bEWusst lEbEn bEi ErhöhtEn CholEstErinWErtEn

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Bewusst Leben bei
erhöhten Cholesterinwerten
Das sollten Sie wissen
8920734 I I
März 2016
Unilever Ernährungs Forum
c/o Unilever Deutschland
Am Strandkai 1
D-20457 Hamburg
[email protected]
in Zusammenarbeit mit
Diätetik-Experten des VDD
1
Bei Ihnen wurde ein erhöhter Cholesterinwert gemessen?
K
ein Grund zur Panik: Ein erhöhter
gel positiv zu beeinflussen und wieder in
Erhöhter Cholesterinspiegel
Was bedeutet ein erhöhter Cholesterinspiegel?
W
enn zu viel Cholesterin im Blut
lauf-Erkrankungen, wie z. B. die korona-
ist, wird von einem erhöhten Cholesterin­
re Herzerkrankung mit Angina pectoris
Cholesterinspiegel ist kein Schicksal. Er ist
den grünen Bereich zu bekommen.
Ausdruck einer Fettstoffwechselstörung,
Ziel dieser Broschüre ist es, Sie zu infor-
spiegel gesprochen. Der Arzt verwendet
(Brustenge) und der wohl dramatischsten
deren Ursachen oft eine ungünstige Er-
mieren und zu motivieren, einen erhöhten
den
Hypercholesterinämie
Ausprägung, dem Herzinfarkt. Bei der Be-
nährungsweise und/oder fehlende Bewe-
Cholesterinspiegel nicht hinzunehmen.
bzw. Hyperlipoproteinämie. Dieses Zuviel
urteilung, ob der Cholesterinspiegel erhöht
gung sind. Mit einigen Veränderungen in
Sie können jeden Tag selbst aktiv werden
an Cholesterin im Blut ist ungünstig, es
ist oder im Normalbereich liegt, ist beson-
Ihrer täglichen Routine, beim Essen und
als „Manager“ Ihres Cholesterinspiegels,
kann sich in den Gefäßen ablagern und so
ders das LDL-Cholesterin von Bedeutung.
Trinken sowie der Bewegung können Sie
um diesen wichtigen Risikofaktor für Herz-
die Blutgefäße einengen. Man spricht auch
Dies ist eine von mehreren Arten des Cho-
selbst viel tun, um Ihren Cholesterinspie-
Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.
von „Arterienverkalkung“ oder Arterioskle-
lesterins, mehr darüber lesen Sie im Kapi-
rose. Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist
tel „Wie viel Cholesterin ist zu viel?“.
Fachbegriff
einer der Risikofaktoren für Herz-Kreis-
Die Stadien der Arterienverkalkung
Gesunde Arterie
2
Arterie mit Ablagerungen
Stark verengte Arterie
3
Neben einem erhöhten Cholesterinspiegel
Risiko deutlich an. Dann ist es umso wich-
gibt es weitere Risikofaktoren für Herz-
tiger, einen erhöhten Cholesterinspiegel zu
120
Kreislauf-Erkrankungen (siehe Checkliste).
senken. Natürlich sollte allen vorliegenden
110
Einige davon sind nicht beeinflussbar, wie
Risikofaktoren Aufmerksamkeit geschenkt
Alter, Geschlecht und familiäre Vorbelas-
werden. Eine ärztliche Betreuung ist in die-
tung. Andere hingegen sind gut beeinfluss-
sem Fall ratsam, denn der Arzt kann am
100
95
90
85
bar, wie körperliche Aktivität, Bluthoch-
besten entscheiden, welche Risikofaktoren
druck, Übergewicht oder Rauchen. Liegt
angegangen werden müssen.
mehr als ein Risikofaktor vor, steigt das
Hier können Sie ankreuzen, welche Risikofaktoren bei Ihnen bestehen.
●Alter und Geschlecht
(Frauen über 55 Jahre,
Männer über 45 Jahre)
● Familiäre Vorbelastung
(frühzeitige koronare Herz­
erkrankung bei Verwandten
1. Grades)
Beeinflussbare
Risikofaktoren
♥
● Erhöhter Cholesterinspiegel
(siehe Seite 7)
● Bluthochdruck
135
50
40
80
75
140
Adipositas
30
70
Übergewicht
60
20
55
50
Normalgewicht
145
150
155
160
165
Untergewicht
170
45
175
40
180
185
10
35
190
Ziehen Sie mit einem Lineal eine Linie von Ihrem Körpergewicht zu Ihrer
Körperlänge. In der Mitte der Skala lässt sich dann Ihr BMI ablesen.
