weber schumann mendelssohn

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WEBER
»Freischütz«-Ouvertüre
SCHUMANN
Klavierkonzert
MENDELSSOHN
3. Symphonie »Schottische«
GIMENO, Dirigent
ANDSNES, Klavier
Mittwoch
20_04_2016 20 Uhr
Donnerstag
21_04_2016 20 Uhr
Freitag
22_04_2016 20 Uhr
A COMMITMENT FOR LIFE.
www.meisterschmuck.de
CARL MARIA VON WEBER
Ouvertüre zu »Der Freischütz«
Romantische Oper in drei Aufzügen
ROBERT SCHUMANN
Konzert für Klavier und Orchester
a-Moll op. 54
1. Allegro affettuoso
2. Intermezzo: Andantino grazioso
3. Allegro vivace
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56
»Schottische«
1. Andante con moto –
Allegro un poco agitato
2. Vivace non troppo
3. Adagio
4. Allegro guerriero vivacissimo –
Allegro maestoso assai
GUSTAVO GIMENO
Dirigent
LEIF OVE ANDSNES
Klavier
118. Spielzeit seit der Gründung 1893
VALERY GERGIEV, Chefdirigent
PAUL MÜLLER, Intendant
2
Im Bann
dunkler Mächte
NICOLE RESTLE
CARL MARIA VON WEBER
(1786–1826)
Ouvertüre zu »Der Freischütz«
Romantische Oper in drei Aufzügen
gen »Gespensterbuchs« eröffnete, durch
seinen Freund Alexander von Dusch 1810
auf Schloss Neuburg bei Heidelberg kennen
und fand sie sogleich für eine Oper geeig­
net. Allerdings vergingen sieben Jahre, ehe
Weber im Januar 1817 den Dresdner Hofrat
und Schriftsteller Johann Friedrich Kind
(1768–1843) mit der Abfassung des Text­
buchs beauftragte, das dieser in nur kurzer
Zeit bis zum 1. März 1817 fertig stellte.
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
ENTSTEHUNG
Geburtsdatum unbekannt; geboren am 18.
oder 19. November 1786 in Eutin (Holstein),
dort Eintragung ins Taufregister am 20. No­
vember 1786; gestorben am 5. Juni 1826 in
London.
Nach Erhalt des Librettos begann Weber im
Juli 1817 in seinem Haus in Hosterwitz bei
Dresden umgehend mit der Komposition der
3-aktigen Oper. Wegen seiner zeitrauben­
den Verpflichtungen als Kapellmeister der
Dresdner Hofoper und aufgrund von Krank­
heit konnte er das Werk erst im Mai 1820
vollenden.
TEXTVORLAGE ZUR OPER
»DER FREISCHÜTZ«
Das Libretto des »Freischütz« basiert auf
einer gleichnamigen Novelle aus dem viel
gelesenen »Gespensterbuch« von Johann
August Apel und Friedrich Laun (1810–
1812). Carl Maria von Weber lernte Apels
Erzählung, die den 1. Band des mehrbändi­
URAUFFÜHRUNG
Am 18. Juni 1821 in Berlin im Königlichen
Schauspielhaus am Gendarmenplatz (Kö­
niglich-Preußische Hofkapelle unter Lei­
tung von Carl Maria von Weber).
Carl Maria von Weber: »Der Freischütz«
3
Ferdinand Schimon: Carl Maria von Weber (1825)
Carl Maria von Weber: »Der Freischütz«
4
DEUTSCHE NATIONALOPER
Kein anderes Bühnenwerk ist von den Zeit­
genossen je so enthusiastisch und trium­
phal aufgenommen worden wie der »Frei­
schütz«. Das lag vor allem daran, dass sein
Schöpfer Carl Maria von Weber mit dieser
Oper den Nerv der Zeit getroffen hatte –
und zwar sowohl künstlerisch, als auch poli­
tisch. Ihm war es gelungen, der übermäch­
tigen italienischen und französischen Oper,
die das europäische Musiktheater des frü­
hen 19. Jahrhunderts allseits bestimmten,
einen neuen deutschen Opernstil entgegen­
zusetzen. Zugleich gab er dem nach den
napoleonischen Kriegen in Deutschland all­
mählich wachsenden Nationalgefühl eine
musikalische Identität. Der »Freischütz«
wurde die deutsche Nationaloper schlecht­
hin, ein Werk, an dem sich eine künftige
Generation von Opernkomponisten, allen
voran Richard Wagner, orientierten. Heute
gilt der »Freischütz« als Inbegriff der »ro­
mantischen« Oper – vor allem wegen seiner
Klangsprache, die die Ästhetik der Wiener
Klassik längst hinter sich gelassen hat. Nur
beiläufig sei erwähnt, dass Ludwig van Beet­
hoven in jener Zeit gerade an seiner »Missa
solemnis« arbeitete.
ZUKUNFTSWEISENDES MODELL
Nicht nur die Oper selbst, sondern auch ihre
Ouver­türe, die schon bei der Uraufführung
das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss und
wiederholt werden musste, setzte Maß­
stäbe und wurde zum Vorbild. Ein wichti­ger Beitrag im Diskurs, was eine Opern-­
Einleitung zu leisten habe: Sollte sie ledig­
lich in die Stimmung des Werks einführen
bzw. auf die erste Szene hinführen oder gar
die gesamte Handlung der Oper auf einer
rein musikalischen Ebene vorwegnehmen ?
Muss sie als rein instrumentales Stück in
erster Linie symphonischen Formprinzipien
genügen oder wird ihre Gestalt eher durch
den Ablauf der Handlung bestimmt ? Wie
drängend diese Frage für manchen Kompo­
nisten war, zeigt die Tatsache, dass Beet­
hoven insgesamt vier Ouvertüren zu seiner
Oper »Fidelio« komponierte – davon besa­
ßen die ersten drei eine so große sympho­
nische Wucht und programmatische Dichte,
dass sie den Rahmen einer Ouvertüre be­
reits sprengten. Dagegen schaffte Weber in
seiner »Freischütz«-Ouvertüre eine gelun­
gene Synthese von musikalischer Form und
dramatischen Inhalt. Weber – so Richard
Wagner in seinem Artikel »Über die Ouver­
türe« – verfolge »mit Glück die dramatische
Tendenz, ohne sich je in den Abweg pein­
licher Ausmalerei des werthloseren Zube­
hörs der Handlung zu verirren«.
KAMPF ZWISCHEN GUT UND BÖSE
Zwei Aspekte zeichnen die »Freischütz«-­
Ouvertüre aus: Zum Einen schuf Weber in
ihr ein ganz spezielles Klangkolorit, das auf
das Ambiente der Oper, den Wald und die
Jagd, einstimmt – zum Anderen umriss er
mit der Auswahl seiner Themen in knapper
Form die Idee seiner Oper. Die langsame
Einleitung beginnt mit einem achttaktigen
Unisono, in dem sich zwei feindliche Motive
gegenüberstehen: ein emphatischer Oktav­
aufschwung und eine abwärtsführende
Drei­­klangsbrechung. Diese Dreiklangsfigur
greift das Horn auf und entwickelt daraus
eine schlichte Melodie – gemütvoll, be­
schau­lich, friedlich. Doch die Idylle ist ge­
fährdet: Ein dunkles, harmonisch überaus
spannungsvolles Tremolo in den Streichern
und Klarinetten lässt kommendes Unheil
erahnen und leitet gleichzeitig auf den fol­
genden »Molto vivace«-Teil hin. Drängende
Synkopen, eine angstvolle, klagende Melo­
die der Klarinette, peitschende Akkorde,
Carl Maria von Weber: »Der Freischütz«
5
Programmzettel der Berliner Uraufführung vom 18. Juni 1821
grell herabsausende Dreiklangsbrechungen
– das c-Moll­­-Haupt­thema verweist auf die
Wolfsschlucht-­Szene, auf den bangen Aus­
ruf des Jägers Max »Doch mich umgarnen
finstere Mächte…« Dem setzt Weber als
Seitenthema die jubelnde, hoffnungsfrohe
Weise aus der Stretta der Agathen-Arie
»Wie nahte mir der Schlummer« entgegen.
