Etosha Nationalpark

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Etosha Nationalpark
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Karte des Etosha-Nationalparks
Steppenzebras im Etosha-Nationalpark
Lage
Nordzentral-Namibia
Fläche
22.275 km²
Wasserloch
Einrichtungsdatum 22. März 1907
Satellitenbild des Etosha-Nationalparks mit Grenzzaun, Straßen, Wasserstellen, Camps
und Toren
Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.275 (km²) großer Nationalpark im Norden von
Namibia und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. Der Park liegt am Nordwestrand
des Kalahari-Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km² große Etosha-Pfanne. Von
der Südgrenze des Parks sind es 400 Kilometer bis zur Hauptstadt Windhoek und von der
Nordgrenze 125 Kilometer bis zur Grenze nach Angola. Der Atlantik ist von der
Westgrenze fast 200 Kilometer entfernt.
Der Name „Etosha“ stammt aus dem Oshivambo und bedeutet so viel wie „großer weißer
Platz“.
Geschichte
Am 22. März 1907 erklärte der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, Friedrich von
Lindequist, 99.526 km² des heutigen Namibia zum Naturschutzgebiet (Game Reserve 2),
nachdem der ehemals reiche Wildbestand durch Wilderei und bedenkenlose Großwildjagd
bis an den Rand der Ausrottung reduziert und damit die Fleischversorgung der
Bevölkerung ernsthaft gefährdet worden war. Das Schutzgebiet erstreckte sich über drei
Gebiete. Das erste lag ungefähr im Norden von Grootfontein, das zweite Gebiet schloss
den heutigen Park mit der Etosha-Pfanne, den größten Teil des Kaokolandes, und das
Damaralandes im Norden ein und erstreckte sich damit bis zur Skelettküste und zum
Kunene. Das dritte Gebiet erstreckte sich über weite Teile der Namib im Süden.
Elefanten gab es bereits seit 1880 nicht mehr in dieser Gegend und die früher
zehntausend Tiere zählenden Antilopenherden waren weitgehend verschwunden. Die
Schutzmaßnahmen hatten Erfolg und führten zu einer allmählichen Regeneration der
Wildbestände. Zugleich wuchs aber der Landbedarf der hier lebenden Volksstämme und
der zugewanderten weißen Siedler.
Schon 1928 wurde das Schutzgebiet verkleinert. Zwischen 1958 und 1967 wurden
weitere Verkleinerungen durchgeführt, die in einer Rücknahme der Wildschutzgebiete
Eins und Zwei mündeten. 1964 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt. Im Zuge des
Odendaal-Plans zur Gründung von Homelands Anfang der 1970er Jahre erhielt es seine
heutigen Grenzen und hatte nur noch eine Ausdehnung von rund 22.275 km² (295 km in
der maximalen Ost-West-Ausdehnung, 110 km in der maximalen Nord-SüdAusdehnung). Es ist damit dennoch in etwa so groß wie das Bundesland Hessen und das
zweitgrößte Naturschutzgebiet Afrikas. Seit der Jahrhundertwende sind Bestrebungen im
Gange, die Naturschutzgebiete im südlichen Afrika wieder auszuweiten oder sogar
länderübergreifend miteinander zu verbinden. Auch der Etosha-Nationalpark ist
Gegenstand derartiger Überlegungen.
1973 wurde der Park komplett eingezäunt. Durch künstliche Bohrlöcher stieg der
Wildbestand im Park stark an. National Geographic schrieb im März 1983: „Selbst als
Etosha zusammenschrumpfte, stieg der Wildbestand innerhalb des verbleibenden Gebietes erheblich.
Wie? Nichts leichter als das. Man braucht nur Wasser hinzuzufügen“.
Der Park heute
Der Park ist heute für Touristen zweigeteilt. Der östliche, von der über 6.000 km² großen
Etosha-Pfanne geprägte Teil ist für Touristen mit Pkw frei zugänglich. Der westliche Teil
dagegen durfte bis Mitte 2011 nur in Begleitung registrierter Reiseführer besucht werden,
seitdem jedoch von allen Übernachtungsgästen des Camp 'Dolomite‘.
Beide Teile sind durch Pads (afrikaans für Schotterstraße), die an den zahlreichen
natürlichen und künstlichen Wasserstellen vorbeiführen, erschlossen. Eine Pad verbindet
beide Teile, diese ist durch ein Tor nahe dem Charl-Marais-Damm gesperrt. Im östlichen
Teil verlaufen die Pads südlich und östlich der Etosha-Pfanne. Der westliche Teil ist durch
die lange Ost-West-Verbindung geprägt, die erst weit im Westen nach Süden Richtung
Galton-Tor abbiegt.
