www.petitio.de | Fotos: TKH-Archiv, shutterstock.de, fotolia.de | Stand: 03/2010 | Auflage: 2000 Interdisziplinäres Schilddrüsenzentrum im St. Theresien-Krankenhaus Mommsenstraße 24 90491 Nürnberg Telefon: 0911-5699 - 397 eMail: [email protected] www.theresien-krankenhaus.de Schilddrüsenzentrum St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg Sehr geehrte Patientinnen und Patienten, Erkrankungen der Schilddrüse können sehr komplex sein und benötigen dann eine umfassende Betreuung durch ein fachübergreifendes Team aus Experten verschiedener Fachdisziplinen. Im St. Theresien-Krankenhaus haben sich Endokrinologen, Nuklearmedizinzer, Chirurgen, HNO-Ärzte, Augenärzte und Strahlentherapeuten im Schwerpunkt „Interdisziplinäres Schilddrüsenzentrum“ zusammengefunden. Komplexe Krankheitsbilder werden in unserer interdisziplinären Schilddrüsenkonferenz diskutiert und gemeinsam legen wir im Anschluss das bestmögliche Therapiekonzept fest. Das Zentrum berücksichtigt die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse und verfügt dank der engen Zusammenarbeit der Experten über eine Fachkompetenz auf höchstem Niveau. Dem Interdisziplinären Schilddrüsenzentrum steht das gesamte Spektrum diagnostischer und therapeutischer Verfahren zur Verfügung. Das Spezialistenteam des Schilddrüsenzentrums am St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg garantiert Ihnen dadurch eine optimale und patientenorientierte Behandlung, die den internationalen Leitlinien entspricht. Nutzen Sie unseren Expertenrat, wenn es um Ihre Gesundheit geht. Wir informieren und beraten Sie gerne. Die Mitglieder des Schilddrüsenzentrums bieten eigene Sprechstunden an, in denen die Spezialisten zu ihrem Fachgebiet auf Ihre Fragen antworten (Termine nach Vereinbarung). Die jeweiligen Experten und Sprechstunden sind eng untereinander vernetzt, so dass komplexe Fälle meist in kurzer Zeit bearbeitet werden können. Prof. Dr. med. Josef Pichl Internist, Endokrinologie Telefon 0911-5699-397 Priv.-Doz. Dr. med. Michael Cordes Nuklearmediziner und Radiologe Telefon 0911-586010 Dr. med. Thomas Metzner Chirurg Telefon 0911-5699-405 Die Schilddrüse liegt als kleines Organ vor der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes. Jodmangel als Ursache von Erkrankungen Im Vordergrund der Schilddrüsenerkrankungen steht der meist durch Jodmangel verursachte Kropf (gutartige Vergrößerung der Schilddrüse). Die Schilddrüsenvergrößerung muss behandelt werden, damit der Kropf nicht weiter wächst und keine Knoten entstehen, um so unangenehmen Beschwerden am Hals vorzubeugen. Die Funktion der Schilddrüse kann normal (euthyreot), gesteigert (hyperthyreot) oder erniedrigt (hypothyreot) sein. Die kranke Schilddrüse Struma Die Schilddrüse – das unterschätzte Organ Ihren Namen verdankt die Schilddrüse ihrer Position: Sie hat die Form eines Schmetterlings und liegt unterhalb des Kehlkopfs wie ein Schild vor der Luftröhre. Sie ist weich und in gesundem Zustand kaum zu tasten. Für unseren Organismus ist sie lebensnotwendig. Die Schilddrüse trägt maßgeblich zu unserem Wohlbefinden bei, produziert eigene Hormone und regelt so die körperliche Leistungsfähigkeit. Wenn die Schilddrüse außer Tritt kommt, schlägt sich das auf den gesamten Organismus nieder. Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, kann dies beispielsweise Einfluss haben auf das Körpergewicht, auf das Herz-/Kreislaufsystem, den körperlichen Antrieb, die Schlafgewohnheiten, Haut und Haare, Fruchtbarkeit und Zyklus, Gedächtnis und Konzentration und das Skelettsystem. Die Struma ist eine Vergrößerung der Schilddrüse. Sie kann mit einer normalen, Über- oder Unterfunktion einhergehen. Die häufigste Ursache ist der Jodmangel. Oft ist die Schilddrüse dabei knotig verändert. Diese Schilddrüsenknoten stellen in der Regel gutartige Veränderungen dar. Allerdings sollten Knoten auf jeden Fall untersucht werden, um eine Bösartigkeit auszuschließen. Besonders beachten muss man sogenannte „kalte“ oder „hypofunktionelle“ Knoten, da bei diesen eine bösartige Schilddrüsenerkrankung zugrunde liegen könnte. „Warme“ oder „heiße“ Knoten dagegen sind zwar immer gutartig, können jedoch zu einer Überfunktion führen, die gegebenenfalls auch behandlungsbedürftig ist. Unterfunktion (Hypothyreose) Die