! " " # $% "% ( $ )* " & ' " " ' ) $ + $ , " & " & " $ ' $ " "$ " Die Ernährung bzw. die Diätetik hat in der Herbert-Krauß-Klinik für Physiotherapie und Naturheilverfahren im Klinikum Buch immer eine wichtige Rolle gespielt. Der eine bekommt nur Obst und Gemüse (Frischkost), der anderer am Tag nur eine Flasche Saft (Saftfasten nach Buchinger), ein dritter nur Haferschleim (strengste Schonkost), während andere sich satt essen können (Vollkost oder Aufbaukost). Das liegt daran, dass der Verlauf vieler Erkrankungen durch eine richtige Ernährung positiv beeinflusst werden kann, in vielen Fällen bis zur Heilung. Die Ernährungstherapie bzw. Diätetik war deshalb eine der wichtigen Säulen der Naturheilkunde, die in unserem Hause von Herrn Prof. Dr. Herbert Krauß (1909 - 1991) in den 26 Jahren seiner Dienstzeit als Chefarzt dieser Klinik aufgebaut und weiterentwickelt wurde. Ernährungsforschung und klinische Diätetik (mit einer Abteilung für Ernährungs- und Stoffwechseldiagnostik und eigener Diätküche) hatten eine große Tradition in unserer Klinik und boten die Möglichkeit, für jeden einzelnen Patienten eine entsprechende Kostform anzubieten, die einen günstigen Einfluss auf seine Heilung hat. Leider ist dieses Profil der Klinik in den letzen 3 – 4 Jahren verlorengegangen. Erkrankung Anteil der Gesamtbevölkerung Karies fast 100 % Übergewicht 30 - 50 % Bluthochdruck 10 - 20 % Erhöhte Blutfette 10 - 20 % Gallensteine ca. 10 % Erhöhte Harnsäurewerte (Gicht) 5 - 10 % arterielle Durchblutungsstörungen ca. 6 % Zuckerkrankheit ca. 5 % Bis vor wenigen Generationen waren die Infektionskrankheiten im wesentlichen für Krankheit und Tod der Menschen verantwortlich. Mit den Fortschritten auf dem Gebiet der Infektionsprophylaxe (Hygiene und Impfungen) und der Entwicklung hochwirksamer Antibiotika sind andere Erkrankungen an ihre Stelle getreten - die sogenannten Zivilisationskrankheiten. Neben der Karies, an der heute fast jeder leidet, sind es vor allem solche gravierenden Gesundheitsstörungen, wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Zuckerkrankheit und Durchblutungsstörungen, die zu ernsthaften Erkrankungen und zum Tode führen können; und an diesen Krankheiten leidet fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland. Nach Schätzungen verursachen ernährungsabhängige Erkrankungen in Deutschland Kosten von fast 100 Mrd. DM im Jahr. Für die Entstehung dieser Krankheiten ist neben einer erblichen Veranlagung vor allem die in den westlichen Industrieländern übliche Ernährung mitverantwortlich. Bevor wir uns mit der Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für unsere Gesundheit befassen, erst einiges über die Bestandteile unserer Nahrung. Sie können sowohl schädlich sein, aber auch Medizin für unseren Körper, die Dosis macht’s. Energieträger und Baustoffe wichtige Inhaltsstoffe Eiweiß (Protein) Kohlenhydrate (Saccharide) Fette (Lipide) Ballaststoffe Alkohol Nukleinsäuren (Purine) Betriebsstoffe Cholesterin Vitamine Fremdstoffe Mineralstoffe Spurenelemente Wasser Man teilt die Nahrungsbestandteile ein in Baustoffe und Energieträger auf der einen Seite, sowie die Betriebsstoffe auf der anderen Seite. Baustoffe und Energielieferanten sind die sogenannte Hauptnährstoffe, Eiweiß (Protein), Fett (Lipide) und Kohlenhydrate (Saccharide). Sie werden bei der Verdauung in ihre Einzelbestandteile zerlegt. Diese werden im Körper in die körpereigenen Stoffe eingebaut (auch wieder Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate) oder zur Energiegewinnung abgebaut (oxidiert). Bei ihrer Verbrennung im Körper (biologische Oxydation) liefern sie uns Energie (ATP), die für die vielen Stoffwechselprozesse, Muskelarbeit und Wärmeregulation benötigt wird. Die Betriebsstoffe sind für die Funktion des Organismus erforderlich. Sie können aber in unserem Körper nicht selber aufgebaut werden und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Vitamine werden unverdaut und komplett in den Körper aufgenommen, teilweise umgewandelt oder z.B. in Hormone und Enzyme eingebaut. Mineralstoffe und Spurenelemente werden unverändert aufgenommen, in körpereigene Wirksubstanzen, wie z.B. Enzyme, eingebaut und nach deren Abbau wieder ausgeschieden. Jeder Baustein unserer Nahrung hat seine wichtige Bedeutung für den Aufbau und die Funktion unseres Körpers. Ein Fehlen kann genau so schädlich sein, wie ein Überangebot. Auf die einzelnen Energieträger/Baustoffe wird im folgenden kurz eingegangen. Eiweiß (Proteine) sind wichtigste Baustoffe für alle Körperzellen sind Baustoffe für Hormone und Enzyme (Stoffwechsel, Verdauung, Stofftransport sind wichtige Bestandteile des Immunsystems und des Blutes (Transporteiweiße z.B. für Fettsäuren und Cholesterin; HDL, LDL Bausteine: 20 Aminosäuren, davon 11 essentielle liefern Stickstoff und Schwefel Energiegehalt: 4,5 kcal/g Tagesbedarf: ca. 60 g Eiweiß ist der wichtigste Baustoff für alle Körperzellen. Unsere Organe, wie Leber, Muskel, Niere, Herz und Gehirn, aber auch Haut und Bindegewebe, bestehen überwiegend aus Eiweiß. Einzig das Fettgewebe besteht überwiegend aus Fett (nur 2-3 % Eiweiß). Auch das Blut enthält viel Eiweiß, z.B. zum Stofftransport oder zur Immunabwehr. Die Bausteine des Eiweiß sind 20 Aminosäuren; 11 davon sind essentiell (notwendig), d.h. sie können nicht in unserem Körper aufgebaut werden und müssen