Pressemitteilung Medizin/Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Neueste Zahlen zur Strahlenbelastung bei Röntgenaufnahmen: Lagenstreckenflüge gefährlicher als DVT-Diagnostik beim MKG-Chirurgen Hofheim, April 2009. Aktuelle Neuerung der Röntgentechnik zur Diagnostik im Kopfbereich: Der dentale Volumentomographie (DVT), der hoch aufgelöste dreidimensionale Abbildungen liefert und eine wesentlich niedrigere Strahlenbelastung als der für zahnmedizinische Aufnahmen üblicherweise verwendete Computertomograph (CT) aufweist. Ein aktueller Vergleich zur Strahlendosis belegt jetzt, dass ein Hin- und Rückflug Frankfurt – New York eine höhere Strahlenbelastung mit sich bringt als eine DVT-Aufnahme. „Die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sieht die DVT-Diagnostik und Behandlungsplanung für optimale Qualitätssicherung als unverzichtbar und nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Nutzung dieses HightechVerfahrens ein“, so Prof. Dr. Dr. Elmar Esser, Pressereferent der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG). Die vom Menschen aufgenommene Strahlendosis wird in der Einheit Sievert (Sv) gemessen. Die Strahlenschutzverordnung in ihrer neuesten Fassung von 2002 sieht einen Grenzwert für „Otto Normalverbraucher“ von 1.000 Mikrosievert (µSv) vor. Vergleichende Messungen haben bei einem Hin- und Rückflug Frankfurt – New-York eine Strahlenbelastung von max. 150 µSv, bei einer DVT-Aufnahme von 36,3 – 105 µSv und bei einer konventionellen CT-Aufnahme von gar 314 – 1270 µSv ergeben. Die Fachwelt – Wissenschaftler, Forschungszentren bis hin zum Öko-Institut in Darmstadt – ist sich uneingeschränkt einig, dass der DVT eine extrem geringe Strahlenexposition gegenüber der heute noch standardmäßig eingesetzten CT-Aufnahme hat. Als „Faustformel“ sprechen viele Experten beim DVT von einer mindestens 4-fach reduzierten Strahlendosis gegenüber dem CT. Die DGMKG, für deren Mitglieder der DVT-Einsatz inzwischen zum Standard gehört, fordert für größtmöglichen Patientenschutz eine breitere Verwendung dieser neuesten Generation der Röntgentechnik. DVT-Einsatz in der Zahnimplantologie: DGMKG setzt klare Qualitätsmaßstäbe Die Volumentomografie liefert ein dreidimensionales Abbild des Kiefers, das anatomische Feinheiten exakt erkennen lässt. Wie verläuft der Nerv im Bereich des geplanten Implantates im Unterkiefer? Wie ist die Stellung der Wurzeln von Nachbarzähnen und wie ist die gesamte Knochensituation? Der MKG-Chirurg gewinnt alle Informationen, um beispielsweise die optimale Implantatposition genau festlegen zu können. Dadurch kann im Einzelfall auch zurückgebildeter Knochen so geschickt genutzt werden, dass sich der Aufbau des Gewebes erübrigt. Neue computergestützte Systeme ermöglichen jetzt zusätzlich, die Planungsdaten auch während der Implantation zu verwenden. Der kleine Eingriff wird dadurch noch sicherer und das Ergebnis nahezu exakt vorhersehbar. Überdies kann die hierdurch zur Verfügung stehende visuelle Information vom Spezialisten hervorragend zur Patientenaufklärung und die gesamte Einbindung und das Verständnis des Patienten in notwendige Therapien genutzt werden. Hightech: Am besten in Expertenhand Alle Neuerungen und Hightech-Gerätschaften können zwar die Vorbereitung und die Arbeit im OP erleichtern und die Präzision eines Eingriffs erhöhen, sie bleiben aber immer nur „Handwerkszeug“ des Anwenders. A und O zum bestmöglichen Ergebnis ist nach wie vor die Expertise des Behandlers. „Implantationserfahrung und umfangreiche Kenntnisse und Equipment im diagostischen Bereich sind und bleiben wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung“, so Esser. „Und was passiert bei einer möglicherweise auftretenden Komplikation? Da kann kein Computer oder Roboter helfen, entscheidend bleibt hier immer die Spezialistenerfahrung“, gibt Esser weiter zu bedenken. Gerade die hoch technischen Verfahren setzen die umfangreiche Kenntnis der konventionellen Operationsschritte und die sichere Beherrschung aller während der Operation möglicherweise eintretenden Komplikationen voraus. Die DGMKG: reine Kopfsache Die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wurde in ihren Wurzeln bereits im Jahre 1951 zunächst als rein wissenschaftliche Gesellschaft gegründet. Im Jahre 2000 fusionierte sie mit dem Berufsverband Deutscher Ärzte für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und vertritt seitdem mit über 1.300 Mitgliedern sowohl alle wissenschaftlichen und medizinischen Belange als auch die berufs- und standespolitischen Aspekte des Fachgebietes. Dabei ist MKG-Chirurgie das einzige Fachgebiet, das ausschließlich auf das gesamte Spektrum der Gesichtschirurgie einschließlich des Schädels und Kiefers spezialisiert ist. Anders als alle anderen Fachärzte hat der MKG-Chirurg eine umfassende Ausbildung sowohl in der Medizin als auch in der Zahnmedizin, hohe Kompetenz in der Knochen- und PlastischRekonstruktiven Chirurgie. So werden zum Beispiel aktuell über 50 % aller Zahnimplantate von MKG-Chirurgen gesetzt, denn inhaltlich hat sich gerade diese Verzahnung von allgemeinchirurgischen Verfahren und zahnärztlicher Chirurgie unter spezieller Kenntnis von Anatomie und Physiologie des Gesichtsschädels und der Mundhöhle sowie der Handhabung dentaler Werkstoffe als sehr effektiv erwiesen. Diese Spezialisierung setzt die erfolgreiche Behandlung von Unfallfolgen, Fehlbildungen, Tumorerkrankungen und aller Erkrankungen im Zusammenhang mit dem Zahn- und Kausystem und seinen komplexen Funktionen voraus. Im Gegensatz zum Facharzt für Plastische Chirurgie, dessen Ausbildung 6 Jahre dauert und den gesamten Körper umfasst, erwirbt der MKG-Chirurg seine Kompetenz durch eine 7jährige chirurgische Ausbildung nur für das Gesicht, im Bereich der Präventiven Diagnostik, zum Beispiel bei Tumor- oder Systemerkrankungen bietet die MKG-Chirurgie die Diagnostik und Therapie unabhängig von der Ausdehnung der Erkrankung aus einer Hand. Somit ist der MKG-Chirurg grundsätzlich bereits von seiner Ausbildung her der hoch qualifizierte und spezialisierte Ansprechpartner für alle Problemstellungen des Gesichts und der Mundhöhle, einschließlich der Zähne und des Kiefers.