Geschichte 11. Klasse – 1. KA - SV DSL

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Geschichte 11. Klasse – 1. KA
Der Erste Weltkrieg
1. Ursachen
1.1. Deutsch-französischer Krieg (1870 – 1871)
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Auslöser des Kriegs: französische Einmischung in Fragen der spanischen Thronfolge
(Thronfolger Spaniens könnte ein Hohenzoller sein; Franzosen hatten davor Angst) und
die „Emser Depesche“)
Unter nationalistischer Empörung erklärte Napoleon III. Deutschland den Krieg
Deutschland gewann den Krieg (letzter Einigungskrieg); Proklamierung des Kaisers
Wilhelm I. im Schloss von Versailles (als Demütigung von den Franzosen empfunden)
Ergebnis: Friedensvertrag, Erbfeindschaft; Frankreich: 3. Republik; Deutschland:
Reichsgründung
1.2. Bündnissysteme zur Zeit Bismarcks (1879 – 1887)
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Ausgangslage: Deutsch-französischer Krieg; Gründung des Deutschen Kaiserreichs
(1.1.1871) →Entstehung einer neuen Großmacht (Ungleichgewicht)
Bismarck schloss Verträge, um die andere Größmachten zu beruhigen und gleichzeitig
Frankreich von Alliierten Deutschlands umgeben
Zweibund (Deutschland, Österreich-Ungarn):
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Geheimes Verteidigungsbündnis; militärische Hilfe im Fall
von Krieg gegen Russland
Dreibund (Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien)
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Geheimes Verteidigungsbündnis; gegenseitige Hilfe bei
einem Angriff von Großmächten
Dreikaiservertrag (Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland)
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Geheime Erneuerung des Dreikaiserabkommens (Beschluss einer engeren
Zusammenarbeit); Neutralitätsabkommen im Falle eines Krieges gegen einer vierten
Macht
Rücksicherungsvertrag (Deutschland, Russland)
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Geheimvertrag: Neutralität im Falle eines Krieges mit einer dritten Macht (gilt nicht
wenn eine der Mächten Frankreich oder Österreich-Ungarn ist)
Mittelmeer-Abkommen (Großbritannien, Italien, Österreich-Ungarn)
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Verpflichtung, das Osmanische Reich bei einem russischen Angriff zu verteidigen
POR DIANA X. F.
Gefahr des bismarckschen Bündnissystems: Bündniss waren geheim und manchmal
widersprüchlich; beim Balkan wird es problematisch
1.3. Bündnissysteme zur Zeit Wilhelms
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Ausgangslage: Entlassung Bismarcks (1890); Wilhelm II.
möchte selbst regieren
Ergebnisse in der Außenpolitik: Wilhelm II. war sehr
arrogant („Die Deutschen sind die Besten“) und es
irritierte die anderen Ländern; Wilhelm wollte keine
Bündnisse schließen, weil er dachte, dass Deutschland
keine brauchte; Imperialismus
Französisch-russisches Verteidigungsbündnis
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1890 → keine Verlängerung des Rücksicherungsvertrags zwischen Deutschland und
Russland
Verteidungungsbündnis im Falle von Krieg gegen Macht des Dreibundes
Entente Cordiale (England und Frankreich)
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1897 → keine Verlängerung des Mittelmeer-Abkommens
„herzliches Einvernehmen“ zwischen England und Frankreich. Wende im
Zusammenspiel der Kugeln
Triple Entente (England, Frankreich und Russland)
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Erweiterung der Entente Cordiale nachdem England und Russland sich über ihre
Besitzansprüche in Asien einigten
1.4. Krisen
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1900 – Boxeraufstand: Chinesische Kaiserreich hatte das Interesse der Großmächte
auf sich gezogen, gleichzeitig gewann der chinesische Geheimbund der „Boxer“, der
gegen die europäische Einflussnahme war, an Einfluss. Deutscher Gesandte in Peking
ermordet → Wilhelm II. forderte ein internationales Expeditionskorps unter
deutschem Befehl → machte eine Rede, die für große Verärgerung bei den anderen
Großmächten sorgte
1905 – Erste Marokko-Krise: Deutschland in dem von Frankreich besetzen Marokko
(Provokation), verkündete dort die Freiheit des Landes. Verfehlte den Ziel, Nordafrika
dem deutschen Einfluss zu öffnen. England stand auf Seite der Franzosen
1911 – Zweite Marokko-Krise: Unruhen brachen aus, Frankreich griff militärisch ein;
deutsches Kanonenboot nach Agadir geschickt um deutsche Interessen zu schützen →
D. wollte Frankreich an den Verhandlungstisch zwingen und seine Gebietsinteressen in
Afrika durchsetzen. England drohte Wilhelm II. mit Krieg und dieser gab auf
POR DIANA X. F.