daher in ausgewogenem Maße mit der Nahrung zugeführt werden. Die Aminosäuren verbinden sich zu langen Ketten (Polypeptide), die sich verdrehen oder verknäulen können, und so die Proteine bilden. Aber auch einzelne Aminosäuren haben Funktionen wie z.B. die Aminosäure Tyroxin als Vorläufer der Schilddrüsenhormone und Stresshormone. Wichtige Proteine für die Funktion unseres Körpers, sind die Enzyme, die die Stoffwechselprozesse lenken, die Hormone (z.B. Insulin), die dabei steuernd eingreifen und die Immuneiweiße (Immunglobuline) zur Abwehr von Infektionen und anderer Erkrankungen. Eiweiß liefert auch Stickstoff zum Einbau in andere wichtige Körpersubstanzen, wie z.B. in das Erbmaterial (die DNS) und Schwefel, der für die Struktur und Funktion vieler Enzyme und Hormone notwendig ist. Als Energiespeicher ist Eiweiß nur im längerem Hungerzustand von größerer Bedeutung (Umwandlung von Aminosäuren in Glucose für die Energieversorgung des Gehirns). Der Brennwert von Eiweiß beträgt ca. 4,5 kcal/g. Der Eiweißbedarf des Menschen beträgt etwa 0,8 g/kg Körpergewicht, d.h. bei einem 80 kg schweren Menschen ca. 60 - 70 g pro Tag. Abbauprodukte der Zellkerne (DNS und RNS) Umwandlung im Stoffwechsel zu Harnsäure zu 80 - 90 % Ausscheidung mit dem Harn, 10 - 20 % über den Darm Maximale Tagesmenge Harnsäureablagerungen in den Gelenken führen zur Gicht etwa 500 mg, bei Harnsäureerhöhung im Blut ca. 300 mg Purine sind Abbauprodukte von Nukleinsäuren - das sind die Bestandteile unserer Erbsubstanzen DNS und RNS -, die im Zellkern vorhanden sind. Etwa 350 mg pro Tag produziert unser Körper selbst, 300 - 600 mg führen wir mit der Nahrung zu (Fleisch, aber auch Hülsenfrüchte). Purine werden zu Harnsäure abgebaut und zu etwa 80 % im Urin sowie zu etwa 20 % über den Darm ausgeschieden. Bei Störungen der Harnsäureausscheidung (Übersäuerung des Blutes z.B. durch Alkohol, besonders Rotwein!) kristallisiert die Harnsäure in den Gelenkkapseln und -knorpeln (Gicht) oder in der Niere (Gichtniere) aus. Ab einer Harnsäurekonzentration von mehr als 400 µmol/l besteht die Gefahr dieser Harnsäureauskristallisation, d.h. die Löslichkeitsgrenze ist erreicht. sind wichtigste langfristige Energiespeicher sind Baustoffe für Nervengewebe und Zellmembranen sind Träger der fettlöslichen Vitamine Bausteine: enthalten essentielle Fettsäuren Glyzerin und Fettsäuren (langkettig, mehrfach ungesättigt), die Vorstufen hormonähnlicher Energiegehalt: 9,5 kcal/g Substanzen (Eicosanoide) Tagesbedarf: ca. 70 g Fette sind die hauptsächlichen Energieträger und -speicher. Sie haben die höchste Energiedichte (9,5 kcal/g) und ermöglichen es dem Menschen, auch längere Hungerperioden zu überstehen. Daneben haben Fette im menschlichem Körper eine wichtige Funktion als Baustoffe z.B. für Zellmembranen oder im Nervengewebe. Nahrungsfette sind vorwiegend Triglyceride, d.h. an einem Molekül Glyzerin (dunkel) hängen 3, z.T. sehr unterschiedliche Fettsäuren (hell). Man unterscheidet gesättigte Fettsäuren (ohne Doppelbindung), einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (mit einer bzw. mehreren Doppelbindungen). Neben den gesättigten Fettsäuren, die der Organismus meist selbst aufbauen oder umbauen kann, gibt es die sog. essentiellen Fettsäuren, die der Mensch nicht selbst produzieren kann. Diese, meist mehrfach ungesättigten Fettsäuren müssen mit der Nahrung z.B. durch Pflanzenöle oder Fischöle (Lebertran) zugeführt werden. Essentielle Fettsäuren bzw. ihre Stoffwechselprodukte (Eicosanoide) haben hormonähnliche Wirkungen. Sie spielen eine große Rolle bei Entzündungsvorgängen und bei der Blutdruckregulation. Die Wertigkeit eines Fettes für unseren Stoffwechsel ergibt sich aus dem Verhältnis von mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu den gesättigten Fettsäuren (P/S-Quotient). Je höher der Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren ist, desto wertvoller ist das Nahrungsfett. wird im Körper selbst aufgebaut, vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren (endogenes: 600 - 800 mg/d) wird auch mit der Nahrung aufgenommen (exogenes: 400 - 500 mg/d) ist Ausgangsstoff für eine Reihe von Hormonen (Steroide, wie z.B. die Sexualhormone und Corticoide) und Maximale Tagesmenge: Vitamin D 300 mg ist Grundstoff für die Produktion von Gallensäuren Cholesterin gehört zur Gruppe der Lipide, und hat wegen seiner Beziehung zur Entstehung der Arteriosklerose eine besondere Bedeutung. Es findet sich nur in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft. Cholesterin ist lebensnotwendig für den menschlichen Organismus und erfüllt wichtige Aufgaben. Es ist Baustein jeder Körperzelle und sorgt für deren Stabilität. Aus Cholesterin werden Sexualhormone, Hormone der Nebennierenrinde (Cortison), sowie Vorstufen von Vitamin D gebildet. Außerdem ist Cholesterin der Grundstoff der Gallensäuren, die wir für eine geregelte Fettverdauung benötigen. Der Körper kann Cholesterin in ausreichender Menge selbst produzieren. Etwa 600 800 mg pro Tag produziert in erster Linie die Leber, deren Schädigung (z.B. durch Alkohol) auch meist die Ursache für zu hohe Blutcholesterinwerte ist. Cholesterin wird im Blut durch Lipoproteine (Lipo- = Fett; -protein = Eiweiß) transportiert. Man unterschiedet hinsichtlich des Cholesterins zwei Formen: LDL: transportiert das Cholesterin in die Gewebe und ist