In der musikalischen Form des Sonaten­
hauptsatzes lässt der Komponist die Macht
des Teufels gegen die Kraft der Liebe an­
treten. Am Ende, nachdem über einem un­
heimlichen Tremolo die Melodielinien der
Fagotte und Celli ins Bodenlose gestürzt
sind, der musikalische Satz zerfällt und der
Sieg des Bösen zum Greifen nahe ist, tri­
umphiert die Liebe in strahlendem C-Dur.
Carl Maria von Weber: »Der Freischütz«
6
Phantasie
oder Konzert ?
THOMAS LEIBNITZ
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
ROBERT SCHUMANN
(1810–1856)
Konzert für Klavier und Orchester
a-Moll op. 54
1. Allegro affettuoso
2. Intermezzo: Andantino grazioso
3. Allegro vivace
Geboren am 8. Juni 1810 in Zwickau (Sach­
sen); gestorben am 29. Juli 1856 in Ende­
nich bei Bonn.
ENTSTEHUNG
Ende 1840 vertraute Schumann seinem ge­
meinsam mit Frau Clara geführten »Ehe­
tagebuch« an, dass er »so gern noch ein
Clavierconcert« schreiben würde. Nach
Fertigstellung seiner B-Dur-Symphonie op.
38, der sogenannten »Frühlingssympho­
nie«, entwarf er im Mai 1841 eine einsätzi­
ge »Phantasie für Clavier und Orchester«,
die im Sommer 1841 »in Ordnung gebracht
und zum Spielen fertig« wurde. Clara führ­
te sie am 13. August 1841 im Rahmen einer
Probe im Leipziger Gewandhaus, die eigent­
lich der »Frühlingssymphonie« zugedacht
war, zweimal auf und fand sie »herrlich«.
Pläne, die »Phantasie« offiziell uraufzufüh­
ren, zerschlugen sich; im Dezember 1843
versuchte Schumann vergeblich, sie als
»Concert-Allegro für Pianoforte mit Beglei­
tung des Orchesters« bei Breitkopf & Här­
tel zu veröffentlichen. Erst im Juni /Juli
1845, als Schumann sich in Dresden erneut
mit der »Phantasie« beschäftigte, reifte
Robert Schumann: Klavierkonzert
7
der Entschluss, sie zum Kopfsatz eines
dreisätzigen Klavierkonzerts zu machen.
WIDMUNG
Obwohl Schumann das Konzert für seine
Frau Clara Wieck-Schumann (1819–1896)
geschrieben hatte, eine der besten Pianis­
tinnen ihrer Zeit, widmete er es seinem
Freund Ferdinand Hiller (1811–1885), der
sich für das Werk als Dirigent einsetzte.
URAUFFÜHRUNG
Am 4. Dezember 1845 in Dresden im Rahmen
einer neugegründeten Konzertreihe im Gro­
ßen Saal des »Hôtel de Saxe« (Dirigent:
Ferdinand Hiller; Solistin: Clara Schumann).
Den 1. Satz, noch als selbstständige »Phan­
tasie für Clavier und Orchester« deklariert,
hatte Clara Schumann bereits am 13. August
1841 mit dem Leipziger Gewandhausorches­
ter unter Leitung von Felix Mendelssohn
Bartholdy aus der Taufe gehoben.
Ein Klavierkonzert, das ursprünglich kein
Klavierkonzert werden sollte – so paradox
lässt sich in Kürze die Entstehungsgeschich­
te von Robert Schumanns wohl bekanntes­
tem und beliebtestem Werk charakterisie­
ren. Als Schöpfung »wie aus einem Guss«
steht es vor uns, als Meisterwerk lyrischer
Expression und romantischer Durchdrin­
gung von Klavier – und Orchesterklang. Und
doch wurde es nicht in einem Zug geschrie­
ben, sondern entstand phasen – und etap­
penweise, wobei der »Ausbau« keineswegs
bloß auf die Intentionen des Komponisten
selbst zurückging, sondern sehr wesent­
lich auf Ideen und Wünsche seiner kompe­
tentesten Interpretin, seiner Frau Clara.
VON DER EINSÄTZIGEN
»PHANTASIE«…
Anfang Mai 1841 notierte Clara, den künstle­
rischen Vorhaben ihres Mannes aufs Engste
verbunden, in ihrem »Ehetagebuch«, Robert
habe »neue Ideen zu einer Clavierphantasie
mit Orchester, die er doch ja festhalten
möge !« Die Komposition des neuen Werks
schritt zügig voran, und bereits Ende Mai
konnte Schumann die Fertigstellung der
Instrumentierung verzeichnen. Diese »Phan­
tasie«, der spätere 1. Satz des Klavierkon­
zerts, war zunächst als selbstständiges
Werk konzipiert; es erlebte seine (aller­
dings nicht öffentliche) Uraufführung wäh­
rend einer Probe zur B-Dur-Symphonie im
Leipziger Gewandhaus, wobei Clara den
Solopart spielte. Der Höreindruck veran­
lasste den Komponisten, noch einige Ände­
rungen vorzunehmen, und damit war – so
Schumann in einer Eintragung im August
1841 – die »Phantasie in Ordnung ge­
bracht«.
Robert Schumann: Klavierkonzert
8
Schumann sah diese Phantasie durchaus
als selbstständiges Werk an und dachte
1841 nicht daran, ihr weitere Sätze anzu­
schließen. Kurze Zeit nach der Vollendung
des Stücks plante er seine öffentliche Auf­
führung in Leipzig und schrieb in diesem
Zusammenhang an den Weimarer Kapell­
meister Hippolyte André Chelard: »Ich hab
ein neues Instrumentalstück – Ouverture,
Inter­mezzo und Finale – und eine Phantasie
für Clavier und Orchester fertig, die ich im
nächsten Winter hier aufführen lassen will.
Die Phantasie könnten wir vielleicht auch
in Weimar probiren.« Die Phantasie stand
aber unter einem schlechten Stern: Aus
den geplanten Aufführungen wurde nichts,
und auch ein Verleger ließ sich für das neue
Werk nicht finden – selbst dann nicht, als
Schumann anbot, auf jegliches Honorar zu
verzichten. Clara Schumann fand das Werk
zwar »herrlich«, nachdem sie es in der er­
wähnten Probe des Leipziger Gewandhaus­
orchesters gespielt hatte; zur öffentlichen
Aufführung kam es jedoch nicht.
…ZUM DREISÄTZIGEN »KONZERT«
Es mag die offensichtliche Erfolglosigkeit
der Phantasie gewesen sein, die Schumann
1845 dazu bewog, ihr zwei weitere Sätze
anzuschließen und sie zum regelrechten
»Klavierkonzert« zu machen; gut möglich,
dass es auf Drängen Claras geschah. Nach
dem Abschluss der Komposition zeigte sie
sich jedenfalls von dem nunmehr dreisätzi­
gen Konzert begeistert und schrieb ins ge­
meinsame Tagebuch: »Robert hat zu seiner
Phantasie in A-moll einen letzten, schönen
Satz gemacht, so daß es nun ein Konzert
geworden ist, das ich nächsten Winter spie­
len werde. Ich freue mich sehr darüber,
denn es fehlte mir immer an einem größeren
Bravourstück von ihm.« Ein »Bravourstück«
war die lyrische Phantasie als Einzelsatz
eben nicht gewesen; in Kombination jedoch
mit den neuen Sätzen, vor allem mit dem
pianistisch brillanten Schlusssatz, erfüllte
das neue »Konzert« nunmehr die Ansprü­
che, die Virtuosen an Erfolgswerke stellen.
Wahrscheinlich liegt es an dieser schwieri­
gen Entstehungsgeschichte, dass Schu­
manns Klavierkonzert zu einem der indivi­
duellsten und ungewöhnlichsten Werke
dieser Gattung wurde; vielleicht – sogar
wahrscheinlich – hätte Schumann den Kopf­
satz anders angelegt, wenn er von vorn­
herein ein mehrsätziges Werk konzipiert
hätte. Aber kaum, so dürfen wir weiter spe­
kulieren, wäre dabei ein ähnlich lyrisches
Wunderwerk, ein bei aller Heterogenität so
überzeugendes Ganzes zustande gekom­
men.
