Als PDF speichern - Strahlentherapie

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Prostatakarzinom
Das Prostatakarzinom ist mit über 60.000 Neuerkrankungen im Jahr in Deutschland die häufigste
Krebsart bei Männern. Die Behandlung richtet sich nach dem festgestellten Krankheitsstadium und
erfolgt immer individuell. Die Strahlentherapie stellt neben operativen Verfahren eine wichtige und
erfolgreiche Behandlungsmöglichkeit bei Prostatakrebs dar. Wir bieten eine gemeinsame
interdisziplinäre Sprechstunde für Prostatakarzinompatienten gemeinsam mit der Klinik für Urologie an.
Sie bietet die Möglichkeit, sich von zwei Experten, einem Urologen und Strahlentherapeuten, gemeinsam
über verschiedene Therapieoptionen beraten zu lassen.
Sie können unter +49 221 478-84763 einen Termin vereinbaren.
Welche strahlentherapeutischen Behandlungsmethoden gibt es?
Die Strahlentherapie (oder Radiotherapie) wird prinzipiell bei allen Risikogruppen der Erkrankung
eingesetzt. Man unterscheidet drei wichtige Verfahren, welche sämtlich an der Uniklinik Köln angeboten
werden:
1. die perkutane Strahlentherapie oder Teletherapie,
2. die permanente LDR-Brachytherapie oder Seedimplantation und
3. die HDR-Brachytherapie (Afterloadingverfahren).
Prinzipiell sind Sicherheit und Effektivität dieser Verfahren durch wissenschaftliche Daten an zahlreichen
Patienten gut untersucht, einen direkten Vergleich mehrere strahlentherapeutischer Verfahren mit der
operativen Entfernung der Prostata oder einem kontrollierten Abwarten bei Patienten mit frühen
Tumorstadien hat es aber bisher noch nicht gegeben. Dieses Ziel verfolgt die deutschlandweit
durchgeführte PREFERE-Studie. Auch die Uniklinik Köln beteiligt sich aktiv an dieser Therapiestudie.
Genauere Informationen darüber erhalten Sie während eines Behandlungsgespräches bei Vorstellung in
der Klinik für Strahlentherapie oder Klinik für Urologie.
Bei der sogenannten perkutanen Strahlentherapie werden an hochmodernen Linearbeschleunigern hohe
Dosen von außen in den Körper eingestrahlt. An der Uniklinik Köln wird routinemäßig die bildgestützte
Radiotherapie - Image guided radiotherapy (IGRT) - angewendet. Die tägliche bildgeführte
Strahlentherapie ermöglicht eine nebenwirkungsarme Bestrahlung, da sie die aktuelle Lage der Prostata
im Körper genau feststellen kann. Die erreichte Präzision lässt sich durch die Einlage von Goldmarkern in
die Prostata weiter verbessern. Dabei werden in einer kurzen Narkose circa drei Marker einbracht, die
das Auffinden der Prostata deutlich vereinfachen. Dies ist eine Voraussetzung, um hohe Strahlendosen
anwenden zu können und damit die Heilungsraten zu erhöhen.
Eine Seedimplantation eignet sich für Patienten mit Karzinomen in frühen Stadien und erfolgt in
Zusammenarbeit mit der Klinik für Urologie. Dabei werden nach einem individuell erstellten
Behandlungsplan strahlende Partikel (seeds) in der Prostata platziert. Durch die direkte Strahlenwirkung
mit kurzer Reichweite kann der Tumor wirksam bekämpft und gleichzeitig das umgebende Gewebe
effektiv geschont werden. Die Behandlung wird seit 15 Jahren an der Klinik nebenwirkungsarm und mit
Erfolg gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für Urologie durchgeführt.
