Ramipril AbZ Tabletten - AbZ

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FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
Ramipril AbZ 5 mg Tabletten
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 2,5 mg Ramipril.
Ramipril AbZ 5 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 5 mg Ramipril.
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
Jede Tablette enthält 10 mg Ramipril.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
Gelbe, kapselförmige, nicht überzogene,
flache Tablette, Größe 10,0 × 5,0 mm, mit
einer Bruchkerbe auf einer Seite und den
Seitenwänden und mit einer Prägung „R2“.
Ramipril AbZ 5 mg Tabletten
Pinkfarbene, kapselförmige, nicht überzogene, flache Tablette, Größe 8,8 × 4,4 mm,
mit einer Bruchkerbe auf einer Seite und den
Seitenwänden und mit einer Prägung „R3“.
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
Weiße bis gebrochen weiße, kapselförmige,
nicht überzogene, flache Tablette, Größe
11,0 × 5,5 mm, mit einer Bruchkerbe auf
einer Seite und den Seitenwänden und mit
einer Prägung „R4“.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt
werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
– Behandlung der Hypertonie.
– Kardiovaskuläre Prävention: Senkung
der kardiovaskulären Morbidität und
Mortalität bei Patienten mit:
• manifester atherothrombotischer kardiovaskulärer Erkrankung (vorausgegangene koronare Herzerkrankung
oder zerebraler Insult oder periphere
arterielle Verschlusskrankheit) oder
• Diabetes und zusätzlich mindestens
einem kardiovaskulären Risikofaktor
(siehe Abschnitt 5.1).
April 2016
– Behandlung von Nierenerkrankungen:
• Beginnende glomeruläre diabetische
Nephropathie mit Mikroalbuminurie.
• Manifeste glomeruläre diabetische
Nephropathie mit Makroproteinurie
bei Patienten mit mindestens einem
kardiovaskulären Risikofaktor (siehe
Abschnitt 5.1).
• Manifeste glomeruläre nicht diabetische Nephropathie mit Makroproteinurie ≥ 3 g/Tag (siehe Abschnitt 5.1).
– Behandlung der symptomatischen Herzinsuffizienz.
– Sekundäre Prävention nach akutem
Myokardinfarkt: Reduktion der Mortalität
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ab der Akutphase eines Myokardinfarkts
bei Patienten mit klinischen Anzeichen
einer Herzinsuffizienz, wobei die Therapie
mehr als 48 Stunden nach dem akuten
Myokardinfarkt begonnen wird.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Mit Diuretika behandelte Patienten
Zu Beginn der Therapie mit Ramipril AbZ
kann es zu einer Hypotonie kommen; bei
Patienten unter Diuretika ist die Wahrscheinlichkeit höher. In diesem Fall ist Vorsicht geboten, da bei diesen Patienten ein
Flüssigkeits- und/oder Salzmangel bestehen kann.
Falls möglich, sollte das Diuretikum 2
bis 3 Tage vor Beginn der Therapie mit
Ramipril AbZ abgesetzt werden (siehe
Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit Hypertonie, bei denen
das Diuretikum nicht abgesetzt wird, ist
die Therapie mit Ramipril AbZ mit der
Dosis 1,25 mg zu beginnen. Nierenfunktion
und Serumkalium sind zu kontrollieren. Die
folgende Dosierung von Ramipril AbZ ist
entsprechend der Zielvorgabe des Blutdrucks einzustellen.
Hypertonie
Die Dosis wird entsprechend dem Patientenprofil (siehe Abschnitt 4.4) und den Blutdruckwerten individuell eingestellt.
Ramipril AbZ kann als Monotherapie oder
in Kombination mit anderen Antihypertensiva verabreicht werden (siehe Abschnitte
4.3, 4.4, 4.5 und 5.1).
Anfangsdosis
Die Behandlung mit Ramipril AbZ sollte
einschleichend begonnen werden. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg täglich.
Bei Patienten mit erhöhter Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems kann
es nach Einnahme der Anfangsdosis zu
einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen. Bei diesen Patienten wird eine Anfangsdosis von 1,25 mg empfohlen. Die Behandlung sollte unter medizinischer Überwachung eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.4).
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Die Dosis kann in Intervallen von 2 bis
4 Wochen verdoppelt werden, um die Zielvorgabe des Blutdrucks schrittweise zu
erreichen. Die zulässige Höchstdosis von
Ramipril AbZ beträgt 10 mg täglich. Die
Dosis wird üblicherweise 1-mal täglich eingenommen.
Kardiovaskuläre Prävention
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 2,5 mg
Ramipril AbZ 1-mal täglich.
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Die Dosis wird abhängig von der Verträglichkeit des Wirkstoffs schrittweise gesteigert. Empfohlen wird eine Dosisverdoppelung nach 1 bis 2 Behandlungswochen und
– nach weiteren 2 bis 3 Wochen – eine
Erhöhung auf die angestrebte Erhaltungsdosis von 10 mg Ramipril AbZ 1-mal täglich.
Siehe auch die Dosierung bei Patienten
unter Diuretika weiter oben.
Behandlung von Nierenerkrankungen
Patienten mit Diabetes und Mikroalbuminurie:
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt
1,25 mg Ramipril AbZ 1-mal täglich.
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Die Dosis wird abhängig von der Verträglichkeit des Wirkstoffs schrittweise gesteigert. Empfohlen wird eine Verdoppelung
der 1-mal täglich verabreichten Dosis auf
2,5 mg nach 2 Wochen und auf 5 mg nach
weiteren 2 Wochen.
Patienten mit Diabetes und zusätzlich
mindestens einem kardiovaskulären
Risikofaktor:
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt
2,5 mg Ramipril AbZ 1-mal täglich.
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Die Dosis wird abhängig von der Verträglichkeit des Wirkstoffs schrittweise gesteigert. Empfohlen wird eine Verdopplung der
Tagesdosis auf 5 mg Ramipril AbZ nach
1 bis 2 Wochen und dann auf 10 mg
Ramipril AbZ nach weiteren 2 bis 3 Wochen. Die angestrebte Tagesdosis beträgt
10 mg.
Patienten mit nicht diabetischer Nephropathie und einer Makroproteinurie
≥ 3 g/Tag:
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt
1,25 mg Ramipril AbZ 1-mal täglich.
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Die Dosis wird abhängig von der Verträglichkeit des Wirkstoffs schrittweise gesteigert. Empfohlen wird eine Verdoppelung
der 1-mal täglich verabreichten Dosis auf
2,5 mg nach 2 Wochen und auf 5 mg nach
weiteren 2 Wochen.
Symptomatische Herzinsuffizienz
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis für auf Diuretika eingestellte Patienten beträgt 1,25 mg
täglich.