LYRIK CONTRA VIRTUOSITÄT ?
Mit einer kurzen, energischen Akkordfolge
des Klaviers setzt das »Allegro affettuoso«
ein, überlässt das Wort jedoch bereits nach
wenigen Takten dem Orchester: Die Oboe
intoniert eine sanfte, weit ausgreifende
Melodie, die keineswegs den Konventionen
eines Allegro-Hauptsatzes entspricht und
den lyrisch-romantischen Charakter dieses
1. Satzes vorgibt. Das Klavier greift die
Melodie auf und wiederholt sie echoartig,
worauf eine thematische Verarbeitung ein­
setzt, in der Klavier und Orchester mitein­
ander in engste Interaktion treten. »Das
Klavier ist auf das Feinste mit dem Orches­
ter verwebt – man kann sich das eine nicht
denken ohne das andere«: So hatte bereits
Clara Schumann den besonderen Charakter
des 1. Satzes beschrieben und damit auch
auf seine Neuartigkeit hingewiesen – denn
das Wesen von Virtuosenkonzerten hatte
bis dahin darin bestanden, das Soloinstru­
ment – in diesem Fall das Klavier – und das
Robert Schumann: Klavierkonzert
9
Joseph Kriehuber: Robert Schumann (1839)
Robert Schumann: Klavierkonzert
10
Orchester einander gegenüberzustellen
und miteinander »wetteifern« zu lassen.
Dieses Konkurrenzprinzip ist hier zuguns­
ten einer allumfassenden Durchdringung
und wechselseitigen Klangfärbung aufge­
geben. Formal entspricht der Satz der So­
natenform, wobei jedoch große Verwandt­
schaft zwischen Haupt – und Seitenthema
besteht. Überhaupt sind fast alle themati­
schen Bildungen aus dem melodischen
Kopfmotiv c-h-a entstanden, gewinnen je­
doch dieser Keimzelle die unterschiedlich­
sten Ausdrucksschattierungen ab. Knapp vor
Ende des Satzes erleben wir den Themen­
kopf in seiner wohl ungewöhnlichsten Ge­
stalt – als fast geisterhaft vorüberhuschen­
den Marsch, der zur Schlusssteigerung und
abschließenden lapidaren Kadenz führt.
Auf diesen 1. Satz mit seinen ausgedehnten
lyrischen Passagen einen langsamen Satz
gemäß dem üblichen Konzertschema folgen
zu lassen, widerstrebte Schumann ganz
offensichtlich; statt dessen komponierte er
ein sogenanntes »Intermezzo«, das bereits
durch seinen Titel andeutet, nicht mehr
sein zu wollen als ein Verbindungs – und
Entspannungselement zwischen Kopf – und
Schlusssatz. Kleingliedrige thematische
Elemente und ein geruhsames Dahinströ­
men charakterisieren den Satzbeginn; in
der Mitte übernehmen die Celli mit einer
weitgespannten melodischen Linie die Füh­
rung und werden dabei von den Figuratio­
nen des Klaviers zart umspielt. Wie eine
Erinnerung an Vergangenes ertönt das
Hauptmotiv des 1. Satzes und leitet in un­
vermuteter Steigerung zum energischen
Thema des Schlusssatzes über, das mit
seiner Tonart A-Dur und im Dreivierteltakt
Lebensfreude und Beschwingtheit signali­
siert. Schumann überrascht durch rhyth­
mische Finessen: In den Dreivierteltakt ist
das marschartige Seitenthema im takt­
übergreifenden Dreihalbetakt so raffiniert
eingebaut, dass der Zuhörer in Zweifel ge­
rät, welches rhythmische Schema nun letzt­
endlich gelte – eine prickelnde und höchst
anregende Ungewissheit. Schumanns Zeit­
genossen hatten damit Schwierigkeiten; in
seinem Probenbericht zur zweiten Auffüh­
rung des Konzerts unter Felix Mendelssohn
Bartholdy erwähnte Schumanns Freund
Verhulst auch diesen rhythmischen Akzent­
wechsel: »…und die Stelle im Finale wollte
gar nicht gehen.« Stärker als im 1. und 2.
Satz darf das Klavier hier mit virtuosen
Passagen hervortreten und das Werk zum
brillanten und energischen Abschluss füh­
ren.
AUF DEM WEG ZUM
»SYMPHONISCHEN KONZERT«
Die Bemerkung Clara Schumanns, im a-Moll-­
Konzert ihres Mannes sei »das Klavier auf
das Feinste mit dem Orchester verwebt«
(wir wollen ihr das falsche Partizip Passiv
nachsehen), gab den Rahmen für die Rezep­
tionshaltung der späteren Generationen
vor. Man empfand Schumanns Klavierkon­
zert mehr als symphonisches Werk denn als
Konzert und rühmte es von Anfang an als
eine Musik, die selbstzweckhafte Virtuosi­
tät vermeide und pianistische Brillanz völ­
lig in den Dienst des Gesamtklangs stelle.
Schon über die Uraufführung schrieb der
Rezensent der »Allgemeinen musikalischen
Zeitung«: »Wir haben alle Ursache, diese
Composition sehr hoch zu stellen und sie
den besten des Tonsetzers anzureihen, na­
mentlich auch deshalb, weil sie die gewöhn­
liche Monotonie der Gattung glücklich ver­
meidet und der vollständig obligaten, mit
großer Liebe und Sorgfalt gearbeiteten
Orchesterpartie, ohne den Eindruck der
Pianoleistung zu beeinträchtigen, ihr volles
Recht widerfahren lässt und beiden Theilen
Robert Schumann: Klavierkonzert
11
Oben: Der Beginn des 1. Satzes in Schumanns Manuskript
Unten: Der Übergang vom 2. Satz zum Finale
Robert Schumann: Klavierkonzert
12
ihre Selbstständigkeit in schöner Verbin­
dung zu wahren weiß. Unter der zahllosen
Menge von Ephemerem, welches jede Wo­
che auf dem Gebiete der Pianofortecompo­
sition erzeugt, thut es wahrhaft wohl, ein­
mal einem so gediegenen, tüchtigen Werke
zu begegnen, das einen neuen Beweis für
die alte Behauptung liefert, wie gut sich
Form und Gründlichkeit der Schule mit
geistreicher Auffassung, gefühlter Erfin­
dung und allem Glanze der neueren und
neuesten Technik verbinden lassen.«
selbst mit prophetischer Emphase als neu­
en »Messias der Musik« angekündigt hat­
te: Johannes Brahms.
Aus dem Blickwinkel der Aufführungspraxis
ist es höchst interessant, dass zu dieser
Zeit ein Dirigent bei Virtuosenkonzerten im
Regelfall für unnötig gehalten wurde; denn
der Rezensent der »Neuen Zeitschrift für
Musik« hebt ausdrücklich hervor, dass
»das Ganze für den Spieler und das Orches­
ter so schwierig« sei, dass »wir eine gelun­
gene Ausführung ohne Tactiren für unmög­
lich halten«. Die Uraufführung hatte Fer­
dinand Hiller dirigiert, wofür ihm der Re­
zensent auch die »rühmlichste Anerkennung« zollte. Freilich hatten dem Kritiker
vornehmlich der 2. und 3. Satz gefallen;
der erste sei »durch den häufigen Wechsel
der Soli und Tutti weniger verständlich und
nicht so dankbar als die übrigen« – hier
erinnert man sich, dass dieser Satz bereits
als selbstständige »Phantasie« von den
Zeitgenossen eher reserviert aufgenom­
men worden war. In der Folgezeit verscho­
ben sich die Akzente der Bewertung er­
neut, bis der Kopfsatz schließlich als un­
bestrittene Krone des Konzerts empfunden
wurde. Mit Robert Schumanns Klavierkon­
zert wurde die Türe zu einer Entwicklung
geöffnet, die sich als breit und fruchtbar
erweisen sollte: zum »symphonischen Kon­
zert«. Am überzeugendsten setzte diesen
Weg jener Komponist fort, den Schumann
Robert Schumann: Klavierkonzert
13
»Nur keine
Nationalmusik !«
NICOLE RESTLE
FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY
(1809–1847)
Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56
»Schottische«
1. Andante con moto –
Allegro un poco agitato
2. Vivace non troppo
3. Adagio
4. Allegro guerriero vivacissimo –
Allegro maestoso assai
landreise an seine Eltern schrieb. Zwischen
1830 und 1835 wird dann in regelmäßigen
Abständen in Mendelssohns Korrespondenz
erwähnt, er sei mit seiner »schottischen«
a-Moll-Symphonie beschäftigt, komme je­
doch nicht so recht weiter. Danach hat
Mendelssohn das Werk anscheinend be­
wusst beiseite gelegt und erst im Jahr 1841
wieder aufgegriffen. In der Partiturrein­
schrift der Symphonie ist als Abschluss­
datum der 20. Januar 1842 notiert.
