Dokumentation + Kommunikation Menschen Wissen und Können ver

Werbung
Dokumentation + Kommunikation
gie
Sabine Prohaska
nennt
sich
.Prirnacy-Recency-Et-
fekt". Wegen ihm achten zum Beispiel
Marketingexperten
beim Verfassen von
Werbetexten
besonders auf deren Anfang und Ende. Auch in der Unternehmenspraxis lässt sich dieser Effekt nutzen indem
Führungskräfte
bei
Gesprächen mit Mitarbeitern
die wichtigsten Botschaften konsequent an den
Anfang und an den Schluss stellen. So
lässt sich das Gespräch zum Beispiel mit
einer Übersicht einleiten: "Ich möchte
mit Ihnen darüber reden, wie Sie ... "
Am Ende wird die Kernbotschaft
in einer Art Fazit noch einmal zusammengefasst: "Besonders wichtig ist erstens:
Zweitens: .. Drittens: ... tr
Dieser Effekt ist auch zum Beeinflussen
von Entscheidungen geeignet. Untersuchungen zeigen: Die Argumente,
die
am Anfang und Schluss genannt wer-
i
I
o
den, haben auf
größten Einfluss.
Entscheidungen
den
Cl
x
a:
:li
~ Die Worte Nein und
~ nicht vermeiden
Stellen Sie sich einmal vor, ein Ausbil-
Menschen Wissen und Können vermitteln - vor dieser schwierigen
Aufgabe stehen nicht nur Trainer
und Lehrer. Auch Führungskräfte
und Ausbilder müssen im Betriebsalltag oft Know-how weitergeben.
Die fünf Leitsätze der ANKER-Strategie helfen, Wissen nachhaltig zu
vermitteln.
•
•
ge sich etwas nicht merkt, ist selten mangelnde Intelligenz oder fehlendes Interesse
die Ursache. Meist liegt es an der Art der
Beginn und am Schluss gesagt wird,
bleibt am ehesten im Gedächtnis
haften.
Ihrem geistigen
Auge beispielsweise
folgendes
Bild: Sie sitzen in einem
Raum. Vor Ihnen liegt ein Blatt Papier.
Nein und nicht vermeiden.
Und
Diese Begriffe
hirn.
den anderen Tischen. Sie schreiben alle wie wild. Nur Ihr Blatt ist leer, und
ignoriert
Denn:
unser Ge-
verspricht
die ANKER-Methode.
Jeder der fünf Buchstaben steht dabei
für eine wichtige Regel, die es beim
Vermitteln von Wissen zu beachten gilt.
Sie lauten:
I'
,
..
34
die
Kollegen
an
die Prüfung
ist bald vorbei. Angstschweiß rinnt über Ihre Stirn und Ihre
Hände sind feucht.
•
Emotionen
hervorrufen
und Bilder
verwenden.
Denn: Gefühle regen
das Gehirn an.
Warum erfolgt
diese Reaktion? Das
menschliche Gehirn assoziiert Wörter
•
Relationen zum Wissen des Vis-a-vis
herstellen.
Denn: Infos, die ein
Worte "Baum" und "hüpfen"
zum Beispiel rufen konkrete Bilder in unserem
Mensch in Beziehung zu bereits vorhandenem Wissen setzen kann, verankern sich leichter.
Kopf hervor. Das Wort "nicht"
hingegen lässt kein Bild entstehen. Also wird
es von unserem Gehirn auch nicht unmittelbar verarbeitet. Häufig fällt es so-
Wissensvermittlung,
wenn Botschaften
nicht wie gewünscht ankommen.