195
200
● Rauchen
● Ungenügende körperliche
Bewegung
Lebensstil als Chance
Eine bedeutende und nicht zu unterschät-
gung sowie cholesterinbewusstes, ausge-
zende Möglichkeit, den Cholesterinspie-
wogenes und bedarfsgerechtes Essen und
gel und andere Risikofaktoren positiv zu
Trinken können Sie den Cholesterinspie-
beeinflussen, liegt in Veränderungen des
gel günstig beeinflussen. Damit werden
Lebensstils. Was essen Sie? Wie viel bewe-
gleichzeitig auch die anderen Risikofakto-
gen Sie sich im Alltag und in der Freizeit?
ren reduziert. Es lohnt sich daher, aktiv zu
Als Maß zur Beurteilung des Körpergewichtes wird heute der BMI (Body Mass
Rauchen Sie? Haben Sie viel Stress? Hier
werden! Mit kleinen Veränderungen Schritt
Index) verwendet, der sich aus Körpergewicht und Körpergröße berechnet.
können Sie selber eine Menge tun und be-
für Schritt können Sie viel bewirken – je
achtliche Wirkungen erzielen. Über Bewe-
früher, desto besser.
● Diabetes mellitus
● Übergewicht (BMI > 25)
4
Körperlänge
in cm
70 Body Mass
Index (BMI)
60
65
Checkliste Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
Nicht beeinflussbare
Risikofaktoren
Körpergewicht
in kg
5
Wie viel Cholesterin ist zu viel?
Das im Schnelltest gemessene Gesamt-
den die Blutfette in einer genaueren Mes-
cholesterin ist ein erster Anhaltspunkt, für
sung. Bei den Blutfetten gibt es nämlich
eine genaue Beurteilung aber nur bedingt
verschiedene Arten, dazu gehören: HDL-
aussagekräftig. Weiter unterschieden wer-
und LDL-Cholesterin und Triglyceride.
Cholesterinspiegel: Die wichtigsten Werte
Gesamtcholesterin
– unter 200 mg/dl (5,2 mmol/l)
Der Wert dient zur ersten Orientierung. Liegt er höher, sollte mit dem Arzt gesprochen werden.
LDL-Cholesterin
hDL
– max. 160 mg/dl (4,1 mmol/l), wenn höchstens 1 weiterer Risikofaktor vorliegt**
• Das „gute“ HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein =
Lipoproteine mit hoher Dichte), das für den Rücktransport
– max. 130* mg/dl (3,4 mmol/l), wenn 2 und mehr weitere Risikofaktoren vorliegen**
– max. 100* mg/dl (2,6 mmol/l), bei Vorerkrankungen*** oder Diabetes mellitus Typ 2
des Cholesterins zur Leber und damit „für die Entsorgung
aus dem Körper“ verantwortlich ist.
HDL-Cholesterin
– mindestens 40 mg/dl (1 mmol/l)
Je höher der Wert, desto besser ist der Schutz für die Blutgefäße.
LDL
• Das „schlechte“ LDL-Cholesterin (Low Density Lipopro­tein
= Lipoproteine mit niedriger Dichte), das Cholesterin zu
den Zellen und Gefäßen transportiert, wo es abgelagert
werden kann, wenn zu viel davon da ist.
Eine weitere Art der Blutfette sind die Triglyceride. Triglyceride werden aus der Nahrung über den Darm aufgenommen und auch im Körper selber hergestellt. Der Körper
gewinnt aus Triglyceriden Energie, sie sind ein „Brennstoff“ für unseren Organismus.
Der Triglyceridspiegel schwankt in Abhängigkeit von den Mahlzeiten. Daher ist es notwendig, eine Nüchtern-Blutabnahme zu machen, um ihn zu bestimmen. Zusammen mit
6
* Neueste Empfehlungen der Fachgesellschaften gehen teilweise sogar von deutlich niedrigeren Zielwerten aus, d. h. 100 bzw. 70 mg/dl statt 130 bzw. 100 mg/dl.
** Risikofaktoren: Alter (Männer > 45 J., Frauen > 55 J.), Bluthochdruck, Rauchen,
HDL < 40 mg/dl, frühzeitige koronare Herzerkrankung bei Verwandten 1. Grades
*** Vorerkrankungen: u. a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Angina pectoris
Wozu brauche ich überhaupt Cholesterin?
Cholesterin ist für den Körper eine wertvolle Substanz, die benötigt wird, um
daraus z. B. Hormone oder Gallensäuren für die Fettverdauung herzustellen.