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Ramipril AbZ sollte durch Verdoppelung
der Dosis alle ein bis 2 Wochen bis auf eine
Tageshöchstdosis von 10 mg eingestellt
werden. Es empfiehlt sich, die Dosis auf
2 Gaben täglich aufzuteilen.
Sekundäre Prävention nach akutem
Myokardinfarkt mit Herzinsuffizienz
Anfangsdosis
Die Anfangsdosis beträgt 2,5 mg 2-mal täglich und wird klinisch und hämodynamisch
stabilen Patienten 48 Stunden nach dem
Myokardinfarkt 3 Tage lang verabreicht. Wird
die Anfangsdosis von 2,5 mg nicht vertragen, so sollte 2 Tage lang eine Dosis von
1,25 mg 2-mal täglich verabreicht werden,
ehe die Dosis auf 2,5 mg und 5 mg 2-mal
täglich erhöht wird. Ist eine Dosissteigerung
auf 2,5 mg 2-mal täglich nicht möglich, muss
die Behandlung abgebrochen werden.
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FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
Siehe auch die Dosierung bei Patienten
unter Diuretika weiter oben.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Dosiseinstellung und Erhaltungsdosis
Die Tagesdosis wird anschließend durch
Verdoppelung der Dosis in Intervallen von
ein bis 3 Tagen bis zum Erreichen der angestrebten Erhaltungsdosis von 5 mg 2-mal
täglich gesteigert.
Die Erhaltungsdosis wird, wenn möglich, auf
2 Gaben pro Tag verteilt.
Ist eine Dosissteigerung auf 2,5 mg 2-mal
täglich nicht möglich, muss die Behandlung
abgebrochen werden. Die Erfahrung bei der
Behandlung von Patienten mit schwerer
Herzinsuffizienz (NYHA IV) unmittelbar nach
einem Myokardinfarkt ist begrenzt. Wenn
entschieden wird, solche Patienten zu behandeln, werden eine Anfangsdosis von
1,25 mg 1-mal täglich und besondere Vorsicht bei jeder Dosissteigerung empfohlen.
Es wird empfohlen, Ramipril AbZ täglich
zur selben Tageszeit einzunehmen.
Ramipril AbZ kann unabhängig von den
Mahlzeiten eingenommen werden, da die
Bioverfügbarkeit nicht durch Nahrungsaufnahme beeinflusst wird (siehe Abschnitt 5.2).
Ramipril AbZ muss mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Es darf nicht
zerkaut oder zerstoßen werden.
Besondere Patientengruppen
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Die Tagesdosis von Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte anhand der
Kreatinin- Clearance (siehe Abschnitt 5.2)
bestimmt werden.
– Bei einer Kreatinin-Clearance von
≥ 60 ml/min ist eine Anpassung der Anfangsdosis (2,5 mg/Tag) nicht erforderlich; die Tageshöchstdosis beträgt
10 mg.
– Bei einer Kreatinin-Clearance von
30 – 60 ml/min ist eine Anpassung der
Anfangsdosis (2,5 mg/Tag) nicht erforderlich; die Tageshöchstdosis beträgt
5 mg.
– Bei einer Kreatinin-Clearance von
10 – 30 ml/min beträgt die Anfangsdosis
1,25 mg/Tag; die Tageshöchstdosis
5 mg.
– Hypertensive Patienten unter Hämodialyse: Ramipril ist kaum dialysierbar; die
Anfangsdosis beträgt 1,25 mg/Tag; die
Tageshöchstdosis 5 mg. Das Arzneimittel sollte wenige Stunden nach Abschluss der Hämodialyse verabreicht
werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 5.2)
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion darf die Behandlung mit Ramipril
AbZ nur unter strenger medizinischer Überwachung eingeleitet werden, die Tageshöchstdosis beträgt 2,5 mg Ramipril AbZ.
Ältere Patienten
Insbesondere bei sehr alten und gebrechlichen Patienten sollte die Anfangsdosis
niedriger sein und die anschließende Dosiseinstellung allmählicher vorgenommen werden, da die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen höher ist. Es sollte eine niedrigere
Anfangsdosis von 1,25 mg Ramipril erwogen werden.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ramipril
wurden bei Kindern noch nicht nachgewiesen. Die gegenwärtig verfügbaren Daten für
Ramipril werden in den Abschnitten 4.8, 5.1,
5.2 und 5.3 beschrieben. Es können aber
keine spezifischen Dosierungsempfehlungen gegeben werden.
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4.3 Gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff,
einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder andere ACEHemmer (ACE = Angiotensin Converting
Enzyme).
– Angioneurotisches Ödem in der Vorgeschichte (hereditär, idiopathisch oder früheres Angioödem aufgrund der Einnahme von ACE-Hemmern oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (AIIRAs)).
– Extrakorporale Behandlungen, bei denen
es zu einem Kontakt zwischen Blut und
negativ geladenen Oberflächen kommt
(siehe Abschnitt 4.5).
– Signifikante beidseitige Nierenarterienstenose oder Nierenarterienstenose bei
nur einer funktionsfähigen Niere.
– Zweites und drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6).
– Ramipril darf nicht bei hypotensiven oder
hämodynamisch instabilen Patienten
angewendet werden.
– Die gleichzeitige Anwendung von
Ramipril AbZ mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes
mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m2)
kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und
5.1).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Patientengruppen
Schwangerschaft: Eine Behandlung mit
ACE-Hemmern wie Ramipril oder Angiotensin-II-Antagonisten (AIIRAs) sollte nicht
während einer Schwangerschaft begonnen
werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf
eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil
für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine
Fortführung der Behandlung mit ACEHemmern/AIIRAs ist zwingend erforderlich.
Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist
die Behandlung mit ACE-Hemmern/AIIRAs
unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).
• Patienten mit hohem Hypotonierisiko
– Patienten mit erhöhter Aktivität des
Renin-Angiotensin-AldosteronSystems
Bei Patienten mit erhöhter Aktivität des
Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems besteht das Risiko eines plötzlichen ausgeprägten Blutdruckabfalls und einer Verschlechterung der Nierenfunktion aufgrund
der ACE-Hemmung. Dies gilt insbesondere,
wenn ein ACE-Hemmer zum ersten Mal oder
erstmals gleichzeitig mit einem Diuretikum
verabreicht wird oder bei der ersten Dosissteigerung.
Eine signifikante Aktivierung des ReninAngiotensin-Aldosteron-Systems, die eine
ärztliche Überwachung mit Kontrolle des
Blutdrucks erfordert, ist z. B. bei folgenden
Patienten zu erwarten:
– Patienten mit schwerer Hypertonie
– Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz
– Patienten mit hämodynamisch relevanter linksventrikulärer Ein- oder
Ausflussbehinderung (z. B. Aortenoder Mitralklappenstenose)
– Patienten mit einseitiger Nierenarterienstenose und einer zweiten funktionsfähigen Niere
– Patienten mit manifestem oder latentem Flüssigkeits- oder Salzmangel (einschließlich Patienten unter Diuretika)
– Patienten mit Leberzirrhose und/oder
Aszites
– Patienten, bei denen ein größerer
operativer Eingriff durchgeführt wird
oder während einer Anästhesie mit
Arzneimitteln, die eine Hypotonie verursachen können
Vor Beginn der Behandlung ist es generell empfehlenswert, eine Dehydratation,
Hypovolämie oder einen Salzmangel auszugleichen (bei Patienten mit Herzinsuffizienz
sind diese Maßnahmen jedoch sorgfältig
gegenüber dem Risiko einer Volumenüberlastung abzuwägen).
