Datum: 29.12.2011 Schweizer Agrarmedien GmbH 3000 Bern 25 031/ 958 33 11 www.diegruene.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 14'510 Erscheinungsweise: 26x jährlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 34 Fläche: 130'835 mm² Es braucht vor allem genügend Platz Die Haltung horntragender Kühe stellt besondere Anforderungen an den Stall und an den Tierhalter. Genügend Platz zum Ausweichen, angepasste Selbstfangfressgitter und ein tierbezogenes Management gehören dazu. Claudia Schneider vom FiBL gibt Ratschläge, die auch für Tierhalter mit hornlosen Kühen gut zu wissen sind. gibt kein be- Futtervorlage in einem Selbst- ten. Die Fressplatzbreite sollte stimmtes Stallkon- fang-Fressgitter fixiert wer- 85 cm nicht unterschreiten. « ES zept für die Hal- den. Fressgitter, wie sie für Da Tiere in einer Herde oft tung horntragender Kühe», Kühe ohne Hörner auf dem zur selben Zeit Durst haben, sagt Claudia Schneider vom Markt sind, eigenen sich nicht zum Beispiel nach dem MelForschungsinstitut für biolo- für horntragende Kühe. «Doch ken und dem Fressen, kommt gischen Landbau (FiBL) am auch manche für behornte es an den Tränken zu Kon- Weiterbildungskurs für Bau- Tiere ausgelobte Fabrikate kurrenz. Die Tränken sollten fachleute der ALB-Schweiz in weisen Schwachstellen auf», deswegen im Stall gut verteilt Tänikon. Die Vielfalt der sagt Claudia Schneider. sein. «Lieber mehrere kleine Laufställe, die sich für horn- Worauf es ankommt, zeigt sie Tränken als nur wenige grostragende Kühe eignen, ist am Fressgitter «Typ Eidgese», rät Claudia Schneider gross. Damit sie funktionie- noss». ren, müssen sie jedoch gewis- Es bietet, wenn es geöffnet Eine ranghohe Kuh kann eine se Grundsätze berücksichti- ist, der Kuh viel Freiraum. Tränke von 2 m Breite blockiegen, die auf dem arteigenen Diese kann mit dem Kopf ge_ ren. Tränken sollten auch am Verhalten der Kühe aufbauen rade in das Gitter hinein und richtigen Ort platziert sein, (siehe Kasten). sie gelten muss den Kopf nicht um_ lieber nicht im Fressgang und auch für Kühe ohne Hörner, ständlich drehen und heben, in Durchgängen, sondern an sind jedoch für horntragendeum «einzufädeln». Die grosse einem Ort, wo sich die Tiere Kühe besonders wichtig. Halsweite oben verengt sich gut ausweichen können. Die gegen unten, bis der Hals den Tierbeobachterin empfiehlt Risikozonen entschärfen Zu den Risikozonen im Stall Bügel berührt und die Kuh auch Tränken am Fressgitter, gehören der Fressplatz und einschliesst. Wichtig ist auch, da dann die Kühe vor allem die Tränken. Hier finden die dass die Kuh einen freien bei reiner Heufütterung wähmeisten Auseinandersetzun- Blick nach hinten hat. So kann rend des Fressens trinken gen statt. Um zu vermeiden, sie erkennen, ob sie von hin- können. dass sich Kühe entlang des ten bedroht wird. Dazu eignen Laufbereich grosszügig planen Fressplatzes das beste Futter sich am besten waagrechte Enge Stellen oder Hinder aussuchen und dabei rangnie- Rohre zwischen den Fress- nisse machen es für die Kühe dere Kühe vom Fressplatz ver- plätzen. Senkrechte Rohre unmöglich, einander auszudrängen, sollten sie nach der und geschlossene Elemente- weichen und die von der behindern die Sicht nach hin- Natur gegebene Ausweichdi- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 44660736 Ausschnitt Seite: 1/5 Datum: 29.12.2011 Schweizer Agrarmedien GmbH 3000 Bern 25 031/ 958 33 11 www.diegruene.