Die Wingertsbergwand - Wildermuth

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Lorenz Templin J1
Die Wingertsbergwand
Ein Musterbeispiel für das Rückschließen von exogenen Prozessen an der Erdoberfläche ist
die fast 60 Meter hohe Wingertsbergwand in der Nähe des Laacher Sees, welcher ein mit
Wasser gefülltes Maar in der Nähe von Mendig in der Eifel ist. Maar bedeutet, dass dort ein
Vulkan ausbrach, der eine Hohlform in der Landschaft zurücklies, die heute mit Wasser oder
Sedimenten aufgefüllt ist und von einem Wall aus herausgesprengten Nebengesteinen umgeben ist. Der Vulkan, der das Maar des Laacher Sees schuf, warf viele Pyroklasten in die Luft,
die in nächster Nähe absanken und sich verfestigten.
Die Wingertsbergwand ist somit ein geologischer Querschnitt in die verschiedenen Phasen
des Ausbruchs vor 12 900 Jahren vom Laacher See, weil bei genauer Betrachtung die einzelnen aufeinander gelagerten Schichten deutlich zu erkennen sind.
Lebewesen, die sich auf den Gesteins- und
angesiedelt haben
Sedimente, die sich nach den Phasen des Ausbruchs vom
Laacher See Vulkanabsetzten (v. A. Lehm, Erde, Sand)
In Rot
Lapilli (kleinere Gesteinsstücke), die länger als Bomben & Blöcke in der Luft blieben und höher geschleudert wurden, aber vor dem Großteil der Aschen auf
dem Boden ankamen.
In Grün
Blöcke und Bomben, die unmittelbar nachdem sie ausgeworfen waren auf den Boden der Umgebung des
Vulkans vom Laacher See niederfielen.
Alter der
In Blau
Aschen (siehe Lexikon), die sich nach der Eruption
aufgrund ihres geringen Gewichts lange in der Luft
halten konnten, und sich langsam absetzten.
Lorenz Templin J1
An dem Verlauf der Wingertsbergwand ist zu erkennen, wie der Ausbruch ungefähr ablief:
Den Beginn stellte eine vermutlich eher explosive Phase dar. Auch bei Hot Spots kann in
Ausnahmefällen explosiver Vulkanismus wie bei Subduktionszonen entstehen.
Entsteht durch einen Mantle Plume (auch Hot Spot genannt) eine Magmakammer im Gestein
der Lithosphäre, und diese wird von ihrer Magmazufuhr aus dem Erdinneren abgetrennt, so
kann durch Änderung von Temperatur und Druck des in der Magmakammer enthaltenen flüssigen Gestein, transformiert, also umgewandelt werden.
So können neue chemische Verbindungen entstehen, die explosiv sein können. Das wäre eine
Erklärung für die explosive Phase der Eruption des Laacher See Vulkans.
Womöglich wahrscheinlicher wäre aber die Erklärung, dass durch eine Verstopfung des vorhandenen Schlots Druck entstand, dem irgendwann die für die Verstopfung verantwortlichen
Gesteine nicht mehr standhalten konnten, und weggesprengt wurden.
So wurden zu Beginn der Eruption vermutlich große Gesteinsbrocken, also Bomben und Blöcke ausgeschleudert, die dann auch schnell wieder herunterfielen, und noch heute dort liegen,
wo der Vulkan sie hinwarf. Lapilli, also kleinere Gesteinsstücke wurden sowohl ebenfalls
unmittelbar zu Beginn des Ausbruchs ausgeworfen, als auch noch in der fortschreitenden
Phase der Eruption. Diese Gesteinsstück wurden aber aufgrund ihres geringeren Gewichts
höher geschleudert, und blieben länger in der Luft. Dieser Aspekt und die Tatsache, dass nach
dem Auswurf der größten Gesteine kleinere folgten, erklären die Anordnung des Gesteins im
Querschnitt, wo Lapilli über Blöcken und Bomben abgelagert wurden.
In den folgenden Tagen und sogar Wochen nach der Eruption setzte sich nach und nach noch
Asche, die in die Atmosphäre geschleudert worden war ab, und bildete die blaue Schicht auf
der Bildbeschreibung.
Die Wingertsbergwand heute:
Die bis zu 60 Meter hohe Wand
wurde beim Tagebau in dem Gebiet um Mendig freigelegt. Es wird
dort basaltisches Gestein als Rohstoff für den Hausbau und ähnliches abgebaut.
Die Wingertsbergwand ist Teil der
Deutschen Vulkanstraße, und daher mit Informationstafeln, Veranschaulichungen und Beispielen
gespickt.
Unser Ausflug bei strömendem Regen zur Wingertsbergwand
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