.
Die Vergangenheit holt sie alle ein.
Die Süddeutsche Zeitung erkannte in Hangmen bei der Uraufführung am Londoner
Royal Court Theatre 2015 „ein Meisterwerk“, die New York Times sprach von einer
„triumphalen Rückkehr“ des exzeptionellen Theaterautors und in Großbritannien
wurde Hangmen als Stück des Jahres ausgezeichnet. Bekannt und als „Tarantino
des Theaters“ entdeckt wurde der irischstämmige Martin McDonagh für seine
Leenane-Trilogie; Der Leutnant von Inishmore und Der Kissenmann wurden Erfolge
auch in Wien. Es inszeniert Volkstheater-Ensemblemitglied Lukas Holzhausen,
der 2016 bei der Bezirke-Produktion Halbe Wahrheiten Regie führte.
McDonagh hält sich in seiner
Realo-Groteske erstaunlich
eng an die historischen Fakten:
Mitte der 1950er-Jahre beschnitt das Parlament in London
das Todesstrafengesetz, doch
es sollten noch 29 Menschen
durch den Strang sterben, bis
am 8. November 1965 die
Todesstrafe auf Mord aus den
Gesetzen gestrichen wurde
und nur noch für Verrat, Seeräuberei und Brandstiftung
in königlichen Werften vorgesehen war. In Österreich fand
die letzte Hinrichtung am
Raubmörder Johann Trka am
24. März 1950 im Straflandesgericht Wien statt. Seit 1968
ist die Todesstrafe auch aus
dem österreichischen Militärrecht gestrichen.
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Volx/Margareten
56
Premiere
Feb.
2017
Superheldinnen
VON BARBI MARKOVIĆ
REGIE BÉRÉNICE HEBENSTREIT
Uraufführung
BÜHNENFASSUNG BÉRÉNICE HEBENSTREIT UND ANDREA ZAISER MIT BARBI MARKOVIĆ
DRAMATURGIE ANDREA ZAISER
Sie sind typische Großstädterinnen – sie haben ein gespaltenes Verhältnis zur Natur und einen geschärften Sinn für Hundekot. Jede von
ihnen hat mindestens einmal das Land gewechselt und die Konsequenzen dieser Entscheidung getragen. Nach gescheiterten Stationen in
Sarajevo, Belgrad und Berlin sind sie schließlich in Wien, der Stadt
ihrer Wahl, gelandet.
Jeden Samstag treffen sich die drei Freundinnen im Café Sette Fontane am
Siebenbrunnenplatz im Bezirk Margareten. In intensiven Arbeitsgesprächen
entscheiden sie über den Einsatz ihrer magischen Kräfte. Mit „Blitz“ und „Auslöschung“ greifen sie helfend in die Schicksale kleiner Leute ein, während sie
selbst vergeblich darauf warten, in der ersehnten Mittelschicht anzukommen.
Ihre Magie ist dunkel wie ihr großstädtischer Pessimismus. „Keine von uns hatte
jemals gelernt, ein normales, menschenwürdiges Leben zu führen. Überall waren
wir von Mist und Misstrauen und Taubenscheiße umgeben.“ An einem Samstag
verfolgt jedoch jede der drei ein geheimes Vorhaben, das ihre Leben entscheidend verändern wird.
Die aus Belgrad stammende Autorin Barbi Marković lebt seit 2006 in Wien. Mit
Ausgehen, einem Thomas-Bernhard-Remix, machte sie als Popliteratin einer neuen
Generation Furore. In ihrem Stadtroman Superheldinnen wirft sie einen „ebenso
bös grotesken wie lapidar pessimistischen Blick auf drei Leben mit ‚Migrationshintergrund‘ – und punktet mit dem unwahrscheinlichsten Happy End seit Christi
Wiederauferstehung.“ (Fritz Ostermayer, FM4, Im Sumpf) .
Bérénice Hebenstreit, die in der letzten Spielzeit u. a. Judas von Lot Vekemans
in der Roten Bar erfolgreich in Szene setzte, adaptiert den Roman für die Bühne
und gibt damit ihr Regiedebüt im Volx/Margareten.
Aus dem 3. Integrations- und
Diversitätsmonitor, der 2014
im Auftrag der Stadt Wien
erarbeitet wurde, geht hervor, dass fast die Hälfte der
Wiener/innen Migrationshintergrund hat. Probleme finden
sich etwa am Arbeitsmarkt:
Trotz höherer Qualifikation gibt
es oft nur schlecht bezahlte
Jobs – vor allem für Menschen
aus Drittstaaten. Ein Drittel
der Personen mit höherem
Abschluss arbeitet lediglich in
Hilfs- und Anlerntätigkeiten.
Das Nettoeinkommen in Haushalten ohne Migrationshintergrund liegt bei durchschnittlich
23.000 Euro jährlich, während
es in Haushalten, in denen
Menschen aus Drittstaaten
wohnen, mit 15.000 Euro
deutlich geringer ausfällt.
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Volx/Margareten
58
IN
G
PLANUN
Neues Wiener Volkstheater
FESTIVAL
KOOPERATION MIT DEM MAX REINHARDT SEMINAR
Mit der Spielzeit 2015/16 wurde ein neues Wiener Festival ins Leben gerufen.
Es markiert zugleich den Beginn einer nachhaltigen Partnerschaft zwischen dem
Volkstheater und dem Max Reinhardt Seminar und hat zu einem intensiven künstlerischen Austausch zwischen dem Ensemble des Volkstheaters und den Studierenden des Max Reinhardt Seminar geführt. Mit szenischen Lesungen, einer
Inszenierung und Diskussionsveranstaltungen wurde im ersten Jahr in Zusammenarbeit mit den WIENER WORTSTAETTEN der Frage nach einem „Neuen Wiener
Volkstheater“ nachgegangen. Im zweiten Jahr seines Bestehens erweitert das
Festival seinen Radius: Neben aktuellen Texten, die in szenischen Skizzen und
Inszenierungen präsentiert werden, gilt es auch, einen zeitgenössischen Blick
auf historische Vertreter/innen dieses traditionsreichen Wiener Theatergenres
zu werfen. Welche Begriffe müssen neu gefasst werden, und wo finden Tradition
und Gegenwart des Wiener Volkstheaters auch abseits gängiger Zuschreibungen
zusammen?
„Für mich sind Volkstheater und
Volksstück nicht definierbare
Begriffe, die nur in der historischen Bewegung betrachtet
werden können. Ich sehe
heute ein Wiederaufleben von
kritischen Fragen, die in diesen Begriffen auch enthalten
sein könnten. Das ist ein guter
Anstoß, nach neuen Stücken
zu suchen, neue Sichtweisen
auf alte Stücke zu entdecken –
und sich vor allem mit unserer
Lebensrealität stärker zu befassen […]. Flucht, Migration,
die Beschädigungen durch
wirtschaftliche Verhältnisse
und die Fetischisierung menschlicher Beziehungen können hier
thematisch von Bedeutung
sein. Immer aber geht es auch
um Poesie und Witz.“ (Peter
Roessler, Professor für Dramaturgie am Max Reinhardt
Seminar)
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Volx/Margareten
60
Das „Wiener Volkstheater“ ist geprägt durch seine enorme inhaltliche
und stilistische Vielfalt. Gerade deshalb regt es dazu an, sich mit gewachsenen und aktuellen Lebensrealitäten zu beschäftigen, Linien zu
ziehen, Brüche aufzuzeigen, Begriffe neu zu diskutieren und vor allem,
aktuelle Texte dieses so lebendig gebliebenen Genres in Szene zu setzen.
Premiere
April
2017
Die Summe der einzelnen Teile
Uraufführung
THEATRALE FELDFORSCHUNG DES JUNGEN VOLKSTHEATERS
REGIE CONSTANCE CAUERS UND MALTE ANDRITTER
EIN GENERATIONEN- UND KUNSTSPARTENÜBERGREIFENDES PROJEKT MIT MENSCHEN VON 14 BIS 64 JAHREN
KOOPERATION MIT DER VOLKSHILFE ÖSTERREICH UND DEM MUSEUM MODERNE KUNST STIFTUNG LUDWIG
CHOREOGRAFIE MARTINA RÖSLER
MUSIKALISCHE ENTWICKLUNG STAGELAB ACADEMY
VIDEO OLE REINSBERGER
DRAMATURGIE ANDREA ZAISER
Österreich hat über acht Millionen Einwohner/innen – und ebenso viele Biografien und Sichtweisen, die nebeneinander existieren, einander aber auch kreuzen, oft ergänzen und manchmal
gegenseitig herausfordern.
In unserer schnelllebigen Zeit, in der die äußeren Einflüsse wie Strom durch die Menschen schießen, gelingt
es der/dem Einzelnen kaum, dauerhaft eine stabile Identität zu schaffen – zu sehr ist man damit beschäftigt,
sich im Alltag zu positionieren und in der Arbeitswelt zu bestehen. Die eigene Identität ist somit stetig Veränderungen unterworfen, und man muss sich – bewusst oder unbewusst – neu ordnen und anpassen, um zu
überleben. Der Soziologe Ulrich Beck sprach von „Bastelbiografien“.
Ein neuer Lebensabschnitt, ein Unfall, eine Trennung: Viele Umbruchsituationen im Leben zwingen dazu, sich
neu in Stellung zu bringen. Das Junge Volkstheater will in seinem neuen Projekt roten Fäden nachspüren, von
Erfolgen und Scheitern, von Prägungen und Überschneidungen in den Biografien und Lebenswelten von Menschen in Österreich erzählen: Wer sind wir? Als Individuum und in der Gruppe? Was verbindet und was trennt
uns? Und was macht die österreichische Identität im 21. Jahrhundert aus? Die individuellen Weltanschauungen und Biografien unserer Mitmenschen werden oft nicht als Zugewinn und Mehrwert empfunden – warum
gibt es diese Angst vor „Überfremdung“? Und was wollen wir aufheben, übernehmen und weitergeben?
Jeder Mensch trägt ein persönliches Archiv in sich, das Erfahrungen, Gedanken, Bewegungen, Erinnerungen,
Gefühle, Gerüche speichert: In dem spartenübergreifenden Projekt werden die biografischen Texte mit allen
Sinnen gefasst – mit Unterstützung der Stagelab Academy werden sie musikalisch interpretiert, mit der Choreografin Martina Rösler in Bewegungen übersetzt und in den Ateliers des mumok bildnerisch arrangiert.
Die Summe der einzelnen Teile feiert im April 2017 im Volx/Margareten Premiere. Zwischenaufführungen und
Teilpräsentationen finden im Jänner 2017 in den Räumlichkeiten des mumok statt.
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Volx/Margareten
62
Premiere
Mai
2017
Philoktet
VON HEINER MÜLLER
REGIE CALLE FUHR
DRAMATURGIE ANGELA HEIDE
Philoktet ist keiner mehr von ihnen, kein Kriegsheld und kein Freund.
Doch dann sind sie wieder da, der einstige Kriegsfreund und sein
jugendlicher Begleiter.
Philoktet hatte als einer der Argonauten Jason auf der Suche nach dem Goldenen Vlies begleitet und am Trojanischen Krieg teilgenommen. Bei einer Rast seiner Kampftruppe wurde er jedoch von einer Natter gebissen. Seine Schmerzensschreie und den Gestank seiner Wunde nicht ertragend, ließ ihn Odysseus auf
der Insel Lemnos zurück, um die Weiterfahrt nicht zu gefährden – ein Todesurteil
für den einstigen Kriegskameraden.
Philoktet konnte auf der Insel dank seines Bogens und dessen Giftpfeilen jedoch
am Leben bleiben. Neun endlose Jahre lang. Als Odysseus im zehnten Jahr des
Krieges prophezeit wird, dass dieser nur mit Hilfe der Pfeile des einstigen Kameraden zu gewinnen sei, kehrt er in Begleitung von Neoptolemos auf die Insel zurück, um den Bogen des Philoktet mit List und Überzeugungskraft an sich zu bringen. Was nun beginnt, ist ein Kampf dreier Menschen, deren Reden und Handeln
die Grenzen der Ethik nur allzu deutlich werden lassen. Was am Ende bleibt, sind
falsche Ideologien, Machtmissbrauch, Lüge und Gewalt. Ein Krieg der Weltanschauungen.
Drei Positionen: der Funktionär, der Moralist und das gebrochene Individuum.
Wer trägt den Sieg davon und wird zum Held der (eigenen) Geschichte?
Calle Fuhr, der in der letzten Spielzeit u. a. Von den Beinen zu kurz von Katja
Brunner in der Roten Bar erfolgreich in Szene setzte, gibt sein Regiedebüt im
Volx/Margareten. In seiner Inszenierung des 1968 uraufgeführten Stückes, das
Heiner Müller selbst als Tragikomödie bezeichnete, sucht er nach den Rhetoriken des Krieges von damals und heute.