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 14'510 Erscheinungsweise: 26x jährlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 34 Fläche: 130'835 mm² stanz einzuhalten. Es ist des- flächen haben für horntragen- ständen ruhiger, aber nur wegen wichtig, dass die Gänge de Kühe Vor- und Nachteile. weil sie Angst haben. Struktu- ausreichend breit sind. Das «Kühe sollen sich wohl und ren wie eine Deckenstütze, FiBL empfiehlt als Mindest- sicher fühlen», nennt Claudia ein Salzleckstein, eine Bürste breite für den Fressgang 5 m, Schneider die wichtigste Anfür Laufgänge 4 m und für forderung an den Liegeplatz. Durchgänge von einem Lauf- Auf der freien Liegefläche gang zum anderen 3 m (siehe benötigen Kühe vor allem Tabelle nächste Seite). Sack- viel Platz. Das FiBL empfiehlt gassen, das heisst Gänge, die 8 m2/Kuh. Die freie Liegeflä- oder Einbezug der Liegefläche entspannen die Situation im Wartebereich. Horntragende Kühe werden am besten in Einzelmelkstän- den, das heisst Tandem- oder ein totes Ende haben und che soll lieber länglich als Butterfly-Melkständen gemolschmaler sind als 4,5 m, sind quadratisch sein, da es dann ken. Hier kann jede Kuh für für horntragende Kühe ein weniger «Verkehr» auf der Lie- sich stehen, ohne dass sie von gefläche gibt. Eine Strukturie- einer anderen bedroht wird. Tabu . Es sollte im ganzen Stall ein rung kann von Vorteil sein; Auch das Melken im FressRundlauf vorhanden sein. In doch sollte man darauf ach- gitter ist eine gute Option, da bestehenden Ställen lassen ten, dass sich die Tiere nicht hier die Kühe nicht zusamsich zusätzliche Durchgänge an den Strukturen verletzen, mengedrängt werden müsschaffen, indem man Liege- indem sie zum Beispiel zu sen. boxen aufhebt oder neue Aus- kleine Zwischenwände über- Richtig auf die Tiere einwirken gänge in den Laufhof öffnet. springen. Bei der Gestaltung Nicht nur die Gestaltung des Der Laufhof sollte permanent von Liegeboxen ist vor allem Stalles hat einen Einfluss auf zugänglich sein, da er nur auf den Kopfraum zu ach- das Verhalten der Kühe, sondann den Tieren als Aus- ten. Er sollte so gross sein, dern in grossem Masse auch, weichmöglichkeit und Rück- dass die Tiere den Raum auch wie der Tierhalter mit seinen zugsort dienen kann; er sollte als Fluchtweg benutzen könTieren umgeht, das heisst, ob mindestens 4,5 m2/Kuh gross nen, wenn sie hinten von eies ihm gelingt, das Vertrauen sein. Als Gesamtfläche inklu- nem anderen Tier bedrängt seiner Tiere zu gewinnen und sive der Liegefläche empfiehlt werden. «Die Liegeboxen sollerzieherisch auf sie einzuwirdas FiBL 15 bis 20 m2/Kuh. ten keine Sackgassen sein», ken. drückt es die Referentin aus. Liegefläche richtig gestalten Was für enthornte Kühe Für wandständige LiegeboZum Liegen im Laufstall sind gilt, ist für horntragende erst xen empfiehlt das FiBL eine Liegeboxen oder offene Liegerecht von Bedeutung. Sich agLänge von 300 cm, inklusive flächen möglich. Liegeboxen gressiv verhaltende Kühe sind haben den Vorteil, dass sie 100 cm Kopfschwungraum mit der Stimme, nicht mit rangniederen Tieren von drei und Fluchtweg, für gegen- dem Stock, zurechtzuweisen. Seiten Schutz geben; in üblichen Liegeboxen könnten diese aber bei einer Bedrohung von hinten nicht ausweichen, so dass ein solcher Angriff oft mit Verletzungen enden. Auf einer freien Liegefläche kön- nen die Kühe ungehindert fliehen, aber die rangniederen Kühe sind mehr den ranghohen ausgesetzt. Beide Liege- ständige 250 cm. Kühe nicht zusammendrängen «Hunger macht böse», sagt die Referentin. Man sollte Kühe Im Wartebereich werden deswegen nicht hungrig in Kühe vor dem Melken oft auf den Wartebereich sperren. engem Raum zusammenge - Neue Tiere sollte man nach sperrt, damit sie möglichst Möglichkeit auf der Weide von sich aus in den Melkstand eingliedern oder sie in einem kommen. Doch das Zusam- benachbarten Stallteil aufmensperren der Kühe auf en- stallen, wo sie geschützt sind gern Raum erzeugt Stress. Die und den Stallgeruch anKühe sind zwar unter Um- nehmen. Es sind deswegen se- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 44660736 Ausschnitt Seite: 2/5 Datum: 29.12.2011 Schweizer Agrarmedien GmbH 3000 Bern 25 031/ 958 33 11 www.diegruene.