Schilddrüse produziert zu wenig Schilddrüsengewebe. Als Ursache kommt zum Beispiel die Hashimoto Thyreoiditis in Frage. Im Rahmen einer Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen die Schilddrüse richtet, kommt es dabei zu einem Verlust an funktionsfähigem Gewebe. Symptome können eine kalte, trockene Haut, Konzentrationsschwäche, Menstruationsstörungen, depressive Stimmungslage, Gewichtszunahme, häufige Schläfrigkeit und Bluthochdruck sein. Die Schilddrüsenunterfunktion wird medikamentös behandelt. Ein entsprechendes Behandlungskonzept wird Ihrem Hausarzt zur Verfügung gestellt. Überfunktion (Hyperthyreose) Diagnostik Die Schilddrüse produziert zuviel Schilddrüsenhormon. Häufige Ursachen sind der Morbus Basedow und eine Schilddrüsenautonomie (autonomes Adenom). In unserem Schilddrüsenzentrum stehen Ihnen die modernsten Diagnosemethoden zur Abklärung von gut- und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen zur Verfügung: Die Symptome sind Gewichtsverlust, ein schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, gesteigerte Nervosität, Zittern der Hände, vermehrtes Schwitzen, Zyklusstörungen, Hitzeempfindlichkeit und Schlafstörungen. Die Schilddrüsenüberfunktion kann entweder medikamentös oder durch eine Radiojodtherapie, bzw. eine Operation behandelt werden. In seltenen Fällen kann zunächst auch eine stationäre medikamentöse Behandlung in unserem Interdisziplinären Schilddrüsenzentrum erforderlich werden. • • • • • • hochauflösende Ultraschalluntersuchung Feinnadelpunktion zur zytologischen Untersuchung Laboranalysen Schilddrüsenszintigraphie Computertomographie Kernspintomographie Therapie Nach Abklärung steht Ihnen in unserem Schilddrüsenzentrum das gesamte Spektrum therapeutischer Optionen zur Verfügung: Tumore der Schilddrüse Das Wort „Tumor“ macht Angst, bedeutet jedoch zunächst allgemein nur, dass in Ihrer Schilddrüse eine Gewebeneubildung oder Knotenbildung vorliegt. Die meisten Veränderungen sind gutartig. Bösartige Schilddrüsentumore werden durch eine Operation und gegebenenfalls nachfolgender Radiojodtherapie behandelt. Heilungen sind möglich und bei den meisten Tumorarten häufig zu erreichen. Knoten in der Schilddrüse werden entweder „ausgeschält“ oder man entfernt einen Teil oder die gesamte Schilddrüse. Bei bösartigen Tumoren muss die Schilddrüse in der Regel komplett entfernt werden, gegebenenfalls auch Halslymphknoten in der Umgebung. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, so gewährleisten wir im Schilddrüsenzentrum die stadien- und tumorgerechte Behandlung nach den neuesten Erkenntnissen. Tumornachsorgeuntersuchungen, die bei bösartigen Tumoren lebenslang wahrgenommen werden sollten, werden im Interdisziplinären Schilddrüsenzentrum mit Ihnen geplant und finden dort statt. Eine Ultraschall-Untersuchung der Schilddrüse ist schonend und schmerzlos. • Medikamentöse Behandlung • Radiojodtherapie • Operation Die medikamentöse Therapie kann in unserem Schilddrüsenzentrum eingeleitet werden und dann durch den Hausarzt oder auch durch unser Zentrum überwacht werden. Radiojodtherapie Die Schilddrüsenoperation Die Radiojodtherapie wird in Deutschland unter stationären Bedingungen durchgeführt. Hierfür steht im St. TheresienKrankenhaus eine entsprechende Therapieeinheit zur Verfügung. Die Unterbringung der Patienten erfolgt in hellen, modern eingerichteten Krankenzimmern, die über Telefon und Fernsehen verfügen. Für die Radiojodtherapie wird Ihnen eine Therapiekapsel wie bei einer Tabletteneinnahme verabreicht, die eine individuell genau berechnete Dosis des Radiojods beinhaltet. Ziel der Schilddrüsenoperation ist es, krankhafte Veränderungen der Schilddrüse zu entfernen und gleichzeitig gesundes Gewebe zu erhalten. Das Ausmaß der Operation richtet sich nach dem Befund. Während der Radiojodtherapie werden tägliche Kontrollmessungen durchgeführt. Auf Grund der Kontrollmessungen lässt sich ermitteln, ob die erwünschte Dosis in der Schilddrüse erzielt werden konnte oder ob noch eine Nachtherapie erfolgen muss. Die Radiojodtherapie wird sowohl zur Behandlung gutartiger als auch bösartiger Schilddrüsenerkrankungen durchgeführt. Der Einsatz der intraoperativen Schnellschnittuntersuchung ermöglicht es uns, im Falle einer bösartigen Schilddrüsenerkrankung noch