Master „Wirtschaft und Gesellschaft“ WS 2015/16, 1. Semester 1 WS

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Master „Wirtschaft und Gesellschaft“ WS 2015/16, 1. Semester
WS 2015/2016 1. Semester
Theoretische Grundlagen zu „Industrialisierung und soziale Schichtung“
Gruppe A:
Ölschleger, Hans Dieter
Di., 14 (c.t.) - 16, Ü4 RPW 7 (Beginn 20.10.2015)
Gruppe B:
Distelrath, Günther
Mo., 16 (c.t.) – 18, Ü4 RPW 7 (Beginn 26.10.2015)
Regional Wirtschaft
Gruppe A: Die Rohstoffindustrie in Südostasien
Höing, Andrea
Mi, 16 (c.t.) – 18, HG, Übungsraum 4, VZ (Beginn: 28.10.2015)
In diesem Seminar werden wir uns mit der Entwicklung der Rohstoffindustrie beschäftigen.
Dazu betrachten wir die Entwicklung von einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft zu einer
neoliberalen Wirtschaftsordnung. Welche Chancen und welche Herausforderungen ergeben
sich z.B. aus industriellem Bergbau und großflächigen Plantagen. Wie verhalten sich wirtschaftliche Interessen zu sozialen Aspekten.
Strukturierung des Seminars:
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Zu Beginn werden wir die verschiedenen Formen der Rohstoffindustrie in Südostasien
erarbeiten. Welche Rolle spielen die verschiedenen Rohstoffe für die Haushälte
ausgewählter Länder?
Neben einem geschichtlichem Rückblick zur wirtschaftlichen Entwicklung der
Rohstoffindustrie, am Beispiel Indonesiens, sollen wirtschaftliche Grundkonzepte, z.B.
internationale Handelstheorien, behandelt werden.
Im Folgenden werden wir uns die Reichweite des Ressourcenhandels ansehen, dazu ist
es möglich, Beispiele sozialer Netzwerke hinter dem Handel zu erarbeiten.
Nachdem wir die Handelsnetzwerke und ihre Akteure erarbeitet haben, werden wir
uns mit den Konsequenzen der Rohstoffindustrie auf die lokale Bevölkerung vor Ort
beschäftigen. Wie geht die Industrie mit sozialer Verantwortung um?
Im Anschluss werden aktuelle “grüne” Wirtschaftsmechanismen betrachtet. Kann die
Entwicklung als Greenwashing bezeichnet werden, oder ist es eine Entwicklung zu
einer nachhaltigen, fairen und umweltfreundlichen Industrie?
Als Abschluss soll das ASEAN Freihandelsabkommen und potentielle Auswirkungen
auf die Bevölkerung verschiedener Regionen Asiens bearbeitet und diskutiert werden.
Ablauf: Von den Seminarteilnehmenden wird eine aktive regelmäßige Teilnahme und Vorbereitung einer ausgewählten Lektüre erwartet. Jeder Teilnehmende wird ein 30-minütiges Refe1
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rat halten, welches als Impuls zu weiteren Diskussionen und theoretischen Betrachtungen
dient. Partner- und Gruppenarbeiten sind u.a vorgesehen.
Prüfungsleistung:
Referat und eine schriftliche Ausarbeitung mit theoretischer Einordnung zu einem gewählten
Thema.
Gruppe B: Werbung und Konsum in Asien
Enzweiler, Kai
Di, 16 (c.t.) – 18, Ü 2, RPW 7 (Beginn: 20.10.2015)
Werbung als ein Feld asienwissenschaftlicher Forschung zu betrachten erlaubt es, Werbung in
unter-schiedlichen Ländern in ihren jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontexten
zu verstehen (s. Röschenthaler 2009).
In diesem Seminar soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie Werbung, die als Kommunikation von Waren und Dienstleistungen verstanden wird, das Verhältnis zwischen Personen und zwischen Personen und Dingen beeinflusst.
Vor diesem Hintergrund werden wir in diesem Seminar zum einen theoretische Texte
zum Themenfeld diskutieren und zum anderen am Beispiel der Werbung in unterschiedlichen
asiatischen Ländern lokalspezifische Besonderheiten sowie die Beeinflussung lokaler Werbung durch transnationale Trends analysieren.