WIDMUNG
Geboren am 3. Februar 1809 in Hamburg;
gestorben am 4. November 1847 in Leipzig.
»Ihrer Majestät Königin Victoria von Eng­
land zugeeignet«: Alexandrina Victoria
(1819-1901) war von 1837 bis 1901 Königin
des Vereinigten Königreichs von Großbri­
tannien und Irland; sie war die Tochter von
Edward Augustus, Duke of Kent and Stra­t­hearn, und Victoire von Sachsen-Coburg­Saalfeld.
ENTSTEHUNG
URAUFFÜHRUNG
Der erste Hinweis auf die später so genann­
te »Schottische Symphonie« ist in einem
Brief Mendelssohns vom Juli 1829 enthal­
ten, den er während seiner großen Schott­
Am 3. März 1842 in Leipzig im Großen Saal
des Leipziger Gewandhauses (Gewandhaus­
orchester Leipzig unter Leitung von Felix
Mendelssohn Bartholdy).
LEBENSDATEN DES KOMPONISTEN
Felix Mendelssohn Bartholdy: »Schottische Symphonie«
14
ASPEKTE ROMANTISCHEN
­LEBENSGEFÜHLS
Felix Mendelssohn Bartholdys »schotti­
sche« und »italienische« Symphonien sind
Antipoden und Geschwister zugleich. Anti­
poden, weil in ihnen zwei konträre, ästhe­
tische Prinzipien verwirklicht wurden – hier
die heitere Hommage an klassische Struk­
turen, dort die bedeutungsschwere Suche
nach neuen Formen; Geschwister, weil Men­
delssohn zu beiden Werken durch Reise­
erlebnisse inspiriert wurde und zeitweilig
gleichzeitig an ihnen gearbeitet hat. Ihre
Zusammengehörigkeit manifestiert sich
allerdings noch auf andere Weise. Bringen
doch beide Symphonien zwei gegensätz­
liche Aspekte des romantischen Lebens­
gefühls zum Ausdruck: Nahezu jeder ge­
bildete Mensch des 19. Jahrhunderts spür­
te eine unstillbare Sehnsucht nach Italien,
jenem sonnigen Mittelmeerland mit seinen
faszinierenden Kulturdenkmälern, die Geist
und Gemüt beflügelten; und nahezu jeder
belesene Bürger richtete angeregt durch
die Lektüre der »Ossian«-Epen und der Ro­
mane Walter Scotts seinen Blick auf Schott­
land, eine Region, deren wilde, ungebärdige
Natur und verworrene, blutige Geschichte
an die dunklen, verborgenen Seiten der
Seele rührten.
AUF DEN SPUREN MARIA STUARTS
Felix Mendelssohn Bartholdy, ein glühender
Verehrer Walter Scotts, war in dieser Hin­
sicht ganz Kind seiner Zeit. Welch intensive
Eindrücke er während seines Schottland-­
Aufenthalts 1829 empfing, und wie stark
diese seine Phantasie beflügelten, belegt
ein Brief, den der 20-jährige Komponist aus
Edinburgh an seine Eltern schrieb: »In der
tiefen Dämmerung gingen wir heut’ nach
dem Palaste, wo Königin Maria gelebt und
geliebt hat; es ist da ein kleines Zimmer
zu sehen, mit einer Wendeltreppe an der
Thür, da stiegen sie hinauf und fanden den
Rizzio im kleinen Zimmer, zogen ihn heraus,
und drei Stuben davon ist eine finstere
Ecke, wo sie ihn ermordet haben. Der Ka­
pelle daneben fehlt das Dach, Gras und
Epheu wachsen viel darin, und am zerbro­
chenen Altar wurde Maria zur Königin von
Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbro­
chen, morsch, und der heitere Himmel
scheint hinein. Ich glaube, ich habe heut’
da den Anfang meiner ›Schottischen Sym­
phonie‹ gefunden.«
1. SATZ:
PLÖTZLICHE EINGEBUNG
Mit jenem »Anfang«, der noch am selben
Tag, gleich nach dem Besuch des Stuart-­
Palastes zu Papier gebracht wurde, meinte
der Komponist die ersten 16 Takte der lang­
samen Einleitung »Andante con moto«. Sie
enthalten den motivischen Keim für den sich
anschließenden schnellen Teil »Allegro un
poco agitato«. Der Quartsext-Aufschwung,
mit dem das choralartig vorgetragene In­
troduktionsthema beginnt, prägt die melo­
dischen Strukturen der folgenden musika­
lischen Gedanken: das elegische, weit aus­
holende Hauptthema, das seine leicht dunk­
le Klangfärbung durch die Kombination von
Violinen und Klarinetten erhält, dann das
eher episodenartig wirkende, liedhafte Sei­
tenthema und letztlich auch das sehn­
suchtsvoll emporstrebende Epilog-Thema,
das wie ein verirrter Sonnenstrahl durch die
gedämpfte, nebelhafte a-Moll-Stimmung
des Satzes blitzt. Mendelssohn bedient
sich im Allegro zwar der tradierten Form
des Sonatenhauptsatzes, doch er durch­
setzt diese mit neuen Elementen, die das
überkommene Schema modifizieren. Bei­
spielsweise, indem er das zweite Thema in
Felix Mendelssohn Bartholdy: »Schottische Symphonie«
15
James Warren Childe: Felix Mendelssohn Bartholdy in Schottland (1829)
Felix Mendelssohn Bartholdy: »Schottische Symphonie«
16
der Exposition mit dem Kopfmotiv des ers­
ten Themas kontrapunktiert und somit hier
bereits Techniken der Durchführung vor­
wegnimmt.
te Stimmung zu beschwören. Das Thema ist
zwar der volkstümlichen Musik nachempfun­
den, nimmt aber nicht direkten Bezug auf
originales Liedgut.
Darüber hinaus gibt es Momente, die nicht
so sehr der Logik eines formalen Ablaufs
entspringen, sondern eher tonmalerisch
konzipiert sind: Der mit »Assai animato«
überschriebene Tutti-Einsatz des Orches­
ters, welcher der im Piano gehaltenen Ein­
führung des Hauptthemas folgt und die
Funktion einer musikalischen Überleitung
hat, weckt Assoziationen an das plötzliche
Einbrechen von Naturgewalten. Insbeson­
dere die chromatische Wellenbewegung in
der Coda, die so gar nicht thematisch mo­
tiviert ist, wird in der Literatur immer wie­
der als eingeschobene Schilderung eines
Sturms angeführt. Welche außermusikali­
schen Vorstellungen im einzelnen die Ge­
stalt des Satzes bestimmen, ist jedoch
nicht bekannt. Vielmehr geht man davon
aus, dass Mendelssohn in der Symphonie
drei Aspekte des Landes atmosphärisch
einfangen wollte: seine Landschaft, seine
Geschichte und seine Folklore.