– Transiente oder persistierende Herz-
insuffizienz nach Myokardinfarkt
– Patienten mit dem Risiko einer Myo-
kard- oder Zerebralischämie bei
akuter Hypotonie
In der Anfangsphase der Behandlung
muss der Patient sorgfältig ärztlich
überwacht werden.
• Ältere Patienten
Siehe Abschnitt 4.2.
Duale Blockade des Renin-AngiotensinAldosteron-Systems (RAAS)
Es gibt Belege dafür, dass die gleichzeitige
Anwendung von ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren
das Risiko für Hypotonie, Hyperkaliämie
und eine Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten Nierenversagens)
erhöht. Eine duale Blockade des RAAS
durch die gleichzeitige Anwendung von
ACE-Hemmern, Angiotensin-II-RezeptorAntagonisten oder Aliskiren wird deshalb
nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.5 und
5.1).
Wenn die Therapie mit einer dualen Blockade als absolut notwendig erachtet wird,
sollte dies nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter Durchführung engmaschiger
Kontrollen von Nierenfunktion, Elektrolytwerten und Blutdruck erfolgen.
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten sollten bei Patienten mit
diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig
angewendet werden.
Operationen
Es wird empfohlen, die Behandlung mit
ACE-Hemmern wie Ramipril möglichst einen
Tag vor einer Operation abzubrechen.
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FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
Kontrolle der Nierenfunktion
Die Nierenfunktion sollte vor und während
der Behandlung überwacht und eine Dosisanpassung insbesondere in den ersten Behandlungswochen entsprechend vorgenommen werden. Patienten mit eingeschränkter
Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2) bedürfen
einer besonders engmaschigen Kontrolle.
Insbesondere bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz oder nach Nierentransplantation besteht das Risiko einer
Einschränkung der Nierenfunktion.
Angioneurotische Ödeme
Bei Patienten unter ACE-Hemmern, einschließlich Ramipril, wurde das Auftreten
von angioneurotischen Ödemen berichtet
(siehe Abschnitt 4.8). Dieses Risiko kann
bei Patienten, die gleichzeitig mit mTOR(mammalian target of rapamycin-) Inhibitoren (z. B. Temsirolimus, Everolimus, Sirolimus) oder Vildagliptin behandelt werden,
erhöht sein.
Bei Auftreten eines angioneurotischen
Ödems ist die Behandlung mit Ramipril
AbZ abzubrechen.
Es ist sofort eine Notfallbehandlung einzuleiten. Der Patient ist mindestens 12 bis
24 Stunden zu beobachten und erst nach
vollständigem Rückgang der Symptome zu
entlassen.
Bei Patienten unter ACE-Hemmern, wie
Ramipril AbZ, wurde über intestinale angioneurotische Ödeme berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Diese Patienten litten unter Abdominalschmerzen (mit oder ohne Übelkeit
oder Erbrechen).
Anaphylaktische Reaktionen während
einer Hyposensibilisierung
Unter ACE-Hemmung erhöhen sich die
Wahrscheinlichkeit und der Schweregrad
von anaphylaktischen und anaphylaktoiden
Reaktionen auf Insektengift und andere
Allergene. Vor einer Hyposensibilisierung
sollte ein vorübergehendes Absetzen von
Ramipril AbZ erwogen werden.
Hyperkaliämie
Bei einigen Patienten unter ACE-Hemmern,
wie Ramipril AbZ, wurde das Auftreten
einer Hyperkaliämie beobachtet. Zu Patienten, bei denen das Risiko einer Hyperkaliämie besteht, gehören Patienten mit Niereninsuffizienz, Ältere (> 70 Jahre), nicht
oder unzureichend behandelte Diabetiker
oder Patienten, die Kaliumsalze, Kaliumsparende Diuretika und andere Wirkstoffe,
die das Serumkalium erhöhen, anwenden,
oder Patienten mit Dehydratation, akuter
kardialer Dekompensation oder metabolischer Azidose. Wenn eine gleichzeitige Einnahme der oben genannten Substanzen angebracht ist, ist eine regelmäßige Kontrolle
des Serumkaliums notwendig (siehe Abschnitt 4.5).
April 2016
Neutropenie/Agranulozytose
Neutropenie/Agranulozytose sowie Thrombozytopenie und Anämie wurden selten
beobachtet, auch über Knochenmarkdepression wurde berichtet. Zur Erkennung
einer möglichen Leukopenie wird eine Kontrolle der Leukozytenwerte empfohlen. Eine
häufigere Überwachung ist ratsam in der
Anfangsphase der Behandlung sowie bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei Patienten mit gleichzeitig bestehen008261-21484
der Kollagenose (z. B. Lupus erythematodes
oder Sklerodermie) und allen Patienten, die
gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln behandelt werden, die Veränderungen des
Blutbildes verursachen können (siehe Abschnitte 4.5 and 4.8).
Ethnische Unterschiede
ACE-Hemmer verursachen bei Patienten mit
schwarzer Hautfarbe häufiger angioneurotische Ödeme als bei Patienten mit nicht
schwarzer Hautfarbe.
Wie bei anderen ACE-Hemmern ist es möglich, dass Ramipril bei schwarzen Patienten
weniger effektiv zur Blutdrucksenkung beiträgt als bei nicht schwarzen Patienten,
möglicherweise aufgrund der höheren Prävalenz einer Hypertonie mit niedrigem ReninSpiegel bei Hypertonikern mit schwarzer
Hautfarbe.
Husten
Über Husten wurde unter der Therapie mit
ACE-Hemmern berichtet. Typischerweise ist
der Husten nicht produktiv, persistierend
und klingt nach Beendigung der Therapie
ab. Durch ACE-Hemmer induzierter Husten
sollte in der Differentialdiagnose des Hustens berücksichtigt werden.
Die Tabletten enthalten Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären
Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten
Ramipril AbZ nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Kontraindizierte Kombinationen
Extrakorporale Behandlungen, bei denen es
zu einem Kontakt zwischen Blut und negativ
geladenen Oberflächen kommt, wie Hämodialyse oder Hämofiltration mit bestimmten
High-Flux-Membranen (z. B. PolyacrylnitrilMembranen) und LDL-Apherese mit Dextransulfat aufgrund eines erhöhten Risikos
schwerer anaphylaktoider Reaktionen (siehe
Abschnitt 4.3). Wenn eine solche Behandlung erforderlich ist, sollte die Verwendung
einer anderen Dialysemembran oder eine
andere Antihypertensiva-Klasse erwogen
werden.
Kombinationen, die besondere Vorsicht
erfordern
Kaliumsalze, Heparin, Kalium-sparende
Diuretika und andere Wirkstoffe, die das
Serumkalium erhöhen (wie Angiotensin-II-Antagonisten, Tacrolimus, Ciclosporin): Es kann zum Auftreten einer Hyperkaliämie kommen. Daher muss das Serumkalium engmaschig überwacht werden.
Daten aus klinischen Studien haben gezeigt, dass eine duale Blockade des ReninAngiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS)
durch gleichzeitige Anwendung von ACEHemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren im Vergleich zur Anwendung einer einzelnen Substanz, die auf
das RAAS wirkt, mit einer höheren Rate an
unerwünschten Ereignissen wie Hypotonie,
Hyperkaliämie und einer Abnahme der Nierenfunktion (einschließlich eines akuten
Nierenversagens) einher geht (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1).