Mauern werden gebaut, um
sich zu „schützen“. Und den
anderen zum anderen zu
machen. Mauern können aus
Stein, aus Draht und aus Gedanken sein. Sind sie einmal
da, trennen sie. Unwiderruflich. Zwischen Odysseus und
Philoktet ist diese Mauer
der „Aussatz“: für den einen
die Krankheit des anderen,
die ihn „unbrauchbar“ macht
für den Krieg. Für den anderen
der Verlust des Vertrauens
durch den Verrat. Für den
Jungen, den, der „kommt“,
der die Zukunft ist, gilt es,
sich zu entscheiden. Für diese
oder jene Seite der Mauer.
—
Volx/Margareten
64
Mai
2017
Spieltriebe
FESTIVAL DER SPIELCLUBS DES JUNGEN VOLKSTHEATERS
Theater lebt vom Austausch zwischen Bühne und Zuschauerraum, dem Wechselspiel zwischen Aktion und Reaktion. Und so ist unser Publikum nicht nur in den
Vorstellungen im Zuschauerraum wichtig – sondern auch auf unserer Bühne.
Wie bereits in der vorangegangenen Spielzeit entwickeln während der gesamten
Theatersaison Bürger/innen in Zusammenarbeit mit Schauspieler/innen, Regieassistent/innen und Theaterpädagog/innen des Volkstheaters in den Spielclubs
künstlerische Positionen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Dabei verschmelzen die Grenzen zwischen Theatergänger/innen und Theaterschaffenden, und es
kommt zu einer spannenden Überschneidung aus Alltags- und Bühnenerfahrung,
die Ideen freisetzt für ein gemeinsames Leben in unserer Stadt. Ob klassisches
Rollentheater oder postdramatische Performance – das Ticket zum Spieltriebe Festival ist gleichzeitig ein Fahrschein in die vielfältige Welt des Theaters.
Im Mai gehen unsere Spielclubs ins Finale und versammeln zahlreiche Menschen
aus unterschiedlichen Lebenswelten gemeinsam auf einer Bühne. Präsentiert
werden wie beim letzten Spieltriebe -Festival einmal mehr jene Ergebnisse, die
in den Spielclubs entstanden sind. Ein Wochenende voll ungezügeltem Spieltrieb
mit vielen neuen Theatererfahrungen, ungezwungenen Gesprächen mit jungen
Künstler/innen und Partys.
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Volx/Margareten
66
—
Spielt mit uns –
das Junge Volkstheater
erwartet euch!
—
Junges Volkstheater
Das Junge Volkstheater richtet sich an alle in Wien lebenden Menschen ab 12 Jahren
und lebt vom Wandel dieser modernen, offenen, vielsprachigen, multikulturellen Stadt.
Unser Anspruch ist es, das Theater für die Meinungen und die Interessen von Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen zu öffnen und deren Lebensrealität zu spiegeln.
Die Angebote reichen von den fast täglich stattfindenden Workshops über unser
Theaterfrühstück, Fortbildungen und Theaterprojekten bis hin zu unseren Theaterclubs, den Spieltrieben. Für jede und jeden findet sich ein Format, das es ermöglicht,
sich praktisch mit dem Theater zu beschäftigen. Die Theaterwelt steht allen offen!
Theatermachen ist die beste Art, Theater zu verstehen.
Der Theaterglobus
Auf der Spur der Protagonist/innen der Spielzeit begeben wir uns kulturell unter anderem nach Israel und
Griechenland, den Heimatländern von Nathan und Medea. Ein offenes sprachenübergreifendes Theatertraining für junge Menschen ab 14 Jahren, die Lust haben, sich am Theaterspiel auszuprobieren. Alle Nationen
willkommen. Es sind keine Schauspielkenntnisse nötig.
Jeden Mittwoch, 18–20 Uhr
Beginn 5. Oktober 2016, Treffpunkt Bühneneingang, Anmeldung erforderlich
… für alle
Das Team des Jungen Volkstheaters
Constance Cauers und Malte Andritter (Theaterpädagogik)
Matthias Suske und Bettina Stokhammer (theaterpädagogische/r Berater/in in den Schulen)
Matthias Rankov und Tabea Zemann (theaterpädagogische/r Assistent/in)
Wir informieren regelmäßig über das Neueste aus dem Volkstheater und über die Aktivitäten
des Jungen Volkstheaters. Gerne nehmen wir Sie in den Verteiler auf.
Anmeldungen per E-Mail an [email protected]
—
Junges Volkstheater
68
Das Theaterfrühstück
Die Butter teilen mit der Frau, die den Zwerg Zaches schminkt, einen Verlängerten mit der Intendantin Anna
Badora trinken oder Seefahrtslieder schmettern mit den Passagieren des Narrenschiffs: Theaterbegeisterte
treffen jeden ersten Samstag des Monats auf Mitarbeiter/innen des Volkstheaters zu einem gemeinsamen
Frühstück. Hier gibt es die Möglichkeit, Menschen hinter den Kulissen und ihre spezifischen Theaterberufe
kennenzulernen. Wir werden Gebäck und Getränke zur Verfügung stellen und freuen uns, wenn das Buffet mit
Kleinigkeiten erweitert wird.
Beginn 1. Oktober 2016 mit Intendantin Anna Badora, Treffpunkt Bühneneingang,
Anmeldung erforderlich
Die Theaterkritiker/innen
Inszenierungen eines Theaters sind oft auf die Meinungen einzelner Menschen angewiesen. Der Kritik einer
Tageszeitung wird viel Einfluss beigemessen, indem man sich nach ihr richtet und sich für oder gegen einen
Besuch entscheidet. Wir suchen junge kreative Schreiber/innen, die sich ihre eigene Meinung bilden und diese auch anderen mitteilen wollen. Gesucht werden Erfahrungsberichte und Beobachtungen aus dem Zuschauerraum, aber auch aus Workshops, Spielclubs und anderen Formaten des Jungen Volkstheaters. Ausgewählte
Theaterkritiken und Berichte werden im Online-Magazin des Volkstheaters veröffentlicht.
Anfragen, Anmeldungen und Informationen unter [email protected]
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… für Schüler/innen und Student/innen
Ein Stück im Visier
In vorbereitenden Workshops werden Berührungspunkte zwischen Stück, Inszenierung und der Welt der Jugendlichen aufgespürt. Wir experimentieren mit eigenen szenischen Versuchen, um die Arbeitsweise von Regie und
Dramaturgie zu verstehen. So werden Inhalt und Ästhetik der Inszenierung untersucht. Der Workshop ist an einen
Aufführungsbesuch gekoppelt. Wir empfehlen: Niemandsland, Der Menschenfeind, Medea, Nathan der Weise,
Brooklyn Memoiren, Kasimir und Karoline, Der Trafikant, Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen, Stella,
Die Summe der einzelnen Teile, Ausblick nach oben.
Workshopdauer 4 Schulstunden, Kosten 2 €/Schüler/in
Warum das ganze Theater?
Unsere Basis-Workshops vermitteln die Grundstrukturen des Theaters und probieren verschiedene Theaterformen
und -sprachen aus. Workshops zu folgenden drei Schwerpunkten werden angeboten: Improvisation, Text- und
Rollenarbeit, Sprache und Körper. Der Workshop ist an einen Aufführungsbesuch gekoppelt.
Workshopdauer 2–4 Schulstunden, Kosten 2 €/Schüler/in
Dialog danach
In unseren Nachgesprächen treten die Zuschauer/innen nach der Vorstellung mit Dramaturg/innen, Schauspieler/innen und Theaterpädagog/innen in Dialog und tauschen sich über das Gesehene, den Produktionsprozess und das Thema der Inszenierung aus.
Ermäßigungen für Schulklassen
Schülergruppen erhalten 40 % Ermäßigung auf die regulären Kartenpreise. Ab 25 Schüler/innen ist eine Lehrer/
innen-Karte gratis. Vorverkauf ab dem 10. eines Monats. Bestellung unter [email protected], T 52111–422
Der Theatermarathon
Eine Kooperation mit dem Institut für Theater-, Film-, und Medienwissenschaft der Universität Wien
Ein ganzes Wochenende lang Theater: 24 Stunden recherchieren, Texte schreiben, Choreografien erarbeiten und Musik komponieren. Das Thema wird zum Start des Marathons bekannt gegeben. Auf der Zielgeraden präsentiert die Marathon-Mannschaft die Ergebnisse dieses Experiments einem geladenen Publikum.
Unkostenbeitrag 3 €, Anmeldung mit Matrikelnummer an [email protected]
1. Termin
Mit der stagelab academy
Beginn Samstag, 26. November 2016, 12 Uhr
Werkschau Sonntag, 27. November 2016, 12 Uhr
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Junges Volkstheater
2. Termin
Mit dem Performancekollektiv Mennerdy
Beginn Samstag, 29. April 2017, 12 Uhr
Werkschau Sonntag, 30. April 2017, 12 Uhr
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Die Theaterscouts
Wir suchen motivierte junge Menschen, die ihre Freund/innen, Mitschüler/innen oder Mitstudent/innen über
die Angebote des Volkstheaters informieren. Zu den Aufgaben zählen das Verteilen von Plakaten, Flyer und
Leporelli im eigenen Umfeld sowie das Streuen von Informationen über digitale Netzwerke. Im Gegenzug erhalten alle Theaterscouts ein kostenloses Premieren-Abo und Einblick in die Öffentlichkeitsarbeit.
Bewerbungen mit einem Motivationsschreiben inklusive Beschreibung der persönlichen Wirkungskreise (max. 350 Wörter) bis 6. November 2016 an [email protected]
… für Lehrende
Auftakt
Das Team des Jungen Volkstheaters lädt interessierte Lehrer/innen zu einem Infotreffen ein. Dramaturg/innen
und Theaterpädagog/innen präsentieren den neuen Spielplan und die theaterpädagogischen Angebote.
19. September 2016, 17 Uhr, Schwarzer Salon, Treffpunkt Bühneneingang, Anmeldung erforderlich
Der Theaterstammtisch
Wie treu ist die Regie gegenüber dem Text? Sollte meine Klasse wissen, in welchem Jahr Der Trafikant spielt,
oder erklärt sich die Inszenierung von selbst? Welcher Inszenierungsstil lässt Raum für unterschiedliche Interpretationen? Bereits vor der Premiere werden Lehrende zu Expert/innen der Inszenierungen des Volkstheaters,
um einen Vorstellungsbesuch mit Schulklassen besser einschätzen und vorbereiten zu können. Im Anschluss
an eine Hauptprobe kann man sich über die gewonnenen Eindrücke mit den Theaterprofis und Kolleg/innen
austauschen.
Anmeldung nach Aussendungen über unseren Infoverteiler erforderlich
Das Theaterlabor
In Zusammenarbeit mit der KPH Wien/Krems, Masterlehrgang Theaterpädagogik
Wie inszeniere ich Medea oder Nathan der Weise im ganzen Schulgebäude? Welche theaterpädagogischen
Übungen funktionieren auch, um die Photosynthese zu erklären? Die monatlichen Fortbildungen richten sich
an Lehrer/innen, Pädagog/innen, Spielleiter/innen und alle, für die Theaterpädagogik eine sinn- und lustvolle
Bereicherung des Berufsalltags ist oder werden kann. Das Theaterlabor findet an jedem zweiten Montag des
Monats von 17 bis 20 Uhr im Volkstheater statt.
Oktober Musikentwicklung November Raum Dezember Textentwicklung Jänner Fremdtexte Februar Chor
März Körper April Choreografie Mai Ortsspezifisches Theater Juni Soundscapes
Beginn 3. Oktober 2016, Treffpunkt Bühneneingang, Anmeldung erforderlich
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Spieltriebe
… auf Expedition
Newcomer – Allein in einer fremden Stadt?
Ein Begleitprojekt zu Der Trafikant
In Kooperation mit UMF Haus Liebhartstal und KulturKontakt Austria im Rahmen von Programm K3 – Kulturvermittlung mit Lehrlingen
Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik sein Glück zu
suchen. Dort, so will es die Mutter, soll er seinen eigenen Weg gehen. Nach anfänglicher Beklemmung lernt
er die Großstadt und ihre Menschen kennen. Im Projekt Newcomer treffen junge Menschen in neuen Lebenssituationen, darunter viele Neu-Wiener, aufeinander, um sich mit dem Thema „Ankommen“ auseinanderzusetzen. Ähnlich wie der Protagonist Franz werden folgende Fragen mit künstlerischen Mitteln untersucht: Was
sind Strategien, um entstandene Leerstellen im Alltag zu füllen? Wie wird der Abschied von zurückbleibenden
Menschen und gewohnten Strukturen verarbeitet? Welche Erwartungen und Wünsche liegen im neuen Lebensabschnitt? Während der Erarbeitungsphase wird gemeinsam die Vorstellung von Der Trafikant im Volkstheater
in den Bezirken besucht.
