LOKALES & SPORT Donnerstag, den 22. Mai 2008 21 Grenzen des Einspruchs Hoffen auf sechs Richtige ... Doping oder Sabotage? Ban de Gasperich: Helminger fordert Straffung der Prozeduren. Seite 33 Nordstad-Gemeinden befinden heute über Masterplan. Seite 37 Spaniens Hockey-Frauen in Aufruhr. Seite 54 LW 22/05/2008 GAZETTCHEN Wein und Gesang Rotwein schmeckt besser, wenn zu gleicher Zeit Musik von Jimi Hendrix und den Rolling Stones läuft. Der Geschmack von Weißwein hingegen wird deutlicher empfunden, wenn er mit Musik von Kylie Minogue oder Tina Turner konsumiert wird. Dies glauben jedenfalls Forscher aus dem schottischen Edinburgh herausgefunden zu haben. An der wohl (feucht)fröhlichen Studie der Abteilung Psychologie waren rund 250 Studenten beteiligt. Ausschließlich Experten also. Bei der Studie habe sich gezeigt, so nach Angaben der Uni, dass der Geschmack von Cabernet Sauvignon durch die Weintrinker stärker mit „mächtiger und schwerer Musik“ empfunden wurde. Chardonnay hingegen habe bei „schwungvollen und erfrischenden“ Melodien deutlich besser gemundet. Die Gelehrten der Uni geben Weinhändlern den Ratschlag mit auf den Weg, Empfehlungen zur passenden Musik auf die Etiketten drucken zu lassen. Wein geht also nicht durch den Magen, sondern durch die Ohren. Und wer die Rolling Stones oder Kylie Minogue nicht mag, hat kein Problem. Hauptsache, der Wein schmeckt. Jeroen ZENTRUM 33 Tram als Todesurteil für Geschäfte? – Stadt Luxemburg will Begleitgremium einsetzen. SÜDEN 34 Umweltpreis der Stadt Düdelingen für Pfadfinder „Peaux-Rouges“. NORDEN 37 Marnach: Leader-Strategie 2008-2014 der Aktionsgruppe Clerf-Vianden vorgestellt. OSTEN 41 Ehnen: Neue Leader-Periode in der Region „Miselerland“ gestern offiziell eingeführt. NOTDIENSTE Service & Termine 44 45 SPORT 50 Les sélectionneurs de l'Euro: les vieux, les jeunes et les grandes gueules. Immobilien TODESANZEIGEN 56 64 Die Luxemburger Internet-Zeitung „Quinzaine“: Kinder stehen im Mittelpunkt. Früh übt sich: Bereits im Vorschulalter lernen die Kleinen, wie und weshalb gesunde Ernährung wichtig ist. Projekt „Lecker!“ wird in drei Caritas-Kinderbetreuungsstrukturen im Miselerland durchgeführt „Das schmeckt lecker!“ Nachhaltige Erziehung bei den Kindern steht im Vordergrund VON NADINE SCHARTZ Lecker schmeckt nicht nur das Essen in den Maison relais in Grevenmacher, Roodt/Syr und Bad Mondorf, sondern „Lecker!“ heißt auch das Projekt zum schmackhaften, regionalen, ökologischen, saisonalen und gesundheitsfördernden Essen, das zurzeit in diesen Strukturen umgesetzt wird. Dienstag, Punkt zwölf in der Maison relais in Grevenmacher: In den Räumen herrscht Hochbetrieb, denn rund 80 Kinder warten bereits aufgeregt auf ihr Mittagessen – eine Arbeit, um die sich Koch Daniel Loegel kümmert, aber auch eine Aufgabe, die in den vergangenen Monaten etwas zeitaufwändiger geworden ist. Der Grund: Neben den Caritas-Betreuungsstrukturen in Bad Mondorf und Roodt/ Syr wird zurzeit auch in Grevenmacher das Projekt durchgeführt, bei dem nicht nur Wert auf die schmackhafte und gesunde Ernährung, sondern auch auf Produkte aus regionalem, saisonalem und kontrolliertem Anbau gelegt wird. Das Konzept gliedert sich in die diesjährige „Quinzaine de la Caritas“ unter dem Motto „Morgen beginnt heute“ ein. Die Caritas bietet den Eltern mit den Maison relais eine flexible und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung und stellt die Kinder dabei in den Mittelpunkt. In Zusammenarbeit mit dem „OekoZenter“ und dem Leader Miselerland wurde so unter anderem das Projekt „Lecker!