Ausgabe 1/2010 Technologie Zwei-Meter-Patient in fünf Sekunden gescannt Neue CT-Technologie als wichtige Radiologie-Ergänzung In der Asklepios Klinik St. Georg ist der wohl schnellste Computertomograph (CT) der Welt in Betrieb gegangen. Ein zwei Meter großer Mensch lässt sich in weniger als fünf Sekunden komplett vom Scheitel bis zur Sohle scannen, eine Brustkorbuntersuchung ist bereits in 0,6 Sekunden erledigt. Außerdem kann die Strahlenbelastung bei einzelnen Untersuchungen im Vergleich zur herkömmlichen Technik um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. „Jetzt können wir in kürzester Zeit gestochen scharfe Bilder bei geringster Strahlenbelastung erstellen“, sagte Privatdozent Dr. Dietmar E. Kivelitz, Chefarzt des Albers-Schönberg-Instituts für Strahlendiagnostik in der Asklepios Klinik St. Georg. Der neue CT „Somatom Definition Flash“ von Siemens Healthcare erreicht die bislang höchste Scan-Geschwindigkeit in der Computertomographie: Bis zu 45 Zentimeter pro Sekunde werden bei einer zeit- 96 lichen Auflösung von 75 Millisekunden gescannt. „Aufgrund der hohen Untersuchungsgeschwindigkeit ist es erstmals möglich, Aufnahmen des Brustraumes in Sekundenbruchteilen anzufertigen“, sagt Dr. Kivelitz. „Damit brauchen Patienten während der Aufnahme nicht mehr den Atem anzuhalten, was vor allem bei älteren Menschen, Kindern, Notfall- oder Intensiv-Patienten erhebliche Vorteile mit sich bringt“, so der Chefradiologe der Asklepios Klinik St. Georg. Eine weitere Besonderheit: Das neue Gerät ist auch für schwer übergewichtige Patienten bis zu 220 Kilo ausgelegt. Die Zahl dieser Patienten nimmt seit Jahren stetig zu. Bessere Diagnostik für Schlaganfall- und Herzpatienten Der neue Hochleistungs-CT in St. Georg ist direkt neben der Notaufnahme platziert und wird die Diagnostik auch bei Schlag- Somatom Definition Flash ist ein neuer Dual Source CT, bei dem zwei Röntgenröhren gleichzeitig um den Körper rotieren. Die bislang höchste Scan-Geschwindigkeit in der CT von bis zu 43 Zentimeter pro Sekunde und eine zeitliche Auflösung von 75 Millisekunden erlauben beispielsweise komplette Thorax-Aufnahmen in nur 0,6 Sekunden. Damit brauchen die Patienten während der Untersuchung nicht mehr wie bisher den Atem anzuhalten. Gleichzeitig arbeitet der Somatom Definition Flash mit einer extrem verminderten Strahlendosis. Zum Beispiel kann ein Herz-Scan mit weniger als einem Milli-Sievert (mSv) durchgeführt werden, während die durchschnittliche effektive Dosis dafür üblicherweise zwischen 8 und 40 mSv beträgt. anfallpatienten und Notfallpatienten erheblich verbessern. Zugleich stellt die neue CT-Technologie eine wichtige Ergänzung des Leistungsspektrums der Radiologie im Rahmen des erst kürzlich eröffneten Herz-, Gefäß- und Diabeteszentrums (HGDZ) an der Asklepios Klinik St. Georg dar. Bis zu 90 Prozent weniger Strahlenbelastung Große Fortschritte sieht Priv.-Doz. Dr. Kivelitz darüber hinaus speziell für die Technologie Untersuchung von Herzpatienten. „Ein Scan des gesamten Herzens ist mit dem neuen CT in nur 250 Millisekunden durchführbar – das ist weniger als ein halber Herzschlag.“ Gerade bei Untersuchungen des Herzens kann die StrahlenPrivatdozent Dr. Dietmar belastung für den E. Kivelitz, Chefarzt des Patienten erheblich Albers-Schönberg-Instireduziert werden. Bei tuts für Strahlendiagnostik in der Asklepios Kli- einer Untersuchung nik St. Georg: „Ein Scan der Herzkranzgefäße des gesamten Herzens kommt das Gerät oft ist mit dem neuen CT in nur 250 Millisekunden mit weniger als eidurchführbar – das ist nem Milli-Sievert weniger als ein halber (mSv) aus, während Herzschlag.“ bei herkömmlicher Spiral-Technik die durchschnittliche effektive Dosis üblicherweise bei 8 bis 20 mSv liegt. Zum Vergleich: Die Röntgenstrahlung, der jeder Mensch natürlicher- weise ausgesetzt ist, beträgt in der Bundesrepublik etwa 2,4 mSv pro Jahr. Ermöglicht wird die geringe Strahlung durch die so genannte Flash-Spirale, die Verwendung eines „adaptiven Dosisschildes“ und eine gezielte Verringerung der Strahlung bei der Erfassung strahlungsempfindlicher Körperbereiche wie der weiblichen Brust. Ein weiterer, wichtiger Vorteil des neuen CT-Systems: Zwei Röntgenröhren können gleichzeitig verschiedene Energien erzeugen. Aus einem mit zwei unterschiedlichen Strahlungsenergien – „Dual Energy“ genannt – aufgenommenen Datensatz lassen sich vielfältige Aussagen zur Gewebeart, -zusammensetzung oder -durchblutung machen, für die bisher mehrere Untersuchungsschritte oder -methoden notwendig waren. Das Dual-Energy-Verfahren erspart dem Patienten mehrmalige Scans, beschleunigt im Klinikum die Arbeitsabläufe und eröffnet außerdem neue klinische Anwendungsfelder für die Computertomographie (wdl). www.asklepios.com Ein Herz, aufgenommen mit Flash Spiral Cardio des Somatom Definition Flash. Eine Dosis von nur 0,9 MilliSievert reichte aus, um hohe Bildqualität bis ins kleinste Detail zu erzielen.