Magnetism and Superconductivity Übung 10 SS2010 Universität Bonn Abgabetermin: Donnerstag, 08.07.2010, 1400 Bitte in den Kasten neben Raum 206 im HISKP einwerfen. Aufgabe 10.1: Kurzfragen (8 Punkte) (a) Durch welche zwei physikalischen Eigenschaften zeichnet sich ein Supraleiter aus? (b) Vergleiche das Verhalten von einem idealen Leiter (mit ρ = 0) mit einem tatsächlichen Supraleiter. Dazu wird ein Magnetfeld B angelegt, nachdem/bevor das Material unterhalb der Sprungtemperatur TC abgekühlt wurde. Skizziere das Verhalten der Materialien im Feld! Was passiert, wenn das Magnetfeld danach abgeschaltet wird? Zeichne auch dieses ein! Wodurch zeichnet einen Supraleiter aus? Wie wird dieser Effekt genannt? Idealer Leiter (ρ = 0) Supraleiter (ρ = 0 + X) erst T < TC dann B B ausgeschaltet: B ausgeschaltet: B ausgeschaltet: B ausgeschaltet: erst B dann T < TC (c) Was unterscheidet einen Typ-I-Supraleiter von einem Typ-II-Supraleiter? (d) Wie unterscheidet man einen sehr kleinen Widerstand ρ ≈ 0 mit einem verschwindenden Widerstand ρ ≡ 0? (e) Wie ist ein Flussquant definiert und für welchen Typ von Supraleitern ist es relevant? (f) Erläutere die Begriffe Londonsche Eindringtiefe λ, Streulänge ` und Kohärenzlänge δ0 ! (g) Durch welche physikalischen Eigenschaften des Systems wird die Londonsche Endringtiefe λ bestimmt? Aufgabe 10.2: Abschirmung in einem Typ-I-Supraleiter (3 Punkte) (a) Leite die Kontinuitätsgleichung für den elektrischen Strom her: Erhaltungssatz steckt hinter diesem Zusammenhang? ∂ρ ∂t + ∇ · j = 0. Welcher 2 ∂ (b) Leite, beginnend mit den Maxwellgleichungen, den Zusammenhang −∇×j = (∆−0 µ0 ∂t 2 )H her. (c) Kombiniere das Ergebnis von (b) mit der ersten London-Gleichung. Warum beschreibt das Ergebnis eine Abschirmung (screening) und wie funktioniert diese? Löse dazu die Differentialgleichung! Aufgabe 10.3: Nicht-idealer Typ-I-Supraleiter (6 Punkte) Wir betrachten wieder einen Typ-I-Supraleiter. Das Verhalten im Magnetfeld hängt stark von der Proben- und Feldgeometrie ab: (a) Ein supraleitender, unendlich lander Zylinder wie in der Skizze rechts verhält sich wie ein perfekter Diamagnet Hint = −M für Feldstärken kleiner als das kritische Feld H < HC . Zeichne die Magnetisierungskurve M (Bext ) und das im Supraleitende herrschende Feld Bint (Bext ) für diesen Fall. Was passiert bei der kritischen Feldstärke BC ? (b) Die Probengeometrie beeinflußt die Dichte der Magnetfeldlinien und somit auch die Stärke des Feldes. Dies wird durch den sogenannten Entmagnetisierungsfaktor ausgedrückt. Bei einer Kugel (siehe rechts) ist das effektive Feld am Äquator gegeben durch Hint = Hext − 13 M. Wann ist das Feld am Äquator überkritisch? Was passiert mit dem supraleitenden Zustand? Zeichne die Kurven M (Bext ) und Bint (Bext ) für diesen Fall! (c) Vergleiche das aus (b) geschlossene Verhalten eines Typ-I-Supraleiters mit dem Verhalten eines Typ-II-Supraleiters im Magnetfeld. Was ist anders? Aufgabe 10.4: Diamagnetische Levitation (3 Punkte) Das supraleitende Material YBa2 Cu3 O7 (mit Perovskit-Struktur) wird häufig für Anwendungen benutzt. Es hat eine Sprungtemperatur von TC = 93 K, kann also mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden. Die Dichte beträgt ρ = 6.3 g/cm3 . Im folgenden soll der zur Levitation eines Supraleiters notwendige Feldgradient bestimmt werden. Dazu folgere die Kraft aus der Energie eines Dipolmoments im magnetischen Feld. In einem homogen magnetisierten Material kann das magnetische Moment als µ = V M angenommen werden, wobei V das Probenvolumen beschreibt. Das Pellet (Durchmesser 26 mm, Höhe 10 mm) soll auf einem Selten-Erd-Magneten mit einer Feldstärke von B = 1 T schweben. Wie groß muss der Feldgradient sein?