WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich Fischotter Ein Vortragsdossier des WWF Schweiz © Sanchez & Lope / WWF-Canon WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke Tel.: +41 (0)44 297 21 21 [email protected] www.pandaclub.ch Steckbrief Grösse: 60 bis 90 cm (mit Schwanz 100 bis 130 cm) Gewicht: 7 bis 12 kg Alter: kann 15 Jahre alt werden Nahrung: Fische, Frösche, Flusskrebse, Ratten, Mäuse, Wasservögel Lebensraum: Europa, Asien, Afrika Spezielles: Das Fell der Fischotter ist ein ganz besonderes. Es ist extrem dicht: Auf einem Quadratzentimeter wachsen 50 000 Haare. Zum Vergleich: Wir Menschen haben auf der gleichen Fläche nur etwa 120 Haare auf dem Kopf. Zerstörung des Lebensraums (früher wurden sie als Fischräuber gejagt) Der Fischotter war ab 1989 in der Schweiz ausgestorben. Doch seit einigen Jahren gibt es Zeichen, dass der Fischotter zurück ist. In den Kantonen Graubünden, Bern, Genf, Wallis und Tessin hat man Kotspuren oder Pfotenabdrücke gefunden. Manchmal sind die Fischotter auch in eine Fotooder Videofalle getappt. Bedrohung: Bestand: Lebensraum Fischotter leben entlang von Uferbereichen, an denen es viele Bäume, Gebüsche und Höhlen hat. Hier können sie sich verstecken und im Verborgenen auf Nahrungssuche gehen. Fischotter leben in Bächen, Flüssen, Seen und entlang von Meeresküsten. Fischotter können eigene Erdbauten graben. Sie benutzen aber auch alte Biberbauten oder Höhlen von Dachsen oder Füchsen, die sich in Ufernähe befinden. Das Revier eines männlichen Fischotters kann 2-40 Kilometer lang sein (Uferlänge). Die Grösse des Reviers ist vom Nahrungsangebot abhängig. Besonders wichtig ist dabei, dass Fischotter auch im Winter genügend Nahrung finden. © Andreas Krebs Nahrung Fischotter fressen vor allem Fische, aber auch Frösche, Flusskrebse, Ratten, Mäuse oder Wasservögel. Um zu überleben, braucht der Fischotter etwa ein Kilo Fleisch pro Tag. Der Fischotter sieht auch unter Wasser sehr gut. Nachts oder wenn das Wasser trüb ist, sucht er die Fische aber mit den Barthaaren: Sobald ein Fisch flieht, entstehen Wellen. Die spürt der Fischotter und weiss sofort, wo seine Beute ist. WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke © R.Isotti, A.Cambone - Homo Ambiens / WWF-Canon Zusammenleben Fischotter sind Einzelgänger, und jeder hat sein eigenes Revier. Nur für die Paarung bleiben Männchen und Weibchen eine Zeitlang zusammen. Das Fischotterweibchen kümmert sich alleine um die Jungen. © Sanchez & Lope / WWF-Canon Nachwuchs Nach einer Tragzeit von zwei Monaten kommen 2-4 blinde und sehr kleine Jungtiere zur Welt. Nach der Geburt wiegen sie etwa 100 Gramm, also gerade so viel wie eine Tafel Schokolade. Die Jungen trinken während 6 Monaten Muttermilch. Während ihrem ersten Lebensjahr lernen sie von der Mutter Jagen, Schwimmen und Tauchen. Nach einem Jahr müssen sie sich ein eigenes Revier suchen. © Wild Wonders of Europe /Widstrand / WWF Bedrohung Fischotter brauchen saubere Gewässer und Ufer, an denen sie sich verstecken können. Viele Bäche und Flüsse sind jedoch verbaut oder in Betonröhren gezwängt. An den Ufern können sich die Fischotter WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke Flüsse sind jedoch verbaut oder in Betonröhren gezwängt. An den Ufern können sich die Fischotter nirgendwo verstecken. © Sanchez & Lope / WWF-Canon Das macht der WWF Der WWF setzt sich für die Revitalisierung von Flüssen und Bächen ein. «Revitalisieren» bedeutet wörtlich, dass man das Gewässer wieder lebendig macht. Man befreit zum Beispiel einen Fluss, der in ein Betonbett gezwängt ist. Manchmal muss man den Beton mit einem Bagger entfernen, manchmal zerfällt er mit den Jahren von allein. Der Bach hat dann mehr Platz und bekommt sein Ufer aus Kies oder Sand zurück. Bald können hier Pflanzen wachsen. Steinbrocken, abgestorbenes Holz oder Wurzelstöcke sind ebenfalls nützlich für die Tiere. Mit der Zeit kehren sie zurück, denn nun finden sie Verstecke und Nahrung. © Andreas Krebs Das kannst du tun • Halte in deiner Schule einen Vortrag über den Fischotter, damit auch deine Kolleginnen und Kollegen etwas über diese interessanten Tiere lernen können. • Falls es in deiner Umgebung einen Bach oder Fluss hat, der in Beton eingezwängt ist, schreibe der Gemeinde einen Brief. WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke © Michel Roggo/roggo.ch WWF Schweiz 2016 © 1986 Panda Symbol WWF ® «WWF» ist eine vom WWF eingetragene Marke