für die Ablagerung des Cholesterins in Arterienwänden verantwortlich (LDL-Cholesterin), HDL: transportiert das Cholesterin aus dem Gewebe und der Arterienwand zum Abbau in die Leber (HDL-Cholesterin). Die Tagesmenge an Cholesterin mit der Nahrung sollte 300 mg nicht überschreiten (etwa 1 Hühnerei) ! " Mit der Nahrung gelangt Cholesterin in den Magen-Darm-Trakt schleusen bestimmte Transportstoffe, die Chylomikronen dem Darm und bringen es über die Lymphflüssigkeit ins Blut Leber transportiert . Von dort , das Cholesterin aus . Von dort wird es zur . Ein großer Teil des Körpercholesterins wird in der Leber gebildet. Einige Cholesterinpartikel baut die Leber zu Gallensäuren um. Diese werden mit der Gallenflüssigkeit ausgeschieden. wieder in den Darm abgegeben und Cholesterin wird auch als Baustein in den Körperzellen z.B. für den Aufbau von Hormonen und Vitamin D benötigt. Hierzu transportieren die LDL-Teilchen das Cholesterin über das Blut zu den Organen bzw. Körperzellen sogenannte Rezeptoren . Dort lassen das Cholesterin in die Zelle hinein. Die Leber enthält LDL- Rezeptoren in besonders großer Anzahl. Enthält das Blut zu viele LDL-Partikel, können Ablagerungen an den Gefäßwänden die Folge sein . Deshalb bezeichnet man das LDL-Cholesterin auch als das “schlechte Cholesterin”. HDL-Cholesterin ist dagegen “gutes Cholesterin”. HDL-Partikel transportieren überflüssiges Cholesterin aus den Zellen und aus der Arterienwand " zur Leber. # sind die wichtigsten kurzfristigen Energiespeicher sind Bestandteil von Zellwänden (Blutgruppen) und Schleimstoffen Bausteine: Monosaccharide: Glucose (Traubenzucker) Fructose (Fruchtzucker) Disaccharide: Saccharose (Rohr- oder Rübenzucker) Laktose (Milchzucker) Energiegehalt: 4,2 kcal/g Polysaccharide: Stärke (Pflanzen), Glycogen (Tiere) Zuckeralkohole: Sorbit, Xylit, Mannit Die kleinsten Bausteine der Kohlenhydrate sind die Monosaccharide (Einfachzucker: Glucose, Fructose). Disaccharide (Zweifachzucker: Saccharose, Lactose) und Polysaccharide (Vielfachzucker: Stärke, Glycogen) müssen vor der Aufnahme ins Blut in Monosaccharide aufgespaltet werden. Glucose ist der wichtigste kurzfristige Energielieferant der Zelle (ca. 4,2 kcal/g) und kann als Glycogen (Leber, Muskel) gespeichert werden. Glucose ist auch die Ausgangssubstanz für den Aufbau vieler wichtiger körpereigener Stoffe (z.B. auch für Fettsäuren und Aminosäuren oder die Erbsubstanz DNS). Bei Glucosemangel, z.B. bei längerem Hungern, kann Glucose auch aus Aminosäuren hergestellt werden, aber nicht aus Fettsäuren. Fructose spielt ebenso wie die Zuckeralkohole Sorbit und Xylit, eine große Rolle als sog. Zuckeraustauschstoff bei der diätetischen Behandlung des Diabetes mellitus, da deren Abbau unabhängig vom Insulin ist. Kohlenhydrate sind als Blutgruppensubstanzen Bestandteile der Zellwände der roten Blutkörperchen und spielen eine wichtige Rolle im Bindegewebsaufbau und bei der Produktion von Schleimstoffen (z.B. Speichel u.a. Verdauungssekrete). Isolierte Zucker wie Rohr- oder Rübenzucker in Süßwaren sind sog. “leere” Kalorienträger, d.h. sie enthalten nur Energie aber keine Inhaltsstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe. $$ sind wichtig für die Darmfunktion binden im Dickdarm Wasser verkürzen die Durchgangszeit Bausteine: können den Cholesterinspiegel senken Cellulose, Pektine, Lignin verringern den Blutzuckeranstieg nach Zuckeraufnahme (Polysaccharide) Energiegehalt: fast 0 kcal/g Tagesbedarf 30 - 40 g Ballaststoffe sind komplexe Kohlenhydrate wie Zellulose oder Pektine, die vom menschlichen Organismus nicht abgebaut und verdaut werden können. Sie erreichen den Dickdarm, wo sie z.T. von den Darmbakterien abgebaut werden. Ballaststoffe sind sehr wichtig für eine normale Darmfunktion, weil sie die Durchgangszeit des Speisebreis verkürzen und im Dickdarm Wasser binden. Daneben verhindern Ballaststoffe ein “Überschießen” des Blutzuckerspiegels nach zuckerreichen Mahlzeiten; der Zucker wird langsamer verdaut und “schießt” nicht mehr so schnell ins Blut. Außerdem führt eine ballaststoffreiche Ernährung zu einer Senkung des Cholesterinspiegels im Blut. %& ist "leerer" Energieträger, d.h. enthält keine Inhaltsstoffe wie z.B. Vitamine oder Mineralstoffe wird im Körper zu giftigem Acetaldehyd umgewandelt max. Blutkonzentration 1 - 2 Stunden nach Aufnahme Abbaurate: Männer: 0,15 ‰ pro Stunde Frauen: 0,10 ‰ pro Stunde Energiegehalt: 7 kcal/g Max. Tagesmenge: Alkoholmenge (g) Promille = —————————— 20 g für Frauen, 40 g Für Männer Körpergewicht (kg) x 0,7 Alkohol ist ein “leerer” Energieträger, d.h. er enthält bei einem sehr hohen Energiegehalt von 7 kcal pro Gramm keine anderen Inhaltsstoffe, wie z.B. Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente. Im Gegenteil, der Abbau von Alkohol erhöht den Bedarf an fast allen Vitaminen und Mineralstoffen. Alkohol schädigt in größeren Mengen direkt oder indirekt den Stoffwechsel und die Funktion aller Organe und Systeme des menschlichen Körpers. Es entsteht sehr giftiges Acetaldehyd und vermehrt freie Radikale, die für die Giftigkeit verschiedener Fremdstoffe und Entstehung von krebserregenden Substanzen (Karzinogene) verantwortlich sind. Bei regelmäßigem Konsum von 40 - 60 g pro Tag bei Männern und von 20 - 30 g pro Tag bei Frauen treten vermehrt Organ- und Stoffwechselerkrankungen auf. 20 g Alkohol sind etwa in einem Glas Wein oder Sekt (0,2 l) enthalten, 40 g in zwei großen Bieren (á 0,5 l) oder drei doppelten Schnäpsen (á 40 ml). ' %& ( & & Getränk Menge Alkohol [g] Energie [kcal] Bier (Pilsner) 1 Glas, 330 ml 12,9 140 alkoholfreies Bier 1 Glas, 330 ml 0,7 93 Rotwein, leicht 1 Glas, 200 ml 20,0 130 Weißwein, trocken 1 Glas, 200 ml 19,0 134 Sekt, trocken 1 Glas, 200 ml 20,0 152 Fruchtsaftlikör 1 Glas, 20 ml 4,8 254 Weinbrand 1 Glas, 20 ml 6,6 195 Etwa 1 - 2 Stunden nach Alkoholkonsum wird der maximale Blutalkoholspiegel erreicht. Bei 50 g Alkohol (etwa 1 Liter Bier) und 90 kg Körpergewicht ergeben sich ca. 0,8 ‰ (nach Formel, s.o. ). Der Abbau erfolgt mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,1 ‰ bis 0,15 ‰ pro Stunde. Der Abbau eines Blutalkoholgehaltes von 0,8 ‰ würde also 6 - 8 Stunden dauern. ) * Fettlösliche Vitamine beteiligt am Sehvorgang Vitamin A erhält die Funktion von Schleimhäuten und Knorpeln wichtig für die Immunabwehr Vorstufe von Vitamin A Beta-Carotin wirkt als Radikalfänger (Antioxidans) fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat Vitamin D ermöglicht den Knochenaufbau Vitamin E wichtiger Radikalfänger, schützt andere Vitamine und die Zellwände erhält die Funktionsfähigkeit von Muskeln und Nerven wichtig für die Blutgerinnung Vitamin K wichtig für die Knochen Vitamine spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Funktion und des Aufbaus der verschiedenen Organe. So sind Vitamin D und K wichtig für den Knochen und seinen Stoffwechsel. Vitamin A ist am Sehvorgang beteiligt. Vitamin E und Beta-Carotin schützen (als sog. Radikalfänger bzw. Antioxidantien) wichtige Stoffe im Körper (z.B. andere Vitamine und ungesättigte Fettsäuren) vor einer Umwandlung in giftige oder krebserregende Verbindungen (Peroxyde). Die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K können nur mit dem Nahrungsfett in den Körper aufgenommen werden. Deshalb ist eine gewissen Menge an Fett in der Nahrung erforderlich (am besten Pflanzenöle mit hohem Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie z.B. Olivenöl). Fettlösliche Vitamine im Fettgewebe des Menschen gespeichert werden Vergiftungserscheinungen verursachen. und bei einer Überdosierung Wasserlösliche Vitamine wichtiger Radikalfänger fördert die Eisenresorption Vitamin C wichtig für Bindegewebe, Zähne und Knochen stärkt die Abwehrkräfte und fördert die Wundheilung wichtig für die Zellneubildung Folsäure beteiligt an der Blutbildung Niacin zentrale Funktion im Stoffwechsel für den Auf- und Umbau der Hauptnährstoffe Biotin vgl. Niacin Vitamin B1 wichtig beim Ab- und Umbau von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung stabilisiert das Nervensystem Bestandteil von Enzymen des Stoffwechsels Vitamin B2 unterstützt die Heilungsprozesse der Haut vermutlich auch am Sehvorgang beteiligt Vitamin B6 notwendig für den Eiweißstoffwechsel, Nerven und Immunsystem beeinflusst die Blutbildung wichtig für die Zellteilung Vitamin B12 beeinflusst die Blutbildung Im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen ist eine Überdosierung mit wasserlöslichen Vitaminen nicht so leicht möglich; zuviel aufgenommene Mengen werden aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit über dem Urin schnell wieder ausgeschieden. Die Bedeutung der wasserlöslichen Vitamine für den Stoffwechsel ergibt sich aus ihrer Rolle als wichtiger Bestandteil von Enzymen (sogenannte Coenzyme wie Vitamin B1, B2, B6 und Niacin). Auf der anderen Seite sind sie ebenso wichtig für die Blutbildung (Vitamin B12, Folsäure), für die Blutgerinnung (Biotin) oder für das Immunsystem (Vitamin C). + $$ , * Ebenso wie die Vitamine haben auch die Mineralstoffe und Spurenelemente als Bestandteile von Enzymen ihre zentrale Rolle im Stoffwechsel (Magnesium, Chrom, Zink, Eisen, Schwefel, Jod und Phosphor). Aber auch für die Regulation des Druckes in den Geweben (Natrium und Kalium), für den Knochenstoffwechsel und die Zähne (Calcium, Phosphor, Magnesium), für die Muskel- und Nervenfunktion (Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium) sowie für Entgiftungsvorgänge (Selen) sind Mineralstoffe und Spurenelemente unbedingt erforderlich. Mineralstoffe als Natrium-Chlorid (NaCl) für die Wasserbindung und den Gewebsdruck verantwortlich Natrium wichtig für die Reizleitung von Nerven- und Muskelzellen aktiviert zahlreiche Enzyme für den Blutdruck mit verantwortlich beeinflusst die Wasserverteilung im Körper Kalium wichtig für den Aufbau kurzfristiger Kohlenhydratspeicher wichtig für den Aufbau von Knochen und Zähnen stabilisiert die Zellen Calcium wichtig für die Muskulatur fördert die Blutgerinnung aktiviert Enzyme des Energiestoffwechsels Magnesium wichtig für die Muskeln (krampflösend) und das Nervengewebe Bestandteil der Knochen wirkt gefäßerweiternd Baustein des Skeletts und der Zellen wichtig für die Energiegewinnung und -speicherung (ATP) Phosphor beteiligt am Transport von Substanzen durch Zellmembranen Baustein der Erbanlagen (DNA, RNA) Spurenelemente wichtig für den Sauerstofftransport (rote Blutkörperchen) Eisen Bestandteil von Enzymen (Energiegewinnung und Entgiftung) wichtig für das Immunsystem Chrom wichtig im Kohlenhydratstoffwechsel (Insulinwirkung) Jod wichtig für den Aufbau der Schilddrüsenhormone und den Stoffwechsel wichtig für die Entgiftung von freien Radikalen Selen wirkt der Krebsentstehung entgegen ist am Sehvorgang beteiligt Bestandteil von Enzymen wichtig für das Immunsystem und die Wundheilung Zink wichtig für Wachstum und Haarwachstum notwendig für die Insulinwirkung * * - Warum wir heute wissen, welche falsche Ernährungsweise diese Erkrankungen hervorruft, zeigt uns ein Ausflug in die Geschichte der Ernährung: moderne Jäger und Sammler Zeitraum Industriegesellschaft 4 000 000 Jahre 100 Jahre Kochsalzverzehr 1 g/Tag 10 g Tag Ballaststoffaufnahme 40 g/Tag 20 g/Tag . 