Eine HDR-Brachytherapie ist eine die perkutane Strahlentherapie ergänzende Methode zur wirksamen
hochdosierten Behandlung bei Tumoren mit nachgewiesenen Risikofaktoren. Dabei wird die
Strahlenquelle während eines operativen Eingriffs für kurze Zeit computergesteuert gezielt in die
Prostata eingebracht und danach wieder entfernt. Damit ist eine besonders hochdosierte Therapie von
Prostatakarzinomen möglich.
Welche neuen Behandlungsverfahren gibt es?
Wissenschaftliche Studien zu weiteren Verbesserung der Strahlentherapie konzentrieren sich aktuell auf
eine Reduzierung der notwendigen Bestrahlungssitzungen. Dies ermöglicht eine deutlich kürzere
Gesamtbehandlungszeit. Etliche dieser Verfahren befinden sich noch im Stadium der klinischen Testung,
sind also noch nicht allgemein verfügbar. Die Uniklinik Köln beteiligt sich an der klinischen Prüfung
dieser Verfahren.
Robotergestützte Behandlung (CyberKnife)
Mithilfe der robotergestützten Hochpräzisions-Strahlentherapie können sehr exakt hohe Dosen appliziert
werden, so dass sich die Behandlungszeit von 8 Wochen der herkömmlichen Strahlentherapie auf 5
Behandlungstage reduzieren lässt. Für ausgewählte Patientengruppen liegen hier Daten
wissenschaftlicher Untersuchungen vor. Sollten Sie sich für eine solche Therapie interessieren, nehmen
Sie gerne Kontakt mit uns auf. In einem ausführlichen Gespräch werden wir Sie gerne beraten.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Das Nebenwirkungsrisiko ist je nach gewähltem Behandlungsverfahren unterschiedlich. In der
Mehrzahl der Fälle treten geringgradige Nebenwirkungen (häufiger Harndrang, häufiges
Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen, leichte Schmerzen beim Wasserlassen, während der
Therapie oder auch später nach Strahlentherapie auf und werden ärztlich überwacht und ggf.
behandelt. Kontinenzprobleme und Potenzstörungen können im Verlauf auch später
(beispielsweise über 5 Jahre nach Behandlung auftreten. Zur Kontrolle der Nebenwirkungen bieten
wir eine spezielle Nachsorgesprechstunde (Tel. +49 221 478-5641) an.
Muss in jedem Fall eine Behandlung des Prostatakrebses erfolgen?
Eine Behandlung von frühen Krankheitsstadien ist häufig nicht notwendig oder kann zumindest
hinausgeschoben werden. Entscheidend dabei ist eine individuelle Risikoabschätzung des
Erkrankungsrisikos durch den behandelnden Arzt. In jedem Fall wird die Erkrankung regelmäßig
überwacht, um ein (seltenes) Fortschreiten zu registrieren und eine adäquate Behandlung
einzuleiten.
Welche Verfahren können bei einem Rezidiv (Wiederauftreten) der Erkrankung
angewendet werden?
Für diese Patientengruppe bietet die Kölner Universitätsklinik ebenso innovative
Behandlungsverfahren an. In Zusammenarbeit mit der Klink für Nuklearmedizin kann das speziell
für Prostatakarzinom-Patienten entwickelte PSMA-PET-CT Verfahren für Diagnostik und
Therapieplanung zum Einsatz kommen. Es eignet sich sehr gut zum Aufspüren auch kleiner
Metastasenherde in den Lymphknoten und Knochen und kann darüber hinaus für eine präzise
Strahlentherapieplanung angewendet werden.
Treten nur wenige Metastasen im großen zeitlichen Abstand zur erstmaligen Erkrankung auf
bestehen gute Chance auf eine erneute Heilung der Erkrankung. Hierbei kann die Strahlentherapie
mit präzisen Methoden, beispielsweise dem CyberKnife, mit Erfolg eingesetzt werden.
Die Strahlentherapie wird ebenso häufig angewendet, wenn bei einer vorangegangen Operation
der Prostata Risikofaktoren festgestellt worden sind, oder der Verdacht auf ein Rezidiv der
Erkrankung nach Operation besteht.
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