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 14'510 Erscheinungsweise: 26x jährlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 34 Fläche: 130'835 mm² parate Boxen notwendig. Der Tierhalter kann Eingliederungstiere unterstützen, indem er sich vor allem beim ersten Kontakt Zeit für die Herde nimmt. Werden die Tiere früher aus dem Fressgitter herausgelas- sen als die anderen, können sie sich besser zurückziehen. Von Vorteil ist es, mehrere Tiere miteinander in die Herde zu bringen. Spitze Hörner bewirken Verletzungen. Diese lassen sich reduzieren, wenn man spitze Hörner abrundet oder Hornkugeln aufsetzt. Auch wenn die Ursache der Aggression damit nicht beho- ben ist, dient es dem Schutz der Tiere. Nicht zuletzt sollte man brünstige Kühe aus der Herde herausnehmen, damit diese keine Unruhe in die Herde bringen. Der Autor ist Bauberater und freier Agrarjournalist in Eggersriet SG. Weitere Informationen: Kühe haben ein artspezifisches Verhalten, dazu gehört auch eine strikte Rangordnung. Die Hörner machen es Laufställe für horntragende Milchkühe, Merkblatt des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau deshalb im Laufstall besonders notwendig, dass die baulichen Massnahmen dem Verhalten Rechnung tragen. (FiBL), Ackerstrasse, 5070 Frick. Preis Fr. 9.-; www.fibl.org Michael Götz Ein für horntragende Kühe optimiertes Fressgitter mit viel Freiraum zum «Ein- und Ausfädeln». Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 44660736 Ausschnitt Seite: 3/5 Datum: 29.12.2011 Schweizer Agrarmedien GmbH 3000 Bern 25 031/ 958 33 11 www.diegruene.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 14'510 Erscheinungsweise: 26x jährlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 34 Fläche: 130'835 mm² Kuhspezifisches Verhalten beachten III Kühe haben eine strikte Rangordnung Kühe weichen einander aus Kühe machen vieles gemeinsam Kühe suchen sich das beste Futter Kühe trinken besonders nach dem Melken und Fressen Kühe liegen in verschiedenen Stellungen Die Tränken sollen gut zugänglich sein, damit sich die Tiere hier gut aus dem Weg gehen können. Muni und Kühe beim Fressen an einem für horntragende Rinder optimierten Fressgitter. Baufachleute empfehlen, dass die Liegeboxen keine Sackgassen sein sollten, damit ein unerwünschtes Begegnen vermieden wird. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 44660736 Ausschnitt Seite: 4/5 Datum: 29.12.2011 Schweizer Agrarmedien GmbH 3000 Bern 25 031/ 958 33 11 www.diegruene.ch Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 14'510 Erscheinungsweise: 26x jährlich Themen-Nr.: 541.3 Abo-Nr.: 1008268 Seite: 34 Fläche: 130'835 mm² Der Umgang des Tierhalters mit den Tieren wirkt sich auch auf deren Verhalten aus. Element Empfehlung Gesamtfläche je Kuh mind. 15 bis 20m2 Fressgangbreite mind. 5m Laufgangbreite mind. 4m Laufgangbreite mind. 3m Liegefläche je Kuh 8m2 Liegeboxenlänge (wandständig) 3 bis 3,1m Fressplatzb reite 85 bis 100cm Laufhoffläche mind. 4,5m2 Die Tabelle zeiat die Emofehlunaen des FiRL für horntranende Kühe. Spitze Hörner sollte man zur Sicherheit der anderen Tiere und zur eigenen Sicherheit abrunden. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 44660736 Ausschnitt Seite: 5/5