Zu Beginn des Seminars beschäftigen wir uns mit der Vorbildfunktion der Werbung
und gehen der Frage nach, ob und wie Werbung den Wert von Dingen beeinflusst. Im Anschluss daran widmen wir uns dem Zusammenhang von Werbung, Status und Lebensstil und
behandeln die Bedeutung von Fiktionen und Gerüchten für den Wert von Marken.
Gruppe C: Sozialökologische Transformation in Südostasien
Kleinod, Michael
Di, 12 (c.t.) – 14, Ü 2 RPW 7 (Beginn: 20.10.2015)
Innerhalb Asiens sowie im Weltmaßstab gelten weite Teile Südostasiens bereits seit Jahrhunderten als Rohstofflieferanten. Wirtschaftliche Entwicklung und soziale Organisation hängen
daher meist direkt mit der Aneignung natürlicher Ressourcen zusammen. Derzeit bestimmen
kommerzieller Bergbau, Plantagenwirtschaft, Wasserkraftnutzung, Naturschutz oder illegaler
Handel mit bedrohten Arten die Ökologie dieser Region; teils widersprüchliche Interessen
prägen lokale Lebenswelten materiell wie symbolisch und unterwerfen diese so den Mechanismen der Akkumulation durch Aneignung. Die resultierende Trennung von Kapital und
Arbeit verläuft dabei oft unter Mithilfe der Leidtragenden dieses Prozesses.
Struktur
Das Seminar beleuchtet Industrialisierung und soziale Schichtung in der Region Südostasien
aus dem Blickwinkel der politischen Ökologie anhand ausgewählter Themen, jeweils auf Basis von Pflichtlektüre. Als Ausgangspunkt dienen das Konzept der „ursprünglichen Akkumu2
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lation“ und die Debatte um dessen Anwendbarkeit auf die südostasiatische Gegenwart (2.
Sitzung). In der Folge wird diese Gegenwart eingebettet in einen Überblick über die Geschichte der Rohstoffextraktion in der Region (3. und 4. Sitzung). Auf diese allgemeine theoretische und historische Einordnung folgt die Auseinandersetzung mit ausgewählten Verwertungszusammenhängen natürlicher Rohstoffe (5.-9. Sitzung) sowie mit charakteristischen
Modi und Effekten politisch-sozialer Regulation der Rohstoffaneignung (10.-14. Sitzung).
Zum Abschluss wird die eingangs gestellte Frage nach der Relevanz der Kategorie „ursprüngliche Akkumulation“ erneut aufgegriffen und diskutiert.
Ziele
Vorrangiges inhaltliches Ziel ist die Vermittlung von Kenntnissen über die Voraussetzungen,
Dynamiken und Effekte gegenwärtiger sozialökologischer Transformation in Südostasien.
Damit richtet sich der Blick nicht nur auf aktuelle Probleme sondern auch auf den Zusammenhang von Ressourcenpolitik und sozialer Ungleichheit. Die Studierenden werden mit der
betreffenden Literaturlage und konkreten Problemen vor Ort sowie mit den regionalen und
überregionalen sozioökonomischen Strukturen vertraut gemacht.
Darüber hinaus werden wissenschaftspraktische Fähigkeiten vermittelt und die Standards wissenschaftlichen Arbeitens eingeübt. Dabei wird auch die Fähigkeit vermittelt, eine eigenständige Position zu erarbeiten und im kritischen Diskurs zu behaupten. Das Seminar ist
partizipativ angelegt und lebt von aktiver Teilnahme.
Scheinrelevante Leistungen (in Abhängigkeit von der Prüfungsordnung):
- aktive Teilnahme: Gruppenarbeiten, Diskussionsleitung etc.
- 2 Kurzessays (2-5 Seiten, unbenotet): eigenständige Erörterung eines frei gewählten
Problems mit Bezug zum Gesamtthema
- Hausaufgaben (unbenotet): Lektüre, Vorarbeiten zur jeweils folgenden Sitzung
- Hausarbeit/Essay (benotet)
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Regional Gesellschaft
Gruppe A: Industrialisierung und soziale Schichtung in Indonesien
Duile, Timo
Mo, 18 (c.t.) – 20, (Beginn: 19.10.2015)
Im Seminar sollen die Themen Industrialisierung und soziale Schichtung vertiefend am Beispiel Indonesiens untersucht werden. Indonesien steht mit seiner exportorientiert Industriesektor (z.B. Textilindustrie), rasanten Wirtschafswachstum (nach der Asienkrise zwischen 3,8
und 6,3% jährlich) sowie großer (und steigender) ökonomischer Ungleichheit (der GINIIndex 2011 betrug 38.2 Indexpunkte) dabei in vielerlei Hinsicht paradigmatisch für viele Länder der Region.