An der schottischen Volksmusik fand Men­
delssohn nämlich, wie ein Brief an den Vater
belegt, keinen großen Gefallen: »Nur keine
Nationalmusik ! Zehntausend Teufel sollen
doch alles Volksthum holen. Da bin ich hier
in Welschland, und, oh wie schön, ein Har­
fenist sitzt auf dem Flur jedes Wirthshau­
ses von Ruf und spielt in einem fort soge­
nannte Volksmelodien, d. h. infames, gemei­
nes, falsches Zeug…« Innerhalb der sym­
phonischen Satzfolge erfüllt das Vivace die
Funktion eines Scherzos, obwohl der durch­
gängige 2/4-Takt, die sich am Sonaten­
hauptsatz orientierende Formanlage und
die oftmals kontrapunktische Verarbeitung
der Themen wenig mit der ursprünglichen
Idee eines Scherzos gemein haben. Einzig
der tänzerische Charakter und die sehr kon­
sequent ausgeführte Aneinanderreihung
der Themen verweisen noch auf diesen Satz­
typ.
2. SATZ:
DEM VOLK ABGELAUSCHT
Letztere steht vor allem im 2. Satz »Vivace
non troppo« im Vordergrund. Die quirlige,
fröhliche Weise, die die Klarinette im pasto­
ralen F-Dur über einem Streichertremolo
anstimmt, scheint den Zuhörer direkt in
eine dörfliche Tanzgesellschaft zu führen.
Zwar ist diese Melodie, wie der Themenkopf
mit der Umspielung des Quartsext-Klanges
zeigt, aus dem Anfangsmotiv der Introduk­
tion abgeleitet, aber ihr pentatonischer
Duktus hat folkloristischen Charakter. Wie­
der geht es vor allem darum, eine bestimm­
3. SATZ:
ELEGIE CONTRA TRAUERMARSCH
Der 3. Satz »Adagio« bezieht seine Span­
nung aus der Gegenüberstellung zweier
gegensätzlicher musikalischer Gedanken:
der lang ausgesponnenen, getragenen Me­
lodie der Streicher, welche die Vorstellung
von Einsamkeit und Weite evoziert, und des
kurzen, knappen Themas der Bläser, das an
einen Trauermarsch erinnert. Das Prinzip
der Kontrastierung wird bereits mottoartig
in den Anfangstakten präsentiert, indem
Violine und Hörner wechselweise den rhyth­
mischen Kern ihrer Themen vorstellen. Erst
dann entfaltet sich der Satz, um an zwei
Felix Mendelssohn Bartholdy: »Schottische Symphonie«
17
Oben: Zeichnung aus Mendelssohns Schottland-Tagebuch (11. August 1829)
Unten: Skizze zum Anfang der »Schottischen Symphonie« (30. Juli 1829)
Felix Mendelssohn Bartholdy: »Schottische Symphonie«
18
markanten formalen Eckpunkten, nämlich
in der Mitte und am Schluss des Adagio, in
variierter Form auf das eingangs zitierte
Motto zurückzukommen.
4. SATZ:
TRIUMPHALE APOTHEOSE
Im Finale »Allegro vivacissimo«, das Men­
delssohn im Vorwort zur Partitur als »Alle­
gro guerriero« bezeichnet hat, breitet der
Komponist noch einmal eine verschwenderi­
sche Fülle musikalischer Einfälle aus. Im
Mittelpunkt steht das Hauptthema mit sei­
nem stürmischen Oktavsprung und einer
rhythmisch punktierten, abwärtshüpfen­
den Tonskala; aus ihm entwickeln sich meh­
rere prägnante Motive, die später dann auf
vielfältige Weise kontrapunktisch verarbei­
tet werden. Dem Hauptthema zur Seite ge­
sellt sich das von Oboe und Klarinette ein­
geführte zweite Thema, das mit seiner lied­
haften Quartsext-Melodik auf den 1. Satz
verweist. Seinen vorwärtstreibenden Im­
petus verdankt das Finale den über weite
Strecken unerbittlich fortschreitenden Ton­
repetitionen in den Begleitstimmen. Den
Höhe- und Endpunkt des Satzes bildet je­
doch das anstelle einer Coda komponierte
»Allegro maestoso«, eine grandiose Apo­
theose, mit der Mendelssohn sein Werk wir­
kungsvoll zum Abschluss bringt.
MIT SPANNUNG ERWARTET
Nummerierung seiner Symphonien die
»Dritte« wurde, hängt mit ihrer Veröffent­
lichung zusammen. Als der Erstdruck 1845
bei Breitkopf & Härtel erschien, waren nur
die Jugendsymphonie op. 11 und die »Lob­
gesang«-Symphonie op. 52 publiziert –
nicht jedoch die bereits uraufgeführte
»Italienische Symphonie« op. 90 und die
»Reformationssymphonie« op. 107.
Die Uraufführung der »Schottischen« am
3. März 1842 im Leipziger Gewandhaus
wurde in der Musikwelt mit Spannung er­
wartet. Mendelssohn stand damals im Zenit
seines Ruhms, nicht nur als Komponist,
sondern auch als Dirigent sowie Organisa­
tor und Reformer des deutschen Konzert­
wesens. Die Presse jubelte. »Jedes neue
Werk von ihm«, schrieb der Rezensent der
»Allgemeinen Musikalischen Zeitung« be­
geistert, »zeugt von gesteigerter Kenntnis
und Kraft, bietet neues, erhöhtes Interesse
und ist so ein Fortschritt für ihn wie für die
Kunst. So jetzt diese neue Symphonie. Wir
haben letztere in den Proben wie in der Auf­
führung gehört, und die Überzeugung ge­
wonnen, dass sie in den Erzeugnissen unse­
rer Zeit einzig dasteht und darin vielleicht
alle früheren Orchesterwerke Mendels­
sohn’s überbietet.« Anlässlich der Prager
Erstaufführung 1845 meinte ein Kritiker
sogar, die »Schottische« sei »das Bedeu­
tendste, was seit Beethoven in diesem Gen­
re geleistet« worden sei.
Die erste Idee zu dieser Symphonie, in der
die einzelnen Sätze nahtlos ineinander
übergehen, war ein Geistesblitz. Doch um
die Vollendung des Werks hat Mendelssohn
dann 13 Jahre lang gerungen. Keine seiner
Kompositionen hat ihn länger beschäftigt
als diese. Die »Schottische« ist also in der
zeitlichen Abfolge die letzte Symphonie, die
Mendelssohn fertigstellte. Dass sie in der
Felix Mendelssohn Bartholdy: »Schottische Symphonie«
19
Gustavo Gimeno
DIRIGENT
Nordwestdeutsche Philharmonie Herford
sowie das Orquesta Sinfónica de Castilla y
León, das Orquesta de Valencia und das Or­
questa Sinfónica de RTVE.
Seine internationale Dirigentenkarriere be­
gann der in Valencia geborene Musiker als
Assistent von Mariss Jansons im Jahr 2012,
damals noch Schlagzeuger beim Royal Con­
certgebouw Orchestra Amsterdam. Noch
während seiner Zeit als Orchestermusiker
widmete sich Gustavo Gimeno intensiv dem
Dirigierstudium am Konservatorium von
Amsterdam und besuchte zahlreiche Meis­
terklassen. Wichtige Erfahrungen sammelte
er außerdem als Assistent von Bernard Hai­
tink sowie von Claudio Abbado, der als Gime­
nos wichtigster Mentor den Werdegang des
jungen Dirigenten intensiv förderte und ihn
in vielerlei Hinsicht prägte.
