TÄTER von Thomas Jonigk Regie: Daniela Löffner Premiere: Freitag, 13.5.2011, 20 Uhr, Schiffbau/Box In Thomas Jonigks brisantem Stück TÄTER zum Thema Kindesmissbrauch (uraufgeführt 1999) begibt sich der Zuschauer gemeinsam mit zwei Opfern in eine durch Machtmissbrauch, Verleugnung und emotionale Not gekennzeichnete (Familien-) Welt. In einer Inszenierung von Daniela Löffner, die sich in der vergangenen Spielzeit mit der Uraufführung von Anne Nathers Stück „Im Wald ist man nicht verabredet“ dem Zürcher Publikum vorstellte, wird TÄTER ab dem 13. Mai in der Box des Schiffbaus zu sehen sein. Petra wird seit Jahren von ihrem Vater missbraucht; ihre Mutter sieht weg. Paul wird zum Opfer seiner übergriffigen Mutter, doch niemand nimmt ihn ernst. Das Schicksal, das die beiden Kinder teilen, führt sie zusammen: Zu zweit versuchen sie mehr oder weniger erfolgreich, die durch ihre Eltern erfahrene Gewalt zu verarbeiten und zu stoppen. Die Täter zur Rede zu stellen ist erst nach vielen Ansätzen möglich, denn Scham, Schuldzuweisungen und Sprachlosigkeit sind nur schwer zu überwinden. Gemeinsam mit den Opfern macht sich der Zuschauer auf eine groteske, schmerzhafte und immer wieder überraschend komische Reise, in der Opfer wie Täter zu Wort kommen. Sichtbar wird eine mit Tätern und Opfern durchsetzte Welt und eine Gesellschaft, die sich durch Machtmissbrauch, Verleugnung und emotionale Defizite auszeichnet. Thomas Jonigk, Autor und Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, hat sich in seinem 1999 am Schauspielhaus Hamburg uraufgeführten Stück „Täter“ eines Themas angenommen, das in den letzten Jahren auch durch die Vielzahl und Brutalität der Missbrauchsfälle in Schulen, Kirchen und Betreuungseinrichtungen stark ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt ist. 2 Daniela Löffner begann ihre Arbeit am Theater 2003 als Regieassistentin am Theater Freiburg. 2006 wechselte sie mit Amélie Niermeyer ans Düsseldorfer Schauspielhaus und assistierte u.a. bei den Regisseuren Jürgen Gosch und Volker Lösch. Ihre erste eigene Inszenierung realisierte sie 2007 mit „Der Kissenmann“ von Martin McDonagh in Düsseldorf. Dort brachte sie im gleichen Jahr auch Kanns Stück „Piaf. Keine Tränen“ zur Uraufführung, 2009 dann „Verlassen“ von Tina Müller. 2010 inszenierte sie Ibsens „Wildente“ am Düsseldorfer Schauspielhaus und „Bleib mein schlagendes Herz“ am Schauspiel Frankfurt. Seit Beginn der Spielzeit 2010/11 arbeitet Daniela Löffner als Hausregisseurin am Staatstheater Braunschweig. In Zürich inszenierte Daniela Löffner in der letzten Spielzeit Anne Nathers „Im Wald ist man nicht verabredet“. Begleitveranstaltung: SEXUELLER MISSBRAUCH IN INSTITUTIONEN Die Dramaturgin Katja Hagedorn im Gespräch mit dem Psychiater Werner Tschan Sonntag, 22.5.2011, 18 Uhr, Schiffbau/Box Begleitveranstaltung zu TÄTER: Am 22. Mai findet in der Box des Schiffbaus ein Gespräch der Dramaturgin Katja Hagedorn mit dem Psychiater Dr. Werner Tschan – spezialisiert auf sexuellen Missbrauch in professionellen Beziehungen – über das Phänomen des Missbrauchs in Institutionen, Machtverhältnisse, Grenzverletzungen und Möglichkeiten der Prävention statt. Die Eintrittskarte jeder TÄTER-Vorstellung berechtigt zum kostenlosen Besuch des Gesprächs. 3 TÄTER von Thomas Jonigk Regie Bühne und Kostüme Licht Dramaturgie Daniela Löffner Claudia Kalinski Sascha Haenschke Katja Hagedorn Mit: Petra Erwin Karin Paul Magda Frau Doktor/ Tochter Karl Julia Kreusch Hans-Jochen Wagner Isabelle Menke Jirka Zett Michaela Steiger Sarah Hostettler Sean McDonagh Weitere Vorstellungen im 15./ 29. Mai, jeweils 19 16./ 22./ 23./ 26./ 27./ weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box: Uhr 28. Mai, jeweils 20 Uhr Juni 2011 sind in Planung Kontakt Medienstelle Kathrin Gartmann Leiterin Medien/PR Tel. +41 (0)44 258 72 39 [email protected]