Dieser Modulteil behandelt zunächst die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen,
in denen sowohl die Industrialisierung als auch die Arbeiter_innenbewegungen in Indonesien
entstehen konnten. Hier sollen Kenntnisse über die indonesische Wirtschaft(-sgeschichte)
ebenso vermittelt werden wie Kenntnisse über die aus dem politisch-ökonomischen
Bedungungen entstandene soziale Schichtung. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Industrialisierung in den wirtschaftlichen Zentren Indonesiens (vorwiegend also auf Java) und auf denen
sich dort im Zuge der Industrialisierung verschärfenden Widersprüche zwischen Lohnarbeit
und Kapital.
Um die geschichtlichen Hintergründe zu verstehen, werden wir uns im Seminar auch mit den
Massenmorden an Anhänger_innen und Sympatisant_innen der PKI beschäftigen. Diese „Ereignisse von 1965“, in deren Verlauf je nach Schätzungen zwischen einige Hunderttausend
bis zu 3 Millionen Menschen umgebracht wurden, prägen die politische Kultur des Landes
bis heute und haben somit massive Auswirkungen auf die Arbeiterbewegungen. Um uns mit
diesem Kapitel der Indonesischen Geschichte zu beschäftigen, werden wir einen Workshop
besuchen, der von der Abteilung für Südostasienwissenschaft und dem Asienhaus organisert
wird und am 24. und 25.10. in Bonn stattfindet. Seminarteilnehmer werden gebeten, sich spätestens(!) bis zum 20.10. auf der Homepage des Asienhaus für den Workshop anzumelden:
http://www.asienhaus.de/termin/veranstaltung/event/detail/2015/10/24/?tx_cal_controller[uid]
=194&cHash=1f761c642abae111f855c4a2b30bcab1
In der vorlesungsfreien Zeit soll dann eine ca. 2-3-wöchige Exkursion nach Indonesien stattfinden, wo wir bei Industriearbeitern leben und kleine Forschungen durchzuführen können.
Aufbauend auf der kleinen Forschung sowie der theoretischen Beschäftigung im Modul sollen
dann ein Artikel und/oder eine Präsentation entstehen.
Gruppe B: Aktuelle Ansätze der Stadtsoziologie und Stadtgeographie mit Schwerpunkt Türkei
Riedel, Lisanne
Mi, 14 (c.t.) – 16, Übungsraum 4 RPW 7
Städte gelten in den Sozialwissenschaften als Orte, die die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gegebenheiten einer Gesellschaft in besonderem Licht und in prägnanter Weise
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widerspiegeln. Darüber hinaus wächst der Anteil der Weltbevölkerung in urbanen Gegenden
stetig an. Laut dem „World Urbanization Prospect“ der Vereinten Nationen aus dem Jahr
2014 werden es um das Jahr 2050 höchstwahrscheinlich bereits 66 Prozent sein. Schon heute
beherbergt Asien 53 Prozent der urbanen Weltbevölkerung und 16 der 28 Megastädte weltweit.
Folglich ist es für die Asienwissenschaften von großer Wichtigkeit, sich mit der urbanen Gesellschaft, ihren Eigenheiten und Entwicklungen zu beschäftigen. Dieses Seminar will
sich dieser Aufgabe widmen und ein besonderes Augenmerk auf soziale Schichtung, soziale
Ungleichheit und Informalität mit Fokus auf Städte in der Türkei legen. Dabei werden den
Studierenden interdisziplinäre Kenntnisse und Methoden, insbesondere aus der Soziologie
und Humangeographie, vermittelt. Durch die Untersuchung von sozialer Schichtung, sozialen
Ungleichheiten und Informalität in Städten wird der Zusammenhang zwischen Stadt- und Gesellschaftsentwicklung thematisiert.