Ein gutes Leben
Begleitprojekt zu Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen
In Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst Wien/KinderuniKunst und in Zusammenarbeit mit
Schüler/innen der Neuen Mittelschule Schopenhauerstraße
Parallel zum Probenprozess des choreografisch-musikalischen Rechercheprojektes Das Mädchen mit den
Schwefelhölzchen begeben wir uns auf eine gemeinsame künstlerische Forschungsreise und fragen: Was macht
das Leben lebenswert? Welche Grundbedürfnisse eines Menschen müssen befriedigt werden, damit wir von
einem „guten Leben“ sprechen können? Hängt Glück von der eigenen Einstellung ab? Und wissen wir immer,
welche Bezugsperson gut für uns ist? In einem intensiven gemeinsamen künstlerischen Arbeitsprozess entstehen Trickfilme, Story in a Box -Arbeiten und großformatige Acrylbilder auf Leinwand. Die Ausstellungseröffnung zu Ein gutes Leben findet anlässlich der Premiere von Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen
am 10. November 2016 im Volx/Margareten statt.
Schüler/innen der Neuen Mittelschule Schopenhauerstraße begleiten und dokumentieren die Produktion
darüber hinaus als Pat/innen- und Premierenklasse im Probenprozess.
Für die Spielclubs des Jungen Volkstheaters
werden wieder Spieler/innen gesucht!
Auch in diesem Jahr rufen wir dazu auf, euch in den zahlreichen
Spieltriebeclubs selbst als Akteur/innen zu versuchen und die Bühne zu erobern. Unsere Leitungsteams, bestehend aus Schauspieler/
innen des Ensembles sowie Regieassistent/innen und Theaterpädagog/innen, zeigen euch einmal in der Woche ihre unterschiedlichen
Ansätze des Theatermachens. Hierbei sind Mitbestimmung, Mitverantwortung und Mitgestaltung wichtige Bestandteile unserer Arbeit.
Ob Stückentwicklung oder fertiges Textbuch, Performance oder
Theaterkonzert – eure Bühne, eure Regeln. Die Ergebnisse werden
im Volx/Margareten beim Spieltriebe-Festival präsentiert.
Jede/r Teilnehmer/in erhält einen persönlichen Spieltriebe-Ausweis,
um alle Vorstellungen des Volkstheaters für einen Vorzugspreis von
€ 6 zu besuchen.
Schickt eure Bewerbungen (max. 200 Wörter) bis zum
15. September 2016 an [email protected].
Die Arbeit des Jungen Volkstheaters wird unterstützt
von Patricia Meier-Rogan und Marcus Meier.
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Junges Volkstheater
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73
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Neues Wiener Volkstheater
wirr ist das volk
Thomas Köck
noch nie war es mit dem volk ein leichtes, dabei war es doch irgendwann einmal die idee des volks, dem einzelnen den aufenthalt in dieser welt zu erleichtern, dem menschen, dem einzelnen, dem schutzsuchenden, in
dieser prinzipiell ja menschenfremden welt einen unterschlupf zu bieten, ja, eigentlich sollte doch das volk
dem einzelnen eine – jetzt kommt noch so ein kompliziertes, hässliches, hässliches, verkauftes wort, von denen es heute so viele gibt – heimat anbieten. so zumindest der naive traum der romantik, vom wesen des
volks. ein traum der offensichtlich ausgeträumt und ausverkauft ist.
noch einmal: noch nie war es mit dem volk ein leichtes, schon gar nicht heute, wo das volk im sinne des glokalen marktes ein weltweites hätte sein sollen, das aufgeklärte weltdorfvolk, nicht mehr das eine volk, nein,
die vielen tauschfreudigen völker sollten allesamt gäste unter gästen sein, gebunden im ewigen frieden eines
weltweiten empfangs der handelsvölker – stattdessen irren jetzt wieder draußen heimatlose und vertriebene
völker durch eine vom menschen fast verlassene welt, denen hier und heute das gastrecht verweigert wird,
und ein anderes volk, ein längst begrabenes, entsteigt jetzt wieder längst zombiefiziert seinem grund und boden und beruft sich auf seine abstammung, um sein territorium zu verteidigen.
noch nie war es mit dem volk ein leichtes, schon gar nicht heute, wo draußen ein theater ums volk gemacht
wird und drinnen, im theater, das volk neu gedacht werden soll, draußen das volks-, ja das völker-theater, der
krieg der völker, kann man sagen, drinnen das volkstheater. hier der autor, der sich fragt, wer spricht? welches volk spricht draußen lautstark? wen will man sprechen lassen, drinnen, im volkstheater? wer darf sprechen, wie kann man sprechen lassen, wer hat sich eigentlich zu fragen, wer wen hier sprechen lassen darf,
wer darf auf dieser erde überhaupt sich in der rolle sehen, andere sprechen zu lassen? in wessen namen
wird hier jetzt eigentlich gesprochen, fragt sich der autor jetzt, der auch keinem volk mehr zuzurechnen ist,
ein komplett unzurechnungsfähiger autor also, der sich hier fragt, wer oder was wird das volk einmal sein?
in welcher sprache wird es sprechen, dieses zukünftige, dieses kommende volk?
der autor hier, der unzurechnungsfähige, spricht mittlerweile auch nicht mehr seine muttersprache, er variiert
je nach kontext, er springt durch sprachen und dialekte. aber das war doch schon immer so, denkt sich der
autor und erinnert sich an die multitude von stimmen und sprachen, die ihn sein leben lang umgeben haben:
das österreich, in dem der autor aufgewachsen ist, besteht aus mazedonisch sprechenden nachbarn in oberösterreich oder aus slowenisch sprechenden bekannten, da sind freunde und bekannte aus serbien, kroatien
und bosnien, da sind hebräische stimmen, in wien schließlich wurde immer schon türkisch gesprochen, hat
der autor in kurdischen cafes abgehangen, da wird arabisch, steirisch, oberösterreichisch, französisch, englisch, russisch, tschechisch, ungarisch, griechisch, chinesisch, spanisch usw. gesprochen.
—
Autor/innen-Positionen
74
wie bekommt man diese vielfalt zur darstellung, fragt sich der autor? muss er jetzt alle texte übersetzen, muss
er mit anderen sprachen arbeiten, um dieses unerträgliche bühnendeutsch loszuwerden? wie wird man diese
grammatik los, die unser denken versucht einzuzäunen, die immer schon ausschlüsse produziert? wen lässt
er sprechen, als weißer österreicher aus dem dorf, das arbeiterkind, welche körper lässt er welche sätze
sprechen? muss er in eine kunstsprache springen, die in ihrer künstlichkeit fähig ist, nicht-repräsentativ zu
klingen, eine offenheit für andere stimmen zu behalten, die herrschende sprache zu unterwandern, minoritär werden, eine „kleine“, sich entziehende sprache entwerfen, um die großen, nationalistischen, staats- und
bühnentragenden schundbegriffe auf den kopf zu stellen?
ist es überhaupt möglich vom „volk“ zu sprechen, ohne dass einem der kalte schauder den rücken hinunterfährt?
welche körper also sind anwesend? jetzt gerade? das fragt der autor kurz dazwischen hier und jetzt und sieht
sich kurz um. welche körper sind jetzt hier im raum?
der autor wünscht sich einen karnevalistischen, queeren, polyphonen, postmigrantischen, chorischen haufen
von körpern, die die ganzen großen staatstragenden, nationalistischen diskurse persiflieren, herbeizitieren,
nur um sie der lächerlichkeit preiszugeben, die dieser hässlichen, hässlichen, verkauften welt eine sehnsucht
zurückgeben, die man sich schon gar nicht mehr zu denken getraut, ein nicht-repräsentierbarer chor schwer
erziehbarer kinder, die diese ganze drecksrhetorik, mit der heute diese beschissene kurzfristig gedachte rattenfängerpolitik gemacht wird beschmutzen, um die obszönitäten freizulegen, die diese politik mit sich bringt.
ein ganzer aufzug von verrückten und ausgestoßenen, von vergessenen und aus aller welt entflohenen, die
über das parkett wedeln, als könnte ihnen kein dreckszaun dieser erde auch nur irgendetwas antun.
kein einfaches sich zufriedengeben mit einfachen repräsentationsmustern, den üblichen körpern, den gewohnten sprachen, den einfachen lösungen und dadurch immer wieder mit dem volk, das da draußen gerade
flüchtlingsheime anzündet, und ekelhafteste beschimpfungen in kommentarspalten hineinkotzt. ein polyphones
durcheinander der völker, die sich verweigern „volk“ zu sein, die im werden bleiben, völker im werden, völker
im kommen, vielleicht genau das ein ausblick für dieses theater, ein theater im kommen.
gerade in zeiten, wo eine regierung, die aus postdemokratischen ängsten vor kurzfristigem stimmverlust auf biegen und brechen versucht, einer nationalistischen minderheit hinterherzulaufen und keine politische, also eine
dissensorientierte lösung sucht, sondern eine populistische, eine konsensorientierte, wo die hässlichen bilder
laut dem außenministerium einfach akzeptiert werden müssen, ist es umso wichtiger gegenbilder zu entwerfen,
eine gegenöffentlichkeit zu schaffen und ein zeitgemäßes bild eines europäischen „volkes“ zu zeichnen, eine multitude zu zeigen, keine österreichische, kein populistisches minderheitentheater, wie es die regierung gerade veranstaltet. kein konsenstheater, sagt sich der autor immer über seinen texten hockend: konsens ist keine kunst.
wir hier entscheiden mit, welche völker im kommen sind, das volk, das gerade wieder unter den betten hervorkriecht mit fackeln und gestörter ortographie ausgestattet, oder das volk, das gerade durch die wüste kommt,
dem gesagt wird: kommt nicht! ihr seid hier nicht erwünscht! ihr seid hier fremd.
dabei ist doch nicht das volk, das aus dieser hässlichen, hässlichen, verkauften welt versucht zu fliehen, fremd.
das volk, das toleriert, dass fliehende von stacheldraht, tränengas und scharfer munition ins wasser gedrängt
wird, dieses volk ist fremd. ein volk, das toleriert, dass heime von schutzsuchenden in brand gesteckt werden,
ein solches volk ist längst fremd in dieser welt und man muss es genau diesem volk und seinen ewiggestrigen
vorgartenzwergenrepräsentantinnen immer wieder sagen, denkt sich der autor.
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dem entgegen sollen die vielen stimmen in diesen vielen sprachen, die längst schon das volk geworden sind
und noch als volk im werden sind, über das parkett donnern und den ganzen repräsentativen staub und moder aufwirbeln.
und noch einmal hält der autor inne, sieht sich um und fragt sich: welche körper treten also hier und heute
auf? welches volk steht jetzt gerade auf der bühne und vor allem welches volk sitzt jetzt gerade im parkett?
und die körper, die auf der bühne stehen, werden auch die körper sein, die sich eingeladen fühlen, denkt sich
der autor, die körper, die auftreten, werden auch die körper sein, die im parkett platz nehmen. es gilt zu entscheiden, welches volk hier, heute und in zukunft platz nehmen soll.
Thomas Köcks isabelle h. (geopfert wird immer) war in der letzten Spielzeit im Volx/Margareten zu sehen. Den hier abgedruckten Text verfasste er anlässlich des Festival-Gesprächs Perspektiven auf ein Neues Wiener Volkstheater im März 2016. Auch in der Spielzeit 2017/18
wird ein Stück von Thomas Köck am Volkstheater zu sehen sein.
Wer wir sind
Thomas Glavinic
Wer wir sind, wissen wir nicht. Beim letzten Durchzählen kam ich auf mindestens drei Personen, die jeder von
uns ist. Erstens die, die er ist, zweitens die, die er zu sein glaubt, und drittens die, für die ihn die anderen
halten sollen.
Als ich aufwache, geht es mir so elend, dass ich mit keinem der drei etwas zu tun haben will.
Ich bin zu Hause. Im Fernseher läuft das Neujahrskonzert. Ohne Ton. An der Wand hat sich jemand Notizen
gemacht. Überall im Zimmer liegt Geschenkpapier. Neben mir liegt eine Frau. Ich kenne sie. Sie heißt Ina.
Ich frage mich bloß, was sie da macht. Immerhin hebt und senkt sich ihr Brustkorb.
Ich versuche mich an den Sex zu erinnern. In meinem Gehirn, oder was ich dafür halte, finde ich keine Bilder
davon. Vielleicht besser so.
