Krebshemmende Ernährung

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C u r cum a
Krebshemmende
Ernährung
Risiko senken
mit Schutzstoffen
Sigrid Oldendorf
»Deine Nahrungsmittel
seien deine Heilmittel.«
Hippokrates
T
umore entwickeln sich über einen länge­
ren Zeitraum und haben meistens meh­
rere Ursachen (Risikofaktoren). Welt­
weite wissenschaftliche Studien geben aber
Hinweise darauf, dass die täglich verzehrten
Lebensmittel einen ungünstigen oder einen
schützenden Effekt haben.
Bei einer Reihe von Krebsarten ist die Er­
nährungsweise ein wesentlicher Risiko- oder
Schutzfaktor. Dazu zählen nicht nur die Krebs­
erkrankungen der Verdauungsorgane, sondern
prinzipiell alle. Somit spricht ebenso viel dafür,
sich die Lebensmittel mit Schutzpotenzial oft
zu gönnen, umgekehrt zu meiden, was das Er­
krankungsrisiko erhöht.
Studien über Studien
Wenn interessante neue Forschungsergebnisse
Schlagzeilen machen, sollte immer hinterfragt
werden, was eigentlich wie mit wem von wem
untersucht wurde. Eine Studie ist stets nur ein
Ausschnitt der Wirklichkeit, bei der es immer
zusätzliche Faktoren gibt, die das Ergebnis
mehr oder weniger beeinflusst haben. Eine
Studie ist genau genommen kein Beweis. Wenn
aber mehrere in die gleiche Richtung zeigen,
ist es gerechtfertigt, daraus Empfehlungen ab­
zuleiten.
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Das sind die Methoden
Kohortenstudie
Sie wird über einen längeren
Zeitraum an großen Gruppen
durchgeführt. Zu Beginn müssen alle Teilnehmer gesund sein.
Aufgrund von Befragungen über
Gewohnheiten wird verglichen,
wie die Entwicklung über mehrere Jahre ist.
Migrationsstudie
Menschen, die in andere Länder
oder Kulturen eingewandert
sind, werden mit Menschen
ihrer Herkunftsländer sowie
Menschen ihrer Zielländer
verglichen. Festgestellt werden
soll, wie es sich auswirkt, wenn
Menschen in eine neue Umgebung kommen und ihre Lebensgewohnheiten ändern.
Fall-Kontroll-Studie
Das ist eine sehr häufige Form
der epidemiologischen Datengewinnung. Personen mit
einer Erkrankung werden mit
gesunden Versuchspersonen
verglichen. Bei dieser Form der
Studie besteht aber immer die
Gefahr, Ursache und Wirkung zu
verwechseln.
Zusammenhangstudie
Hier werden Zusammenhänge am Beispiel einer Gruppe
betrachtet. Beispiel: Wie sind
die Ernährungsgewohnheiten?
Wie viele bekommen innerhalb
eines definierten Zeitraums eine
bestimmte Erkrankung?
Sicherlich wird jetzt besser verständlich,
warum sich Studienergebnisse mitunter wider­
sprechen. Dennoch gibt es in Bezug auf Krebs­
erkrankungen Erkenntnisse, die so sicher sind,
dass sie eine Reihe von Empfehlungen recht­
fertigen.
Freunde und Feinde der Zellen
Pflanzen, die weder davonlaufen noch mit ih­
ren Angreifern kämpfen können, haben neben
Dornen, Stacheln & Co. eine Art biochemische
Verteidigung entwickelt. Mit ihrer Hilfe kön­
nen sie sich gegen schädliche Insekten, Pilze,
Interventionsstudie
Damit werden Effekte näher
untersucht, auf die es schon
Hinweise gibt. Beispiel: Ein Teil
der Gruppe erhält ein Nahrungsergänzungsmittel, ein Teil ein
Placebo, also ein Scheinmedikament. So können Rückschlüsse gezogen werden, ob sich
eine verstärkte Zufuhr eines
bestimmten Stoffes positiv
auswirkt, ohne dass das Ergebnis von psychischen Faktoren
beeinflusst wird.
Experimentelle Studie
Forschungshypothesen werden
an Zellkulturen, Gewebeproben
oder auch Tieren überprüft.