Gruppe C: Modernisierung des ländlichen Raumes in Südostasien
Hottenrott, Christine
Mo 14 (c.t.) – 16, Le6/2.015
Die Region Südostasien hat seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts große und grundlegende Veränderungen erfahren. Mit dem Begriff „Modernisierung“ wird in erster Linie die
städtische Entwicklung verbunden, jedoch sind ebenso die ländlichen Räume Ort umfangreicher Entwicklung und Veränderung. Neue Anbaumethoden und technischer Fortschritt veränderten die traditionelle Landwirtschaft grundlegend. Für die Entwicklung und Modernisierung
des ländlichen Raumes spielte der Ausbau der Infrastruktur eine große Rolle, da er die Ansiedlung von Industrie ermöglichte. Die Modernisierung des ländlichen Raumes hatte in allen
Ländern die Überwindung der Armut, Rückständigkeit und Isolation zum Ziel, sowie die Integration der ländlichen Gebiete in die nationalen Wirtschaftssysteme.
Dieses Modul thematisiert die wirtschaftliche Entwicklung Asiens und deren Auswirkungen auf die Gesellschaften der Region. Schwindende Ackerflächen, verbesserte Infrastruktur und höhere Mobilität, sowie neue Beschäftigungsmöglichkeiten sind Entwicklungen, die
große Auswirkungen auf die Landbevölkerung haben. Die Wechselwirkungen zwischen Politik und Wirtschaft sollen in Kontext mit gesellschaftlicher Entwicklung gesetzt werden.
Gruppe D: Tourismus und soziale Schichtung in Ostasien
Legeland, Marie Luise
Do 10 (c.t.) – 12, Lesesaal Japanologie, RPW 7
Die Tourismusbranche hat sich zu einer der umsatzstärksten Wirtschaftszweige der Welt entwickelt. Ihr Wachstum und stetiger Wandel stehen in enger Beziehung zur wirtschaftlichen
Konjunktur, aber auch zur Veränderung sozialer Strukturen in den verschiedenen Regionen
der Welt. Auch prägt sie vielfach das Sozialgefüge in Tourismusregionen. Das Thema Tourismus bietet somit eine gute Grundlage, um sich mit den komplexen Zusammenhängen zwi5
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schen Wirtschaft und Gesellschaft, zwischen „Industrialisierung“ und „sozialer Schichtung“ zu beschäftigen.
In diesem Seminar wird zunächst ein grundlegendes Verständnis von „Fremdenverkehr“ in seinen historischen und gegenwärtigen Dimensionen erarbeitet, bevor beispielhaft
individuelle Ausprägungen in unterschiedlichen Regionen Asiens genauer beleuchtet und einander gegenüber gestellt werden. Dabei stehen Aspekte der sozialen Schichtung stärker im
Fokus als wirtschaftliche Fragestellungen. Geplant ist eine Konzentration auf den Raum Ostasien, je nach Ausrichtung der Teilnehmer ist aber eine Erweiterung auf andere Regionen
Asiens möglich.
Untersucht werden sollen in diesem Seminar u.a. folgende Themen: Wie haben sich
Tourismus und Tourismusbranche in den verschiedenen Ländern (Ost)Asiens entwickelt?
Welche sozialen Schichten (können) reisen, und wie sieht dies in der historischen Perspektive
aus? Welche Reiseformen gibt es? Wie hängt Tourismus mit Urbanisierung und sonstigem
sozialen und wirtschaftlichen Wandel zusammen? Welche Tourismusressourcen gibt es in den
verschiedenen Ländern, und wie werden sie von wem genutzt? Welche Bedeutung haben Inlands- und Auslandstourismus, und was sind ihre jeweiligen Charakteristika? Welche wechselseitigen Einflüsse zwischen Nachfrage und Angebot sind zu beobachten? Welchen Einfluss
übt die touristische Erschließung auf soziale Strukturen und Schichten vor Ort aus? Was ist
eine „nachhaltige Tourismusentwicklung“, und welche Bedeutung hat sie für Tourismusdestinationen? Fördert Tourismus prekäre Beschäftigung? Was sind geschlechterspezifische Tourismusrollen? Welche Rolle spielen Macht, Kultur und Identität? In welcher Beziehung stehen
Zentrum und Peripherie, und welche Bedeutung hat der Tourismus für innerasiatische Beziehungen?
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