Exklusives Ballett-Event für die Mitglieder des Marketing Club

Werbung
Exklusives Ballett-Event für die Mitglieder des Marketing Club Düsseldorf
am Freitag, den 22.04.2016, Opernhaus Düsseldorf
„Blick hinter die Kulissen mit anschließendem Opernbesuch“ am
Freitag, den 22. April 2016 zu „b.27“
Paketpreis: EUR 60,00 pro TeilnehmerIn
Zu den Stücken in b.27:
Duo Concertant George Balanchine
Als stille Zuhörer stehen zwei Tänzer hinter einem Konzertflügel und lauschen der Violine
und dem Klavier, die den ersten Satz von Igor Strawinskys „Duo Concertant“ interpretieren.
Schließlich schreiten sie in die Mitte der Bühne, um dort eine Fülle raffiniertester
choreographischer Ideen zu zeigen, wie sie sich nur einer der ganz großen Meister der
Ballettkunst des 20. Jahrhunderts, George Balanchine, auszudenken vermochte. Nach dem
Willen Balanchines sollte der Zuschauer sich aber zunächst in die Klänge vertiefen und das
musikalische Vokabular des Komponisten erfassen. Er beließ deswegen den ersten Satz von
Strawinskys Musik bewusst ohne jede choreographische Zutat, platzierte die beiden Musiker
für das Publikum sichtbar auf der Bühne und erweiterte erst ab dem zweiten Satz den Dialog
der beiden Instrumente um zwei getanzte ebenbürtige Stimmen. Auf faszinierend präzise
Weise spiegelt Balanchine in ihnen das musikalische Geschehen im Tanz und verschmilzt
Klänge und Bewegungen zu einem neuen Kunstwerk. Nach seinem Beginn als
handlungsloser Dialog der künstlerischen Ausdrucksformen löst sich „Duo Concertant“
schließlich von der reinen Abstraktion und entpuppt sich durch raffinierten Einsatz von Licht,
Schatten und Bewegung am Ende als berührendes Kammerspiel über Liebe und Verlangen.
George Balanchine kreierte „Duo Concertant“ im Jahr 1972 für das New Yorker Strawinsky
Festival. Das Duo hatte Strawinsky, mit dem Balanchine eine langjährige Zusammenarbeit
verband, jedoch bereits 1932 komponiert. Es ging aus der Zusammenarbeit mit dem Geiger
Samuel Dushkin hervor und blieb das einzige Werk Strawinskys für Violine und Klavier. Wie
der Titel verrät, war es vom Komponisten als Violinkonzert konzipiert – allerdings ohne
Orchester. Es sollte auf einer bevorstehenden Europa- und USA-Tournee von Dushkin und
Strawinsky am Klavier gespielt werden, denn der Komponist fürchtete, die Orchester in
kleineren Städten mit seiner Tonsprache zu überfordern. Die Satzbezeichnungen –
Cantilène, Eclogue und Dithyrambe – beziehen sich auf die Lyrik der Antike. Das ist kein
Zufall, steht das Werk doch für den kompositorischen wie choreographischen Stil der
Neoklassik, der durch zwei Namen geprägt und zur Vollendung gebracht wurde: Igor
Strawinsky und George Balanchine.
Nach „Serenade“, „Episodes“, „Concerto Barocco“, „Agon“ und „The Four Temperaments“
befindet sich mit „Duo Concertant“ ein weiteres Werk George Balanchines im Repertoire des
Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg.
Variationen und Partiten (Uraufführung) Martin Schläpfer
Mit seiner „Kunst der Fuge“ stellte Martin Schläpfer 2002 sein erstes abendfüllendes Ballett
vor – kreiert zu einem Opus summum Johann Sebastian Bachs. Und es war dieses Werk,
das ihn in Bachs Welten in einer Weise eintauchen ließ, die ihn bis heute nicht mehr
losgelassen hat. Ein Jahr später entstand für ballettmainz „Partita Nr. 6“, an deren
musikalische Basis – Bachs Partita Nr. 6 e-Moll BWV 830 für Klavier solo – Martin Schläpfer
nun mit seiner neuen Choreographie „Variationen und Partiten“ für das Ballett am Rhein
anknüpft und zugleich andere Wege geht, ist es doch das Kreieren von Neuem, das direkte
Reagieren auf die aktuellen Tänzerpersönlichkeiten und Themen, die in der Luft liegen, die
ihn zurzeit sehr viel mehr interessieren als die Wiedereinstudierung bereits vorhandener
eigener Werke. Entsprechend hat er auch die musikalische Auswahl erweitert, Bachs Partita
eine Komposition von Ludwig van Beethoven gegenübergestellt und sich damit einen
weiteren „Giganten“ der Musikgeschichte in die Welt seines Stückes hinein geholt. „Wie
lange habe ich versucht, zu Musik Beethovens zu choreographieren – und immer musste ich
passen: zu groß, zu weit ist er – weit weg und doch nahe, kein Gott, sondern ein Mensch,
der keinen Gott braucht“, bekennt Martin Schläpfer. Die 12 Variationen C-Dur WoO 68, die
Beethoven über das Menuett „à la Vigano“ aus dem Ballett „Le nozze disturbate“ von Jakob
Haibel komponierte, wählte er als Kontrast zu Bachs Partita Nr. 6: „Bach reinigt, Beethoven
zeigt hin.“
Doch noch weitere Querverbindungen ziehen sich durch Martin Schläpfers Überlegungen zu
seinem neuen Stück, mit dem er sich im Rahmen des Ballettabends b.27 auch zwischen
zwei „Giganten“ des Tanzes stellt: George Balanchine auf der einen Seite, auf der anderen
Kurt Jooss, der mit seinem Totentanz „Der Grüne Tisch“ ein zentrales Werk des deutschen
Tanztheaters kreierte, das bis heute in der Tanzkunst ebenso nachhallt wie Balanchines
revolutionäre Neoklassik.
