Baumartensteckbrief www.holz-von-hier.de Weißdorn (Crataegus laevigata, Crataegus monogyna) Kurzportrait Der Weißdorn wächst als dorniger Strauch und erreicht nur selten baumartige Größen von bis zu 10 m. Er kann mehrere 100 Jahre alt werden, die maximalen Stammdurchmesser betragen im hohen Alter ca. 30 bis 40 cm. Der Stamm ist nicht selten spannrückig. Eine Borke entsteht am Grund alter Bäume und ist schuppig abblätternd. Junge Triebe sind kahl, glatt, graubraun und oft dornig endend. Die Winterknospen sind rund und nur 1 bis 1,5 mm groß. Die Blätter sind eiförmig, tief gebuchtet und wechselständig an den Zweigen angeordnet. Die weißen Blüten stehen in Doldenrispen und riechen leicht unangenehm (Trimethylamin). Die Blüten sind sehr nektarreich und werden von Bienen stark besucht. Die Früchte sind 2- bis 3-kernige (C. laevigata) bzw. 1-kernige (C. monogyna), rote, kugelige Früchtchen mit einer glänzenden Oberfläche. Das Fruchtfleisch ist weißlich und mehlig. Der Weißdorn ist ein Tiefwurzler. In Mitteleuropa gibt es natürlicherweise zwei Weißdorn-Arten: den Eingriffligen (Crataegus monogyna) und den Zweigriffligen (C. laevigata). Andere Arten stammen aus Nordamerika oder Asien. Der sog. Rotdorn ist eine rosa gefülltblütige Gartenversion des Zweigriffligen Weißdorns und wird nur vegetativ vermehrt.In Mitteleuropa gibt es natürlicherweise zwei Weißdorn-Arten: den Eingriffligen (Crataegus monogyna) und den Zweigriffligen (C. laevigata). Andere Arten stammen aus Nordamerika oder Asien. Der sog. Rotdorn ist eine rosa gefülltblütige Gartenversion des Zweigriffligen Weißdorns und wird nur vegetativ vermehrt. Standortpräferenzen Das Verbreitungsareal des Weißdorns erstreckt sich von Westeuropa bis nach Mittelskandinavien und ins Baltikum. Er kommt vom Tiefland bis in alpine Lagen von 1200 m Höhe vor. Der Weißdorn wächst typischerweise in lichten Eichen-, Buchen- und Kiefernwäldern, an Waldrändern, in Hecken, in aufgelassenen Wiesen und Weinbergen. In der Hartholzaue ist er ebenfalls anzutreffen. Der Weißdorn wächst in den ozeanisch geprägten Gebieten Europas, in den feuchten Mittelgebirgslagen und im Alpenraum. Er ist resistent gegen kurze Überflutungen. Er bevorzugt nährstoffreiche, humose, feuchte, basenreiche bis schwach saure Böden. Der Eingriffelige Weißdorn besitzt hinsichtlich der Temperaturgegensätze und Luftfeuchtigkeitsansprüche eine weitere Amplitude als der Zweigriffelige Weißdorn. Ansonsten sind sich beide Arten sehr ähnlich in ihren Ansprüchen. Waldbauliche Behandlung Der Weißdorn verträgt kräftigen Rückschnitt und ist daher als Heckengehölz und für den Waldrand sehr gut geeignet. Im Waldbau besitzt er keine Bedeutung, es sei denn als Pioniergehölz auf extremen Standorten (zu trocken, zu warm, zu steinig). Die Lichtbaumart festigt durch sein tiefes Wurzelwerk Schutthänge oder felsige Wuchsorte. Baumförmige Weißdornformen sind dann erzielbar, wenn man frühzeitig alle Seitenäste abschneitet und diese Pflege in der Jugend über mehrere Jahre wiederholt. Er braucht viel Licht von allen Seiten. Der Weißdorn besitzt teilweise hoch aufsteigenden Wurzelansätze, was waldbaulich kaum zu vermeiden ist. Der Weißdorn ist eine beliebte Heckenpflanze, um effektiv und auch im Winter Sonderkulturen dauerhaft vor Wildverbiss zu schützen. Der Weißdorn (wie auch alle Sorbus-Arten) ist Überträger des „Feuerbrandes“ bei Obst- bäumen, weswegen er in der Nähe von Intensiv-Obstkulturen nicht geduldet wird. Verwendung Die Früchte kann man zu Konfitüre und Kompott verarbeiten. Das rötlich-weiße, orangerote, manchmal auch fleischfarbene Holz ist kernlos und zeigt deutliche Jahresringe. Es ist hart und schwer. Beliebt bei Drechslern und Tischlern, sowie in der Kleinmöbelherstellung.