Eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der

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Heilpflanzen für die Hausapotheke
Andorn
(Marrubium vulgare)
Eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Sie stammt ursprünglich
aus Südeuropa und Kleinasien und hat sich stellenweise in Mitteleuropa
eingebürgert.
Die verzweigten kantigen Stengel werden 60–80 cm lang. Die runden flaumigen
Blätter duften leicht minzeartig. Im zweiten Jahr entstehen in den oberen
Blattachseln kleine, weiße, röhrenförmige Blüten in dichten Quirlen.
Der Tee aus den frischen oder getrockneten Blättern wirkt schleimlösend und
Hustenreiz hemmend. Außerdem wirkt die Pflanze unterstützend bei Entzündungen
im Magen-Darmbereich.
Achtung: Übermäßiger Gebrauch kann zu Herzrhythmusstörungen führen.
Ernte: Im ersten Jahr können schon einige Blätter geerntet werden, die Haupternte
setzt aber ab dem zweiten Standjahr der Pflanzen ein. Nach sorgfältigem Trocknen
im Schatten werden die Blätter in luftdichten Behältern aufbewahrt.
Standort: Andorn ist ein anspruchsloser Schwachzehrer, der sandigen, mageren
Boden in sonniger bis halbschattiger Lage liebt.
Aussaat: Von Ende April bis Ende Mai breitwürfig ins Freiland. Die jungen Pflanzen
im Abstand von 30 x 35 cm verpflanzen.
Bronze-Fenchel
(Foeniculum vulgare var. rubrum)
Fenchel gehört zu der Familie der Doldenblütler. Ursprünglich stammt die Pflanze
aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien. Die einjährige Pflanze kann bis zu 1,20 m
Höhe erreichen und besitzt stark gefiederte Blätter mit süß-aromatischem Geruch.
Die Blätter und die Samen lindern Husten und Verdauungsbeschwerden.
Samenernte: Im September und Oktober werden die noch grünen Samen mit der
Dolde abgeschnitten und an trockener, luftiger Stelle nachgetrocknet.
Standort: Die ansonsten anspruchslose Pflanze gedeiht am besten an einem
sonnigen, warmen Standort.
Aussaat: Von Anfang April bis Ende Mai in Reihen von 25 cm Abstand. In der Reihe
auf einen Abstand von etwa 15 cm ausdünnen. Auch eine Vorkultur in Töpfen ist
möglich.
Johanniskraut
(Hypericum perforatum)
Die mehrjährige Pflanze gedeiht in ganz Europa und Westasien an Böschungen,
Hängen und auf Bergwiesen. Ihre krautigen Stengel werden 50–100 cm hoch und
werden mit zunehmendem Alter holzig-hart. Daher leitet sich auch der in manchen
Regionen gebräuchliche Name „Hartheu“ her. Eine Besonderheit sind die Öldrüsen,
die die oval-länglichen Blätter durchsichtig punktiert machen. Die gelben Blüten
erscheinen im Juni und Juli.
Das getrocknete blühende Kraut wirkt unterstützend bei Entzündungen im
Verdauungsbereich, bei Schlafstörungen und Depressionen.
Die Blüten können in einer Flasche mit Olivenöl angesetzt werden. Sie steht bis zum
Herbst verschlossen an einer sonnigen Stelle. Bis zu dieser Zeit hat sich das Öl
charakteristisch rot verfärbt und kann über einen Trichter, der mit Filterpapier
ausgelegt ist, in kleine Flaschen abgefüllt werden. Das Öl hilft innerlich bei
Verdauungsbeschwerden. Äußerlich hilft es bei Gelenkschmerzen und Rheuma.
Menschen mit empfindlicher Haut sollten auf die Verwendung von Johanniskraut bei
Sonne verzichten, weil das enthaltene Hypericin den UV-Schutz der Haut
beeinträchtigen kann.
Standort: Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
Aussaat: Im Juli breitwürfig ins Freiland. Auf einen Abstand von 20 x 20 cm
ausdünnen
Kamille ’Bodebold’
(Matricaria chamomilla)
Die einjährige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört, siedelt in ganz Europa,
Westasien und Nordafrika als Acker-Unkraut, an Wegrändern und auf Brachland. Die
unbehaarten Stengel werden zwischen 10 und 50 cm hoch und sind mehr oder
weniger verzweigt. Die stark eingeschnittenen Blättchen riechen würzig-aromatisch.
Die von Mai bis September erscheinenden Blüten bestehen aus gelben Röhrenblüten, umgeben von weißen Zungenblüten. Bei der echten Kamille ist der
Blütenboden innen hohl.
Die ertragreiche Sorte ’Bodegold’ zeichnet sich durch einen besonders hohen
Wirkstoffgehalt aus. Ihr straffer Wuchs und die größeren Blüten erleichtern die Ernte.
Kamille wirkt entzündungshemmend, keimtötend und schweißtreibend. Sie ist ein
gebräuchliches Mittel bei Krämpfen und Katarrhen der Verdauungsorgane und bei
Entzündungen der Mund- und Rachenhöhle.
Standort: Die Pflanze bevorzugt trockene, warme Böden in sonniger Lage.
Aussaat: März–April oder September–Oktober dünn verteilt in Reihen von 30 cm
Abstand. Kamille ist ein Lichtkeimer; die Samen also nur andrücken, nicht bedecken.
Feldthymian, Quendel
(Thymus serpyllum)
Gedeiht in ganz Europa auf trockenen Wiesen, an Feldrainen und Abhängen. Die
ausdauernde Pflanze zählt zu den Lippenblütlern. Sie bildet einen 6–12 cm hohen
Halbstrauch mit dünnen Stengeln und 2–3 mm kleinen elliptischen, kurzgestielten
Blättchen. Die kleinen purpurrosafarbenen Blütchen erscheinen von Juni bis
September.
Quendel ist feiner und aromatischer als der Gartenthymian, aber in gleicher Weise
verwendbar.
Die Pflanze wird als blühendes Kraut geerntet. Sie verleiht Haustee-Mischungen eine
angenehme Würze und hilft bei Krämpfen und Koliken, außerdem wirkt sie lindernd
bei Husten. Zudem ist sie als Badezusatz zur Stärkung und in Kräuterkissen beliebt.
Standort: Thymian bevorzugt trockene, sandige Böden in sonniger Lage.
Aussaat: März–April oder September–Oktober dünn verteilt in Reihen von 30 cm
Abstand. Quendel ist ein Lichtkeimer; die Samen also nur andrücken, nicht
bedecken.
Tausendgüldenkraut
(Centaurium erythraea)
Die Pflanze zählt zu den Baldriangewächsen und gedeiht vereinzelt auf feuchten
Wiesen und an Waldrändern in ganz Europa; von der Ebene bis in mittlere
Gebirgslagen. Die schon seit dem Altertum geschätzte Heilpflanze steht streng unter
Naturschutz.
Je nach Standort können die verästelten Stengel 20–50 cm hoch werden. Sie
wachsen aus einer grundständigen Rosette. Im Juli und August öffnet sich die
rosafarbene Blüte in einer Doldenrispe – aber nur, wenn am Morgen die Sonne
scheint!
Die stark bitter schmeckende Pflanze wirkt bei Leber- und Gallenleiden, bei Magenund Darmstörungen und Appetitlosigkeit.
Standort: Tausendgüldenkraut gedeiht am besten in humos-durchlässiger
Gartenerde an sonnig-halbschattiger Stelle.
Aussaat: Im zeitigen Frühjahr breitwürfig verteilt oder in Reihen von 15 cm Abstand.
Auf einen Abstand von 15 x 15 cm verziehen.
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