“ auf die Beine gestellt. Hauptziel der Initiatoren ist dabei, dass die Kinder nicht nur früh lernen, sich ausgewogen zu ernähren, sondern auch verstehen, weshalb sie dies tun sollten. Denn nur so könne man nachhaltig etwas erreichen, betont Marc Dormal, Direktionsbeauftragter der „Fir ons Kanner asbl.“, die Mitglied im Caritas-Verband ist und das Haus in Grevenmacher in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem Familienministerium verwaltet. Bei der Umsetzung des Projekts steht ebenso der betriebliche Umweltschutz mit der Abfallvermeidung sowie der Reduzierung von Energie- und Wasserverbrauch im Vordergrund. In diesem Zusammenhang haben die Verantwortlichen der Umweltberatung des „OekoZenter Lëtzebuerg“ den IstZustand der Häuser bewertet und daraus einen Leitfadenentwurf mit Umweltschutzmaßnahmen zusammengestellt. Die Umstellung zu der durch das Projekt „Lecker!“ erforderlichen Küche sei anfangs nicht immer leicht gewesen, so Dormal. Bevor Koch Daniel Loegel seine Kost umstellen konnte, galt es, sich Gedanken über die Lieferanten und Hersteller zu machen, sodass u.a. regionale Produkte auf den Tisch kommen könnten. Daneben haben das OekoZenter und die Caritas Informationen zu den wichtigsten Themenbereichen sowie begleitendes Material zusammengestellt und an das pädagogische Personal und die Köche der Maison relais weitergereicht. Aber auch die Kinder wurden anhand von verschiedenen pädagogischen Aktivitäten rund um das Thema „Ernährung“ sensibilisiert. Auf dem Programm standen Besuche bei lokalen Produzenten wie die Beteiligung an der Traubenlese, der Einkauf in einem Bioladen, das gemeinsame Kochen, aber auch das Kennenlernen von Lebensmitteln. Anschließend wurde versucht, das vom Personal erarbeitete Wissen in puncto ausgewogene, gesunde und nachhaltige Ernährung ebenso in den täglichen Speiseplan der Kinder einfließen zu lassen. Wichtig sei aber, dass die Kinder nicht dazu gezwungen werden, das angebotene Menü zu essen, erklärt Marc Dormal. „Wir ermutigen sie zwar, von allem zu probieren, aber mehr nicht. Schließlich soll essen nicht zur Qual werden, sondern Lust auf mehr machen“, betont er weiter. Und den Kleinen scheint die Umstellung zu gefallen: „Mmh, das schmeckt lecker“ ertönt es am Dienstagmittag von einem Tisch, als das frische Gemüse mit Dip serviert wird– eine Knabberei, die zum täglichen Menü gehört. Anschließend folgt die Vorspeise: Spargelsalat, für den der Koch nicht die übliche Zubereitung gewählt, sondern mit einem JoghurtDressing angerichtet hat, um so das Interesse bei den Kindern zu wecken. Und erste Früchte sind bereits zu erkennen: Obwohl manche Spargel nicht mögen, wird das Rezept trotzdem ausprobiert. Danach folgt eine Lauch-Quiche mit einem bunten Salat der Saison und natürlich eine Nachspeise, die abwechselnd aus frischem Obst, Joghurt oder etwas Süßem besteht. Für die Projektleiter steht fest: „Durch das Projekt lernen die Kinder bereits früh, wie sie sich ausgewogen und nachhaltig ernähren können“. Wer die Caritas in ihrer Arbeit im Interesse der Kinder unterstützen möchte, kann eine Spende mit dem Stichwort „Quinzaine der Caritas 2008“ auf das Postscheckkonto CCPL LU34 1111 0000 2020 0000 überweisen. Die gesunde und ausgewogene Ernährung steht im Vordergrund des Projektes „Lecker!“ (FOTOS: SERGE WALDBILLIG)