Nach seinem viel beachteten Debüt beim
Royal Concertgebouw Orchestra im Februar
2014 erreichten den jungen Spanier Gusta­
vo Gimeno in kürzester Zeit Angebote zahl­
reicher renommierter Klangkörper. Nach
Gastdirigaten u. a. beim Orquesta Sinfónica
de Galicia debütierte er in der Saison
2013/14 beim Sendai Philharmonic Orche­
stra in Japan und leitete in der Folge das
Swedish Radio Symphony Orchestra Stock­
holm, das Orchestre Philharmonique du Lux­
embourg, das Orchestra Verdi Milano, die
Gustavo Gimeno arbeitet eng mit zeitge­
nössischen Komponisten wie Peter Eötvös,
George Benjamin oder Francisco Coll zu­
sammen. Im Februar 2014 dirigierte er in
Amsterdam die europäische Erstaufführung
von Magnus Lindbergs 2. Klavierkonzert
mit Yefim Bronfman als Solisten. Bei den
Münchner Philharmonikern ist Gustavo Gi­
meno gern gesehener Gast, seit er im Jahr
2014 für den erkrankten Lorin Maazel in
München einsprang und anschließend auch
Tourneekonzerte für ihn übernahm.
Die Künstler
20
Leif Ove Andsnes
KLAVIER
Sommer 2012 übernahm der Pianist ferner
die künstlerische Leitung des Ojai Music
Festival in Kalifornien.
Neben der Musik Skandinaviens und Werken
der europäischen Romantik nimmt das pia­
nistische Œuvre Ludwig van Beethovens eine
herausragende Stellung im Repertoire von
Leif Ove Andsnes ein. Seine Auftritte mit
verschiedenen Beethoven-Klavierkonzerten
in der Saison 2011/12 wurden von der Pres­
se einstimmig als herausragende musikali­
sche Interpretationen gefeiert; in der Folge
absolvierte der Pianist zusammen mit dem
Mahler Chamber Orchestra eine ausgedehn­
te Konzertreise mit allen Konzerten durch
mehrere europäische Metropolen.
Der 1970 auf der norwegischen Insel Karmøy
geborene Leif Ove Andsnes zählt zu den
gefragtesten Pianisten seiner Generation.
Er tritt regelmäßig mit weltweit renommier­
ten Orchestern auf und gibt Soloabende in
den führenden Konzertsälen Europas. Ne­
ben seiner solistischen Tätigkeit widmet
sich Leif Ove Andsnes intensiv der Kammer­
musik. Das von ihm mitbegründete Kam­
mermusikfest im südnorwegischen Risør
avancierte mittlerweile zu einem wichtigen
Treffpunkt von Musikern aus aller Welt. Im
Inzwischen hat Andsnes mit dem Mahler
Chamber Orchestra die fünf Klavierkonzer­
te sowie die sog. »Chorfantasie« von Beet­
hoven auf Tonträger veröffentlicht – ein
mit vielen internationalen Preisen ausge­
zeichnetes Projekt, das die Stiftung Kristi­
an Gerhard Jebsen in Bergen / Norwegen
unter dem Titel »The Beethoven Journey«
gefördert hat. Seit er in den letzten drei
Spielzeiten seinen Beethoven-Zyklus mit
dem »Orchester der Stadt« auch in Mün­
chen präsentiert hat, kehrt Leif Ove Ands­
nes nun mit dem Klavierkonzert von Robert
Schumann zu den Münchner Philharmoni­
kern zurück.
Die Künstler
21
Max Reger
und die Münchner
Philharmoniker
GABRIELE E. MEYER
VORSPIEL
Noch vor seinem ersten Auftritt als Dirigent
bei den Münchner Philharmonikern am 15.
Dezember 1905 (damals noch Kaim- bzw.
Konzertvereins-Orchester) hatte sich Max
Reger schon einen Namen als Komponist von
Orgelwerken, Liedern und Kammermusik ge­
macht. In einem Brief vom 5. November 1900
bittet der selbstbewusste Komponist den mit
ihm befreundeten Sänger Joseph Loritz, sich
bei Franz Kaim für eine Dirigentenstelle ein­
zusetzen: »Wäre es für mich nicht möglich,
beim Kaimorchester als – sollte es sein –
letzter Dirigent unterzukommen ? Ich bin nun
zwei Jahre hier [in Weiden] und der allzu­
lange Aufenthalt in der ›Wüste‹ taugt nichts !«
Kaim aber zeigte sich an einem Musiker ohne
einschlägige Erfahrung verständlicherweise
nicht interessiert. Nach der Übersiedlung in
die Haupt- und Residenzstadt Anfang Sep­
tember 1901 sah sich Reger zunächst hefti­
ger Ablehnung seitens der »Neudeutschen
Schule« um Ludwig Thuille, Rudolph Louis,
Max Schillings u. a. ausgesetzt. Doch gelang
es ihm mit großer Beharrlichkeit, seine Mu­
sik als inzwischen anerkannter Liedbegleiter
und Kammermusikpartner auch auf diesem
Wege in München durchzusetzen, obwohl die
öffentliche Meinung über den Komponisten
weiterhin geteilt blieb. Gleichwohl schwärm­
ten Konzertbesucher wie Kritiker von Regers
hochsensiblem und einfühlsamem Klavier­
spiel, mit dem er eigene und fremde Werke
in einer »schlechthin vollendeten Weise«
gestaltete. Zu Regers bevorzugten Mitstrei­
tern gehörten neben dem Bariton Loritz die
Altistin Anna Erler-Schnaudt, der Geiger
Henri Marteau, der Pianist August Schmid-­
Lindner und das Hösl-Quartett. Auch wenn
in den Annalen der Philharmoniker nur zwei
Auftritte Regers verzeichnet sind, so waren
seine Werke ab 1909 bis zum Tod des Kom­
ponisten am 11. Mai 1916 sehr oft zu hören.
REGERS DEBÜT ALS DIRIGENT
1905 bestimmte der »Porges’sche Chorver­
ein« Reger zum Nachfolger des im Februar
des Jahres verstorbenen bisherigen Leiters
Max Erdmannsdörfer. Auf dem Programm
des Konzerts vom 15. Dezember 1905, das
»in Verbindung mit dem Kaim-Orchester« im
Odeonssaal stattfand, standen Chor- und
Max Reger zum 100. Todestag
22
Orchesterwerke von Franz Liszt und Hugo
Wolf. Regers dirigentische Leistung sah sich,
man möchte fast sagen, zwangsläufig har­
scher Kritik vor allem von Seiten seines alten
Widersachers Rudolph Louis ausgesetzt, der
auch für die »Münchner Neuesten Nachrich­
ten« tätig war. Dieser leitete seine Bespre­
chung mit der Binsenweisheit ein, dass man
ein Musiker ersten Ranges sein kann, ohne
zum Dirigenten besonders befähigt zu sein,
demzufolge bei einem ersten Versuch auf
einem »bislang fremden Gebiete der aus­
übenden Tonkunst« eine vollkommene Leis­
tung gar nicht erwartet werden könne. »Al­
les, das Eckige, Ungelenke und Ungeschick­
te der Bewegungen, die peinliche, von vorn­
herein jede Freiheit in der Direktionsfüh­rung unmöglich machende Abhängigkeit
von der Partitur, der Mangel an jeglichen
An­zeichen für einen wahrhaft belebenden
und an­feuernden Einfluß auf die Ausführen­
den, all’ das beweist doch wohl, daß Reger,
dem sonst so phänomenal begabten Musi­
ker, das angeborene Dirigententalent so
gut wie gänzlich mangelt. Das offen auszu­
sprechen, halte ich umsomehr für Pflicht,
als es schade wäre, wenn eine solche Bega­
bung, der als Komponist, als Klavierspieler,
als Lehrer die weitesten und fruchtbarsten
Betätigungsgebiete offen stehen, ihre kost­
bare Zeit auf Bestrebungen verschwenden
würde, die schwerlich zu einem nachhalti­
gen Erfolge führen können.« Man kann sich
Regers Zorn auf seinen Intimfeind Louis
trotz dessen ausdrücklicher Anerkennung
für die sorgfältige Einstudierung der Chöre
lebhaft vorstellen. Aber auch die anderen
Stimmen beurteilten das Debüt eher skep­
tisch: »Das geborene Dirigiertalent, das
sich als solches gleich beim ersten Erschei­
nen am Pulte unzweifelhaft kundgibt, ist
Reger jedenfalls nicht.«
ZWISCHENSPIEL
Etwa zu derselben Zeit begann Reger ver­
mehrt für große Besetzungen zu schreiben.