während der gleichen Operation und Narkose den Eingriff entsprechend den Erfordernissen auszudehnen (vollständige Entfernung der Schilddrüse und gegebenenfalls Entfernung der zugehörigen Halslymphknoten). Narben am Hals können kosmetisch sehr störend sein. Daher versuchen wir, alle Operationen an der Schilddrüse über einen kleinstmöglichen Schnitt vorzunehmen. Durchschnittlich beträgt die Länge der Operationsnarben etwa 3 bis 4 Zentimeter. Um ein gutes kosmetisches Ergebnis zu erzielen, arbeiten wir mit einer speziellen Nahttechnik „intracutan“, d.h. mit einem sich auflösenden Nahtmaterial, so dass nur ein feiner Strich zurückbleibt. In ausgewählten Fällen wird die Operation „minimal-invasiv“, videoskopisch unterstützt durchgeführt, was zu einem noch günstigeren kosmetischen Ergebnis führt. Bei jeder Operation können auch Komplikationen auftreten. Nachblutungen und Wundinfektionen sind jedoch in der Schilddrüsenchirurgie äußerst selten. Eine mögliche Komplikation ist die Schädigung des dicht an der Schilddrüse entlang ziehenden Stimmbandnervs. Um das Risiko einer Schädigung der Stimmbandnerven zu minimieren, wird an unserer Klinik routinemäßig das „intraoperative Neuromonitoring“ eingesetzt. Dies ermöglicht es uns, während der Operation den Nerv leichter aufzusuchen und zu erkennen. Außerdem kann am Ende der Operation die Funktion der Stimmbandnerven überprüft und dokumentiert werden. Dadurch kann eine sehr niedrige Rate an permanenten Stimmbandnervenverletzungen erreicht werden. Bei der Operation entscheidet der Chirurg ob die Schilddrüse ganz oder nur teilweise entfernt wird. Einnahme von Hormonen nach der Operation In vielen Fällen ist es erforderlich, nach der Operation oder der Radiojodtherapie lebenslang Schilddrüsenhormone einzunehmen. Dies hängt von der Größe der noch vorhandenen Restschilddrüse und ihrer Funktion ab. Außerdem verhindert die Hormongabe das erneute Auftreten von Schilddrüsenknoten. Es ist daher erforderlich, nach einer Operation bzw. Radiojodtherapie die Hormonbildung zu überprüfen und eine medikamentöse Behandlung einzuleiten oder anzupassen. In der Regel stellen sich die Patienten mit all ihren Befunden bei uns ambulant vor und kommen dann zum vereinbarten Termin zur Operation bzw. Radiojodtherapie. Interdisziplinäre Schilddrüsenkonferenz Im Rahmen dieser Konferenz besprechen sich alle 14 Tage unsere Experten der verschiedenen Abteilungen, um gemeinsam komplexe Fälle zu diskutieren. Unter der Telefonnummer 0911 5699-397 können Patienten angemeldet werden, um eine Zweitmeinung einzuholen. Prof. Dr. med. Josef Pichl Internist, Endokrinologie Telefon 0911-5699-397 Priv.-Doz. Dr. med. Michael Cordes Nuklearmediziner und Radiologe Telefon 0911-586010 Dr. med. Thomas Metzner Chirurg Telefon 0911-5699-405 Die Teamleitung des Interdisziplinären Schilddrüsenzentrums Unsere Teamleitung: Weitere Kooperationspartner: Prof. Dr. med. Josef Pichl Dr. med. Vinzenz Haas Internist Endokrinologie | Internistische Diagnostik und medikamentöse Facharzt für HNO-Heilkunde | Postoperative Sprach- und Stimmstörungen | Therapie | Stationäre Behandlung von schweren Entgleisungen der Schild- Logopäde drüsenfunktion | Therapie von Störungen des Kalziumstoffwechsels nach Schilddrüsenoperationen | Erbliche Schilddrüsenerkrankungen (MEN) Priv.-Doz. Dr. med. Michael Cordes Nuklearmediziner und Radiologe | Nuklearmedizinische und radiologische Diagnostik | Radiojodtherapie von gutartigen und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen | Stv. Sprecher der Projektgruppe Schilddrüsentumoren im Prof. Dr. med. Peter Heinz Wünsch Pathologe | Histologische Diagnostik Dr. med. Roman Baumer, Dr. med. Johann Meier Fachärzte für Strahlentherapie | Bestrahlung von metastasierten Schilddrüsentumoren Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg | Präsident des Wissen- Priv.-Doz. Dr. Holger Nagel und Kollegen schaftlichen Beirats der Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. Fachärzte für Pathologie | Zytologische Diagnostik Starnberg Dr. med. Thomas Metzner Dr. med. Murat Kus Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Viszeralchirurgie | Operative Behandlung Augenarzt | Behandlung der endokrinen Orbitopathie von gutartigen und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen