Pressemitteilung

Werbung
Pressemitteilung
Medizin/Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Epithetik:
Künstliche Gesichtsteile vom Mittelalter bis heute.
Hofheim,
Mai
2008. Wenn nach
Tumorentfernung die
Rekonstruktion eines
Gesichtsteils von Nase und Ohr aus Altersgründen oder größeren operativen Risiken
nicht möglich ist, können künstliche Gesichtsteile, Epithesen, die fehlende Form
optisch ersetzen. Dieses Verfahren wurde in den letzten 30 Jahren durch die
Möglichkeit der Implantation entscheidend verbessert und immer weiter optimiert. Ein
weiteres Hauptthema des 58. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) vom 14. – 17. Mai 2008 in Münster: die
„kraniofaziale1 chirurgische Prothetik und Epithetik“.
Beispielsweise bei Verlust des Auges und der Lider durch eine Tumoroperation sind der
rekonstruktiven Chirurgie Grenzen gesetzt. Eine Augenprothese („Glasauge“) kann nur
eingesetzt werden, wenn das Ober- und Unterlid erhalten sind. Bei Verlust des Auges und
der Lider ist nach heutigem Stand der Wissenschaft und Forschung nur eine Epithese
möglich.
Epithetik im Wandel der Geschichte
Epithesen wurden bereits im Mittelalter bei Verlust der Nase – oftmals als Folge einer
Bestrafung für Ehebruch oder Diebstahl – aus Metall oder Leder eingesetzt.
An der Fachklinik Hornheide wurden seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
künstliche Gesichtsteile bei Defekten von Nase, Ohr oder Auge zur Bekämpfung der
Hauttuberkulose eingesetzt.
Anfang der 90er Jahre revolutionierten die aus der Zahnheilkunde bereits seit längerem
bekannten Titanimplantate die Epithetik: Diese Implantate wurden im Knochen des
Warzenfortsatzes des Ohres, an der knöchernen Nase oder im Knochen der Augenhöhle
1
den Schädel und das Gesicht betreffend
eingebracht. Die künstlichen Gesichtsteile, inzwischen aus hartem Kunststoff (Acrylat) oder
weichem hautähnlichem Material (Silikone) konnten seit diesem Zeitpunkt mit dem Magneten
oder implantatgetragenen Stegen sicher fixiert werden. Die Verankerung am Brillengestell
oder mit Hilfe von Hautklebern gehörte damit der Vergangenheit an. Seit Mitte der 90er
Jahre wurden unterschiedliche Implantatsysteme entwickelt und bis zum heutigen Standard
weiterentwickelt. „An der Fachklinik Hornheide wurden von 1991 bis Ende 2007 mehr als
1.200 Implantate eingesetzt, um Patienten mit der modernen Epithetik ästhetisch
bestmöglich zu versorgen“, sagt Prof. Dr. Dr. Volker Schwipper, leitender Arzt der Mund-,
Kiefer-, Gesichtschirurgie der Fachklinik Hornheide und Tagungspräsident des 58.
Jahreskongresses der DGMKG 2008 in Münster.
Die Möglichkeiten der modernen Epithetik demonstrierten die beiden beeindruckenden
Patientenbeispiele im Rahmen der Pressekonferenz.
Herunterladen