2. Ausbruch und Verlauf
2.1. Pulverfass Balkan
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Krisen aus dem Balkan → ausgelöst durch Untergang des Osmanischen Reiches
Völker des Balkans sahen im Machtverfall der Türkei ihre Chance, unabhängige Staaten
zu bilden
Serbien → kämpfte für ein großserbisches Reich, in dem alle Serben vereint wären,
auch die Serben, die in Österreich-Ungarn lebten
Russland → sah sich als Fürsprecher der Völker auf dem Balkan und als
Interessenvertreter aller slawischen Völker, die es unter seiner Führung vereinen
wollte → unterstützte Serbien
Österreich-Ungarn fühlte sich von Russland bedroht, weil innerhalb der Grenzen des
Reiches zehn Völker lebten (Vielvölkerstaat); gleichzeitig wollte es sich auf dem Balkan
ausdehnen
1908 → ammektierte das bereits 1878 besetzte Bosnien-Herzegowina, gegen den
Widerstand der Serben; Russland protestierte auch dagegen
Deutschland stand hinter Österreich → Russland gab nach, weil Frankreich und
Großbritannien keine Interesse an einer Erweiterung des Konflikts hatten
2.2. Die Julikrise (1914)
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28. Juni 1914 → Attentat von Sarajewo → österreichischer Thronfolger Franz
Ferdinand und seine Frau von einer großserbischen Geheimorganisation ermordet
Österreich-Ungarn wollte dafür Serbien mit kriegerischen Mittel ausschalten →
Russland stand hinter Serbien; Österreich-Ungarn → wandte sich an Deutschland
5. Juli 1914 → Deutschland antwortet mit einem „Blankoscheck“ → Deutschland
sicherte Österreich-Ungarn Hilfe für einen Angriffsfall zu (Defensivbündnis →
Offensivbündnis)
Frankreich unterstützte Russland und Großbritannien machte deutlich, dass es sich im
Kriegsfalle auf die Seite Frankreichs und Russland stellen würde
23. Juli 1914 → Österreich-Ungarn stellte Serbien ein Ultimatum → Mörder sollte
bestraft werden → Serbien stimmte allen Bedingungen zu, nur eine Nebensache
lehnte es ab
28. Juli 1914 → Österreich-Ungarn erklärte Serbien den Krieg
29. Juli 1914 → (teilweise) Mobilmachung von russischen Truppen gegen ÖsterreichUngarn
30. Juli 1914 → Deutschland drängte Österreich-Ungarn zur Generalmobilmachung
31. Juli 1914 → Kaiser Wilhelm II. Empfand die russische Mobilmachung als Bedrohung
→ Ultimatum, diese zurückzunehmen; an Frankreich → Ultimatum, in einem deutschrussischen Konflikt neutral zu bleiben
1. August 1914 → Deutschland erklärte Russland den Krieg
3. August 1914 → Deitschland erklärte Frankreich den Krieg
4. August 1914 → Großbritannien trat in den Krieg ein (deut. Truppen in Belgien)
POR DIANA X. F.
2.3. Der Verlauf des Ersten Weltkriegs
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Menschen in Europa→ jubelten bei der Nachricht über den Ausbruch des Krieges
Viele empfanden den Krieg nach den vielen Krisen als eine Art Befreiung
Sie vetrauten ganz auf den Schlieffen-Plan → im Falle eines Zwei-Fronten-Krieges
zunächst alle Kräfte auf die Niederschlagung Frankreichs zu konzentrieren, weil man
dachte, dass die Generalmobilmachung Russlands mehrere Wochen dauern würden
und bis dahin sollte Frankreich bereits erobert sein (Blitzkrieg)
Zuerst funktionierte dieser Plan, aber an der Marne konnten die französische und
britische Armee in die deutsche Frontlinie eindringen
Im Westen: Vormarsch kam zum Stillstand → Schutzengräben (Stellungskrieg)
Einsetzung neuer Waffen, die Massensterben verursachten: Maschinengewehre,
Granaten, Flammenwerfer und Minen → Materialschlacht
Im Osten: nur eine Armee; russische Heer ging unerwartet rasch zum Angriff über und
drang in Ostpreußen ein → unter dem Kommando von Erich Ludendorff und Paul von
Hindenburg gelang esm due Russen Ende August bei Tannenberg zu schlagen
November 1914 → Großbritannien sperrte die Nordsee für deutsche Schiffe; Blockade
war Verhinderung der Gelangung von Kriegsmaterial und Rohstoffen nach Deutschland;
Rüstungsindustrie → Rohstoffe gingen aus
Auch die Versorgung mit Lebensmitteln verschlechterte sich; Essen wurde rationiert
1917 → Deutschland entschloss sich zum „uneingeschränkten U-Boot-Krieg“ → auch
Handels- und Passagierschiffe neutraler Staaten wurden angegriffen
Russische Zar dankte im selben Jahr ab → Lenin kam an die Macht und wollte den
Krieg schnell beenden