Fiel der erste Versuch, die »Sinfonietta« bei
der Münchner Erstaufführung durch das Kgl.
Hofopernorchester unter der Leitung von
Felix Mottl noch durch – worauf sich Regers
Schüler an Rudolph Louis mit einer nächt­
lichen Katzenmusik rächten, auf die der Kri­
tiker mit »einem öffentlichen Dank an jene
Herren« reagierte, »welche ihm in so liebens­
würdiger Weise Bruchstücke aus dem neues­
ten Werk ihres Meisters« nahegebracht hät­
ten – , so wuchs das Interesse an den Werken
Regers doch stetig. In Ferdinand Löwes Chef­
dirigentenzeit wurden gleich vier symphoni­
sche Werke erstmals vorgestellt: »Sympho­
nischer Prolog zu einer Tragödie« op. 108
(22. Nov. 1909), »Eine Lustspiel­ouvertüre«
op. 120 (4. April 1911), das »Konzert im al­
ten Stil« op. 123 (18. Dez. 1912) und, am
29. Dezember 1913, »Eine Ballett-Suite«
op. 130. Außerdem erklangen, ebenfalls als
Münchner Erstaufführungen, das Violinkon­
zert op. 101 unter der Leitung von Ossip
Gabrilowitsch mit Alexander (eigentlich:
Aleksandr Ljwowitsch) Schmuller als Solis­
ten (23. März 1912) und »Eine romantische
Suite« nach Eichendorff op. 125, die der
Dirigent Franz von Hoesslin aus der Taufe
hob (25. Okt. 1912).
REGERS ZWEITER AUFTRITT
Ende 1907 nahm »der wilde Oberpfälzer« –
er hatte von den Münchner Querelen um
seine Person nun endgültig genug – die Be­
rufung zum Konservatoriumslehrer und Uni­
versitätsmusikdirektor in Leipzig an. Die
nachfolgenden Jahre seines Engagements
als Dirigent der Meininger Hofkapelle von
1911 bis 1914 ließen ihn, wie nicht nur sein
Schüler Alexander Berrsche feststellte, zu
Max Reger zum 100. Todestag
23
Max Reger zum 100. Todestag
24
einem »Orchesterleiter ersten Ranges« so­
wohl in künstlerischer als auch in organisa­
torischer Hinsicht reifen. Regers zweiter und
letzter Auftritt als Dirigent bei den Münch­
ner Philharmonikern fiel allerdings in eine
Zeit, in der die Welt schon aus den Fugen
geraten war. Doch trotz kriegsbedingter
Schwierigkeiten konnte der Konzertbetrieb
in der Spielzeit 1914/15 noch in vollem Um­
fang aufrechterhalten werden. Auf dem Pro­
gramm des von »Generalmusikdirektor Max
Reger« geleiteten 8. Abonnementskonzerts
am 1. Februar 1915 standen, neben Mozarts
»Haffner-Symphonie«, »Eine vaterländische
Ouvertüre« op. 140, »gewidmet dem deut­
schen Heere« und, ebenfalls als Münchner
Erstaufführung, die 1914 entstandenen »Va­
riationen und Fuge über ein Thema von Mo­
zart« op. 132. Vor allem dieses Werk wurde
mit großem Beifall bedacht. Die »Münchner
Neuesten Nachrichten« rühmten den »Reich­
tum an Polyphonie, wie er nur dem kontra­
punktischen Genie Regers zu Gebote steht.
Daß dieses Werk trotz der außerordentlich
kunstvollen thematischen Arbeit auch präch­
tig klingt, beweist vor allem die schöne ach­
te Variation. Es versteht sich bei Reger von
selbst, daß die über ein reizvolles achttak­
tiges Thema gehende Fuge glänzend gebaut
ist.« Fünf eigene Lieder, mit Reger am Kla­
vier, und drei orchestrierte Brahms-­Lieder,
gesungen von Anna Erler-Schnaut, rundeten
das Programm ab. Der Komponist Max Reger
wurde ebenso gefeiert wie der Dirigent und
Liedbegleiter. Selbst der damals amtierende
Oberbürgermeister der Stadt München, Wil­
helm von Borscht, sprach Reger seinen auf­
richtigsten Dank aus: »Die grösste Anerken­
nung für Sie liegt in dem Erfolg, den Ihr
Auftreten bei uns zeigte: der Besuch unse­
rer Abonnementskonzerte war mit Ausbruch
des Krieges noch nie so stark, wie bei Ihrem
Konzert, die Begeisterung des Publikums
für Ihre bewundernswerten Leistungen war
grösser und herzlicher denn je.«
NACHSPIEL
Die im Brief des Oberbürgermeisters aus­
gesprochene Erwartung, »Euer Hochwohl­
geboren auch noch bei anderen Gelegenhei­
ten in der Tonhalle begrüssen zu dürfen«,
erfüllte sich nicht mehr. Max Reger starb
mit nur 43 Jahren am 11. Mai 1916. Doch
sein gesamtes Orchesterwerk bildete bis in
die 40er Jahre einen festen Bestandteil in­
nerhalb der philharmonischen Programm­
gestaltung, wobei es nach Regers Tod noch
zu weiteren Münchner Erstaufführungen
kam. So stellte Komponisten-Kollege Hans
Pfitzner die Orchesterfassung der 1904
ursprünglich für zwei Klaviere zu vier Hän­
den komponierten »Variationen und Fuge
über ein Thema von Beet­hoven« op. 86 vor,
der »Gesang der Verklärten« op. 71 erklang
in einer Bearbeitung von Karl Hermann Pill­
ney, die von Florizel von Reuter zu Ende ge­
führte »Symphonische Rhapsodie für Vio­
line und Orchester« op. 147 erlebte 1932
ihre Uraufführung, der erste Satz des un­
vollendet gebliebenen lateinischen »Re­
quiems« op. 145a seine philharmonische
Erstaufführung. Nach 1945 aber standen
zunächst ganz andere Komponisten im Vor­
dergrund – Reger hatte ja bereits zu seiner
Zeit das Schicksal ereilt, mit seinem Schaf­
fen zwischen alle Stühle geraten zu sein.
Dennoch hatte er innerhalb der zwischen
Schönberg, Strawinsky und der »Münchner
Schule« angesiedelten musikalischen Ex­
trembereiche einen ganz eigenen Weg ge­
funden. Regers unruhig oszillierende Har­
monik und seine meisterliche Beherrschung
der Polyphonie, auch seine bisweilen »klas­
sizistisch« anmutende Einfachheit lohnen
eine Wiederbegegnung allemal.