2
Als Partner am Klavier konnte Martin Schläpfer – nach „Drittes Klavierkonzert“ in b.10 sowie
„verwundert seyn – zu sehn“ in b.22 – erneut Denys Proshayev gewinnen, einen Pianisten,
von dessen Künstlertum und Gespür für den Tanz er zutiefst fasziniert ist. Seit dem Gewinn
des ARD-Wettbewerbs 2002 in München ist Denys Proshayev auf vielen großen
Konzertpodien der Welt zu Hause. Das breite Spektrum seines Repertoires zeigen
hochgelobte Einspielungen von Klavierwerken Jean-Philippe Rameaus, Robert Schumanns
und Alfred Schnittkes.
Der Grüne Tisch Kurt Jooss
An einem Grünen Tisch steigern sich zehn schwarz gekleidete Herren – Politiker,
Diplomaten, Spekulanten und andere Drahtzieher der Weltgeschichte – in immer heftigere
Diskussion. Auf dem Höhepunkt ziehen sie ihre Pistolen. Es fällt ein Schuss, Krieg bricht
aus, ein Totentanz beginnt: Frauen nehmen Abschied von ihren Männern; Soldaten fallen
auf dem Schlachtfeld und ein Schieber – Profiteur und Kriegsgewinnler – bereichert sich
noch an den Leichen; Frauen sind auf der Flucht und eine alte Mutter findet den Tod; eine
Partisanin tötet einen Soldaten und wird hingerichtet; Soldaten und Dirnen vergnügen sich in
einem Bordell, wo der Schieber ein junges Mädchen anbietet, doch auch dieses findet im
Tod seinen letzten Partner. In einem Marsch führt der Tod schließlich alle seine Opfer an
und holt auch noch den letzten Lebenden – den Fahnenträger – zu sich. Nur der Schieber
wird verstoßen. Im letzten Bild schließt sich der Kreis: Wieder diskutieren die Herren am
Grünen Tisch. Das Spiel beginnt von Neuem.
Mit seinem 1932 beim Concours de Chorégraphie des Archives Internationales de la Danse
in Paris mit dem 1. Preis ausgezeichneten Antikriegsstück „Der Grüne Tisch“ wurde Kurt
Jooss über Nacht weltberühmt. „Genauer ist auf der Tanzbühne nie gezeigt worden, dass
Krieg kein unabwendbares Schicksal ist, sondern jener Interessenkonflikt, in welchen die
Besitzenden die Habenichtse hineinziehen“, schrieb Jochen Schmidt. Bis heute lässt sich die
Faszinationskraft dieses Balletts nicht nur aus dem allzeit gültigen Aufruf zum Pazifismus
gegenüber den grausamen Machenschaften und dem Zynismus der Mächtigen erklären, der
in seinem sozialkritischen Realismus den Werken eines Otto Dix, George Grosz oder auch
Bertolt Brecht nahe steht. Vielmehr handelt es sich auch im Hinblick auf die
choreographische Komposition – eine Synthese von Mitteln des freien deutschen und des
klassisch-akademischen Tanzes – um ein äußerst bühnenwirksames Meisterwerk des
dramatischen Tanztheaters.
Kurt Jooss (1901–1979) gehörte zu den Initiatoren der Folkwangschule Essen, leitete die
dortige Tanzabteilung, gründete das Folkwang-Tanztheater-Studio und die Ballets Jooss. Auf
seine öffentliche Weigerung, sich von seinen jüdischen Mitarbeitern zu trennen, entschied er
sich 1934 zur Emigration nach England, aus der er erst 1949 zurückkehrte. Geschichten
über Macht, Tod, Liebe, Zerstörung und die Verführbarkeit des Menschen blieben
wiederkehrende Motive seines Schaffens.
3
http://operamrhein.de/de_DE/repertoire/b-27.1047790
Zeit
Ort
Was?
17.30 Uhr
1. Rang Foyer
Begrüßung der Teilnehmerinnen mit kurzer Rede,
Frau Stampler-Brown (wirtschaftl. Arbeiten, Budget,
Dimension, Arbeitsprozesse, „wie entsteht eine
Produktion“)
17.45 Uhr
1. Rang Foyer
Führungen durch das Haus,
evtl. 2 Gruppen
Ca. 18.45
Ecke im 2. Rang
rechts
Getränke und Fingerfood;
19.00 Uhr
(von oben) Mithören der Einführung in die Stücke
19.30 Uhr
Beginn Vorstellung „b.27“
Ca. 2 ½ Stunden, zwei Pausen
4
Herunterladen