0 , 1" 5 & - 23 ' / * * - &34 6( In einem Zeitraum von etwa 4 Millionen Jahren, in denen der Mensch als Jäger und Sammler lebte, wurde unser Stoffwechsel durch die damalige Ernährungsweise geprägt. Durch die heutige Ernährung (seit ca. 50 - 100 Jahren) mit viel zu viel Fett, Zucker, Kochsalz und Alkohol sowie viel zu wenig Ballaststoffen wird der Stoffwechsel überfordert, weil er dafür nicht ausgebildet wurde. Auf der einen Seite waren viele Nährstoffe im Überfluss verfügbar, wie z.B. Vitamin C oder bestimmte essentielle Fettsäuren. Der Organismus brauchte also keine Mechanismen zu deren Aufbau zu entwickeln. Auf der anderen Seite herrschte zu dieser Zeit ein akuter Kochsalzmangel, so dass sich im menschliche Organismus die Fähigkeit herausbildete, das Kochsalz im Körper zurückzuhalten - heute, bei unserem hohem Kochsalzkonsum, ein Risikofaktor für Bluthochdruck. Die Ernährungsweise in der Steinzeit war auch ein Wechsel zwischen Mangel und Überfluss. Wer also in Zeiten des Überflusses schnell viel Fett in seinem Körper speichern konnte und in Zeiten des Mangels sparsam mit seinen angelegten Energiereserven umgehen konnte, hatte einen Überlebensvorteil. Aber, der Überlebensvorteil der “guten Futterverwerter” von damals ist zum Bumerang für heute geworden. Übergewicht und damit verbundenen Erkrankungen sind die Folge. Ähnliche Zusammenhänge zwischen der Ernährung und der Gesundheit kann man bei der Umstellung von einer traditionellen Ernährungsweise zur “westlichen” Ernährung in manchen Ländern Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas beobachten. 7 35 8 3 9 ' * :* ;<< <<< $ ( & Das Beispiel zeigt Japan, wo die gesunde traditionelle Ernährung durch viel Fisch, Reis, Obst und Gemüse - also fettarm und ballaststoffreich - gekennzeichnet war. Die Umstellung auf eine fett- und energiereiche, sowie ballaststoffarme “westliche” Ernährung nach dem 2. Weltkrieg hat die Erkrankungs- und Sterberaten an den Zivilisationskrankheiten wie z.B. Zuckerkrankheit, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs fast verdoppelt. Das gleiche erlebt man auch bei Einwanderern aus Entwicklungsländern nach Europa oder in die USA. Der “Segen” der Zivilisation erstreckt sich auch auf die Krankheiten, die durch die andere, meist ungesündere Ernährungsweise hervorgerufen werden. Ähnlich sieht es in Deutschland aus: in den letzten 100 Jahren hat sich der Pro-KopfVerbrauch von Schweinefleisch verdreifacht. 5 & '" $') 0 & =9 45 * Der Gesamtfettverbrauch und der Zuckerverbrauch haben sich fast verdoppelt, sind aber in den letzten Jahren erfreulicherweise nicht mehr gestiegen. Der Verbrauch von vollwertigem Roggenmehl (reich an komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffe, Mineralien und Spurenelementen) ist jedoch 6 mal niedriger als zu Beginn des Jahrhunderts. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen den Lebens- und Ernährungsgewohnheiten von Volksgruppen und deren Gesundheitszustand nennt man Epidemiologie. Dieser Wissenschaftszweig ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährungsforschung und Ernährungsmedizin. " & $ Erkrankung Ursachen Fehlernährung Fettsucht Überernährung und zu viel Energie, Fett, (Adipositas) Bewegungsmangel Zucker und Alkohol Zuckerkrankheit Insulinmangel, zu viel Fett und Zucker, (Diabetes mellitus) Übergewicht, Stress zu wenig Ballaststoffe Arterienverkalkung Cholesterineinlagerungen (Arteriosklerose) in den Blutgefäßen Bluthochdruck (Hypertonie) Übergewicht, Stress, Arteriosklerose, Nierenerkrankungen Herzinfarkt, Arteriosklerose, Schlaganfall Übergewicht, Stress Gicht und Harnsteine zu viel Fleisch, Fett und Alkohol zu wenig Ballaststoffe zu viel Kochsalz, Fett und Alkohol zu viel Fett, Fleisch und Alkohol zu wenig Ballaststoffe erhöhte Harnsäurewerte zu viel Fleisch (Purine) (Innereien) und Alkohol zu wenig Milch und Knochenschwund Kalk(Calcium)-verlust der (Osteoporose) Knochen Krebs mangelnde Rückresorption zu viel Fett und Kochsalz (Kolonkarzinom) der Gallensäuren Molkereiprodukte zu wenig Fisch zu wenig Ballaststoffe Generell kann man für unserer Ernährung sagen: sie ist meist zu energiereich, zu fett, zu salzig, zu ballaststoffarm und enthält zu wenig Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Das führt zum Entstehen oder zur Verstärkung von ernährungsabhängigen Krankheiten, die oft mit einem erhöhten Körpergewicht (Adipositas) verbunden sind. Zuckerkrankheit, Arterienverkalkung und Bluthochdruck (bis zum Herzinfarkt und zum Schlaganfall) sind die häufigsten, damit verbundenen Zivilisationskrankheiten. Aber auch an der Entstehung von Gicht und Harn- bzw. Nierensteinen, der Osteoporose und Krebs ist eine falsche Ernährung mitbeteiligt. Die wichtigsten dieser Gesundheitsstörungen werden unter dem Begriff “metabolisches Syndrom” zusammengefasst, da sie