Friedensverhandlungen → Russland verlor über ein Vierteil seines Gebietes, drei
Viertel seiner Kohlgruben und wichtige Industriezentren an die Mittelmächte
USA → Stimmungsumschwung; amerikanische Regierung erklärte Deutschland den
Krieg; verstärkten somit die Westfront mit 2 Millionen Soldaten und gaben 33,5
Milliarden Dollar für Kriegszwecke aus
Nach der Durchbrechung der deutsche Linien durch die Truppen der Alliierten wurde
auch der Heeresleitung klar, dass die Situation aussichtslos war → verlangten von der
Regierung Waffenstillstandsverhandlungen
Waffenstillstandsverhandlungen → Grundlage war der 14-Punkte-Plan des
amerikanischen Präsidenten Wilson → Bedingungen für eine demokratische
Friedensordnung in Europa
Konkrete Forderungen: Abtretung Elsass-Lothringens an Frankreich; Ideen und
Vorschläge für Zukunft: Gründung des Völkerbundes und Abschaffung der
Geheimdiplomatie
Wilson wollte nicht, ein nichtdemokratisches Regime als Verhandlunspartner
akzeptieren; Deutschland → Reformen: Änderung der Verfassung, Prinz Max von
Baden als neuer Reichskanzler (parlamentarische Monarchie)
Jedoch → Matrosenaufstand zuerst, dann allgemeine revolutionäre Bewegung →
Kaiser floh
9. November → Republik ausgerufen; 2 Tage später→Waffenstillstand, Ende des 1. WK
POR DIANA X. F.
3. Der Versailler Vertrag
3.1. Niederlage und Revolution
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1916 → Stimmungsumschwung in der Bevölkerung; wilden Streiks in der
Rüstungsindustrie; Antikriegsstimmung durch die revolutionären Ereignisse in
Russland
Frühjahr 1918 → Heer und Marine von Auflösungserscheinungen ergriffen,
Befehlsverweigerungen, Disziplinverstöße und Desertationen
September 1918 → auch der Oberste Heeresleitung (OHL) klar, dass der 1.WK für
Deutschland verloren war; Ludendorff verkündete, dass die Weiterführung des Krieges
aussichtslos wäre, deutsche Truppen hatten antimonarchisches Denken
Ludendorff forderte die Aufnahme von Waffenstillstandsverhandlungen, aber fügte
hinzu, dass die Demokraten und Sozialisten die Schuld der Niederlage trugen (hatten
dem Herr den Dolch in den Rücken gestoßen, Dolchstoßlegende) → Ausrede für die
Gegnern der Republik
Oktober 1918 → neue Regierung, Reichskanzler Prinz Max von Baden → ihr gehörten
Vertreter der SPD, des Zentrums und der liberalen Fortschrittenpartei an
Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte brauchte der Reichskanzler das Vertrauen
des Reichstag, nicht das des Kaisers → parlamentarische Monarchie
November 1918 → Meuterei der Matrosen; 3. November → Ausbruch des Aufstands,
Ausgangspunkt der Revolution
Angesichts der zunehmenden Forderungen nach Abdankung des Kaisers → er floh
nach Spa und hatte so faktisch keine Macht mehr
Prinz Max von Baden verkündete den Rücktritt des Kaisers und des Kronprinzen und
ernannte Friedrich Ebert zum Reichskanzler
9. November 1918 → Republik ausgerufen (zweimal)
3.2. Die Bestimmungen des Versailler Vetrags (1919) und der Vertrag von Locarno
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In Deutschland wollte man den Vertrag nicht akzeptieren, aber es gab keine andere
Wahl (Drohungen von erneuten Kriegshandlungen)
Wirtschaftliche Best.
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Verlust der Handelsflotte
Reparationen in noch zu
berechnender Höhe
Wiederaufbau der zerstörten
Gebiete
Pensionen für Kriegsopfer
Demontagen
Territoriale Best.
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Verlust aller Kolonien
Eupen-Malmedy an Belgien
Elsass-Lothringen an
Frankreich
Memelland an Litauen
Saargebiet für 15 Jahre unter
Völkerbundverwaltung und
französischer Besatzung
Nordschleswig an Dänemark
Militärische Best./
Souveranitätseinschränkungen
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Kriegsschuldparagraph:
Deutschland hat alleinige Schuld
Entmilitarisierte Zone rechts des
Rheins
Verbot der allgemeinen
Wehrpflicht
Begrenzung des Heeres auf
100.000 Soldaten und 15.000
Marinesoldaten
Verbot aller schweren Waffen
Locarno 1925 → Vertrag von Frankreich, England, Belgien, Italien und Deutschland
Anerkennung des Vers. Vertrags; Deutschland in den Völkerbund aufgenommen
POR DIANA X. F.
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