Antihypertensiva (z. B. Diuretika) und
andere blutdrucksenkende Wirkstoffe
(z. B. Nitrate, trizyklische Antidepressiva,
Anästhetika, akute Alkoholaufnahme,
Baclofen, Alfuzosin, Doxazosin, Prazosin,
Tamsulosin, Terazosin):
Mögliche Verstärkung des Risikos eines
Blutdruckabfalls (siehe Abschnitt 4.2 über
Diuretika).
Vasopressorische Sympathomimetika
und andere Wirkstoffe (z. B. Isoproterenol, Dobutamin, Dopamin, Epinephrin),
die die antihypertensive Wirkung von
Ramipril AbZ schwächen können:
Eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks
ist empfehlenswert.
Allopurinol, Immunsuppressiva, Kortikosteroide, Procainamid, Zytostatika und
andere Substanzen, die das Blutbild verändern können:
Erhöhte Wahrscheinlichkeit hämatologischer Reaktionen (siehe Abschnitt 4.4).
Lithiumsalze:
ACE-Hemmer können die Lithium-Ausscheidung herabsetzen, so dass die toxische
Wirkung von Lithium zunehmen kann. Es
ist eine regelmäßige Kontrolle des LithiumSerumspiegels erforderlich.
Antidiabetika, einschließlich Insulin:
Es kann zu einer Hypoglykämie kommen.
Eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist empfehlenswert.
Nicht-steroidale Antiphlogistika
Acetylsalicylsäure:
und
Eine Verminderung der antihypertensiven
Wirkung von Ramipril AbZ ist zu erwarten.
Außerdem kann die gleichzeitige Behandlung mit ACE-Hemmern und NSAIDs das
Risiko einer Nierenfunktionsstörung und
eines Anstiegs des Serumkaliumspiegels
erhöhen.
Trimethoprim in einer fest dosierten
Kombination mit Sulfamethoxazol (CoTrimoxazol):
Bei Patienten, die ACE-Hemmer und Trimethoprim in einer festen Kombination mit
Sulfametoxazol (Co-Trimoxazol) einnahmen,
wurde eine erhöhte Inzidenz von Hyperkaliämie beobachtet.
mTOR-Inhibitoren oder DPP (Dipeptidylpeptidase)-4-Inhibitoren:
Bei Patienten, die Begleitmedikamente wie
mTOR-Inhibitoren (z. B. Temsirolimus, Everolimus, Sirolimus) oder Vildagliptin einnehmen, besteht ein erhöhtes Risiko für Angioödeme. Bei Therapiebeginn ist Vorsicht
angebracht (siehe Abschnitt 4.4).
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit
Schwangerschaft
Ramipril AbZ wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4) und ist im zweiten und
dritten Schwangerschaftstrimester kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen
Risikos nach Anwendung von ACE-Hem3
FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
mern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen
werden. Sofern ein Fortsetzen der ACEHemmer-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen,
schwanger zu werden, auf eine alternative
antihypertensive Therapie mit geeignetem
Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt
werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden und, wenn
erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.
Es ist bekannt, dass eine Therapie mit
ACE-Hemmern während des zweiten und
dritten Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte
(Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie)
hat (siehe Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem zweiten
Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und
des Schädels empfohlen. Neugeborene,
deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen
haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie, Oligurie und Hyperkaliämie untersucht werden (siehe Abschnitte 4.3 und
4.4).
Stillzeit
Da ungenügende Erkenntnisse zur Anwendung von Ramipril in der Stillzeit vorliegen,
wird Ramipril AbZ nicht empfohlen. Eine
alternative antihypertensive Therapie mit
einem besser geeigneten Sicherheitsprofil
bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere wenn Neugeborene oder
Frühgeborene gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Einige Nebenwirkungen (z. B. Symptome
eines niedrigen Blutdrucks, wie Schwindel)
können die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten einschränken und
stellen somit in Situationen, in denen diese
Fähigkeiten von besonderer Bedeutung
sind (z. B. Führen eines Fahrzeugs oder
Bedienen von Maschinen), ein Risiko dar.
Dies gilt insbesondere zu Beginn der Behandlung oder bei einem Wechsel des
Präparats. Das Führen eines Fahrzeugs
oder Bedienen von Maschinen ist mehrere
Stunden nach der ersten Dosis oder nachfolgenden Dosiserhöhungen nicht ratsam.
4.8 Nebenwirkungen
Im Sicherheitsprofil von Ramipril sind anhaltender trockener Husten und Reaktionen
aufgrund eines Blutdruckabfalls genannt.
Zu schweren Nebenwirkungen gehören angioneurotische Ödeme, Hyperkaliämie, Nieren- oder Leberschädigung, Pankreatitis,
schwere Hautreaktionen und Neutropenie/
Agranulozytose.
Häufig
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Gelegentlich
Selten
Eosinophilie
Rückgang der Leukozytenzahl (einschließlich Neutropenie oder Agranulozytose) oder der Erythrozytenzahl, verringerte Hämoglobinwerte, Rückgang der
Thrombozytenzahl
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde
gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis
< 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100),
selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr
selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden
die Nebenwirkungen nach abnehmendem
Schweregrad angegeben.
Siehe Tabelle
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit von Ramipril wurde bei
325 Kindern und Jugendlichen im Alter von
2 bis 16 Jahren in zwei klinischen Studien
untersucht. Während die Art und der Schweregrad der Nebenwirkungen ähnlich wie bei
Erwachsenen sind, ist die Häufigkeit der
folgenden Nebenwirkungen bei Kindern
höher:
• Tachykardie, Nasenverstopfung und
Rhinitis: „häufig“ (d. h. ≥ 1/100, < 1/10)
bei Kindern und Jugendlichen und
„gelegentlich“ (d. h. ≥ 1/1.000, < 1/100)
bei Erwachsenen.
• Konjunktivitis: „häufig“ (d. h. ≥ 1/100,
< 1/10) bei Kindern und Jugendlichen
und „selten“ (d. h. ≥ 1/10.000, < 1/1.000)
bei Erwachsenen.