Ich erlaube mir eine kurze Zimmerinspektion. Dem Zustand meiner Kleidung nach hatte ich eine verlustreiche
Auseinandersetzung mit einem Autobus. Die Konföderiertenflagge in der Vase mit der undefinierbaren Flüssigkeit verbreitet eine gewisse Revolutionsstimmung, die mir unlieb ist. Aus den Notizen an der Wand werde
ich erst recht nicht schlau, es geht um irgendeinen Bären und einen Peter. Die Schrift erinnert mich an meine.
Mir ist dieses Jahr schon jetzt nicht ganz geheuer.
Als ich meinen Körper nach Anzeichen von Gewalt absuchen will, läutet es an der Tür. Eine Sekunde Pause,
dann wird wieder geläutet. Und das dritte Läuten hört gar nicht mehr auf. Es hört einfach nicht mehr auf.
Es läutet. Es läutet. Es läutet. Es läutet. Es läutet. Es läutet.
Vor der Tür steht entweder
a) Der Wahnsinn oder
b) Die Polizei.
Panisch suche ich nach meinen Koksvorräten. Dass ich keine finde, beruhigt und ärgert mich gleichermaßen.
—
Autor/innen-Positionen
76
Dann hört das Läuten auf. Also war es die Polizei. Der Wahnsinn hört nämlich nie auf.
Ina hat sich nicht gerührt, sie ist demnach entweder taub oder doch tot.
Am Stil der Frauen, neben denen ich aufwache, kann ich gut ablesen, wie schlimm der Abend davor gewesen
ist. Ihr Äußeres, im angezogenen Zustand freilich, dient mir als Indikator für die Heftigkeit meiner Umtriebe.
Am Haken über dem Fernseher hängt Inas Fransenlederjacke. Wenn Ina nicht einiges an Herz, Verstand und
Hemmungslosigkeit zu bieten hätte, wäre ich jetzt allein hier. Oder wer weiß, wer dann erst da drüben im Bett
taub oder tot wäre.
Ina schnarcht. Ich ziehe mein blutiges Kopfkissen ab und werfe es zur Schmutzwäsche, dabei stolpere ich
über einen Motorradstiefel. Er ist ziemlich lädiert.
Alles in allem muss ich einräumen, dass es Jahre gab, die einen Tick eleganter begonnen haben.
Thomas Glavinic gibt am Volkstheater ein doppeltes Theaterdebüt und inszeniert am Volx/Margareten sein erstes Theaterstück, Mugshots.
Wie in diesem Anfang seines neuesten Romans Der Jonas-Komplex (© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2016) wacht auch in
Mugshots ein Mann neben einer Frau im Bett auf und kann sich an nichts erinnern.
Wieʼs gehört
Stefan Wipplinger
Seit etwas mehr als einem Jahr trage ich neben einigen anderen reibungsstarken und auch widersprüchlichen
Aussagen des Diskurspop-Theatermachers René Pollesch folgenden Satz mit mir herum, den er in einem Workshop an der Universität der Künste Berlin gesagt hat: „Die Leute gehen nicht ins Theater, um sich unterhalten
zu lassen. Die Leute gehen ins Theater, um sich ihre Gesetze abzuholen.“
Schwachsinn, meine erste Reaktion, so ein Riesenschwachsinn. Ein Satz von einem Größenwahnsinnigen, der
das Theater hoffnungslos überbewertet. Einem Verblendeten, der weder sein eigenes Publikum kennt, dessen
affirmative Schenkelklopfmanier (zumindest in Berlin) mittlerweile an den Quatsch Comedy Club erinnert –
noch irgendetwas von der Welt abseits des Theaters und der wissenschaftlichen Texte, in denen er lebt, mitkriegt. Außerdem will doch niemand im Theater eine Moral sehen, nein, die Angst vor Pathos und der Ekel vor
der Moral geben sich im Publikum die Hand, außer bei den Klassikern, denn da weiß man immerhin, was man
kriegt, natürlich nur, wenns auch so gemacht wird, „wieʼs gehört“.
Ich würde Polleschs Aussage auch jetzt nicht unterschreiben – schließlich ist das auch der Grund, warum er
sowas überhaupt sagt, und warum sein Spruch mir eine halbe Seite für das Volkstheater wert ist: er ist ebenso falsch wie zutreffend. Doch fällt mir dieser Satz in unterschiedlichsten Zusammenhängen wie eine kokette
Antwort auf die nimmermüde eigene Frage ein: „Warum mach ich das eigentlich?“ Denn wenn ich fürs Theater
arbeiten will, dann muss ich auch an seine Wirkungskraft glauben, und wenn die sich mit Unterhaltung schon
erschöpft – wofür gerade der eine oder andere Pollesch-Abend ironischerweise ganz gut als Beispiel dient –
dann wirkt sie eben nicht über den Abend hinaus. Deswegen muss ich daran glauben, obwohl sich nur das
Gegenteil davon beweisen lässt. Die Leute gehen mit Sicherheit auch ins Theater, um sich unterhalten zu las-
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sen, aber das eine oder andere „Gesetz“ lässt sich dabei vielleicht ja unterjubeln – wer weiß? Oder steckt in
dem Bedürfnis eines Publikums nach Unterhaltung genau das drin, was Pollesch mit „Gesetze abholen“ meint?
Wer Texte für die Bühne schreibt, versucht für das Thematisieren gesellschaftlicher Probleme einen Umweg
zu gehen, das Problem also so zu verpacken, dass das Publikum sehend, hörend, denkend, fühlend es aktiv
erkennen und entpacken muss. Die Postdramatik hat dafür die Sprache selbst, das Sprechen in den Fokus
der Theaterpraxis gestellt, Figur und Handlung beseitigt und die dramatische Situation dabei (versehentlich?)
noch miterledigt. Und wenn sich seither in Bezug auf neue Texte so oft die Frage stellt: Was kommt denn nach
der Postdramatik? Dann stehe ich der Frage ebenso ratlos gegenüber wie jede/r andere auch und kann nur
Schlüsse ziehen aus dem, was ich sehe, was mich und andere zum Schreiben bewegt, was mich schreibend
vorantreibt und wie das, was ich und andere schreiben, auf andere wirkt, sofern sie reagieren. Und stelle
fest: Es fehlt die Situation. Sie fehlt mir, und sie fehlt vielen, die seufzend und augenrollend aus den Theatersälen kommen und sich fragen, was das mit ihnen oder sonstwem zu tun haben soll. Nicht weil sie ihre Helden und Identifikationsfiguren vermissen, nicht weil die Geschichte oder gar die Aussage fehlt. Sondern die
Konfrontation. Der Abgleich dessen was da passiert mit der eigenen Sicht auf Welt.
Die Leute gehen ins Theater, um sich unterhalten zu lassen, und dabei ihre „Gesetze“ auf Gültigkeit zu überprüfen. So in ungefähr würde ich dann diese Aussage auch mitgehen. Allerdings wird sie auf diese Weise
umformuliert auch wieder niemand länger beschäftigen als er/sie diesen Text liest.
Stefan Wipplingers studiert Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Sein erstes abendfüllendes Theaterstück Hose
Fahrrad Frau wird im Oktober 2016 in der Regie von Holle Münster (Prinzip Gonzo) im Volx/Margareten uraufgeführt.
hin schon am Rande waren, und dass sie, wenn sich nichts änderte, für immer am Rande bleiben würden. Robert Sommer war Autor, Gründer der Straßenzeitung Augustin und Co-Initiator des ersten offenen Bücherschrankes im Bezirk Margareten. Freier Eintritt. Spenden willkommen. Jeder, der wollte, konnte sich ein Buch
nehmen. Der Bücherschrank befand sich im türkischen Restaurant Mimoza am Siebenbrunnenplatz. Manche
wollten nicht im Restaurant sitzen, also packten ihnen die Angestellten ihre Mahlzeit in Alufolie und weiße
Styroporschachteln ein, ungeachtet dessen, ob sie etwas Flüssiges, wie etwa eine Suppe, oder etwas Festes, wie eine gebratene Hühnerkeule mit Kartoffeln und Reis, mitnehmen wollten. Auf dem Platz spielte sich
der ewige Kampf zwischen Amor und blankem Hass ab. Alles wurde immer besser und besser. Die Menschen
mussten bis zu ein Jahr lang keine Kontokosten bezahlen. Das war ein typisches Angebot der Bank Austria.
Eine Bank, die ihren Kunden ein Erfolgskonto versprach und Karten mit unterschiedlichen Motiven zur Verfügung stellte. Willkommen bei der Bank Austria. Das Leben war voller Höhen und Tiefen, aber die Bank war
da für die Menschen, die ihre Kunden waren. Die Kontoführung war ein Jahr lang gratis, und das galt für alle
neu eröffneten Erfolgskonten. Ausnahmen gab es. Das typische österreichische Leben, gelebt vom typischen
Mann, Max Mustermann. Die Bank Austria schenkte ihm zum Beispiel ein gratis Konto für ein Jahr. Eine solche
Großzügigkeit war typisch für Wien, typisch für die Bank Austria. Das Leben war voller Höhen und Tiefen. Die
Bank belagerte ihre Kunden. Alles wurde immer besser. Host an Tschick?, fragte der Mistkübel. Der Siebenbrunnenplatz wurde videoüberwacht, zur Sicherheit der Bürger. Das Geld war im Umlauf. Für nur dreißig Euro
konnte der österreichische Bürger einem Blinden in der dritten Welt das Augenlicht zurückgeben. Die Bewohner Wiens wussten, dass sie alles in der Hand hatten und dass sie keinen Mist bauen durften. Wien war anders als die anderen Städte.
Barbi Marković‘ Roman Superheldinnen, erschienen 2016 im Residenz Verlag (Salzburg/Wien), wird für die Bühne bearbeitet und im Volx/
Margareten unter der Regie von Bérénice Hebenstreit zu sehen sein.
#Wien
Barbi Marković
Die Zeiten waren traurig, und viele Menschen nahmen unter der Woche ausschließlich mittels Fernsehen am
gesellschaftlichen Leben teil. Der Kurier war die echte Zeitung, die grausame Wirklichkeit. Die Billa-Filiale
war videoüberwacht. Lange Finger hatten kurze Beine. Die Ware war elektronisch gegen Diebstahl gesichert.
Alles war gesichert. Die Einkaufswagen warnten die Käufer: „Wir müssen drinnen bleiben!“ Die Kunden, die
das Vertrauen des Supermarkts genossen, hatten die Gelegenheit, der Epiphanie der extremen Billa-Qualität
beizuwohnen, nämlich am Beispiel des Schweinsbratens ohne Knochen, gewürzt und backrohrfertig. Durch die
Adern des Supermarkts floss grüner Strom, der aus der makellos sauberen österreichischen Wasserenergie
stammte. Die Filiale dachte nachhaltig, scheute keine Verantwortung und bemühte sich, ihren Billa-Standards
gerecht zu werden. Sie rief die Bürger auf, in ihre Traumkarriere zu starten. Einige wollten Leiter der Delikatessenabteilung werden. Am 11. November war der Tag des Apfels. Vom Konsumenten wurde erwartet, den
Feiertag des Apfels durch den Kauf eines ganzen Eimers Äpfel zu begehen. Knackige frische Äpfel, rote und
Golden Delicious. Vor dem Geschäft befand sich ein Parkplatz für Hunde. Alles wurde immer besser und besser. Robert Sommer stellte in diesem Jahr sein Buch über die Armen vor, in dem stand, dass die Armen ohne-
—
Autor/innen-Positionen
78
79
—
Volkstheater Wien –
Mitglied der Union des
Théâtres de l’Europe (UTE)
Die Verbindung des Wiener Volkstheaters mit Künstler/innen aus aller Welt ist fester Bestandteil des künstlerischen Programms. Damit einher geht die in der vergangenen Spielzeit angetretene Mitgliedschaft in der Europäischen Theaterunion (UTE), einer Vereinigung von derzeit
19 Theatern, darunter Theater aus Russland und Israel. Ziel der UTE ist es, eine Plattform für
außergewöhnliche transnationale Theaterprojekte zu bieten, die Vernetzung junger Theaterkünstler/innen aus allen Nationen zu befördern und die Pflege und Verbreitung kulturellen
Erbes in den Partnerländern voranzutreiben. Österreich ist durch das Volkstheater in der UTE
vertreten. Intendantin Anna Badora war bereits mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem
Schauspielhaus Graz in der UTE vertreten und fungierte bis zum letzten Jahr auch als deren
Vizepräsidentin. Mit dem Grazer Schauspielhaus kamen zuletzt einige herausragende Theaterkooperationen mit starker internationaler Medienaufmerksamkeit und EU-Förderung zustande:
Blog the theatre (2008), Emergency Entrance (2012), Atelier der Zweihundert (2012) und
Atelier der Jugend (2013) sowie Greece vs. Austria (2013).
