Gefährdete Tiere des Alpenraums im Blickfeld EURAC fördert im Projekt „Econnect“ ökologische Vernetzung im Alpenraum Die Mühlkoppe ist ein kleiner Süßwasserfisch, der in alpinen Gewässern - unter anderem im Pustertal - bis zu 2.000 Metern Meereshöhe vorkommt. Sie stellt hohe Ansprüche an die Wasserqualität und gehört heute zu den gefährdeten Tierarten. Die Verbauung der Gewässer durch den Bau von Elektrizitätswerken haben ihren Lebensraum zusätzlich eingeschränkt. Die Mühlkoppe ist eine der Tierarten, deren Verbreitung im Projekt „Econnect“ als Beispiel dafür untersucht wurde, wie es um unseren Lebensraum in den Alpen – die Vernetzung von Schutzgebieten und die darauf beruhende Vielfalt an Tieren und Pflanzen – bestellt ist. 16 internationale Partner, aus Südtirol mit dabei die EURAC und das Amt für Naturparke der Autonomen Provinz Bozen, erfassten im Projekt „Econnect“ anhand alpiner Tierarten problematische Barrieren im Alpenraum. Wo stoßen Tiere auf Grenzen in ihrem Lebensraum? Inwieweit haben sich Tierarten wie Mühlkoppe, eurasischer Luchs, Gänsegeier oder Birkhuhn, die einst im gesamten Alpenraum verbreitet waren, auf kleinste Gebiete zurückgezogen? Ziel des dreijährigen Projekts war es, den Schutz des alpenweiten ökologischen Netzwerks zu verbessern. Das EURAC-Institut für Regionalentwicklung und Standortmanagement lieferte im Rahmen des Projekts die Datengrundlage. In sieben grenzübergreifenden Pilotgebieten zwischen Italien, Österreich, Schweiz, Frankreich und Slowenien sammelten die Projektpartner Daten zum Lebensraum der Tiere, sowie zu Hindernissen, die den Lebensraum der Tiere zerschneiden, sei es physische Barrieren wie Straßen als auch „unsichtbare“ gesetzliche und institutionelle Regelungen. „Wir haben die Daten in Form von geografischen Karten aufbereitet. So wird auf einen Blick sichtbar, wo problematische Barrieren für die Tiere liegen und wo etwas getan werden muss für die Erhaltung der Art“, erläutert Kathrin Renner vom EURAC-Institut für Regionalentwicklung und Standortmanagement. „Wir alle sind abhängig von ökologischen Prozessen in unserem Lebensraum. Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, wie wichtig die Vernetzung zwischen Naturparks und Schutzgebieten ist, um die alpine Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten“, so Renner. Die Ergebnisse des Projekts wurden kürzlich in Berchtesgaden in Form von ausgearbeiteten Empfehlungen für Politiker, Naturparkverwaltungen, Gemeindeverwaltungen, Praktiker und die Bevölkerung selbst vorgestellt. „Bäche und Flüsse sind die ‚blauen Korridore‘ in unserem Ökosystem und enorm wichtig für Flora und Fauna. Im Pustertal hat das Amt für Wildbachverbauung in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Natur und Landschaft bereits erste Maßnahmen zur besseren ökologischen Vernetzung der Gewässer umgesetzt: Im Bachlauf der Ahr und des Sextner Baches sind Aufweitungs- und Renaturierungsmaßnahmen zugunsten der dort lebenden Fisch- und Vogelarten durchgeführt worden“, erklärt Maria Margareth Pallhuber vom Amt für Naturparke der Autonomen Provinz Bozen. Mehr Informationen zum Projekt Econnect unter: www.econnectproject.eu Bozen, 20.10.2011 Kontakt: Laura Defranceschi, [email protected], Tel. 0471 055 037, mobil 331 1729026 SCIENTIFIC COMMUNICATION - WISSENSCHAFTSKOMMUNIKATION – COMUNICAZIONE SCIENTIFICA DRUSUSALLEE 1 39100 BOZEN / ITALIEN • VIALE DRUSO, 1 39100 BOLZANO /ITALIA TEL. +39 0471 055 033 FAX +39 0471 055 039 [email protected] WWW.EURAC.EDU