Sehr selten
Nicht bekannt
Knochenmarkdepression,
Panzytopenie,
hämolytische
Anämie
Erkrankungen des
Immunsystems
Anaphylaktische oder
anaphylaktoide Reaktionen, Anstieg antinukleärer Antikörper
Endokrine Erkrankungen
Syndrom der inadäquaten antidiuretischen Hormonsekretion (SIADH)
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Anstieg des Serum- Anorexie, Appetitkaliums
losigkeit
Psychiatrische Erkrankungen
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen,
Schwindel
Abfall des Serumnatriums
Depressive Verstim- Verwirrtheit
mungen, Angst,
Nervosität, Unruhe,
Schlafstörungen,
einschl. Somnolenz
Aufmerksamkeitsstörungen
Vertigo, ParästheTremor, Gleichgesien, Verlust des Ge- wichtsstörungen
schmackssinns, Geschmacksstörungen
Zerebrale Ischämie,
einschl. ischämischer
Schlaganfall und
transitorischer ischämischer Attacken,
Beeinträchtigung der
psychomotorischen
Fähigkeiten, Gefühl
des Brennens, Geruchsstörungen
Fortsetzung Tabelle auf Seite 5
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FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
Fortsetzung Tabelle
Häufig
Augenerkrankungen
Gelegentlich
Selten
Sehstörungen,
einschließlich verschwommenes
Sehen
Konjunktivitis
Erkrankungen des Ohrs und
des Labyrinths
Nicht bekannt
Hörstörungen,
Tinnitus
Herzerkrankungen
Gefäßerkrankungen
Sehr selten
Myokardischämie,
einschl. Angina pectoris oder Myokardinfarkt, Tachykardie,
Arrhythmie, Palpitationen, periphere
Ödeme
Hypotonie, orthostatischer Blutdruckabfall, Synkope
Flush
Gefäßstenose,
Hypoperfusion,
Vaskulitis
Raynaud-Syndrom
Bronchospasmus,
Erkrankungen der Atemwege, Trockener Reizhusten, Bronchitis, einschl. Verschlechdes Brustraums und
Sinusitis, Dyspnoe terung eines Asthma
Mediastinums
bronchiale, Schwellungen der Nasenschleimhaut
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Entzündungen des
Magen-Darm-Traktes, Verdauungsstörungen,
Bauchschmerzen,
Dyspepsie,
Durchfall, Übelkeit,
Erbrechen
April 2016
Leber- und Gallenerkrankungen
Pankreatitis (in Aus- Glossitis
nahmefällen mit Todesfolge), Anstieg
der Pankreasenzyme, angioneurotische Ödeme des
Dünndarms,
Schmerzen im Oberbauch einschl. Gastritis, Obstipation,
Mundtrockenheit
Stomatitis aphtosa
Erhöhung von Leber- Cholestatische Gelbenzymen und/oder sucht, Leberzellschäkonjugiertem Biliru- den
bin
Akutes Leberversagen, cholestatische
oder zytolytische Hepatitis (in Ausnahmefällen mit Todesfolge)
Toxische epidermale
Nekrolyse, StevensJohnson-Syndrom,
Erythema multiforme,
Pemphigus, Verschlimmerung einer
Psoriasis, psoriasiforme Dermatitis, pemphigoides oder lichenoides Exanthem
oder Enanthem,
Alopezie
Erkrankungen der Haut und
des Unterhautzellgewebes
Exanthem,
insbesondere
makulopapulös
Angioneurotische
Exfoliative Dermatitis, Photosensibilität
Ödeme; in Ausnah- Urtikaria, Onycholyse
mefällen kann die
Atemwegsobstruktion aufgrund der
Angioödeme tödlich
sein, Pruritus, Hyperhidrose
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Muskelkrämpfe,
Myalgie
Arthralgie
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege
Nierenfunktionsstörungen, einschl. akutes Nierenversagen,
gesteigerte Diurese,
Verschlechterung
einer vorbestehenden Proteinurie, Anstieg von Serumharnstoff, Anstieg
von Serumkreatinin
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Vorübergehende
erektile Impotenz,
verminderte Libido
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
008261-21484
Brustschmerzen,
Müdigkeit
Fieber
Gynäkomastie
Asthenie
5
FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
• Tremor und Urtikaria: „gelegentlich“ (d. h.
≥ 1/1.000, < 1/100) bei Kindern und Jugendlichen und „selten“ (d. h. ≥ 1/10.000,
< 1/1.000) bei Erwachsenen.
Das Gesamtsicherheitsprofil von Ramipril
bei Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich nicht signifikant vom Sicherheitsprofil bei Erwachsenen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von
Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden
Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, KurtGeorg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Zu den Symptomen einer Überdosierung
von ACE-Hemmern gehören übermäßige
Dilatation peripherer Gefäße (mit ausgeprägter Hypotonie, Schock), Bradykardie, Elektrolytstörungen und Nierenversagen.
Der Patient muss engmaschig überwacht
werden. Die Therapie ist symptomatisch
und unterstützend. Zu hilfreichen Maßnahmen gehören eine primäre Detoxifikation
(Magenspülung, Gabe eines Adsorptionsmittels) und Maßnahmen zur Wiederherstellung des hämodynamischen Gleichgewichts, wie die Gabe von alpha1-adrenergen
Agonisten oder Angiotensin II (Angiotensinamid). Ramiprilat, der aktive Metabolit von
Ramipril ist kaum dialysierbar.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
ACE-Hemmer, rein
ATC-Code: C09AA05
Wirkmechanismus
Ramiprilat, der aktive Metabolit des Prodrugs Ramipril, hemmt das Enzym Dipeptidylcarboxypeptidase I (auch als Angiotensin
Converting Enzyme oder Kininase II bekannt). Dieses Enzym katalysiert in Plasma
und Gewebe die Umwandlung von Angiotensin I in die vasokonstriktorisch wirkende
Substanz Angiotensin II und den Abbau des
Vasodilatators Bradykinin. Eine verminderte
Bildung von Angiotensin II und die Hemmung des Bradykinin-Abbaus führen zu
einer Vasodilatation.
Da Angiotensin II auch die Freisetzung von
Aldosteron stimuliert, verursacht Ramiprilat
eine Verminderung der Aldosteron-Sekretion. Im Durchschnitt sprachen Hypertoniker
mit schwarzer Hautfarbe (afrokaribische Patienten), generell eine hypertensive Population mit niedriger Renin-Aktivität, geringer auf
eine Monotherapie mit ACE-Hemmern an als
Patienten mit nicht schwarzer Hautfarbe.
Pharmakodynamische Wirkungen
Antihypertensive Eigenschaften:
Die Gabe von Ramipril bewirkt eine deutliche Verringerung des peripheren arteriellen
6
Die HOPE-Studie: die wichtigsten Ergebnisse
Ramipril
Placebo
%
%
Alle Patienten
n = 4.645 n = 4.652
Im primären Endpunkt
zusammengefasste Ereignisse
14,0
17,8
p-Wert
Relatives Risiko
(Konfidenzintervall
95 %)
0,78 (0,70 – 0,86)
< 0,001
Myokardinfarkt
9,9
12,3
0,80 (0,70 – 0,90)
< 0,001
Kardiovaskulär bedingter Tod
6,1
8,1
0,74 (0,64 – 0,87)
< 0,001
Zerebraler Insult
3,4
4,9
0,68 (0,56 – 0,84)
< 0,001
Tod beliebiger Ursache
10,4
12,2
0,84 (0,75 – 0,95)
0,005
Revaskularisierung
16,0
18,3
0,85 (0,77 – 0,94)
0,002
Krankenhausaufenthalt wegen
instabiler Angina
12,1
12,3
0,98 (0,87 – 1,10)
NS
Krankenhausaufenthalt wegen
Herzinsuffizienz
3,2
3,5
0,88 (0,70 – 1,10)
0,25
Diabetes-bedingte Komplikationen
6,4
7,6
0,84 (0,72 – 0,98)
0,03
Sekundäre Endpunkte
Widerstands. In der Regel kommt es zu
keinen wesentlichen Veränderungen des
renalen Plasmaflusses und der glomerulären Filtrationsrate. Die Gabe von Ramipril
führt bei Patienten mit Hypertonie zu einer
Senkung des Blutdrucks im Liegen und im
Stehen, ohne dass die Herzfrequenz kompensatorisch ansteigt.