Seit 2014 bis voraussichtlich 2017 arbeiten verschiedene europäische UTE-Mitgliedstheater
an dem länderübergreifenden EU-geförderten Vernetzungsprojekt CONFLICT ZONES | ZONES DE
CONFLIT, dessen erstes Projektjahr die Folgen des Ersten Weltkrieges auf die heutige politische
Landschaft Europas untersucht und das sich in den folgenden Projektjahren mit der zweiten
Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts – bis hin zur äußerst gespannten Gegenwart Europas –
auseinandersetzt. Gemeinsame Festivals und Showcases der Mitgliedstheater und damit einhergehende Debatten zwischen Zuschauer/innen, Kritiker/innen, Schauspieler/innen, Autor/innen
und Regisseur/innen sollen die kulturpolitische und künstlerische Standpunktsetzung der einzelnen Mitgliedsländer deutlich machen. Auch das Round Table-Gespräch zum Thema Rechtspopulismus und Flüchtlingsbewegung mit Diskussionsteilnehmer/innen aus Wissenschaft,
Journalismus, Aktivismus und Kunst, das im Rahmen des Festivals Serbischer November im
November 2015 am Volkstheater stattfand, war Teil des Projekts CONFLICT ZONES. Im Rahmen
des Festivals hielt die UTE außerdem ihre Generalversammlung am Volkstheater ab, ihre erste
in Österreich.
Piccolo Teatro di Milano – Teatro d’Europa, Mailand, Italien
Teatrul Bulandra, Bukarest, Rumänien
Teatro di Roma, Rom, Italien
Nationaltheater Nord-Griechenland, Thessaloniki, Griechenland
Teatro Nacional São João do Porto, Portugal
Habima – Nationaltheater Tel Aviv, Israel
Jugoslovensko Dramsko Pozorište, Belgrad, Serbien
Kolozsvári Állami Magyar Színház, Ungarisches Theater Cluj, Rumänien
Národní divadlo – Nationaltheater Prag, Tschechische Republik
Nationaltheater Griechenland, Athen, Griechenland
Maly Theatre Moskau, Russland
Sfumato Theatre, Sofia, Bulgarien
Nationaltheater Oslo, Norwegen
Schauspiel Stuttgart, Deutschland
Schauspielhaus Bochum, Deutschland
Comédie de Reims, Frankreich
Nationaltheater, Luxemburg
Vígszínház, Budapest, Ungarn
Volkstheater Wien, Österreich
Weitere gemeinsame Projekte zu politisch brisanten Themen mit internationalen Dramatiker/
innen und die Förderung der unabhängigen internationalen Szene sind für das kommende Jahr
geplant.
80
81
—
Mitarbeiter/innen
obere Reihe
Katharina Klar
Birgit Stöger
Kaspar Locher
Doris Weiner
Nadine Quittner
Stefan Suske
untere Reihe
Thomas Frank
Claudia Sabitzer
Günther Wiederschwinger
Luka Vlatkovic
obere Reihe
Stefanie Reinsperger
Günter Franzmeier
Gábor Biedermann
Rainer Galke
Anja Herden
Nils Rovira-Muñoz
untere Reihe
Lukas Holzhausen
Christoph Rothenbuchner
Seyneb Saleh
Sebastian Klein
Steffi Krautz
Jan Thümer
obere Reihe
Marc Messutat
Philipp Gafler
Michael Mayerhofer
Hannes Leiter
Hamit Erbay
Matthias Suske
Bettina Stokhammer
Matthias Rankov
Peter Danzinger
Stefanie Hempel
Uwe Oitzinger
Rita Raith
Marko Marinkovic
Andi Gjergji
mittlere Reihe
Kerstin Schrotter
Hannah Winter
Marina Juric
Judith Wieser
Simone Riedl
Bianca Subosics
Simon Wiese
Marianne Meinl
Brigitte Kopriva
untere Reihe
Johann Resch
Zorica Kulic
Dragica Steurer
Peter Simonsberger
Malte Andritter
Constance Cauers
Tabea Zemann
Tsetsegsaikhan Shirchin
M. Saeedi Razavi
Elisabeth Österreicher
obere Reihe
Bérénice Hebenstreit
Calle Fuhr
Paul Spittler
Elisabeth Balog
Bettina Krawert
Halina Kiszka
Natascha Prudky
Zorica Djordjevic
Adriana Velea
Dragica Dzijan
Kevser Quhalli
mittlere Reihe
Michaela Seeböck
Christa Huber
Marianne Rohringer
Brigitte Nebenführ
Silvia Mayer
Hana Steiner
Benedikt Simonischek
Enna Zagorac
Lena Fuchs
Andrea Heinz
Heike Müller-Merten
Andrea Zaiser
Roland Koberg
untere Reihe
Ingrid Hedbavny
Lisan Dunst
Jürgen M. Weisert
Mario Schober
Sigmar Kusdas
Rudolf M. Grünberger
Bettina I. Zehetner
Angela Heide
Mona Schwitzer
Veronika Maurer
Eva-Maria Krainz
Cay Stefan Urbanek
Anna Badora
Astrid Kaulich
obere Reihe
Manfred Rotter
Lorenz Kugler
Andreas Urbanek
Friederike Braumann
Andreas Mandl
Thomas Hajny
Robert Leithner
Michaela Lotz
Susanne Mader
Tatjana Kosić
Brigitte Spielauer
Klaudia Frittum
mittlere Reihe
Ferdinand Krottendorfer
Jennifer Kunis
Raphael Albrecht
Markus Hirscher
Thomas Schaller
Antje Lomer
Albert Held
Gerda Malaschofsky
Andreas Kuder
Franz Jakubec
Klaus Tauber
Paul Grilj
untere Reihe
Alfred Hahn
Richard Panzer
Lisa Hochrainer
Maria Kohoutek
Andrea Pauschitz
Heidrun Fischer
Werner Fritz
Dritan Kosovrasti
Sandra Sekanina
Maria Veronesi
obere Reihe
Roland Janu
Thomas Fitzl
Phillip Schmidt
Stefano Machalek
Christoph Taits
Giorgio Mazzi
Sebastian Hartl
mittlere Reihe
Manuela Froß
Gottfried Zens
Barbara Veitschegger
Gabriela Sattler
Werner Strack
Zoran Dokmanovic
Harald Seebacher
Christian Messinger
Thomas Fischer
Nino Hirschegger
Rudolf Herzer
Wolfgang Zauner
untere Reihe
Markus Raspotnig
Andreas Storch
Christoph Krojer
Lukas Geihsler
Manuel Prandl
Laura Schiller
Eva Mittermann
Andrea Geldner
Nicole Tonner
Direktion
Künstlerisches Betriebsbüro
Ensemble
Regie
Anna Badora
Künstlerische Direktorin
Cay Stefan Urbanek
Kaufmännischer Direktor
Eva-Maria Krainz
Referentin der Künstlerischen Direktorin
Astrid Kaulich
Assistentin des Kaufmännischen Direktors
Michaela Seeböck
Projektleitung der Kaufmännischen Direktion
Christa Huber
Controlling
Albert Held, Gerda Malaschofsky
Leitung Künstlerisches Betriebsbüro
und Produktionsleitung, Disposition
Antje Lomer
Mitarbeit
Michael Abendroth
Gábor Biedermann
Thomas Frank
Günter Franzmeier
Rainer Galke
Anja Herden
Lukas Holzhausen
Katharina Klar
Sebastian Klein
Steffi Krautz
Kaspar Locher
Nadine Quittner
Stefanie Reinsperger
Christoph Rothenbuchner
Nils Rovira-Muñoz
Claudia Sabitzer
Seyneb Saleh
Birgit Stöger
Stefan Suske
Jan Thümer
Luka Vlatkovic
Günther Wiederschwinger
Doris Weiner
Malte Andritter
Anna Badora
Ingo Berk
Victor Bodo
Constance Cauers
Christine Eder
Calle Fuhr
Robert Gerloff
Thomas Glavinic
Nikolaus Habjan
Felix Hafner
Ed. Hauswirth
Bérénice Hebenstreit
Lukas Holzhausen
Miloš Lolić
Holle Münster (Prinzip Gonzo)
Dušan David Pařízek
Philipp Preuss
Yael Ronen
Salome Schneebeli
Sebastian Schug
Sarantos Zervoulakos
Gäste
Bühne
Video
Ramallah Aubrecht
Julia Balázs
Jakob Brossmann
Johanna Hierzegger
Damian Hitz
Thea Hoffmann-Axthelm
Paul Lerchbaumer
Heta Multanen
Gabriela Neubauer
Dušan David Pařízek
Thilo Reuther
Monika Rovan
Tal Shacham
Fatima Sonntag
Nicole Zielke
Nazgol Emami
Philipp Haupt
Ole Reinsberger
Dramaturgie
Heike Müller-Merten
Leitung und Geschäftsführung
Roland Koberg
Leitung
Angela Heide
Veronika Maurer
Mona Schwitzer
Dramaturginnen
Andrea Zaiser
Assistentin der Dramaturgie
Bettina Isabella Zehetner
Grafikdesign
Gregor Dragostinoff
Archiv
Regina Guhl
Anna Veress
Maryam Zaree
Gastdramaturginnen
Junges Volkstheater
Constance Cauers
Leitung
Malte Andritter
Theaterpädagoge
Matthias Suske
Bettina Stokhammer
Beauftragte für theatrale Bildung in Schulen
Matthias Rankov
Tabea Zemann
Theaterpädagogische Assistenten
—
Mitarbeiter/innen
Kommunikation
Lena Fuchs
Leitung
Andrea Katharina Heinz
Pressereferentin
Benedikt Simonischek
Marketing und Sponsoring
Enna Zagorac
Assistenz
Personalbüro
Martina Meril
Leitung
Silvia Mayer
Brigitte Nebenführ
Buchhaltung
Marianne Rohringer
Leitung
Hana Steiner
Tageskassa und
Abonnementbüro
Andrea Geldner
Leitung
Gabriela Sattler
Stellvertreterin
Manuela Froß
Eva Mittermann
Laura Schiller
Nicole Tonner
Barbara Veitschegger
Gottfried Zens
Volkstheater/Bezirke
Doris Weiner
Leitung
Elisabeth Balog
Bettina Krawert
98
Jasmin Avissar
Knut Berger
Elzemarieke de Vos
Bettina Ernst
Juliette Eröd
Julius Feldmeier
Nikolaus Habjan
Sarah Hostettler
Klaus Huhle
Lorenz Kabas
Evi Kehrstephan
Monika Klengel
Florian Köhler
Julian Loidl
Nancy Mensah-Offei
Michael Ronen
Martina Spitzer
Lukas Watzl
Osama Zatar
Kostüme
Ramallah Aubrecht
Amit Epstein
Werner Fritz
Denise Heschl
Johanna Hierzegger
Johanna Hlawica
Damian Hitz
Thea Hoffmann-Axthelm
Jelena Miletić
Heta Multanen
Fruzsina Nagy
Kamila Polívková
Alice Ursini
Nicole Zielke
Moria Zrachia
Lichtdesign
Tamás Banyai
Gerhard Fischer
Musik/Klangdesign
Bernhard Eder
Yaniv Fridel
Kornelius Heidebrecht
Klaus von Heydenaber
Eva Jantschitsch (Gustav)
Gábor Keresztes
Imre Lichtenberger-Bozoki
Loukia Loulaki
Patrik Zeller
Choreografie
Jasmin Avissar
Moria Zrachia
Fotografie
Lupi Spuma
Regieassistenz
Elisabeth Balog
Calle Fuhr
Bérénice Hebenstreit
Paul Spittler
Lina Hölscher (Gast)
Tabea Zemann (Gast)
99
Bühnenbildassistenz
Stella Krausz
Martina Tscherni
Inspizienz
Rudolf M. Grünberger
Sigmar Kusdas
Mario Schober
Soufflage
Lisan Dunst
Ingrid Hedbavny
Jürgen M. Weisert
Sprechtraining
Florian Reiners
Technik
Michael Mayerhofer
Technischer Leiter
Hannes Leiter
Assistent
Bühnenmeister
Hamit Erbay
Philipp Gafler
Marc Messutat
Bühnentechniker
Thomas Fitzl
Manfred Ganser
Alexander Häusler
Karl Kuntner
Christian Messinger
Radovan Milenovic
Christoph Taits
Vorarbeiter
Martin Deltl
Zoran Dokmanovic
Thomas Fischer
Rudolf Herzer
Nino Hirschegger
Roland Janu
—
Mitarbeiter/innen
Sascha Knisch
Stefano Machalek
Phillip Schmidt
Harald Seebacher
Andreas Storch
Werner Strack
Wolfgang Zauner
Schlosser und Maschinisten
Karl Birkenau
Leitung
Gerhard Mikitz
Vorarbeiter
Markus Raspotnig
Mahmut Sakizci
Cihan Semiz
Jakob Wurnig
Ton
Sebastian Hartl
Inerimistische Leitung
Roman Fischer
Giorgio Mazzi
Beleuchtung
