Erklärung der islamischen Dachverbände auf der Deutschen Islam Konferenz am 13.Januar 2014 Vorgetragen von Erol Pürlü, Sprecher des Koordinierungsrats der Muslime Es gilt das gesprochene Wort Sehr geehrter Herr Minister, Sehr geehrte Frau Ministerin, Sehr geehrte Vertreter der Presse, Meine sehr geehrten Damen und Herren, Wir erleben schwierige Zeiten. In diesen schwierigen Zeiten müssen wir zusammenstehen, wie wir das heute tun. Mit “wir” meine ich alle Bürgerinnen und Bürger, welcher Religion wir auch immer angehören oder ethnischer Herkunft wir auch immer sind, ob staatliche Vertreter oder Vertreter von Religionsgemeinschaften oder auch Einzelpersonen; wir, für die der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wichtig ist. Mit aller Deutlichkeit haben Muslime und ihre Religionsgemeinschaften sei es in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern unmittelbar nach dem feigen Anschlag in Paris diesen menschenverachtenden Angriff auf das Schärfste verurteilt. Heute möchten wir Muslime in der Deutschen Islam Konferenz - hier spreche ich nicht nur im Namen des Koordinationsrates der Muslime, sondern auch im Namen der hier anwesenden weiteren islamischen Religionsgemeinschaften und Muslime – noch einmal die Gelegenheit ergreifen, den terroristischen Akt in Paris und auch andererorts zu verurteilen. Der Anschlag in Paris ist ein Anschlag auf unsere demokratischen Werte, auch ein Anschlag auf unsere islamischen Werte. Es ist eine abscheuliche Tat, die wir auf das Schärfste verurteilen. Unsere Trauer gilt den Opfern und ihren Hinterbliebenen. Keiner sollte nach einer Legitimierung des Terrors suchen, die gibt es nicht, weder im Islam noch in einer anderen Religion noch in einer anderen Weltanschauung, die Vernunft zu ihrem Maßstab macht. Terror hat eben keine Religion. Die islamische Lehre verdeutlicht in ihren authentischen Quellen wie Koran und Tradition des Propheten Muhammad (s) sehr deutlich, dass die Würde des Menschen, seine Freiheit und sein Leben einen äußerst hohen Wert haben. Menschen aus Taif, die den Propheten mit Blasphemie und Gewalt begegneten und ihn mit Steinen bewarfen, begegnete er mit Barmherzigkeit und Gebeten der Rechtleitung. Meine sehr verehrten Damen und Herren, Wir dürfen nicht zulassen, dass Radikale, Extremisten und Terroristen welcher Coulour auch immer, unsere Gesellschaft auseinanderdividieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Brücken des Dialogs und der Begegnung, die wir gemeinsam Jahrzehnte lang aufgebaut haben, zerstört werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Nachbarn unterschiedlicher religiöser und ethnischer Herkunft, die seit vierzig bis fünfzig Jahren miteinander leben, durch extremistische Polarisierungsbestrebungen zu Fremden werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Extremisten diese feigen Akt für Ihre kruden Interessen mißbrauchen. Daher stehen wir heute hier gemeinsam und erheben uns gegen Gewalt, Unrecht, und Terror und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ich möchte allen danken, die in diesen schwierigen Tagen zur Besonnenheit aufgerufen haben, die in aller Öffentlichkeit deutlich gemacht haben, dass das, was in Paris geschehen ist, die Untat von Verbrechern ist, die die Religion des Islam für ihre perfiden Zwecke missbrauchen. Es darf weder dem Islam noch den Muslimen angelastet werden. Eine Generalverdächtigung von Muslimen wäre ein Zubrot für radikale islamfeindliche Gruppierungen Daher ist Besonnenheit Gebot der Stunde. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.