Abhilfe
um Sie herum
Kurz halten. Denn: Das Kurzzeitgedächtnis, die Pforte zum Langzeitgedächtnis der Menschen, hat eine
begrenzte Kapazität.
unter beschleicht sie sogar der Gedanke:
"Der ist etwas schwer von Begriff." Doch
Vorsicht I Wenn ein Mitarbeiter oder Kolle-
der gibt Ihnen den Rat: "Denken Sie
nicht an die Klausur." Was geschiehU
Kaum hat er dies gesagt, entsteht vor
•
"Hoffentlich merkt sich der Müller das
endlich." Das denken Führungskräfte und
Ausbilder zuweilen, wenn sie einem Mitarbeiter oder Kollegen einen Sachverhalt
schon mehrfach erklärt haben. Und mit-
Anfang und Ende der "Unterweisung" mit den wichtigsten Informationen bestücken.
Denn: Was zu
mit Gegenständen
gar unter
und Tätigkeiten.
den Tisch.
Dann
Die
tun
oder
das Gegenteil
von
Wichtige Infos an den Anfang
und das Ende stellen
denken wir genau
dem Gesagten.
Die Informationen,
die wir zuerst oder
zuletzt hören, merken wir uns am ehesten. Diese Erkenntnis der Lernpsycholo-
Noch ein Beispiel: Ein Ausbilder will die
Einführung in ein EDV-Programm locker
gestalten. Also sagt er scherzhaft: "AI-
wissensmanagement
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Dokumentation + Kommunikation
les halb so wild, Sie brauchen hierfür ja
keine
Programmiersprache
lernen."
Dann können Sie fast sicher sein, dass in
Punkte entscheidend.
der Pause ein Auszubildender
vor dem
Ausbilder steht und sagt: .Jch hätte da
1. das Zugehörigkeitsgefühl.
Menschen lernen besser und leichter mit
mal eine Frage wegen der Programmiersprache."
Denn sein Gehirn hat das
Wort" keine" ignoriert. Im Gedächtnis
anderen. Besonders wichtig ist diese
Erkenntnis, wenn es um Verhaltensänderungen geht. Denn hierfür ge-
blieb nur die Information
miersprache lernen".
nügt nicht die Lektüre von Büchern.
Auch ein Ausprobieren
und Sammeln von Erfahrung ist wichtig -
Lernumgebung
"Program-
Will man bei einer Person etwas bewirken, sollte man folglich Nicht-Botschaf-
sind
vor
allem
zwei
in po-
zum Beispiel in Rollenspielen. Damit
Menschen in solchen Spielen über
ihren eigenen Schatten springen,
sitiven Bildern und "Drehbüchern",
die
Sie in den Köpfen Ihrer Zuhörer aktivieren möchten. Und lassen Sie das Uner-
müssen sie jedoch das Gefühl haben: Ich werde akzeptiert. Niemand
lacht gehässig über mich, wenn ich
wünschte
etwas falsch mache. Niemand denkt:
Was für ein Versager. Dieses Gefühl:
.fch gehöre dazu und bin akzep-
ten vermeiden
- und stattdessen
einfach weg.
Sich kurz fassen
tiert",
Gibt man Infos an eine Person weiter,
mer den Lernenden vermitteln.
das Gefühl von Wachstum Also das
Gefühl:
.Jch kann es, ... ", ..Ich
dann werden diese vom Gegenüber
zunächst im Kurzzeitgedächtnis
gespeichert. Und erst von dort gelangen sie
ins Langzeitgedächtnis.
Jedoch nur unter folgender Bedingung: Das Kurzzeitgedächtnis
überlastet.
wird zwischenzeitlich
nicht
Denn seine Speicherkapazi-
tät ist begrenzt.
Prasseln zu viele Infos
zugleich auf es ein, werden die älteren
Informationen
sozusagen gelöscht, um
2.
Namen, Zahlen oder Bedeutungszusammenhänge sein. Für die Praxis der Wissensvermittlung
bedeutet das: Packen
Sie nicht alles Wissenswerte
in eine
.Lerneinheit" . Beschränken Sie sich zunächst auf die wichtigsten Punkte. Was
weniger wichtig ist, kann man seinen
Mitarbeitern oder Kollegen auch später
noch mitteilen.
schaffe es, wenn ... " Eine Voraussetzung hierfür sind Aufgaben, welche
die Lernenden fordern, aber nicht
überfordern.
Denn jede gelöste
(Teil-)Aufgabe ist ein Erfolgserlebnis.
Und Erfolgserlebnisse lösen in uns
Glückshormone aus. Und diese motivieren uns wiederum
dazu,
nächsten Schritt zu wagen.
den
Wenn Führungskräfte
oder Kursleiter
die Aufgaben entsprechend gestalten,
können sie bei den Mitarbeitern
oder
Kollegen eine regelrechte Kettenreaktion auslösen. Es entsteht sozusagen ein
wissensmanagement
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das vorhandene
Know-how
und ein Über- sowie Unterfor-
dern vermeiden.
zudem möglich,
Auf diese Weise ist es
Verbindungen
herstel-
len zu den Themen, die die Lernenden
interessieren - zum Beispiel Mode, Autos oder Fußball. Dann kann man zum
Beispiel sagen: "Ein Arbeitsteam funktioniert ähnlich wie eine Fußballelf. Wenn
nur ein Spieler rennt und zehn gelangweilt herumstehen, gewinnt man kein
Spiel." So verpackt verankern sich Botschaften leichter .
Fazit:
Lernprozesse
lassen sich mit einer Bus-
route mit mehreren Stationen vergleichen. Führungskräfte
oder Ausbilder
fungierten als Busfahrer. Sie sollten also
wissen, an welchen Stationen die Lerner
stehen. Dann können sie diese dort abholen und mit ihrem Bus zum Ziel bringen. Denn Menschen haben nicht nur
eine unterschiedliche
Geschichte, sondern auch verschiedene
Interessen,
Kenntnisse und Erfahrungen. Also müssen sie an verschiedenen Busstationen
abgeholt werden.
Lerninhalte in Bilder und Geschichten
statt abstrakte Begriffe und Formulierungen zu verwenden. Denn erst Beispiele, Anekdoten und Bilder lassen die
Infos im Kopf des Gegenübers lebendig
werden und lösen in ihm Gefühle aus.
Deshalb verankern sie sich besser.
Relationen herstellen
an. Und wie wohl sich eine Person beim
Lernen fühlt, hängt vor allem von der
Lernatmosphäre
ab. Für eine positive
sich auf
aufbauen
Motivationskreislauf
aus" Lernen, Erfolg
haben, Glück empfinden
und wieder
Lernen", der im Idealfall süchtig macht.
Und noch ein Tipp: Verpacken Sie die
Emotionen wecken
und Bilder nutzen
Gefühle beeinflussen das Lernen. Untersuchungen zeigen: Vor allem positive
Gefühle regen das Gehirn zum Lernen
mein Gegenüber schon? Und Welche
Themen interessieren ihn 'I Dann lässt
müssen die Gruppenteilneh-
den neueren Platz zu machen.
Als Faustregel gilt: Das Kurzzeitgedächtnis kann nur sieben Informationen speichern. Dann ist seine Aufnahmekapazität erschöpft.
Das können
sieben
züchten, muss ein Gärtner aber wissen:
Wie ist der Boden beschaffen? Entsprechendes gilt für Wissensvermittler. Deshalb muss man vorab prüfen: Was weiß
Für das Vermitteln
von Wissen gilt wie
für den Gartenbau: Ein guter "Gärtner"
ist, wer aus dem Vorhandenen das Bestmögliche schafft. Um die schönsten
Blumen oder dicksten Kartoffeln
zu
Die Autorin:
Sabine Prohaska ist Inhaberin des
Trainings- und Beratungsunternehmens seminar
consult
prohaska,
Wien. Sie ist Autorin des Buchs "Erfolgreich im Training - Praxishandbuch".
[email protected]
-
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