Paul Grilj
Leitung
Klaus Tauber
Stellvertreter
Raphael Albrecht
Markus Hirscher
Franz Jakubec
Ferdinand Krottendorfer
Andreas Kuder
Jennifer Kunis
Herbert Nachtelberger
Thomas Schaller
Requisite
Lukas Geihsler
Leitung
Edith Bauer
Christoph Krojer
Manuel Prandl
Technik
Volkstheater/Bezirke
Hans Kudlich
Ausstattungsleitung
Bernhard Fürnkranz
Tourneeleitung, Beleuchtung
Robert Iancso
Ton, Technik
Lluis Lipp
Andreas Stockinger
Nicolas Twerdy
Technik
Technik
Volx/Margareten
Hans Kudlich
Ausstattungsleitung
Daniel Bren
Bernhard Fürnkranz
Robert Iancso
Christof Seidl
Andreas Stockinger
Stefan Pfeistlinger
Gernot Cauer
Maske
Brigitte Kopriva
Leitung
Judith Wieser
Stellvertreterin
Marina Juric
Marianne Meinl
Simone Riedl
Kerstin Schrotter
Bianca Subosics
Simon Wiese
Hannah Winter
Maske
Volkstheater/Bezirke
Karo Hatzl
Maria Stangl
Kostümwesen
Portiere
Garderobe
Werner Fritz
Leitung
Alfred Hahn
Werner Oberhuber
Richard Panzer
Friederike Braumann
Gerald Gießwein
Veysel Gündüz
Stefanie Hempel
Zorica Kulic
Martin Manessinger
Mihai Nicolescu
Dragica Steurer
Lilia Tomova-Chopova
Pia Alessandra Trauner
Vladimir Tschervenuschev
Mehtap Ünal
Rukiye Yilmaz
Reinigung
Theaterärztin
Dragica Dzijan
Vorarbeiterin
Zorica Djordjevic
Halina Kiszka
Ruth Längauer
Natascha Prudky
Kevser Quhalli
Monika Skora
Adriana Velea
Branka Vidovic
DDr. Emilia Nagy
Damengewandmeisterinnen
Susanne Mader
Werkstattleitung
Brigitte Spielauer
Andrea Pauschitz
Herrengewandmeisterin
Theresia Schmalfuß
Schneiderinnen
Klaudia Frittum
Lisa Hochrainer
Maria Kohoutek
Tatjana Kosić
Christine Neuninger
Fundusverwaltung
Heidrun Fischer (Herren)
Brigitte Spielauer (Damen)
Ankleider/innen
Dritan Kosovrasti
Leitung
Heidemarie Glaser
Sylvia Götzel
Edith Gratz
Annemarie Nemec
Sandra Sekanina
Maria Veronesi
Hausverwaltung
Robert Leithner
Leitung und Leitung EDV
Michaela Lotz
Stv. Leitung Hausverwaltung
Andreas Mandl
EDV-Mitarbeiter
Hausarbeiter
Thomas Hajny
Baris Ünal
100
Feuerwächter
Lorenz Kugler
Manfred Rotter
Bernhard Ruthe
Andreas Urbanek
Botin
Publikumsdienst
Uwe Oitzinger
Oberbilleteur
Bernhard Knapp
Stv. Oberbilleteur
Billeteur/innen
Lisa-Marie Bauer
Peter Danzinger
Andi Gjergji
Ulrike Grohmann
Inge Krisch
Marko Marinkovic
Katharina Panzer
Elisabeth Österreicher
Rita Raith
Maximilian Reichardt
Johann Resch
M. Saeedi Razavi
Peter Simonsberger
Tsetsegsaikhan Shirchin
Sicherheitsfachkraft
Ing. Thomas Linner
Betriebsrat
Künstler/innen
und Verwaltung
Sigmar Kusdas
Claudia Sabitzer
Günther Wiederschwinger
Betriebsrat Technik
Robert Leithner
Manfred Ganser
Karl Kuntner
Bernhard Knapp
Werner Strack
Rechtsbeistand
Ploil Krepp Boesch
Ehrenmitglieder
Ksch. Heinz Petters
Ksch. Prof. Dr.in Hilde Sochor
Emmy Werner
Dr. Rainer Moritz
101
—
Einzelkartenpreise Volkstheater
Preisgruppe
—
Sitzplan
102
Preise I
Preise II
€ 53
€ 48
€ 48
€ 43
I
Cercle
Tribüne
Balkon
Balkon-Logen
1.–4. Reihe
1.– 2. Reihe
1.– 2. Reihe
II
Tribüne
Balkon
Rang-Logen
3.–7. Reihe
3.– 4. Reihe
III
Tribüne
Balkon
8.– 10. Reihe
5.– 6. Reihe
€ 42
€ 37
IV
Tribüne
Rang
11.– 12. Reihe
1. Reihe,
2. Reihe Mitte
€ 36
€ 30
V
Rang
3.– 5. Reihe Mitte,
2.– 3. Reihe links
und rechts
€ 30
€ 25
VI
Balkon
2. Rang-Logen
€ 27
€ 22
VII
Rang
€ 19
€ 14
VIII
Sitze mit Sichteinschränkung
€ 16
€ 11
IX
Säulenplätze
€8
€7
X
Blocksitze
€7
€6
X
Rollstuhlplätze
€6
€5
X
Stehplätze
€5
€4
7.– 8. Reihe
6.– 8. Reihe Mitte,
4.– 8. Reihe links
und rechts
Preise inkl. Garderobe, inkl. 10 % MwSt.
Die Preise für Veranstaltungen im Volx/Margareten und der Roten Bar entnehmen
Sie bitte dem Monatsspielplan bzw. unserer Website www.volkstheater.at.
103
—
Karten kaufen und reservieren
—
Ermäßigungen Volkstheater
Tageskassa: Vorverkauf und persönliche Beratung
Volkstheater, Neustiftgasse 1, 1070 Wien, Eingang Burggasse (Straßenbahnhaltestelle), T +43 (0)1 52111–400
Öffnungszeiten Montag bis Samstag von 10 bis 19.30 Uhr (ausgenommen Sonn- und Feiertage, Karfreitag und
Heiliger Abend). An der Tageskassa beraten Sie Manuela Froß, Eva Mittermann, Laura Schiller, Nicole Tonner
und Barbara Veitschegger.
Am 10. eines Monats beginnt der Vorverkauf für alle Vorstellungen des Folgemonats, für Abonnent/innen am
5. des Monats (fällt der 10. bzw. 5. auf einen Samstag, Sonn- oder Feiertag, beginnt der Vorverkauf am darauffolgenden Werktag).
Ermäßigungen im Vorverkauf an der Tageskassa*
— 40 % Studierende, Schüler/innen, Lehrlinge, Arbeitslose, Präsenz- und Zivildiener
(für Studierende zusammen mit gleichlautender Club-Ö1-Karte 45 %)
Schulgruppen (ausgenommen Institutionen der Erwachsenenbildung)
— 30 % Gruppen ab 30 Personen
— 20 % Gruppen ab 20 Personen
— 10 % Gruppen ab 10 Personen, Mitglieder von Club Ö1 und Club Wien.at, aktive Lehrer/innen
Vorverkauf per Telefon oder Internet
Ab Vorverkaufsbeginn bis drei Stunden vor Vorstellungsbeginn.
Rund um die Uhr www.volkstheater.at/karten, T +43 (0)1 52111–400 (zu den Öffnungszeiten der Tageskassa)
— Sitzplatzgenau buchen mit Kreditkarte (Diners Club, VISA, MasterCard, AmericanExpress) und per Sofortüberweisung.
— Online gekaufte Karten können Sie mit print@home bequem zuhause ausdrucken.
Online oder telefonisch gekaufte Karten können auch im Vorverkauf an der Tageskassa sowie am Vorstellungstag
an der Abendkassa abgeholt werden. Online sind – außer dem Frühbucherbonus – keine Ermäßigungen möglich.
Karten reservieren
[email protected], T +43 (0)1 52111–400 (zu den Öffnungszeiten der Tageskassa), F +43 (0)1 52111–444
Karten werden bis zwei Werktage vor dem Termin reserviert und können an der Tageskassa abgeholt werden
(bei Silvestervorstellungen und Sonderveranstaltungen vorgezogener Abholtermin). Abholung von Gruppenreservierungen bis sieben Werktage vor dem Termin. Am Vorstellungstag selbst werden keine Reservierungen
mehr angenommen.
Abendkassa
An allen Spielstätten ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet, die Abendkassa der Roten Bar öffnet
eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Volkstheater/Bezirke
Reservierungen für das Volkstheater/Bezirke nimmt die Tageskassa gerne bis zwei Tage vor der Vorstellung
entgegen. Von Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr beraten Sie außerdem die Mitarbeiterinnen des Volkstheater/Bezirke: [email protected], [email protected], T +43 (0)1 52111–77
Die Abendkassa in den jeweiligen Spielstätten öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn.
NEU Einzelkarten online kaufen! Bis zwei Tage vor der Vorstellung mit Kreditkarte oder Sofortüberweisung.
—
Service
104
Ermäßigungen für den jeweiligen Vorstellungstag erhalten Sie bis 18 Uhr.
Gruppenermäßigung wird nur bei gesammelter Abholung gewährt.
Ermäßigungen an der Abendkassa*
Restkarten zu € 6 für Studierende, Schüler/innen, Lehrlinge, Arbeitslose, Präsenz- und Zivildiener
Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“*, www.hungeraufkunstundkultur.at
Inhaber/innen des Kulturpasses erhalten Freikarten für alle Spielstätten nach Verfügbarkeit an der Abendkassa.
Frühbucherbonus Online
Bis zu 25 % Frühbucherbonus für gekennzeichnete Vorstellungen.
Theater-Dienstag
50 % Rabatt auf alle Vollpreiskarten. Am jeweiligen Vorstellungs-Dienstag ab 15 Uhr an der Tages- und
Abendkassa. Nach Verfügbarkeit, keine Reservierungen möglich.
Ermäßigungen Volx/Margareten und Rote Bar*
Im Volx/Margareten gilt für alle Besucher/innen unter 27 Jahren ein ermäßigter Eintrittspreis von € 9 bzw.
€ 6 – erhältlich sowohl im Vorverkauf an der Tageskassa des Volkstheaters als auch an der entsprechenden
Abendkassa. Die jeweils gültigen Preise entnehmen Sie bitte dem Spielplan – die entsprechenden Veranstaltungen sind mit U27 gekennzeichnet. Mit einem gültigen Haupthaus-Ticket erhalten Sie das Ticket für die anschließende Vorstellung in der Roten Bar zum ermäßigten Preis von € 4.
Ermäßigungen Volkstheater/Bezirke*
Inhaber/innen des Kulturpasses erhalten Freikarten nach Verfügbarkeit.
— 40 % Schulgruppen (ausgenommen Institutionen der Erwachsenenbildung)
— 10 % Mitglieder von Club Ö1
— € 10 Einheitspreis für Studierende und Schüler/innen
* Die Vorlage eines gültigen Ausweises ist erforderlich.
Gilt nicht für Premieren, Gastspiele, Silvestervorstellungen und Sonderveranstaltungen.
105
Abonnent/innen werben Abonnent/innen
Wenn Sie uns weiterempfehlen, haben wir für Sie auch noch ein zusätzliches Geschenk: Als kleines Dankeschön können Sie zwischen einem Gutschein im Wert von € 25 für die Rote Bar oder die Buchhandlung Thalia
wählen. Jene drei Abonnent/innen, die die meisten Neukunden werben, nehmen außerdem zusätzlich an der
Verlosung der oben genannten Prämien teil!
Neue Abonnent/innen dürfen in der Spielzeit 2015/16 kein Abo im Volkstheater besessen haben, auch bei einem Abo-Wechsel besteht
kein Anspruch auf eine Prämie. Werbungen innerhalb eines Haushalts sind nicht zulässig.
Abonnementbüro
Volkstheater, Neustiftgasse 1, 1070 Wien
Zugang Volkstheater, Eingang Burggasse (Straßenbahnhaltestelle)
Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr (ausg. Feiertage, Karfreitag und Heiliger Abend)
[email protected], T +43 (0)1 52111–422, F +43 (0)1 52111–444
Es beraten Sie Gabriela Sattler und Gottfried Zens.
Ein Abonnement verteilt sich über die gesamte Spielzeit, eine Bestellung vor dem 1. Juni wird empfohlen.