Bei den meisten Patienten zeigt sich der
Beginn der antihypertensiven Wirkung einer
Einzeldosis ca. 1 bis 2 Stunden nach oraler
Gabe. Die maximale Wirkung einer Einzeldosis wird gewöhnlich 3 bis 6 Stunden nach
oraler Gabe erreicht. Die blutdrucksenkende
Wirkung einer Einzeldosis hält normalerweise 24 Stunden an.
Die maximale blutdrucksenkende Wirkung
einer kontinuierlichen Behandlung mit Ramipril wird in der Regel nach 3 bis 4 Wochen
erreicht. Es wurde belegt, dass die antihypertensive Wirkung über eine 2-jährige
Langzeittherapie erhalten bleibt.
Plötzliches Absetzen von Ramipril führt zu
keinem schnellen, übermäßigen Blutdruckanstieg (Rebound).
Herzinsuffizienz:
Ramipril ist neben der herkömmlichen Diuretika-Therapie und optionalen Herzglykosiden nachweislich bei Patienten mit Herzinsuffizienz des funktionalen Schweregrads
II-IV der NYHA-Klassifikation wirksam. Der
Wirkstoff hat eine positive Wirkung auf die
kardiale Hämodynamik (Abnahme des linksund rechtsventrikulären Füllungsdrucks, Verringerung des Gesamtwiderstands peripherer Gefäße, Zunahme des Herzminutenvolumens und Verbesserung des Herzindexes).
Ramipril verminderte auch die neuroendokrine Aktivierung.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Kardiovaskuläre Prävention/Nephroprotektion:
Bei einer placebokontrollierten Präventionsstudie (der HOPE-Studie) erhielten mehr als
9.200 Patienten Ramipril zusätzlich zur Standardtherapie. Eingeschlossen in die Studie
wurden Patienten mit einem erhöhten Risiko
einer kardiovaskulären Erkrankung nach
entweder atherothrombotischer kardiovas-
kulärer Erkrankung (vorausgegangene koronare Herzerkrankung oder zerebraler Insult
oder periphere arterielle Verschlusskrankheit) oder Diabetes mellitus und zusätzlich
mindestens einem Risikofaktor (manifeste
Mikroalbuminurie, Hypertonie, erhöhter Gesamtcholesterinspiegel, niedriger HDL-Cholesterinspiegel oder Rauchen).
Die Studie belegt, dass Ramipril die Inzidenz
von Myokardinfarkt, kardiovaskulär bedingtem Tod und zerebralem Insult alleine und
zusammengefasst (im primären Endpunkt
zusammengefasste Ereignisse) signifikant
senkt.
Siehe Tabelle
In der MICRO-HOPE-Studie, einer genau
abgegrenzten Substudie der HOPE-Studie,
wurde die Wirkung der zusätzlichen Gabe
von 10 mg Ramipril zur bestehenden medizinischen Behandlung im Vergleich zu Placebo bei 3.577 normotonen oder hypertensiven Patienten mit einem Mindestalter von
55 Jahren (keine obere Altersbegrenzung)
und mit in der Mehrzahl Diabetes mellitus
Typ 2 (und zusätzlich mindestens einem
weiteren kardiovaskulären Risikofaktor) untersucht.
Die primäre Analyse ergab, dass 117 (6,5 %)
der Teilnehmer unter Ramipril und 149 (8,4 %)
unter Placebo eine manifeste Nephropathie
entwickelten, was einem RRR (Relative
Risikoreduktion) von 24 % entsprach; Konfidenzintervall (KI): 95 % [3 – 40], p = 0,027.
In der REIN-Studie, einer multizentrischen,
randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Parallelgruppenstudie, wurde
die Wirkung einer Ramipril-Behandlung auf
die Geschwindigkeit der GFR-Abnahme bei
352 normotonen oder hypertensiven Patienten (Alter: 18 – 70 Jahre) beurteilt, die aufgrund einer chronischen nicht diabetischen
Nephropathie an leichter (d. h. mittlere Proteinausscheidung im Harn > 1 und < 3 g/
24 h) oder schwerer Proteinurie (≥ 3 g/24 h)
litten. Beide Subpopulationen wurden prospektiv stratifiziert.
Die Hauptanalyse der Patienten mit besonders schwerer Proteinurie (vorzeitige Beendigung dieses Stratums aufgrund des posi008261-21484
FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
tiven Ergebnisses der Ramipril-Gruppe) ergab eine geringere mittlere Geschwindigkeit
der GFR-Abnahme pro Monat unter Ramipril
als unter Placebo; – 0,54 (0,66) verglichen
mit – 0,88 (1,03) ml/min/Monat, p = 0,038.
Der Unterschied zwischen den Gruppen
betrug somit 0,34 [0,03 – 0,65] pro Monat
und etwa 4 ml/min/Jahr; 23,1 % der Patienten in der Ramipril-Gruppe erreichten
den zusammengefassten sekundären Endpunkt, die Verdoppelung des Ausgangswerts
des Serumkreatininspiegels und/oder terminale Niereninsuffizienz (erforderliche Dialyse oder Nierentransplantation), in der
Placebogruppe waren es 45,5 % (p = 0,02).
In zwei großen randomisierten, kontrollierten
Studien („ONTARGET” [ONgoing Telmisartan Alone and in combination with Ramipril
Global Endpoint Trial] und „VA NEPHRON-D”
[The Veterans Affairs Nephropathy in Diabetes]) wurde die gleichzeitige Anwendung
eines ACE-Hemmers mit einem Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten untersucht.
Die „ONTARGET“–Studie wurde bei Patienten mit einer kardiovaskulären oder einer
zerebrovaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte oder mit Diabetes mellitus Typ 2
mit nachgewiesenen Endorganschäden
durchgeführt. Die „VA NEPHRON-D“-Studie
wurde bei Patienten mit Diabetes mellitus
Typ 2 und diabetischer Nephropathie durchgeführt.
Diese Studien zeigten keinen signifikanten
vorteilhaften Effekt auf renale und/oder
kardiovaskuläre Endpunkte und Mortalität,
während ein höheres Risiko für Hyperkaliämie, akute Nierenschädigung und/oder
Hypotonie im Vergleich zur Monotherapie
beobachtet wurde. Aufgrund vergleichbarer
pharmakodynamischer Eigenschaften sind
diese Ergebnisse auch auf andere ACEHemmer und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten übertragbar.
Aus diesem Grund sollten ACE-Hemmer
und Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten
bei Patienten mit diabetischer Nephropathie nicht gleichzeitig angewendet werden.
In der „ALTITUDE“-Studie (Aliskiren Trial in
Type 2 Diabetes Using Cardiovascular and
Renal Disease Endpoints) wurde untersucht,
ob die Anwendung von Aliskiren zusätzlich
zu einer Standardtherapie mit einem ACEHemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie chronischer Nierenerkrankung und/oder kardiovaskulärer Erkrankung einen Zusatznutzen hat. Die Studie
wurde wegen eines erhöhten Risikos unerwünschter Ereignisse vorzeitig beendet.