Da der Körper Cholesterin in der Leber selber herstellen kann, sind wir nicht
niedrigem HDL-Cholesterin stellt ein Zuviel an Triglyceriden ein Risiko für Herz und Gefä-
auf Cholesterin aus der Nahrung angewiesen. Essen wir viel Cholesterin, stellt
ße dar. Ein Triglyceridspiegel bis zu 150 mg/dl (1,7 mmol/l) gilt als normal.
der Körper normalerweise weniger davon her.
7
Wie kommt es zu einem erhöhten Cholesterinspiegel?
Verantwortlich für erhöhte Blutfettwerte
oder in Kombination mit einem erhöhten
ist neben der Veranlagung vor allem ein
LDL-Cholesterinspiegel vorkommen kann,
Zusammenspiel aus zu kalorienreichem
wird durch Alkohol und einen hohen Ver-
Essen mit ungünstigen Fetten und zu we-
zehr von Zucker aus Getränken oder Süßig-
nig Bewegung. Zu viele Kalorien, wenn also
keiten (einfacher Kohlenhydrate) begüns-
die Balance aus Energieaufnahme (durch
tigt.
Essen und Trinken) und Energieverbrauch
2
Das richtige Fett
Auf die Qualität kommt es an
D
urch eine günstige Auswahl der Le-
Praktische Hilfestellung für die Umset-
bensmittel können Sie viel dafür tun, den
zung in die ­Praxis geben neben den In-
Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen.
formationen in dieser Broschüre auch die
(durch körperliche Aktivität) nicht stimmt,
Bei den selteneren familiären Fettstoff-
„Cholesterinbewusst“ essen, heißt gesund
Einkaufshilfe und die Broschüre „Erhöhte
führen auch zu Übergewicht. Übergewicht
wechselstörungen spielen die Gene eine
und lecker zu essen. Worauf es dabei an-
Cholesterinwerte aktiv senken – Tipps
ist seinerseits ein Risikofaktor für Herz-
größere Rolle. Sie können mit deutlich er-
kommt, lesen Sie in den Kapiteln 2 bis 4.
und Rezepte“.
Kreislauf-Erkrankungen.
höhten Cholesterinwerten bereits im Kin-
Ein erhöhter Triglyceridspiegel, der allein
des- und Jugendalter einhergehen.
Keine Eier mehr und alles ist in Ordnung?!
Sollte ich abnehmen?
Früher wurde geraten, bei erhöhten Cho-
Ihre Cholesterinaufnahme aber im Auge
positas. Fragen Sie Ihren Arzt, ob er Ihnen eine Gewichtsabnahme empfiehlt und lassen
lesterinwerten
„cholesterinarme
behalten. Mehr als 300 mg pro Tag sollten
Sie sich von einer Diätassistentin unterstützen und beraten, wie Sie am besten vorgehen.
Diät“ einzuhalten, d. h. keine Eier und In-
es nicht sein. Das entspricht 2 bis 3 Eiern
In der Regel wirkt sich ein Gewichtsverlust günstig auf Blutfette und den Blutdruck aus.
nereien mehr zu essen – und alles wäre
pro Woche, inklusive des verarbeiteten Ei-
Eine streng fettarme Ernährung ist zum Abnehmen bei erhöhten Bluttfetten allerdings
gut. Später hieß es, das Cholesterin in den
gelbs in Backwaren, Keksen, Kuchen und
Nahrungsmitteln hätte kaum einen Ein-
Speisen mit Ei oder Mayonnaise.
Wenn der BMI über 25 liegt, spricht man von Übergewicht, ab einem BMI von 30 von Adi-
„out“. Zum Abnehmen sollten Sie Ihre Fettaufnahme nicht zu drastisch einschränken.
Denn wenn Sie im Ausgleich mehr kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Obst oder eher
helle Backwaren verzehren, könnte ungewollt Ihr Triglyceridspiegel ansteigen, ebenso
­unerwünscht wie ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel.
fluss auf den Cholesterinspiegel. Was ist
nun richtig? Wie so oft liegt die Wahrheit
Am besten kombinieren Sie eine Ernährungsumstellung mit vermehrter körperlicher Akti-
in der Mitte. Das Nahrungscholesterin hat
vität. Dabei hat jeder Mensch seine individuellen Grenzen. Aber wenn Sie vielleicht keinen
einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel.