fast alle die selben Ursachen haben (großer Pfeil unten) und oftmals gemeinsam auftreten. Überernährung und Bewegungsmangel in unserer heutigen Zeit, aber auch eine erbliche Belastung und die familiäre Umgebung prägen die Entstehung des metabolischen Syndroms. Neben gravierenden Störungen des Stoffwechsels, wie Gicht und Zuckerkrankheit, ist die große Gefahr jedoch die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und damit folgend Herzinfarkt und Schlaganfall, Industrieländern, die Todesursache Nr. 1. neben Krebs, in den westlichen Ursachen Ernährungsempfehlungen wahrscheinlich angeborene Störung der Harnsäureausscheidung durch die Niere max 300 mg Harnsäure pro Tag purinreiche Innereien (Leber, Niere, Hirn) sind ungünstig, ebenso die durch äußere Faktoren, wie Haut von Fisch, Geflügel und Überernährung, übermäßigen Schwein Fleisch- und Alkoholgenuss ausgelöst. Fleischmahlzeiten nur einmal am Tag (max 125 g) auch Hülsenfrüchte (Erbsen und Bohnen) enthalten Purine Normalwerte im Blut: höchstens eine Portion eines Frauen: max 360 µmol/l alkoholischen Getränkes zu einer Männer: max 490 µmol/l Hauptmahlzeit Kochen ist günstiger als Braten Gicht bzw. ihre Erscheinung im großen Zeh (Podagra) wurde früher im Volksmund als “Reiche-Mann-Krankheit” bezeichnet. Sie entstand durch hohen Fleischkonsum, Übergewicht und Rotwein trinken. Damit sind auch schon die wichtigsten Ursachen einer Erhöhung der Harnsäure im Blut genannt: Überernährung, übermäßiger Fleisch- und Alkoholgenuss. Die im Fleisch, besonders in Innereien enthaltenen Purine (Nukleinsäuren) werden zu Harnsäure abgebaut und über die Niere ausgeschieden. Alkohol Harnsäurekonzentrationen hemmt zur diesen Vorgang Auskristallisierung und der kann bei Harnsäure hohen in den Gelenkkapseln führen. Gicht entsteht. Neben Medikamenten zur Verbesserung der Harnsäureausscheidung ist bei Gicht eine purinarme bzw. freie Ernährung (kein Fleisch) und strenge Alkoholabstinenz bei viel körperlicher Bewegung angebracht. In der Abbildung sind purinreiche und purinarme Lebensmittel gegenübergestellt. ( * Purinarm Purinreich Lebensmittel Menge [mg] Milch, Buttermilch 200 ml 0 Käse 30 g Ei Lebensmittel Menge [mg] Fleisch 100 g 140 3 Makrele, geräuchert 100 g 170 60 g 5 Erbsen, grün 150 g 225 Tomate, Paprikaschote 75 g 9 Hähnchen, gegrillt 100 g 240 Vollkornbrot 50 g 25 Leber, Niere 100 g 350 Apfel mit Schale 150 g 23 Ölsardinen 100 g 350 Kartoffeln, gekocht 250 g 38 Hering mit Haut 150 g 480 Reis, poliert, gekocht 150 g 38 Kalbsbries 100 g 900 Bluthochdruck (essentielle Hypertonie) Ursachen wahrscheinlich erbliche Anlage ausgelöst durch Umweltfaktoren, wie hoher Kochsalzverzehr, Überernährung und Stress Ernährungsempfehlungen Verringerung der Kochsalzaufnahme auf max 5 g NaCl pro Tag Gewichtsabnahme bei Übergewicht Verringerung des Fleischverzehrs Grenzwerte: und Bevorzugung von Fisch systolisch: max 160 mm Hg Einschränkung des Fett- und diastolisch: max 95 mm Hg Alkoholkonsums Erhöhung der körperlichen Aktivität durch Sport Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall und sollte behandelt werden. Neben Medikamenten ist eine Reduzierung des Übergewichtes, eine Einschränkung des Fett- und Kochsalzverzehrs und eine Erhöhung der körperlichen Aktivität notwendig. Außerdem hat der Verzehr von Seefischen eine blutdrucksenkende Wirkung, durch die darin enthaltenen mehrfach ungesättigten essentiellen Fettsäuren. Die folgende Abbildung enthält eine Gegenüberstellung von Lebensmitteln mit hohem und niedrigem Kochsalzgehalt. " - ( Salzarm Milch, Speisequark, Joghurt, Kefir, Buttermilch * Salzreich fast alle Käsesorten, insbesondere Edelpilzkäse, Weichkäse (Limburger, Brie), Sauermilchkäse (Harzer), Schmelzkäse sowie pikante Quarkzubereitungen Gemüse, Gemüsekonserven, Sauerkraut, frisch und tiefgefroren viele Fertiggerichte (Menüs, Suppen, Soßen) Kartoffeln Kartoffelerzeugnisse (Chips, Kartoffelpüree) Fleisch, frisch und tiefgefroren Fisch, frisch und tiefgefroren Küchenkräuter, frisch, tiefgefroren und getrocknet gesalzene, gepökelte und geräucherte Fleischerzeugnisse (z.B. roher Schinken, Speck, Corned beef, Salami, Mettwurst, Zervelatwurst) marinierte, gesalzene und geräucherte Fischsorten (z.B. Sardellen, Salzhering, Seelachs in Öl, Rollmops, Bismarckhering) Würzmittel (z.B. Brühwürfel, Brühextrakte, Würzsoßen, Senf, Tomatenketchup) 6 & & & Ursachen * Ernährungsempfehlungen mehrere ausbilanzierte Mahlzeiten (BE) fehlende oder verminderte Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse verminderte Wirkung des weniger Fett und Alkohol wenig zuckerhaltige Nahrungsmittel nur Vollkornprodukte viel ballaststoffreiche Lebensmittel Insulins an den Zellen (Insulinresistenz) Gewichtsabnahme und sportliches Ausdauertraining Komplikationen: Coma und Schock Durchblutungsstörungen Normalwerte: nüchtern: kleiner als 100 mg/dl = 5,5 mmol/l (Auge, Niere, Nerven, nach dem Essen: Füße) kleiner als 180 mg/dl = 10,0 mmol/l Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) fehlt ein wichtiges Hormon - das Insulin, dass von den Inselzellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Insulin ist neben der Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels lebensnotwendig für viele Bereiche des Stoffwechsels (z.B. auch für den Fettaufbau !). Es gibt 2 Formen der Zuckerkrankheit: den in jungen Jahren