Einlass ist ab Sonnenaufgang. Alle Besucher werden registriert und müssen bis
Sonnenuntergang den Park verlassen oder eine der Unterkünfte im Park angesteuert
haben. Das Verlassen der Fahrzeuge ist nicht gestattet.
Vor der Einzäunung war es den Tieren möglich, bei Trockenheit weiter nördlich Richtung
Kunene zu ziehen. Da es diese Möglichkeit heute nicht mehr gibt, wurden künstliche
Wasserstellen angelegt. Dies und der allmähliche Ausbau der touristischen Infrastruktur
machten den Etosha-Nationalpark im Laufe der Jahre zu einer wichtigen Attraktion für
Namibiabesucher.
Im Jahr 2003 zählte der Park über 200.000 Besucher aus aller Welt
Der Park in Zukunft
Langfristig ist geplant, den Etosha-Nationalpark noch über seine ursprüngliche Größe von
knapp 100.000 km² hinaus zu entwickeln. Dazu ist in einem ersten Schritt die
Proklamation des Kaokoveld als Kunene Volkspark (Kunene People’s Park) vorgesehen.
Dieser soll dann längerfristig mit dem Etosha-Nationalpark und dem SkelettküsteNationalpark zusammengeschlossen werden.
Wasserstellen
In besonders guten Regenjahren läuft die EtoshaPfanne etwa 10 cm hoch voll und lockt dann tausende
Wasservögel an, die hier auch brüten. Das Wasser
speist in guten Regenjahren auch einige Nebenflüsse
des Kunene, darunter den Ekuma und denOshigambo
in Nordosten und den Omuramba Ovambo im Osten.
Der durchschnittliche Niederschlag beträgt von
November bis Februar ca. 410–440 mm. Das Wasser
hat dann einen doppelt so hohen Salzgehalt wie
Meerwasser. Es gibt im Park keine fließenden
Gewässer und die Tiere sind die meiste Zeit des
Jahres
auf
die
natürlichen
und
künstlichen
Wasserstellen
angewiesen.
Gegen
Ende
der
Trockenheit sind viele der natürlichen Wasserstellen
versiegt und es sammelt sich mehr Wild an den
künstlichen Wasserstellen.
Ein Nashorn am beleuchteten
Wasserloch von Okaukuejo
In westlichen Teil des Parks gibt es nur fünf
natürliche Wasserstellen, verglichen mit 29 im
östlichen Teil. Deshalb sind im östlichen Teil auch nur
zwölf künstliche Wasserstellen hinzugekommen,
während es im westlichen Teil 27 sind.
Bei den Wasserstellen
unterscheiden
kann
man
vier
Arten
Weibliche
"Kalkheuwel
Wasserloch
Impalas
Bore
am
Hole"
artesische Quellen: hier wird Wasser mit Druck an
die Oberfläche gefördert. Die meisten dieser Quellen
liegen in der Nähe von Namutoni, beispielsweise Klein-Namutoni, Koinachas, Goas und
Chudop
Grundwasserquellen in Kalkmulden, beispielsweise Okaukuejo, Aus (wird zusätzlich
noch künstlich gespeist), Ombika, Groß Okevi, Klein Okevi, Numeros und Ngobib (eine
eingebrochene Höhle)
Kontakt- bzw. Sickerquellen: hier treffen zwei Formationen unterschiedlicher
Durchlässigkeit aufeinander, im Falle von Etosha eine Kalkschicht auf eine
wasserundurchlässige Lehmschicht. Derartige Quellen sind beispielsweise Salvadora,
Springbok- und Okerfontein und Okondeka am Rande der Etosha-Pfanne
künstliche Bohrlöcher wie beispielsweise Olifantsbad, Gemsbokvlakte
Tourismus
Der Etosha-Nationalpark zählt neben dem Sossusvlei zu den meistbesuchten Reisezielen
in Namibia. Jährlich besuchen etwa 200.000 Personen das Schutzgebiet.
ZUGÄNGE
Eingangstafel mit Verhaltensregeln am "Andersson Gate".
Der Park hat vier Zugänge:
im Osten das von Lindequist-Tor, wo sich drei Lodges befinden. Von hier führt die
asphaltierte Hauptstraße C38 bis nach Namutoni.
im Norden das Nehale lyaMpingana-Tor, das in den östlichen Teil führt.
im Süden das Anderssons-Tor, das in den östlichen Teil über die hier asphaltierte C38
nach Okaukuejo führt.
im Westen das Otjovasandu-Tor, der einzige direkte Zugang zum westlichen Teil des
Parks (nur mit bestätigter Buchung im Dolomite Camp für den Tourismus geöffnet).
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