Marathon absolvieren können oder wollen, auch der tägliche Gang zum Briefkasten oder
Wie stark dieser Einfluss ist, ist aber von
zum Bäcker, um frisches Vollkornbrot zu kaufen, ist körperliche Aktivität, die man nicht un-
Person zu Person unterschiedlich. Bei ei-
terschätzen sollte. Es zählt jeder Schritt, jede Treppenstufe und jede Minute, die Sie selbst
aktiv und in Bewegung sind. Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt! Wenn Sie den
tun, ohne zu warten, ist ein guter Anfang gemacht!
8
eine
nem erhöhten Cholesterinspiegel ist ein
kompletter Verzicht auf cholesterinhaltige
Lebensmittel nicht notwendig, Sie sollten
9
Die Fettsäure macht, dass es ein gutes Fett ist: Fette & Öle
Jedes Fett ist aus drei Fettsäuren aufge-
Fettsäuren, eine Sonderform der einfach
baut. Bei den Fettsäuren unterscheidet
ungesättigten Fettsäuren.
man zwischen den „guten“ ungesättigten
Alle Fette, egal ob tierisch oder pflanzlich,
steine der Zellen, die so genannten es-
und den eher ungünstigen gesättigten
Qualität von Fetten und Ölen
liefern Energie – und zwar nicht wenig,
sentiellen Fettsäuren, die der Körper nicht
Fettsäuren. Die ungesättigten Fettsäuren
Fette und Öle unterscheiden sich also in
denn 1 Gramm Fett enthält 9 Kalorien
selber herstellen kann und die deshalb
untergliedern sich weiter in die einfach
ihrer Qualität, abhängig davon, welche
(kcal). Das ist mehr als doppelt so viel
mit der Nahrung aufgenommen werden
und die mehrfach ungesättigten Fettsäu-
Fettsäuren darin vorkommen. Die Her-
Energie wie 1 Gramm Eiweiß (4 kcal) oder
müssen. Daher kommt es beim Fett nicht
ren. Zu den mehrfach ungesättigten Fett-
kunft, ob tierischen oder pflanzlichen Ur-
Kohlenhydrate (4 kcal) liefern und ähnlich
nur auf die Menge an, sondern besonders
säuren gehören die essentiellen Omega-6-
sprungs, gibt einen Anhaltspunkt für die
viel wie 1 Gramm Alkohol (7 kcal). Fette
­darauf, welches Fett man isst.
(Linolsäure)
Qualität der Fette und Öle.
enthalten aber auch lebenswichtige Bau-
Quelle
Gesättigte
Milchfett (Butter, Sahne/Obers),
Fettsäuren
fettreicher Käse, fettreiche Milch-
Omega-3-Fettsäuren
(alpha-Linolensäure).
Fettsäuren und ihr Einfluss auf den Cholesterinspiegel
Fettsäuren
und
Wirkung
Erhöhen das
LDL-Cholesterin
produkte, fettreiche Fleisch- und
Besondere Omega-3-Fettsäuren sind die
Für das cholesterinbewusste Essen gilt
langkettigen Omega-3-Fettsäuren Doco-
daher die Faustformel: Überwiegend
­
sahexaensäure und Eicosapentaensäure,
pflanzliche Fette und so wenig wie mög-
die in Kaltwasserfischen (z. B. Hering, Ma-
lich tierische Fette verzehren. Dies bedeu-
krele, Lachs) vorkommen, und ebenfalls
tet nicht, dass Käse und Wurst nun tabu
günstige Wirkungen auf Herz und Kreis-
sind. Sie können über kleinere Mengen
lauf haben können. Besonders ungünstig
an Käse und Wurst und über die Auswahl
für den Cholesterinspiegel sind die Trans-
­fettärmerer Sorten gegensteuern.
Wurstwaren, Speck, Schmalz, Talg
Einfach ungesättigte
Olivenöl, Rapsöl, Mandeln,
Halten im Austausch
Fettsäuren
Haselnüsse, Avocado
Tierische Fette wie Milchfett in Butter, Sahne/Obers oder Crème fraîche
gegen gesättigte
­sowie tierische Schlachtfette (Rindertalg, Schmalz) enthalten mehr gesät­
Fettsäuren den
Mehrfach ungesättigte
Omega-3: Lein-, Walnuss-, Rapsöl,
Cholesterinspiegel
Omega-3- und Omega-
Becel Streichfette, Becel Omega-
auf einem gesunden
6-Fettsäuren
3-Pflanzenöl, Walnüsse, fettreiche
Niveau
tigte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel ansteigen lassen können.