auftretenden Jugenddiabetes (Typ I) und den sogenannten Altersdiabetes (Typ II). Der Diabetes Typ I ist durch einen vererbten absoluten Mangel an Insulin gekennzeichnet. Die Bauchspeicheldrüse kann kein Insulin produzieren und der Patient muss das fehlende Insulin spritzen. Beim Altersdiabetes (Typ II) ist die Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse zur Insulinproduktion im Laufe der Jahre erschöpft. Die Ursachen sind vielseitig. Erbfaktoren begünstigen die Entstehung, aber in 90 % der Fälle geht einem Diabetes eine langjährige Adipositas voraus. Durch die ständige Beanspruchung durch den Fettaufbau ist die Bauchspeicheldrüse erschöpft. Daneben sind die Zellen durch den ständig erhöhten Insulinspiegel im Blut (Hyperinsulinismus) unempfindlicher geworden, d.h. es ist viel mehr Insulin notwendig, um den Blutzuckerspiegel zu senken (Insulinresistenz). Die Art der Kohlenhydrate in der Nahrung kann die Bauchspeicheldrüse schonen oder beanspruchen. - & + - * *6 —— viel Zucker, wenig Ballaststoffe, wenig komplexe Kohlenhydrate (Zucker, Kuchen, Schokolade, Weißbrot, Cola, Limonade u.ä.) ---- wenig Zucker, viel Ballaststoffe, viel komplexe Kohlenhydrate (Vollkornbrot, Vollkornreis, Kartoffeln, Gemüse u.ä.) & Zuckerreiche Speisen mit wenigen Ballaststoffen und viel isoliertem Zucker “schießen” ins Blut und führen zu einem starken Blutzuckeranstieg. Es wird mehr Insulin ausgeschüttet als nötig und der Blutzuckerspiegel sinkt unter das Ausgangsniveau, neues Hungergefühl entsteht, dass oft nach 2 - 3 Stunden zur erneuten Nahrungsaufnahme führt. Speisen mit komplexen Kohlenhydraten (Vollkorn u.ä.) und vielen Ballaststoffen “sickern” ins Blut und führen zu einem ausgeglichenen Verlauf des Blutzuckerspiegels sowie einer normalen Insulinproduktion. Die Bauchspeicheldrüse wird geschont und das Auftreten eines neuen Hungergefühls verzögert. Eine zucker- und fettarme, ballaststoffreiche, vollwertige Ernährung ist deshalb wichtig sowohl für das Entstehen als auch für die Behandlung des Diabetes mellitus. Die Diabetes-Diät ist daher eine Ernährung in der zwar die Kohlenhydrate begrenzt sind (Broteinheiten), die aber in erster Linie fettarm sein sollte. 1 Apfel 1 Glas Milch ½ Scheibe Vollkornbrot 2 Eßl. Haferflocken 1 Kartoffel (hühnereigroß, 65 g) 1 gestr. Eßl. Reis, roh 1 gestr. Eßl. Mehl 2 Stk. Diabetikerzwieback 1 Broteinheit = 12 g Kohlenhydrate Eine Broteinheit entspricht der Kohlenhydratmenge einer dünnen Scheibe Brot Beim Altersdiabetes muss die Funktion der Bauchspeicheldrüse aber neben einer richtige Ernährung oftmals durch Medikamente unterstützt oder durch Insulin spritzen ersetzt werden. $ 8 Ursachen # Ernährungsempfehlungen fettarme, ballaststoffreiche erbliche Formen Nahrungsmittel Überernährung und fettreiche Zuckerkonsum einschränken Ernährung (gesättigte Fette) Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin Alkoholkonsum und Fettleber als Antioxidantien Übergewicht regelmäßiger Fischverzehr sportliche Betätigung Grenzwerte: Komplikationen: Cholesterin: 6,2 mmol/l LDL-Cholesterin: 4,1 mmol/l Triglyceride: 2,3 mmol/l Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall Erhöhte Blutfettwerte Fettstoffwechselstörung. - Cholesterin Sie sind und ein Triglyceride) Risiko für sind Zeichen einer arteriosklerotische Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose). Der normale Blutcholesteringehalt liegt zwischen 160 und 200 mg/100 ml (4 und 5,2 mmol/l), ab 200 - 240 mg/100 ml (5,2 6,2 mmol/l) spricht man vom Grenzbereich und bei Werten über 240 mg/100 ml (6,2 mmol/l) ist von einem erhöhtem Arterioskleroserisiko auszugehen. Das HDL-Cholesterin (“gutes” Cholesterin) sollte mindestens 45 mg/100 ml (1,2 mmol/l) bei Männern und 55 mg/100 ml (1,4 mmol/l) bei Frauen betragen, das LDL-Cholesterin (“schlechtes” Cholesterin) sollte unter 160 mg/100 ml (4,1 mmol/l) liegen. Der Normalwert für Triglyceride beträgt 150 - 200 mg/100 ml (1,7 - 2,3 mmol/l). Erhöhte Blutfettwerte führen, zusammen mit einem Bluthochdruck, Rauchen und Diabetes mellitus, zur koronaren Herzkrankheit und zum Herzinfarkt, die häufigste Todesursache in Deutschland. Zu Verminderung dieses Risikos sind neben der richtigen Ernährung (fettarm und zuckerarm, ballaststoffreich, viel Fisch) eine ausreichende Bewegung an frischer Luft und eine gezielte Entspannung wichtig. Eine Gegenüberstellung fettarmer und fettreicher Nahrungsmittel zeigt die folgende Abbildung Fettarme Lebensmittel Brot, Getreide, Haferflocken Fettreiche Lebensmittel Gebäck, Croissants, Nusskuchen, Schokolade, Pralinen, Erdnüsse, Nussnougatcreme Schinken ohne Fettrand, Corned beef, Schinken mit Fettrand, Schweineschnitzel, natur gebraten, durchwachsener Speck, Cervelat-, Kalbs-, Puten- oder Mett- und Teewurst, Bratwurst, Hähnchenschnitzel, natur gebraten paniertes Schweinekotelett Quark, Magerstufe, Käse, 60 % Fett i.Tr. fettarme Milch (1,5 % Fett), (Doppelrahmstufe) Buttermilch (0,5 % Fett) Schlagsahne Kabeljau, Seelachs, Schellfisch geräucherte Makrele, marinierter gedünstet Hering Pellkartoffeln Bratkartoffeln, Pommes frites, Kartoffelchips Gemüse, roh oder gedünstet, mit reichlich Fett (Butter, Sahne oder Obst Käse) zubereitete Gemüsegerichte . Es sollten täglich nicht mehr als 70 g Fett mit der Nahrung aufgenommen werden, wobei auf die “versteckten Fette” zu achten ist. "sichtbares" Fett "verstecktes" Fett 35 g 35 g 125 g mageres Fleisch Streichfett: = 3 g Fett 20 g Butter oder Margarine ½ l Milch (3,5 % Fett) = 17 g Fett = 15 g Fett Kochfett: 50 g Käse (40 % Fett i.Tr.) 10 g Butter oder Margarine + 10 g Öl = 11 g Fett = 18 g 1 Ei = 6 g Fett > Ursachen Ernährungsempfehlungen viel Milch und Milchprodukte genetische Faktoren (Calcium) Alter mehr Gemüse, Nüsse und Sexualhormonmangel Vollkornprodukte (Magnesium) (Östrogene) wenig phosphorhaltige Lebensmittel Calcium- und Vitamin D-Mangel (Schmelzkäse, Cola !) zu viel Phosphor mehr Seefisch (Vitamin D) Bewegungsmangel weniger oxalsäurereiche Lebensmittel (Spinat, Rhabarber, Rote Beete) Die Osteoporose ist eine Erkrankung der Knochen, bei der es zu einem Abbau an Knochenmasse und zur erhöhten Knochenbruchgefahr (Oberschenkelhals und Unterarm) kommt. Eine typische Erscheinung ist auch der Rundrücken (“Witwenbuckel”). Betroffen sind vor allem Frauen mit Beginn der Wechseljahre und der damit verbundenen Verringerung der Östrogenbildung. Seitdem die Ursachen der Osteoporose weitgehend bekannt sind, kommt der Ernährung bei der Therapie und Prophylaxe eine zentrale Bedeutung zu. Der Verlust an Knochenmasse im Alter ist ein natürlicher Vorgang, der abhängig ist von Erbfaktoren, vom Hormonstoffwechsel, der körperlichen Bewegung und der Ernährung (Vitamine und Mineralstoffe). Da die Knochenmasse bis zum 30 Lebensjahr angelegt wird ist auch gerade in jungen Jahren für die Verminderung des Osteoporoserisikos im Alter eine richtige Ernährung wichtig. ) ) " * * ?<1 @ - Im Vordergrund steht die ausreichende Versorgung mit Calcium (600-1200 mg pro Tag prophylaktisch, bis zu 1500 mg pro Tag bei Osteoporosepatienten). Dabei ist zu beachten, dass das Calcium nur zu 20-40 % aus dem Darm in den Körper aufgenommen wird, abhängig von den übrigen Inhaltsstoffen der Nahrung. Mit 120 mg Calcium pro 100 ml ist Milch das calciumreichste Lebensmittel (1 Liter Milch deckt den Tagesbedarf, vgl. Abbildung). Lebensmittel Menge Ca Deckung des Tagesbedarfs [mg] ¼ Milch ½ 1 Liter 1200 Emmentaler 70 g 826 nnnnnnnnnnnnnn Edelpilzkäse 70 g 667 nnnnnnnnnnnnn Edamer 70 g 571 nnnnnnnnnnn Gouda 70 g 571 nnnnnnnnnnn Parmesan 30 g 378 nnnnnnnn Brunnenkresse 200 g 360 nnnnnnn Grünkohl (gekocht) 200 g 320 nnnnnn Joghurt 200 g 228 nnnnn Speisequark 200 g 130 nnn 60 g 30 n 150 g 20 n Ei Fleisch - * - ¾ vo ll nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn & 8 $ * Ohne Vitamin D kann Calcium nicht in den Körper aufgenommen und in die Knochen eingebaut werden. Der größte Teil dieses Vitamins wird in unserem Körper mit Hilfe von Sonnenlicht gebildet. Im Winter ist auf eine ausreichend Zufuhr über die Nahrung zu achten (Fisch, Lebertran). Im Überschuss aufgenommenes Phosphat (Säuerungsmittel in Cola, Schmelzsalz im Schmelzkäse) zieht das Calcium aus dem Knochen und verstärkt somit neben der Osteoporose auch die Gefahr von Nierensteinen (Calciumphosphat). Ähnliches gilt auch für die Oxalsäure, die vor allem in Spinat, Rhabarber und rote Beete in größeren Mengen vorhanden ist. Neben der Ernährungstherapie hat auch die Bewegungstherapie einen direkten Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Sportliche Bewegung (Gymnastik) fördert den Aufbau von Knochensubstanzen und bremst den Knochenabbau. * $ Aus all den dargestellten Fakten und den Zusammenhängen zwischen der Ernährung und der Gesundheit bzw. Krankheiten lassen sich die allgemeinen Grundregeln einer gesunden Ernährung ableiten. Die amerikanischen Ernährungswissenschaftler haben dafür die „Nahrungspyramide“ entwickelt, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung den „Ernährungskreis“. In beiden Empfehlungen stellen Getreideprodukte, Kartoffeln, Ost, Gemüse und Hülsenfrüchte den Hauptteil unserer Ernährung dar (zum Sattessen), sinnvoll ergänzt durch Milch und Milchprodukte sowie durch Fleisch, Fisch und Eier (zum Genießen). Öle und Fette sowie Zucker sollten nur sehr sparsam (zum Verfeinern) verwendet werden. Zum Verfeinern Öle und Fette, Nüsse Zucker, Honig Zum Genießen Milch und Milchprodukte Fleisch, Fisch und Eier Zum Sattessen Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte Obst und Gemüse # * 1. Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln 2. Gemüse und Hülsenfrüchte 3. Obst 4. Getränke 5. Milch und Milchprodukte 6. Fisch, Fleisch und Eier 7. Fett und Öle & ' " $ . & ' " • Wählen Sie täglich reichlich aus den Gruppen 1 bis 5 aus • Essen Sie weniger Lebensmittel aus den Gruppen 6 und 7 • Wechseln Sie vor allem bei den Lebensmitteln aus der Gruppe 6 konsequent ab • Bevorzugen Sie Fisch Die 10 Regeln der DGE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Vielseitig - aber nicht zu viel Weniger Fett und fettreiche Lebensmittel Würzig, aber nicht salzig Wenig Süßes Mehr Vollkornprodukte Reichlich Gemüse, Kartoffeln und Obst Weniger tierisches Eiweiß Trinken mit Verstand Öfters kleine Mahlzeiten Schmackhaft und nährstoffschonend zubereiten Quellenverzeichnis: • H. Kasper: „Ernährungsmedizin und Diätetik“, 8. Aufl. 1996, Urban & Schwarzenberg • AID Verbraucherdienst: „Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE“, 1996 • Deutsche Gesellschaft für Ernährung: „Der Mensch ist, was er ißt!“, 1994 • H. Anemueller: Schriftenreihe des Zentralverbandes der Ärzte für Naturheilverfahren e.V., Deutscher Reformhaus-Verlag GmbH, 1995