Sowohl kardiovaskuläre Todesfälle als auch
Schlaganfälle traten in der Aliskiren-Gruppe
numerisch häufiger auf als in der PlaceboGruppe, ebenso unerwünschte Ereignisse
und besondere schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (Hyperkaliämie, Hypotonie, Nierenfunktionsstörung).
April 2016
Sekundäre Prävention nach akutem
Myokardinfarkt:
Die AIRE-Studie umfasste mehr als
2.000 Patienten mit transienten/persistierenden klinischen Anzeichen einer Herzinsuffizienz nach manifestem Myokardinfarkt.
Die Behandlung mit Ramipril begann 3 bis
10 Tage nach dem akuten Myokardinfarkt.
Die Studie ergab, dass die Mortalität in
008261-21484
der Nachbeobachtungsphase von durchschnittlich 15 Monaten bei Patienten unter
Ramipril 16,9 %, bei Patienten unter Placebo
hingegen 22,6 % betrug. Dies stellt einen
absoluten Rückgang der Mortalität von 5,7 %
dar und eine Minderung des relativen Risikos
von 27 % (KI: 95 % [11 – 40 %]).
Kinder und Jugendliche
In einer randomisierten, doppelblinden,
placebokontrollierten klinischen Studie mit
244 pädiatrischen Patienten mit Hypertonie
(73 % primäre Hypertonie) im Alter von
6 – 16 Jahren erhielten die Patienten eine
niedrige, mittlere oder hohe Ramipril-Dosis
um Ramiprilat-Plasmakonzentrationen zu erreichen, die dem Dosisbereich für Erwachsene von 1,25 mg, 5 mg und 20 mg auf Basis des Körpergewichts entsprachen. Nach
4 Wochen war Ramipril unwirksam bezüglich des Endpunktes systolische Blutdrucksenkung, senkte aber den diastolischen
Blutdruck in der höchsten Dosis. Sowohl
mittlere als auch hohe Ramipril-Dosen
senkten signifikant den systolischen und
diastolischen Blutdruck bei Kindern mit
gesicherter Hypertonie.
Dieser Effekt wurde nicht in einer 4-wöchigen, randomisierten, doppelblinden Dosiseskalationsstudie mit Absetzversuch bei
218 pädiatrischen Patienten im Alter von
6 – 16 Jahren (75 % primäre Hypertonie)
beobachtet, in der sowohl der systolische
als auch der diastolische Blutdruck einen
mäßigen Reboundeffekt zeigte, jedoch
keine statistisch signifikante Rückkehr zum
Ausgangswert. Dies galt für alle drei geprüften Dosierungen (niedrige Dosis
[0,625 mg – 2,5 mg],
mittlere
Dosis
[2,5 mg – 10 mg]
oder
hohe
Dosis
[5 mg – 20 mg] Ramipril basierend auf
dem Körpergewicht). Ramipril hatte keine
lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung bei den
untersuchten Kindern und Jugendlichen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetik und Metabolisierung
Resorption:
Ramipril wird nach oraler Anwendung
schnell aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert: Maximale Ramipril-Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 1 Stunde
erzielt. Unter Berücksichtigung der Recovery im Urin beträgt die Resorption mindestens 56 % und wird durch die Gegenwart von
Nahrungsmitteln im Magen-Darm-Trakt nicht
wesentlich beeinflusst. Die Bioverfügbarkeit
des aktiven Metaboliten Ramiprilat nach
oraler Gabe von 2,5 und 5 mg Ramipril beträgt etwa 45 %.
Die maximalen Plasmakonzentrationen des
einzigen aktiven Metaboliten von Ramipril,
Ramiprilat, werden innerhalb von 2 bis
4 Stunden nach der Einnahme von Ramipril
erreicht. Steady-state-Plasmakonzentrationen von Ramiprilat werden nach 1-mal täglicher Einnahme üblicher Ramipril-Dosen
nach etwa 4 Behandlungstagen erreicht.
Verteilung:
Die Serumproteinbindung beträgt für Ramipril
etwa 73 % und für Ramiprilat etwa 56 %.
Biotransformation:
Ramipril wird fast vollständig zu Ramiprilat
sowie dem Diketopiperazinester, der Dike-
topiperazinsäure und den Glucuroniden
von Ramipril und Ramiprilat metabolisiert.
Elimination:
Die Ausscheidung der Metaboliten erfolgt
vorwiegend renal.
Die Ramiprilat-Plasmakonzentrationen nehmen polyphasisch ab. Aufgrund der starken,
sättigungsfähigen Bindung an ACE und der
langsamen Abspaltung vom Enzym zeigt
Ramiprilat bei sehr niedrigen Plasmakonzentrationen eine verlängerte terminale Eliminationsphase.
Die effektive Halbwertzeit von Ramiprilat beträgt nach wiederholter 1-mal täglicher Gabe
von 5 – 10 mg Ramipril 13 – 7 Stunden und
länger bei der Gabe der niedrigeren Dosen
(1,25 – 2,5 mg). Dieser Unterschied beruht
auf der Sättigungskapazität der Enzym-Ramiprilat-Bindung.
Nach einer oralen Einzeldosis von 10 mg
Ramipril konnte eine Ramipril-Konzentration
in der Muttermilch nicht nachgewiesen
werden. Die Auswirkung nach Mehrfachdosen ist jedoch nicht bekannt.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2)
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die renale Ausscheidung von
Ramiprilat vermindert, wobei sich die renale
Ramiprilat-Clearance proportional zur Kreatinin-Clearance verhält. Daraus resultieren
erhöhte Ramiprilat-Plasmakonzentrationen,
die langsamer abnehmen als bei Nierengesunden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2)
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion verzögert sich die Aktivierung von
Ramipril zu Ramiprilat aufgrund der geringeren Aktivität von hepatischen Esterasen.
Diese Patienten weisen erhöhte RamiprilSerumspiegel auf. Die maximale Plasmakonzentration von Ramiprilat ist bei diesen
Patienten jedoch mit der von Lebergesunden identisch.
Kinder und Jugendliche
Das pharmakokinetische Profil von Ramipril
wurde bei 30 pädiatrischen Patienten mit
Hypertonie im Alter von 2 – 16 Jahren und
einem Körpergewicht ≥ 10 kg untersucht.
Nach Dosen von 0,05 bis 0,2 mg/kg wurde
Ramipril schnell und umfangreich zu Ramiprilat metabolisiert. Maximale Plasmaspiegel
von Ramiprilat traten innerhalb von 2 bis
3 Stunden auf. Die Ramiprilat-Ausscheidung
korrelierte stark mit dem Logarithmus des
Körpergewichts (p < 0,01) und mit der Dosis
(p < 0,001). Die Clearance und das Verteilungsvolumen stiegen mit steigendem Kindesalter bei jeder Dosisgruppe an. Die Dosis von 0,05 mg/kg führte bei Kindern zu
einer vergleichbaren Wirkstoffexposition
wie 5 mg Ramipril bei Erwachsenen. Die
Dosis von 0,2 mg/kg resultierte bei Kindern
in einer höheren Wirkstoffexposition als die
für Erwachsene empfohlene Maximaldosis
von 10 mg pro Tag.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die orale Gabe von Ramipril bei Nagern
und Hunden zeigte keine akute Toxizität.
