Technische Universität Dortmund, Sommersemester 2008 Institut für Philosophie, C. Beisbart Kant, Kritik der reinen Vernunft Vorbereitungsfragen zum 24.6.2008 Textgrundlage: Analytik der Grundsätze, drittes Hauptstück Von dem Grunde [...]“ ” (Auszug), B-Auflage, B294–B315, Meiner-Ausgabe 337–377, nur rechte Seiten. Sie können auslassen: B304 oben/355.24 Das Denken ist die“ – B305 unten/359.11 ” bestimmen zu können.“ und B311 oben/369.26 Die Einteilung“ – B313 ” ” unten/373.22 beantwortet haben.“. ” Worterklärung: Mit Grundsätzen meint Kant hier die Grundsätze des reinen Verstandes, also die Axiomen der Anschauung“ , die Antizipationen der Wahrnehmung“, ” ” die Analogien der Erfahrung“ und die Postulate des reinen empirischen Denkens ” ” überhaupt“ (A161/B200/259, Hervorhebungen Kants getilgt). Die Grundsätze der ersten beiden Gruppen nennt Kant mathematisch, die der anderen beiden dynamisch (A161–2/B200–1/259). Die mathematischen Grundsätze sind für Kant konstitutive Prinzipien, während die dynamischen Grundsätze regulative Prinzipien seien (siehe dazu A180/B222–3/278). Fragen: 1. Zu Beginn der betrachteten Passage spricht Kant vom Land des reinen Verstandes und nennt dieses eine Insel. Deuten Sie dieses Bild! 2. Welche beiden Argumentationsziele setzt sich Kant für das dritte Hauptstück der Analytik der Grundsätze? Inwieweit löst Kant diese Ziele ein? 3. Erläutern Sie Kants Unterscheidung zwischen Phaenomena (Erscheinungen) und Noumena (Dingen an sich)! 4. Wie schränkt Kant den legitimen Gebrauch des reinen Verstandes ein? Erläutern Sie in diesem Zusammenhang den Begriff transzendentaler Gebrauch“. ” 5. Wie begründet Kant die Einschränkung, die er für den reinen Verstandesgebrauch formuliert (B298 oben/343.1 – B303/355.9)? 6. Nach Kant kann man dazu neigen, den Kategorien einen größeren Anwendungsbereich zuzuschreiben als den Gegenständen möglicher Erfahrung (B305/359). Woraus entsteht diese Neigung und warum ist sie nicht gerechtfertigt? 7. Erklären Sie Kants Unterscheidung von Noumena im positiven und negativen Sinn. Wozu braucht Kant diese Unterscheidung? Bitte beantworten Sie kurz die Fragen 1, 3, 4 und 5.