—
Service
Festabonnements
Ersparnis
Vorstellungen
Kleines Wahlabonnement
Wahlabonnements
40 %
30 %
45 %
45 %
70 %
30 %
20 %
8
5
8
5
8
10
4
ICercle Tribüne
Balkon
Balkon-Logen
4. Reihe
1.– 2. Reihe
1.– 2. Reihe
230
168
204
132
115
336
154
II Tribüne Balkon
1. Rang-Logen
3.–7. Reihe
3.–4. Reihe
206
151
182
118
103
301
138
III Tribüne Balkon
8.– 10. Reihe
5.– 6. Reihe
178
130
157
102
89
259
118
IV Tribüne Rang
11.– 12. Reihe
1. Reihe links u. rechts,
1.– 2. Reihe Mitte
144
105
127
83
72
210
96
V Rang
2.– 3. Reihe links u. rechts
3.– 5. Reihe Mitte
120
88
106
69
60
175
80
VIBalkon
2. Rang-Logen
7.– 8. Reihe
106
77
93
61
53
154
70
VII Rang
4.– 8. Reihe links u. rechts
6.– 8. Reihe Mitte
67
49
59
39
33,5
98
45
Alle Preise in Euro. Zuzüglich € 6 Verwaltungsgebühr. Preise inkl. Garderobe, inkl. 10 % MwSt.
106
10er-Wahlabonnement
U-27-Abonnement
Kleines Sonntagnachmittags-Abonnement
Unter den ersten 100 neuen Abonnent/innen verlosen wir attraktive Prämien
— Zwei Wochenenden für zwei Personen im Almwellness Hotel Pierer
— Ein Candlelight-Dinner im Restaurant Prinz Ferdinand
— Düfte für sie und ihn von Sisley Paris
— 2x1 Jahresbedarf Bier à 110 Liter von der Bierbrauerei Schrems
— 20 Magnum-Sektflaschen von Szigeti
— Drei Weihnachtsschinken der Thum Schinken Manufaktur
— Fünf 3-Monats-Abonnements für die Zeitung Der Standard
— Fünf Theaterführungen mit anschließendem Sektempfang für 20 Personen
— Einen Workshop mit dem Jungen Volkstheater
Volkstheater-Abonnement
Werden Sie Festabonnent/in des Volkstheaters und erleben Sie an acht ausgewählten Tagen im
Jahr das neue Programm des Volkstheaters (bei kleinen Abonnements entsprechend weniger) –
und das an Ihrem Lieblingswochentag und auf Ihrem festen Sitzplatz. Außerdem genießen Sie
zahlreiche weitere Vorteile: Ermäßigungen, zusätzliche Serviceleistungen und ausführliche inhaltliche Informationen.
Sonntagnachmittags-Abonnement
—
Abonnementpreise
Kleines Volkstheater-Abonnement
—
Abonnent/in werden
107
—
Festabonnement 2016/17
Alle Festabonnements beinhalten
— 20 % Rabatt auf die Vorstellungen des Volkstheaters, auch in den Bezirken und Nebenspielstätten (ausgenommen Premieren, Gastspiele, Silvestervorstellungen und Sonderveranstaltungen)
— Vorkaufsrecht ab dem 5. des Monats für den gesamten Folgemonat
— Abo-Treffen in der Roten Bar: Gegen Ende der Saison laden wir Sie zu einem exklusiven Treffen mit dem
Leitungsteam ein. Hier erfahren Sie alles über die kommende Spielzeit!
— Ein Abonnement der Zeitschrift Bühne
Volkstheater-Abonnement
— 8 Vorstellungen pro Spielzeit an einem festen Wochentag
— ca. 40 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
Kleines Volkstheater-Abonnement
— 5 Vorstellungen pro Spielzeit an einem festen Wochentag
— ca. 30 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
—
Wahlabonnement 2016/17
Sonntagnachmittags-Abonnement
— 8 Sonntagnachmittags-Vorstellungen
— ca. 45 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
Kleines Sonntagnachmittags-Abonnement
— 5 Sonntagnachmittags-Vorstellungen
— ca. 45 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
U-27-Abonnement
Für alle unter 27 Jahren – nicht nur für Studierende!
— 8 Vorstellungen pro Spielzeit
— ca. 50 % auf den normalen Abo-Preis und ca. 70 % gegenüber dem Einzelkartenpreis
Freundeskreis-Abonnement
Für alle Freundeskreismitglieder
— 8 Vorstellungen pro Spielzeit an einem Donnerstag
— inkl. Einführung und Treffen mit gleichgesinnten Freunden
— ca. 40 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
Abotermine können auf Wunsch getauscht werden, nicht aber das Stück (Tauschgebühr pro Karte € 3).
Premierenabonnement
Verfügbar sind Abonnements in den Kategorien III–VII. Bitte um Kontaktaufnahme mit dem Abobüro.
Abonnement der Förderfreunde – das exklusive Premieren-Abo im Volkstheater
— Premierenkarten in der Kategorie I oder II inkl. kostenlosem Kartentausch
— Stückeinführung und Sektempfang vor jeder Premiere
— Freundeskreis-Mitgliedschaft
Das Abonnement der Förderfreunde ist für eine Person ab einem Beitrag von € 680 inkl. € 200 Generalsanierungsbeitrag (steuerlich absetzbar) erhältlich, für ein Förderpaar ab einem Beitrag von € 1.200 inkl. € 300
Generalsanierungsbeitrag (steuerlich absetzbar).
—
Service
108
Ein Volkstheater-Wahlabonnement beinhaltet zehn bzw. vier Wahlabo-Schecks. Diese sind für
alle Vorstellungen einlösbar, die im Spielplan mit „Wahlabo“ markiert sind. Die Schecks können
an der Tageskassa sowie am Vorstellungstag auch an der Abendkassa gegen Karten eingetauscht
werden, je nach Verfügbarkeit in der gewählten Preiskategorie.
Das Abonnementbüro berät Sie gerne
[email protected], T +43 (0)1 52111–422, F +43 (0)1 52111–444
10er-Wahlabonnement
— ca. 30 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
— Nachkauf von Wahlaboschecks mit 30 % Ermäßigung in 2er-Einheiten möglich
(gleiche Kategorie, keine Verwaltungsgebühr)
— 20 % Rabatt auf die Vorstellungen des Volkstheaters auch in den Bezirken und Nebenspielstätten
(ausgenommen Premieren, Gastspiele, Silvestervorstellungen und Sonderveranstaltungen)
— Vorkaufsrecht ab dem 5. des Monats für den gesamten Folgemonat
— Abonnement der Zeitschrift Bühne
— Einladung zum Abo-Treffen in der Roten Bar
Kleines Wahlabonnement
Das Abo für Einsteiger/innen
— 4 Wahlabonnement-Schecks
— ca. 20 % Ersparnis gegenüber dem Einzelkartenpreis
Erhältlich nur bis 30. Dezember 2016
— keine Verwaltungsgebühr
109
—
Bezirke-Abonnement
—
Preise und Spielstätten
Ein Bezirke-Abonnement beinhaltet vier Vorstellungen in Ihrer jeweiligen Bezirkespielstätte und zwei Freikarten Ihrer Wahl im Volkstheater. Werden Sie Bezirke-Abonnent/
in und lassen Sie sich von uns „zu Hause“ besuchen!
— 4 Vorstellungen des Volkstheaters in Ihrem Bezirk
— 2 Freikarten für weitere Volkstheater-Produktionen Ihrer Wahl (Bestellung telefonisch oder
persönlich in der Tageskassa, Sitzplatz-Kategorie nach Verfügbarkeit. Bestellte Karten werden bis zwei Werktage vor dem Termin reserviert und können an der Tageskassa abgeholt
werden)*
— 20 % Rabatt auf Vorstellungen im Volkstheater* und im Volx/Margareten
— Vorkaufsrecht für Vorstellungen im Volkstheater ab dem 5. des Monats für den gesamten
Folgemonat
— „Bezirke-Cafe“ viermal jährlich in der Roten Bar
— Jahresabonnement der Zeitschrift Bühne zum Sonderpreis von € 10 (bei einer Anmeldung
bis 30. Juni 2016)
— September-Special: eine Volkstheater-Vorstellung zum Vorteilspreis von € 8 gültig ab
1. September 2017 bis 15. Oktober 2017
Abo-Bestellung und Beratung Volkstheater/Bezirke
Volkstheater/Bezirke, Neustiftgasse 1, 1070 Wien
[email protected], [email protected], T +43 (0)1 52111–77
Von Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr beraten Sie unter dieser Nummer die Bezirke-Mitarbeiterinnen Elisabeth Balog, Bettina Krawert und Doris Weiner, Leiterin Volkstheater/Bezirke.
Beratungsgespräche und Verkauf sind auch bei den jeweiligen Vorstellungen
in den Bezirken möglich.
Einzelkarten für Kurzentschlossene sind an der Abendkassa der jeweiligen Spielstätte bzw.
bis zwei Tage vor der Vorstellung an der Volkstheater-Tageskassa erhältlich (siehe Seite 102).
Kategorie
Abo-Preis
Einzelkarte
A
€ 82
€ 24
B
€ 68
€ 20
C
€ 51
€ 15
D
€ 30
€ 10
Alle Preise in Euro. Zuzüglich € 3 Verwaltungsgebühr.
Bezirke-Adressen
1., VHS Wiener Urania, Uraniastraße 1 (U1, U4; 1, 2)
2., VZ Leopoldstadt, Praterstern 1 (U1, U2; S1, S2, S3; 5, O; 80A)
4., Theater Akzent, Theresianumgasse 18 (U1; D; 13A)
5., Volx/Margareten, Margaretenstraße 166 (U4; 6, 18; 59A, 12A)
10., VZ PAHO (Per-Albin-Hansson-Siedlung-Ost), Ada-Christen-Gasse 2, Stiege B (U1*; 67; 17A, 19A)
11., SiMM City, Simmeringer Hauptstraße 96a (U3; 6, 71; 15A, 76A)
12., Theatersaal Längenfeldgasse, Längenfeldgasse 13–15 (U4, U6; 62; 12A, 59A, 63A)
13., VHS Hietzing, Hofwiesengasse 48 (S80; 60, 62; 56A, 56B)
15., VZ Rudolfsheim-Fünfhaus, Schwendergasse 41 (52, 58; 57A)
16., VHS Ottakring, Ludo-Hartmann-Platz 7 (U6; 46; 48A)
19., VZ Döbling, Gatterburggasse 2a (38; 10A, 35A)
19., VZ Heiligenstadt, Heiligenstädter Straße 155 (U4; D; 38A)
20., VZ Brigittenau, Raffaelgasse 11–13 (U6; 5, 31, 33; 5A, 39A)
21., VZ Floridsdorf, Angerer Straße 14 (U6; S1, S2, S3, S7; 25, 26, 30, 31; 20A, 28A, 29A, 33A)
21., VZ Großfeldsiedlung, Kürschnergasse 9 (U1; S1, S2; 28A, 29A)
21., VZ Großjedlersdorf, Siemensstraße 17 (30, 31; 30A, 31A)
22., VZ Donaustadt, Bernoullistraße 1 (U1; 25; 22A, 26A, 93A, 94A)
23., VZ Erlaa, Putzendoplergasse 4 (U6; 60A, 64A, 66A)
23., VZ Liesing, Liesinger Platz 3 (S1, S2, S3; 60A, 61A, 62A, 64A, 66A)
Abendkassa und Gastronomiebetrieb sind jeweils 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet.
* ausgenommen Premieren, Silvestervorstellungen, Gastspiele und Sonderveranstaltungen sowie Onlineverkauf.
Nach Maßgabe der verfügbaren Plätze.
—
Service
110
* Fertigstellung der U1-Verlängerung voraussichtlich 2017.
111
—
Spielstätten
—
Service von A–Z
Volkstheater
Neustiftgasse 1, 1070 Wien
U2, U3, Station Volkstheater
Straßenbahn 1, 2, D, 49
Bus 2A, 48A
App
Die Volkstheater-App liefert Ihnen die wichtigsten
Programminformationen direkt aufs Handy. Die App
von Ticket Gretchen und dem Wiener Bühnenverein
ermöglicht den einfachen mobilen Kartenkauf für das
Volkstheater und weitere Wiener Theater. Kostenlos
verfügbar im App Store und bei Google Play!
Rote Bar
Zugang über Haupteingang Volkstheater oder
Seiteneingang Burggasse (Straßenbahnhaltestelle)
Die Abendkassa in der Roten Bar ist eine
halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet.
Audiodeskription
An ausgewählten Spieltagen bietet das Volkstheater
in Kooperation mit der Hilfsgemeinschaft der Blinden
und dem AUDIO2-Team eine Audiodeskription an.
Volx/Margareten
Margaretenstraße 166, 1050 Wien
U4, Station Margaretengürtel
Straßenbahn 6, 18
Bus 12A, 59A
Besucher/innen mit Handicap
Das Theater verfügt über acht Rollstuhlplätze im Erdgeschoss. Voranmeldung bitte bis eine Woche vor
dem jeweiligen Termin unter T +43 (0)1 52111–400.