Studien mit chronischer oraler Gabe bei
Ratten, Hunden und Affen ergaben An7
FACHINFORMATION
Ramipril AbZ Tabletten
zeichen von Elektrolytverschiebungen im
Plasma und Blutbildveränderungen bei
allen 3 Spezies.
Bei Hunden und Affen wurde ab einer Tagesdosis von 250 mg/kg als Ausdruck der pharmakodynamischen Aktivität von Ramipril
eine erhebliche Vergrößerung des juxtaglomerulären Apparats beobachtet. Tagesdosen von 2, 2,5 und 8 mg/kg zeigten bei
Ratten, Hunden bzw. Affen gute Verträglichkeit ohne Nebenwirkungen.
Bei sehr jungen Ratten wurde eine irreversible Nierenschädigung nach einmaliger
Ramipril-Gabe beobachtet.
Studien zur Reproduktionstoxizität an Ratten, Kaninchen und Affen ergaben keine
teratogenen Eigenschaften.
Weder bei männlichen noch bei weiblichen
Ratten wurde die Fertilität beeinträchtigt.
Die Verabreichung von Ramipril in einer Tagesdosis von 50 mg/kg Körpergewicht und
darüber an tragende oder säugende Ratten
führte bei den Nachkommen zu irreversiblen Nierenschädigungen (Nierenbeckenerweiterung).
Umfassende Studien zur Mutagenität mit
mehreren Testmodellen ergaben keine Anzeichen für mutagene oder genschädigende
Eigenschaften von Ramipril.
Ramipril AbZ 5 mg Tabletten
58575.01.00
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
58575.02.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassungen:
21. Januar 2004
Datum der letzten Verlängerung der Zulassungen: 4. September 2008
10. STAND DER INFORMATION
April 2016
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumhydrogencarbonat
Lactose-Monohydrat
Croscarmellose-Natrium
Vorverkleisterte Stärke (aus Maisstärke)
Natriumstearylfumarat (Ph. Eur.)
Eisen(III)-hydroxid-oxid · H2O (nur 2,5 mg und
5 mg Tabletten)
Eisen(III)-oxid (nur 5 mg Tabletten)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um
den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Blisterpackungen (Al/Al)
Packung mit 20 Tabletten
Packung mit 50 Tabletten
Packung mit 100 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
AbZ-Pharma GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMERN
8
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
Fachinfo-Service
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
Mainzer Landstraße 55
58575.00.00
60329 Frankfurt
008261-21484
Zusätzliche Angaben der Firma AbZ-Pharma
zur Bioverfügbarkeit von Ramipril AbZ Tabletten
• Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
Für Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten wurde
im Jahr 2002 eine Bioverfügbarkeitsstudie
an 36 Probanden im Vergleich zu Delix®
2,5 mg Tabletten durchgeführt. Die Studie
brachte folgende Ergebnisse:
Pharmakokinetische Parameter von Ramipril
nach Einmalgabe von 2 Tabletten Ramipril
AbZ 2,5 mg Tabletten bzw. 2 Tabletten
Delix® 2,5 mg Tabletten:
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
vs. Delix® 2,5 mg Tabletten
Verhältnisse der Mittelwerte
(90-%-Konfidenzintervall)
Cmax
90,8 % (81,3 – 101,5 %)
AUC0–t
99,2 % (94,3 – 104,4 %)
AUC0–∞
102,4 % (96,6 – 108,4 %)
Cmax maximale Plasmakonzentration
AUC Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve
Siehe Abbildung 1
Pharmakokinetische Parameter von Ramiprilat nach Einmalgabe von 2 Tabletten
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten bzw. 2 Tabletten Delix® 2,5 mg Tabletten:
Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten
vs. Delix® 2,5 mg Tabletten
Abb. 1: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Ramipril nach Einmalgabe von 2 Tabletten Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten bzw. 2 Tabletten Delix® 2,5 mg Tabletten.
Verhältnisse der Mittelwerte
(90-%-Konfidenzintervall)
Cmax
102,3 % (95,5 – 109,6 %)
AUC0–t
100,0 % (97,3 – 102,8 %)
AUC0–∞
101,3 % (96,9 – 105,8 %)
Cmax maximale Plasmakonzentration
AUC Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve
Siehe Abbildung 2
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenzentscheid
Die statistische Bewertung der pharmakokinetischen Zielgrößen von Ramipril und Ramiprilat bezüglich Cmax, AUC0–t und AUC0–∞
dieser Studie beweist Bioäquivalenz zum
Referenzpräparat.
Abb. 2: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Ramiprilat nach Einmalgabe von 2 Tabletten Ramipril AbZ 2,5 mg Tabletten bzw. 2 Tabletten Delix® 2,5 mg Tabletten.
008261-21484
9
Zusätzliche Angaben der Firma AbZ-Pharma
zur Bioverfügbarkeit von Ramipril AbZ Tabletten
• Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
Für Ramipril AbZ 10 mg Tabletten wurde
im Jahr 2002 eine Bioverfügbarkeitsstudie
an 36 Probanden im Vergleich zu Delix®
protect 10 mg Tabletten durchgeführt. Die
Studie brachte folgende Ergebnisse:
Pharmakokinetische Parameter von Ramipril
nach Einmalgabe von 1 Tablette Ramipril
AbZ 10 mg Tabletten bzw. 1 Tablette
Delix® protect 10 mg Tabletten:
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
vs. Delix® protect 10 mg
Tabletten
Verhältnisse der Mittelwerte
(90-%-Konfidenzintervall)
Cmax
106,0 % (93,8 – 119,8 %)
AUC0–t
106,0 % (98,0 – 114,6 %)
AUC0–∞
106,1 % (98,6 – 114,3 %)
Cmax maximale Plasmakonzentration
AUC Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve
Siehe Abbildung 3
Pharmakokinetische Parameter von Ramiprilat nach Einmalgabe von 1 Tablette
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten bzw. 1 Tablette Delix® protect 10 mg Tabletten:
Abb. 3: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Ramipril nach Einmalgabe von 1 Tablette Ramipril AbZ 10 mg Tabletten bzw. 1 Tablette Delix® protect 10 mg
Tabletten.
Ramipril AbZ 10 mg Tabletten
vs. Delix® protect 10 mg
Tabletten
Verhältnisse der Mittelwerte
(90-%-Konfidenzintervall)
Cmax
106,0 % (99,4 – 112,9 %)
AUC0–t
103,5 % (100,8 – 106,2 %)
AUC0–∞
105,2 % (102,0 – 108,6 %)
Cmax maximale Plasmakonzentration
AUC Fläche unter der Konzentrations-ZeitKurve
Siehe Abbildung 4
Bioverfügbarkeit/Bioäquivalenzentscheid
Die statistische Bewertung der pharmakokinetischen Zielgrößen von Ramipril und Ramiprilat bezüglich Cmax, AUC0–t und AUC0–∞
dieser Studie beweist Bioäquivalenz zum
Referenzpräparat.
Abb. 4: Mittelwerte und Standardabweichungen der Plasmakonzentration von Ramiprilat nach Einmalgabe von 1 Tablette Ramipril AbZ 10 mg Tabletten bzw. 1 Tablette Delix® protect 10 mg
Tabletten.
10
008261-21484
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