Auf diese Art kann die Wirkung
verschiedener Lebensmittel,
einzelner Nährstoffe oder
von Nahrungsbestandteilen
getestet werden, von denen
man annimmt, dass sie Krebs
verursachen oder gegen Krebs
schützen.
Viren, Bakterien, UV-Strahlung usw. zur Wehr
setzen. Diese schützende Wirkung überträgt
sich zum Teil auf Tiere und Menschen, wenn
sie die betreffenden Pflanzen verzehren. Lange
glaubte man, dass Menschen, die viel Gemüse
und Obst essen, deswegen gesünder bleiben,
weil sie größere Mengen der bekannten lebens­
wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zu sich
nehmen. In den letzten Jahrzehnten kam die
Erkenntnis hinzu, dass Vitalstoffe, zunächst
als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet, es
schaffen, Zellen zu schützen, zum Beispiel
indem sie freie Radikale binden, die im Stoff­
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wechsel entstehen oder von außen auf den
Körper einstürmen. Andere Antikrebshelfer
greifen Krebszellen unmittelbar an, hemmen
ihre Versorgung und Vermehrung, machen sie
unschädlich.
Kohlgemüse, insbesondere Brokkoli und Rosenkohl
Knoblauch und Zwiebeln
Curcuma
Grüner Tee
Beeren, insbesondere Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Cranberry
Tomaten
Zitrusfrüchte
Trauben
Kakao
Soja – bei anderen Autoren allgemein Hülsenfrüchte
Olivenöl
Omega-3-Fettsäuren, die in Vor-
stufen in Leinsamen, Walnüssen, Raps etc., ansonsten in Algen und Fisch vorkommen.
Zur Wirkung und Notwendigkeit von
Leinöl wurde in Heft 1 (März 2015) von
reformleben berichtet.
In dem Buch Krebszellen mögen keine
Himbeeren von Prof. Dr. med. Richard Bélive­
au und Dr. med. Denis Gingras sind dies:
Das richtige Verhältnis
Wer jetzt meint: Viel hilft viel, irrt unter Um­
ständen. Übergewicht fördert das Risiko, an
Krebs zu erkranken und mit Nahrungsergän­
zungsmitteln sollte man es auch nicht übertrei­
ben.
Es lohnt aber noch, Risiken wie Gegrill­
tes und Frittiertes zu meiden. Dabei können
krebserregende Inhaltsstoffe entstehen. Über­
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haupt ist viel rotes Fleisch nicht gesund. Aber
auch verdorbene und verschimmelte pflanzli­
che Nahrung kann krebserregende Stoffe im
Gepäck haben.
Bei einigen Faktoren gilt es, das richtige
Maß zu finden. So fördert zu viel UV-Licht
Hautkrebs, aber eine schlechte Vitamin-DVersorgung ist ein Nachteil bei anderen Krebs­
arten. Etwas Sonne darf also sein. Gar kein
Sport begünstigt die Entstehung von Krebser­
krankungen, aber zu viel die Bildung von frei­
en Radikalen.
Nahrung ist ein Lebensmittel
Schließlich spielen Rauchen, Alkohol,
Umweltverschmutzung, radioaktive Strahlung,
Asbest, Viren, Hormone, genetische Dispositi­
onen eine Rolle. Das Geschehen ist so multifak­
toriell, dass das, was wir beeinflussen können,
zwar das Risiko senken kann, eine Krebser­
krankung zu entwickeln, aber nie ein Garant
dafür ist, gesund zu bleiben. Selbstverständ­
lich sollte man die gesunde Ernährung und die
bewährten Schutzfaktoren beibehalten. Aber
eines bedenken: Erkrankte brauchen Mitmen­
schen, keine Besserwisser, die erzählen, was in
der Vergangenheit alles falsch gemacht wurde.
Es geht um die Krankheitsbewältigung und die
Zukunft mit besseren Mitteln.
Daher ist das Restrisiko überhaupt kein
Grund, auf Prävention zu verzichten. In ihrem
neuen Ratgeber, der neben Ernährungsfakto­
ren auch die Lebensweise berücksichtigt, le­
gen die oben genannten Autoren dar, dass die
Sterblichkeit infolge von Krebserkrankungen
um 75 Prozent gesenkt werden könnte. Das gibt
doch Hoffnung, dem Geschehen nicht hilflos
ausgeliefert zu sein.
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