Pressemitteilung Medizin/Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Neues aus der Gesichtsästhetik: Oberlid, Stirn, Augenbraue – welche Verjüngungstechnik leistet was? Hofheim, September 2009. Müder, trauriger Blick durch schwere Oberlider, herabgesunkene Augenbrauen oder tiefe Stirnfalten: Viele Betroffene – Frauen wie Männer – leiden unter ihrem Erscheinungsbild und wünschen sich wieder ein dynamisch jugendliches Äußeres, das zu ihrer inneren Einstellung passt. Angesichts der vielfältigen Methoden zur Verjüngung des oberen Gesichtsdrittels – neue und traditionelle – rät die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) zu absoluter Vorsicht bei der Chirurgenwahl. Der Chirurg muss alle der aktuell hierfür in Betracht kommenden 5 Methoden routiniert beherrschen, um Vor- und Nachteile je nach individuellen Voraussetzungen genau abzuwägen. Endoskopisches Stirn-AugenbrauenLift, offenes Stirnlift, indirektes oder direktes Augenbrauenlift, Botulinumtoxinbehandlung: Die DGMKG bringt Licht ins Dunkel, welche Methode wann am besten geeignet ist. Augen auf bei der Wahl der erfolgversprechendsten Methode gegen schwere Lider und Augenbrauen und für einen dynamischen Blick: Der Operateur hat die Qual der Wahl. „Nur der Routinier kann kompetent in der Lage sein, auf Basis der individuellen Voraussetzungen seitens des Patienten zu entscheiden, welcher Schnitt der richtige Schritt zum bestmöglichen Ergebnis ist“, warnt Prof. Dr. Dr. Elmar Esser, Pressereferent der DGMKG. Denn die Einführung neuer Operationsmethoden durch Weiterentwicklung der Instrumente und der Technik hat bewährte Methoden nicht verdrängt sondern bereichert. „Bei der gemeinsamen Entscheidungsfindung hinsichtlich eines bestmöglichen Ergebnisses spielen nicht zuletzt auch der Hauttyp, die Lebensgewohnheiten, Grunderkrankungen, Voroperationen, die gesellschaftliche Integration und das Vertrauen des Patienten eine Rolle. Nicht jeder Patient möchte 10 Jahre jünger aussehen und nicht jeder Patient hat die finanzielle Basis, das Maximum der Operationsmöglichkeiten auszuschöpfen“, weiß Dr. Fred Podmelle, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Plastische Operationen des Universitätsklinikums Greifswald, der Studien zur Zufriedenheit seiner Patienten bei Verjüngungs-OPs des oberen Gesichtsdrittels durchgeführt hat. Endoskopisches Stirn-Augenbrauen-Lift Hängende Oberlider, die so genannten Schlupflider, oder/und herabgesunkene Augenbrauen sind die klassischen Indikationen für ein Endobrowlift, dem minimalinvasiven, endoskopisch durchgeführten Eingriff zur Straffung, Hebung und Verjüngung des oberen Gesichtsdrittels. Experten haben dazu eine einfache Grundregel entwickelt: Muss mehr als die Hälfte an Haut vom Abstand zwischen Lidfalte und dem seitlichen Teil der Augenbraue entfernt werden, empfehlen erfahrende Chirurgen eine Augenbrauenhebung. Wird hierbei eine Augenlidkorrektur (Blepharoplastik) durchgeführt, ist das zunächst in Expertenhand durchgeführte gute Ergebnis erfahrungsgemäß nicht von langer Dauer. Auch die Form der weiblichen Augenbraue spielt eine große Rolle: Das seitliche Drittel der Augenbraue, das sich ca. 5 bis 10 mm über dem oberen knöchernen Augenrand befindet, wird in der Regel betont. Ein Endobrowlift eignet sich überdies bei heruntergefallender Stirnregion und tiefen horizontalen Stirn- und Glabellafalten (normalerweise haarlose Region zwischen den Augenbrauen). Beim Eingriff selbst werden in der Regel 5 maximal 2,5 – 3 cm lange Schnitte direkt im Übergang zur behaarten Kopfhaut senkrecht zum Haaransatz gelegt. Zur Straffung und Repositionierung des Gewebes werden resorbierbare, also sich selbst auflösende Fäden und Knochenpins eingesetzt. Offenes Stirnlift Bei sehr stark herabgesunkenen Augenbrauen, tiefen Stirnfalten mit Hauterschlaffung, hohem Haaransatz (wenn der Abstand Nasenwurzel – Haaransatz mehr als 1/3 der Gesamtgesichtslänge beträgt) und Veränderungswunsch der Lidachse (bei „negativer“ Lidachse) ist ein offenes Stirnlift meist die Methode der Wahl. Durch einen schrägen Schnitt im Bereich der ersten Haarreihen erreichen geübte Chirurgen im günstigsten Fall sogar, dass die Haare durch die Narbe hindurch wachsen und diese völlig unsichtbar wird. Fazit des Greifswalder MKG-Teams: Trotz der Weiterentwicklung der endoskopischen Verfahren haben die offenen Stirnlift-Verfahren weiterhin ihre Indikation, konkret bei Anhebung der Augenbrauenposition um mehr als 1,5 cm, bei langer Stirn und bei gewünschtem seitlich ansteigenden Lidachsenverlauf. Indirektes Augenbrauenlift Bei sehr tiefen horizontalen Stirnfalten bzw. -furchen, stark herabgesunkenen Augenbrauen und sehr hohem Haaransatz bzw. anlagebedingtem Haarausfall wird vorwiegend bei Männern das so genannte indirekte Augenbrauenlift durchgeführt. Hierbei wird jeweils über der Augenbraue ein Teil Haut entnommen. Die Schnitte werden dabei möglichst unsichtbar in die Stirnfalten gelegt. Die Form des entnommenen Hautteils ist entscheidend für die letztendliche Augenbrauenform. Botulinumtoxinbehandlung Diese Methode erfreut sich zunehmender Beliebtheit und ist bei leicht bis moderat abgesunkenen Augenbrauen sehr gut geeignet. Hierbei wird auf die Brauenform durch gezielte Lähmung des M. occipitofrontalis (Stirnmuskel) Einfluss genommen. Durch Lähmung an den gewünschten Stellen des Stirnmuskels kann eine daraus folgende Hyperaktivität des Muskels an anderer Stelle genutzt werden, um die Brauenform quasi zu modellieren. Entscheidender Vorteil: Spritze statt Skalpell. Nachteil: alle 3-4 Monate muss nachgespritzt werden. Arztwahl: Spezialisten für Ästhetische Gesichtschirurgie Angesichts der vielfältigen Methoden, die die ästhetischen Operationen zur Verjüngung des Gesichts beinhalten, reagierte die DGMKG und bietet ihren Mitgliedern auch nach der Facharztausbildung Weiterbildungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Ästhetischen Gesichtschirurgie. Es wurde 2006 die Akademie für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (AMKG) gegründet, die eine strukturierte, postgraduierte und zertifizierte Fortbildung für Ästhetische Gesichtschirurgie ermöglicht. Die DGMKG nennt auf Anfrage Adressen von Mitgliedern bzw. zertifizierten Gesichtschirurgen in Wohnortnähe. Weitere Informationen und eine Ärzteliste mit Zertifizierungsangaben gibt es auch unter www.mkg-chirurgie.de.