Die Rampe auf der Seite der Neustiftgasse ermöglicht den barrierefreien Zugang in den Theatersaal.
Je zwei Behindertenparkplätze befinden sich in der
Neustiftgasse 1 (8–22 Uhr) und in der Museumstraße
auf der Rückseite des Volkstheaters (19–24 Uhr).
Volkstheater/Bezirke
19 Spielstätten in 15 Wiener Bezirken –
eine Liste aller Spielstätten und weitere
Informationen zum Abonnement in den Bezirken
finden Sie auf den Seiten 108 und 109.
—
Service
112
Parken
Parkscheine erhalten Sie zum Trafikpreis bis Vorstellungsbeginn an der Tageskassa.
Parkgaragen
Sie erhalten Sonderkonditionen von 17–7 Uhr für
die BOE Parkgarage am Rathausplatz (€ 5) und von
17–8 Uhr für die WiPark-Garage Stiftgasse (€ 6,90).
In der Parkgarage CONTIPARK im Museumsquartier
beträgt die Normalgebühr pro Stunde € 2 und
pro Tag max. € 6. Unsere Mitarbeiter/innen an
der Tageskassa informieren Sie gerne.
Spielplaninformation
Wenn Sie den Monatsspielplan per Post zugeschickt
bekommen möchten, teilen Sie uns bitte Ihre Adresse
mit: [email protected], T +43 (0)1 52111–400
Auf www.volkstheater.at/newsletter können Sie den
elektronischen Newsletter bestellen und werden laufend über alle Highlights und Aktionen informiert.
Bühnenführungen
Möchten Sie hinter die Kulissen blicken? Bei den
Theaterführungen lernen Sie das Volkstheater
von der Unterbühne bis zum Schnürboden kennen!
Termine nach Vereinbarung, mindestens 15,
maximal 20 Teilnehmer/innen
Kosten à € 4, Schülergruppen à € 2 pro Person
[email protected], T +43 (0)1 52111–228
Stückeinführungen
Zu allen Premieren des Volkstheaters finden Sie
online unter www.volkstheater.at/service-a-z Stückeinführungen der Produktionsdramaturg/innen als
Audio-Podcast. Schon vor der Vorstellung können
Sie sich bequem zu Hause über literarische und
thematische Hintergründe sowie Wissenswertes zur
Inszenierung informieren. An bestimmten Vorstellungstagen hält der/die Produktionsdramaturg/in
außerdem eine Einführung im Weißen Salon, die
Termine entnehmen Sie bitte dem Monatsspielplan.
Geschenkgutscheine
zu € 5–500, erhältlich und einlösbar an der Tageskassa und online für alle Veranstaltungen des Volkstheaters.
Vermietung
Möchten Sie die Rote Bar, den Weißen Salon
oder das ganze Theater mieten?
[email protected]
113
—
Freund/innen werden
—
Generalsanierung unterstützen
Wir alle sind das Volkstheater. Wir möchten, dass möglichst viele Menschen der Stadt ihre
Verbundenheit mit dem Haus zeigen, indem sie sich im Freundeskreis engagieren. Der Freundeskreis Volkstheater gibt Theaterbegeisterten die Möglichkeit, im Verein Gleichgesinnte kennenzulernen und miteinander den Theaterbetrieb, auch mal hinter der Bühne, sowie das Ensemble und
die Leitung hautnah zu erleben. Wir wollen so durch die Begeisterung der Vereinsmitglieder das
Volkstheater in der Stadt stärker verankern und breitere Publikumsschichten, auch unter jüngeren
Menschen gewinnen. Werden Sie Mitglied – Ihre Freunde sind es wahrscheinlich schon.
Es ist es so weit! Am Ende der Spielzeit 2016/17 werden die ersten Baumaßnahmen für die
geplante Generalsanierung beginnen. Die Sanierung ist dringend notwendig, um das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, dem Publikum einen angemessenen Service zu bieten und den
zeitgemäßen Spielbetrieb aufrechterhalten zu können. Der Großteil der Kosten für die Generalsanierung wird nach Zusagen von Stadt und Bund von der öffentlichen Hand getragen, dennoch
hat das Volkstheater einen Eigenanteil zu erbringen. Helfen Sie uns, die Zukunft unseres Volkstheaters zu sichern. Dazu benötigen wir Ihre Unterstützung!
Exklusive Veranstaltungen
— Früher wissen, was kommt Vorstellung des Spielplans durch die Intendantin und die Dramaturgie
im kleinen Rahmen, einen Abend vor der offiziellen Pressekonferenz.
— Früher sehen, was kommt Ein exklusiver Probenbesuch im Volkstheater.
— Das Ensemble kennenlernen Ein Adventsbrunch mit Schauspieler/innen des Volkstheater-Ensembles.
— Das Haus kennenlernen Einladung zu einer Führung durch das Haus zu Beginn der Saison.
So können Sie uns unterstützen
— Mit einer Patenschaft für einen Theatersessel
Wir bestücken einen Theatersessel mit einer Plakette, die Ihren Namen oder Wunschtext trägt.
Die Theatersitz-Patenschaft ist für eine einmalige Spende ab € 450 erhältlich und gilt für sieben Jahre.
— Mit einer steuerlich absetzbaren Spende
Ihre Spende fließt direkt in den Erhalt und die Sanierung des Volkstheaters.
— Werden Sie Freund/in des Volkstheaters
unterstützen Sie uns, indem Sie dem Freundeskreis Volkstheater beitreten. Nähere Informationen finden
Sie auf Seite 112.
— Abonnement der Förderfreund/innen – das exklusives Premieren-Abo im Volkstheater
Erhalten Sie Karten für alle Premieren im Volkstheater, eine Einführung vor jeder Premiere und vieles mehr.
Nähere Informationen auf Seite 106.
Sie erhalten
— unseren Monatsleporello postalisch zugesandt
— unsere Newsletter und alle aktuellen Informationen per E-Mail
— ein Abonnement der Zeitschrift Bühne
— Ihren persönlichen, nummerierten Mitgliedsausweis
— ein Vorkaufsrecht auf Eintrittskarten – ganz einfach gegen Vorlage Ihres Mitgliedsausweises direkt an der
Tageskassa (ab dem 5. des Monats für den gesamten Folgemonat)
— exklusive Abo-Möglichkeiten, siehe S. 106
Mitgliedsbeitrag
— € 49 ordentliches Mitglied
— € 25 jedes weitere Familienmitglied
— € 25 ermäßigte Mitgliedschaft für Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, Präsenz- und Zivildiener
bis zur Vollendung des 27. Lebensjahrs
So kommt Ihre Spende zu uns. Alle Spenden an das Volkstheater sind steuerlich absetzbar.
— Über unser Konto der BAWAG P.S.K. AG, IBAN AT471400000110255144, BIC BAWAATWW
— oder online unter www.volkstheater.at/unterstuetzen/
Mehr Informationen erhalten Sie im Abonnementbüro
[email protected], T +43 (0)1 52111–422
Das Beitrittsformular und alle Informationen finden Sie auch online unter www.volkstheater.at/freundeskreis
—
Service
114
115
—
Sponsoren
und Kooperationspartner/innen
—
Produktionssponsoren
DIE ANGEWANDTE
ARBEITER SAMARITER BUND WIEN
ARBEITERKAMMER WIEN
ASSITEJ
BIERBRAUEREI SCHREMS
BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FRAUEN
BUNDESMINISTERIUM FÜR EUROPA, INTEGRATION UND ÄUSSERES
DRUCKEREI WALLA
FELZL BÄCKEREICAFE
HUNGER AUF KUNST & KULTUR
IMPULSTANZ
INSTITUT FÜR THEATER-, FILM- UND MEDIENWISSENSCHAFT, UNIVERSITÄT WIEN
KINDERUNIKUNST
KULTURKONTAKT AUSTRIA
KPH WIEN/KREMS
LICONA
MAX REINHARDT SEMINAR
MUMOK – MUSEUM MODERNER KUNST STIFTUNG LUDWIG
ÖGB KULTURLOTSINNEN
PID PRESSE- UND INFORMATIONSDIENST DER STADT WIEN
REPUBLIK ÖSTERREICH – PARLAMENT
SISLEY PARIS
STAGELAB ACADEMY
UTE – UNION DES THÉÂTRES DE L’EUROPE
VOLKSHILFE ÖSTERREICH
VÖSLAUER
—
Subventionsgeber
—
Medienpartnerschaften
Stand April 2016
DOROTHEA-NEFF-PREIS
In langer Tradition wird am Volkstheater jährlich
der Dorothea-Neff-Preis verliehen. In fünf Kategorien lobt der Sponsor BAWAG P.S.K. mit je
3.000 Euro dotierte Preise für künstlerische
Mitwirkende des Volkstheaters aus. Ausgezeichnet werden von einer Fachjury die beste Regie,
die beste schauspielerische Leistung, die beste
schauspielerische Nachwuchsleistung sowie ein
herausragendes humanitäres Engagement im
Laufe einer Volkstheater-Saison. Hinzu kommt
ein Publikumspreis (gesucht wird der weibliche
oder männliche „Publikumsliebling“), der zum
Ende der Spielzeit per Stimmzettel ermittelt wird.
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Stand April 2016
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© Lupi Spuma
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Volkstheater Wien 10 % Ermäßigung
an der Tageskassa und im Vorverkauf.
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„Das STANDARD E-Paper
kann man nicht einfach
wegwischen. Aber deshalb
abonniere ich es ja.“
Die Zeitung
für Leserinnen
und Leser
der Standard verbessert
Ihre Lebensqualität
Waidegg – Das Handformat macht
mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen
gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern
in Originalgröße, bezichtigt den
STANDARD, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung
an seine linke Hand gestaltet zu
haben. Eine Klage wird in zweiter
Instanz in Erwägung gezogen, in
erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man
in belesenen Kreisen davon aus,
dass das Handformat an sich wohl
schon fast so alt ist, wie die Hand
selbst – oder doch so alt wie das
beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes
Handformat ein anderes schlägt.
„Wenn eine Zeitung schon im
Handformat erscheint, warum
dann bitte ohne Finger?“, soll eine
anonyme deutsche Politikerin zu
der STANDARD – Die Zeitung in
gewohnter Form. Das große Lesevergnügen mit einer Vielfalt an Beilagen. Weltoffen, kritisch, unabhängig. Von Montag bis Samstag.
Seriös, unabhängig, unbeugsam
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dem Thema gesagt haben, viel
eher jedoch stammt die Aussage
von dem Rapper HaHaND$, dem
Drechsler handfester Sprüche.
Aus heimischen Politikerkreisen
war zuletzt wenig zu vernehmen,
nicht zum Thema Handformat,
sondern ganz allgemein.
Ein neuerliches Gutachten der
Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen
Zusammenhang zwischen dem
Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus
im Allgemeinen herstellen, was
wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker
überdurchschnittlich häufig auch
Abonnenten einer gewissen
Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm
das, Max Manus!
Als Nachtrag mag an dieser Stelle noch angeführt werden, dass
sich das Handformat entgegen der
Vermutung der Argru HAND nicht
im Inhalt unterscheidet, sondern
lediglich im Umfang. Das bedeutet, dass keine Kürzung der einzel-
Die Zeitung für Leser
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Impressum
Verleger, Herausgeber
Volkstheater Ges.m.b.H., Neustiftgasse 1, 1070 Wien
[email protected], T +43 (0)1 52111–0
www.volkstheater.at
Künstlerische Direktion
Prof. Anna Badora
Kaufmännische Direktion
Mag. Cay Stefan Urbanek
Redaktion Dramaturgie, Kommunikation
Fotos www.lupispuma.com
Grafisches Konzept Traktor Werbeagentur GmbH
Grafikdesign Volkstheater Bettina Isabella Zehetner
Druck Walla Druck
Stand 25. April 2016
www.schremser.at
Künstler/innencredits
Cover
Birgit Graschopf
www.birgitgraschopf.com
—
Impressum
Der Menschenfeind
David Schermann
www.davidschermann.com
Stella
Maria-Magdalena Ianchis
www.maria-magdalenaianchis.at
Alles Walzer, alles brennt
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Hose Fahrrad Frau
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Medea
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Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen
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Rechnitz (Der Würgeengel)
Valerie Tiefenbacher
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Bosnisch-Herzegowinischer November
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Klein Zaches
Daniel Skowronek
www.atelier-zuendwerk.com/
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Mugshots
Anu Blaha
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Kasimir und Karoline
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Nathan der Weise
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Traiskirchen. Das Musical
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Hangmen (Die Henker)
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Superheldinnen
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Neues Wiener Volkstheater
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Die Summe der einzelnen Teile
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Philoktet
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Spieltriebe
Daniel Angermayr
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