Max Reger zum 100. Todestag
25
Donnerstag
28_04_2016 19 Uhr
4. Jugendkonzert
GYÖRGY LIGETI
»Atmosphères«
ALBAN BERG
»Lulu«-Suite
IGOR STRAWINSKY
»Symphony in three movements«
BARBARA HANNIGAN
Dirigentin und Sopran
Freitag
29_04_2016 20 Uhr c
Samstag
30_04_2016 19 Uhr d
GYÖRGY LIGETI
»Atmosphères«
ALBAN BERG
»Lulu«-Suite
GABRIEL FAURÉ
Orchestersuite aus der Bühnenmusik
zu »Pelléas et Mélisande« op. 80
IGOR STRAWINSKY
»Symphony in three movements«
Montag 02_05_2016
20 Uhr
ABONNENTENORCHESTER
Prinzregententheater
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Symphonie Nr. 32 G-Dur KV 318
»Der Liebe himmlisches Gefühl«
für Sopran und Orchester KV 119
»Der Hölle Rache kocht in meinem
Herzen«, Arie der Königin der Nacht
aus »Die Zauberflöte« KV 620
Konzert für Oboe und Orchester
C-Dur KV 314
JOHANN STRAUSS (SOHN)
Ouvertüre zu »Der Zigeunerbaron«
»Frühlingsstimmen«-Walzer op. 410
»Kaiserwalzer« op. 437
»Lob der Frauen«, Polka mazur op. 315
»Unter Donner und Blitz«, Polka schnell
op. 324
»Im Krapfenwaldl«, Polka française
op. 336
HEINRICH KLUG
Dirigent
JUDITH SPIESSER
Sopran
MARIE-LUISE MODERSOHN
Oboe
BARBARA HANNIGAN
Dirigentin und Sopran
Vorschau
26
Die Münchner
Philharmoniker
1. VIOLINEN
Sreten Krstič, Konzertmeister
Lorenz Nasturica-Herschcowici,
Konzertmeister
Julian Shevlin, Konzertmeister
Odette Couch, stv. Konzertmeisterin
Lucja Madziar, stv. Konzertmeisterin
Claudia Sutil
Philip Middleman
Nenad Daleore
Peter Becher
Regina Matthes
Wolfram Lohschütz
Martin Manz
Céline Vaudé
Yusi Chen
Iason Keramidis
Florentine Lenz
2. VIOLINEN
Simon Fordham, Stimmführer
Alexander Möck, Stimmführer
IIona Cudek, stv. Stimmführerin
Matthias Löhlein, Vorspieler
Katharina Reichstaller
Nils Schad
Clara Bergius-Bühl
Esther Merz
Katharina Triendl
Ana Vladanovic-Lebedinski
Bernhard Metz
Namiko Fuse
Qi Zhou
Clément Courtin
Traudel Reich
BRATSCHEN
Jano Lisboa, Solo
Burkhard Sigl, stv. Solo
Max Spenger
Herbert Stoiber
Wolfgang Stingl
Gunter Pretzel
Wolfgang Berg
Beate Springorum
Konstantin Sellheim
Julio López
Valentin Eichler
Yushan Li
VIOLONCELLI
Michael Hell, Konzertmeister
Floris Mijnders, Solo
Stephan Haack, stv. Solo
Thomas Ruge, stv. Solo
Herbert Heim
Veit Wenk-Wolff
Sissy Schmidhuber
Elke Funk-Hoever
Manuel von der Nahmer
Isolde Hayer
Sven Faulian
David Hausdorf
Joachim Wohlgemuth
Das Orchester
27
KONTRABÄSSE
Sławomir Grenda, Solo
Fora Baltacigil, Solo
Alexander Preuß, stv. Solo
Holger Herrmann
Stepan Kratochvil
Shengni Guo
Emilio Yepes Martinez
Ulrich Zeller
FLÖTEN
Michael Martin Kofler, Solo
Herman van Kogelenberg, Solo
Burkhard Jäckle, stv. Solo
Martin Belič
Gabriele Krötz, Piccoloflöte
OBOEN
Alois Schlemer
Hubert Pilstl
Mia Aselmeyer
TROMPETEN
Guido Segers, Solo
Bernhard Peschl, stv. Solo
Franz Unterrainer
Markus Rainer
Florian Klingler
POSAUNEN
Dany Bonvin, Solo
David Rejano Cantero, Solo
Matthias Fischer, stv. Solo
Quirin Willert
Benjamin Appel, Bassposaune
Ulrich Becker, Solo
Marie-Luise Modersohn, Solo
Lisa Outred
Bernhard Berwanger
Kai Rapsch, Englischhorn
PAUKEN
KLARINETTEN
Sebastian Förschl, 1. Schlagzeuger
Jörg Hannabach
Alexandra Gruber, Solo
László Kuti, Solo
Annette Maucher, stv. Solo
Matthias Ambrosius
Albert Osterhammer, Bassklarinette
FAGOTTE
Lyndon Watts, Solo
Jürgen Popp
Johannes Hofbauer
Jörg Urbach, Kontrafagott
HÖRNER
Jörg Brückner, Solo
Matias Piñeira, Solo
Ulrich Haider, stv. Solo
Maria Teiwes, stv. Solo
Robert Ross
Stefan Gagelmann, Solo
Guido Rückel, Solo
Walter Schwarz, stv. Solo
SCHLAGZEUG
HARFE
Teresa Zimmermann, Solo
CHEFDIRIGENT
Valery Gergiev
EHRENDIRIGENT
Zubin Mehta
INTENDANT
Paul Müller
ORCHESTERVORSTAND
Stephan Haack
Matthias Ambrosius
Konstantin Sellheim
Das Orchester
28
IMPRESSUM
Herausgeber:
Direktion der Münchner
Philharmoniker
Paul Müller, Intendant
Kellerstraße 4
81667 München
Lektorat:
Stephan Kohler
Corporate Design:
HEYE GmbH
München
Graphik:
dm druckmedien gmbh
München
Druck:
Gebr. Geiselberger GmbH
Martin-Moser-Straße 23
84503 Altötting
TEXTNACHWEISE
Nicole Restle, Thomas
Leibnitz und Gabriele E.
Meyer schrieben ihre Tex­
te als Originalbeiträge für
die Programmhefte der
Münchner Philharmoniker.
Stephan Kohler verfasste
die lexikalischen Werkan­
gaben und Kurzkommenta­
re zu den aufgeführten
Werken. Künstlerbiogra­
phien (Gimeno, Ansdnes):
Nach Agenturvorlagen. Al­
le Rechte bei den Autorin­
nen und Autoren; jeder
Nachdruck ist seitens der
Urheber
genehmigungsund kostenpflichtig.
BILDNACHWEISE
Abbildungen zu Carl Maria
von Weber: Karl Laux, Carl
Maria von Weber, Leipzig
1978. Abbildungen zu Ro­
bert Schumann: Ernst
Burger, Robert Schumann
– Eine Lebenschronik in
Bildern und Dokumenten,
Mainz 1999. Abbildungen
zu
Felix
Mendelssohn
Bartholdy:
Hans-Günter
Klein (Hrsg.), Felix Men­
delssohn Bartholdy – Ein
Almanach, Leipzig 2008.
Abbildung »Max Reger in
München«: Musikabteilung
der Bayerischen Staatsbi­
bliothek, München. Künst­
lerphotographien: Marco
Borggreve (Gimeno); Öz­
gür Albayrak (Ansdnes).
Stuarts ereignet hatten.
Erst 13 Jahre später war
die Symphonie vollendet
und wurde schließlich
1842 im Leipziger Ge­
wandhaus uraufgeführt.
All diese Ereignisse, Ge­
fühle und Momente sind
skizzenhaft auf dem Pla­
kat vereint.« (Isabella
Kretzdorn, 2016)
DIE KÜNSTLERIN
Seit ihrem Studium der
Graphik, Malerei und Zeich­
nung an der Freien Kunst­
werkstatt München lebt
Isabella Kretzdorn, gebo­
ren 1985, als freischaffen­
de Künstlerin in München
und ist mit ihren vielfach
ausgezeichneten Werken
bei Ausstellungen im Inund Ausland vertreten.
www.isabellakretzdorn.com
TITELGESTALTUNG
»›Was inspiriert uns mehr
als das Lebensgefühl der
Freiheit und neue Impres­
sionen einer Reise?‹ Ange­
regt durch seine Reise
nach Schottland schrieb
der junge Mendelssohn
die Anfänge seiner 3.
Symphonie mit der Faszi­
nation für das Land, sei­
nen grünen Weiten und für
das Schloss in Edinburgh,
in welchem sich prägende
Momente im Leben Maria
Impressum
Gedruckt auf holzfreiem und
FSC-Mix zertifiziertem Papier
der Sorte LuxoArt Samt
In freundschaftlicher
Zusammenarbeit mit
VALERY GERGIEVS
DAS FESTIVAL
DER MÜNCHNER
PHILHARMONIKER
—
GASTEIG
Freitag
11_11_2016
ERÖFFNUNGSKONZERT
VALERY GERGIEV
Samstag
12_11_2016
PROKOFJEW–MARATHON I
ALLE KLAVIERSONATEN
PETER UND DER WOLF
TANZKONZERTE
Sonntag
13_11_2016
PROKOFJEW–MARATHON II
ALLE SYMPHONIEN
KARTEN AB JUNI 2016
MPHIL.DE
3
FÜ MU TA
R SI GE
AL K
LE
’15
’16
DAS ORCHESTER DER STADT
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