Kaltwasserfische (z. B. M
­ akrele,
Hering, Lachs)
Die pflanzlichen Öle und Streichfette enthalten reichlich günstige unge-
Omega-6: Becel Streichfette, Becel
sättigte Fettsäuren. Zu ihnen gehören die Omega-3- und die Omega-6-Fett-
Omega-3-Pflanzenöl, ­Maiskeim-,
Sonnen­blumen-, ­Distel-, Traubenkernöl
10
säuren. Diese helfen als Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und
eines gesundes Lebensstils, den Cholesterinspiegel auf einem gesunden
Niveau zu halten.
11
Es gibt ein paar Ausnahmen: Das Fett in
Die pflanzlichen harten Fette, z. B. Ko-
Fischen enthält besondere langkettige
kosfett und Kakaobutter, enthalten viel
mehrfach ungesättigte Fettsäuren und ist
gesättigte Fettsäuren und sind daher als
daher als „gutes“ Fett einzustufen.
„ungünstiges“ Fett einzustufen.
Gehalt an Fettsäuren (in Prozent vom Gesamtfettgehalt)
Pflanzenöle
Olivenöl
Rapsöl
Tierische Herkunft
Pflanzlicher Herkunft
Maiskeimöl
(reichlich gesättigte Fettsäuren)
(reichlich ungesättigte Fettsäuren)
Sojaöl
Leinöl
• Pflanzliche Öle
Walnussöl
und andere fettreiche
• Margarine
Milchprodukte
• pflanzliche Streichfette
Sonnenblumenöl
• vollfette Milch, Rahmjoghurt
• Sahne/Obers, Schmand,
Crème fraîche, Sauerrahm
•Butter
• Kokosfett
• Kakaobutter
•Käse
• fettes Fleisch, Speck, Schmalz
• Nüsse
Margarine, Streichfette Pflanzenmargarine
Margarine und
Streichfette*
(z. B. Becel Classic)
• fettreiche Wurstwaren
Tierische Fette
• Fettreicher Kaltwasserfisch
Butter, Butterschmalz
Gänsefett, -schmalz
Rindertalg
Pflanzenfette
Kakaobutter
Kokosfett
Die Grafik rechts zeigt Fette und Öle und welche der verschiedenen Fettsäuren
darin überwiegen. Je mehr einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ent-
gesättigte Fettsäuren
halten sind, umso günstiger für die cholesterinbewusste Küche. ➜
einfach ungesättigte Fettsäuren
*mit viel mehrfach
ungesättigten Fettsäuren
(Omega 3 & 6)
12
mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäuren
mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren
Trans-Fettsäuren (siehe Seite 18)
13
Welches Fett zum Kochen und aufs Brot?
Auch die Menge ist wichtig
Neben der Fettqualität ist auch die Fett-
chend „gute“ und nicht zu viel „schlechte“
Bei der Auswahl von Ölen und Fetten zum
menge entscheidend. Zwischen 60 und
Fette enthält, sollte die eine Hälfte aus
Kochen kommt es nicht nur auf die Quali-
80 Gramm Fett sollten wir pro Tag zu uns
pflanzlichen und die andere Hälfte aus tie-
tät an, also auf die enthaltenen Fettsäu-
nehmen. Damit diese Menge auch ausrei-
rischen Fetten stammen.
ren, und ob es kalt gepresst ist oder nicht.
Es gilt, küchentechnische Eigenschaften,
wie z. B. Hitzebeständigkeit, und gesundheitliche Aspekte gleichermaßen zu be-
So könnte eine Fettbilanz aussehen:
rücksichtigen.
Zum Dünsten und kurzen schonenden
36 g Fett
Summe:
71 g Fett
Pflanzliche Fette:
• 30 g Halbfett­margarine mit
Pflanzensterinzusatz
(= 12 g Fett)
• 2 TL Rapsöl
(= 9 g Fett)
• 25 g Walnüsse
(= 15 g Fett)
3g
23 g
20 g
15 g
26 g
11 g
5g
16 g
21 g
Braten können Pflanzenöle oder Pflan-
35 g Fett
Tierische Fette:
•
•
•
200 g Joghurt (1,5 % Fett)
(= 3 g Fett)
60 g Gouda (30 % F.i.Tr.)
(= 9,5 g Fett)
1 Wiener Würstchen (50 g)
(= 14 g Fett)
•
•
1 Scheibe Salami (20 g)
(= 5,5 g Fett)
1 Scheibe Bierschinken (25 g)
(= 3 g Fett)
zencremes verwendet werden. Für län-
Kalt gepresste Öle wie Walnuss- oder
geres Braten oder Schmoren sind spe-
Rapsöl sind besonders geeignet für Salate
zielle pflanzliche Bratfette geeignet, da
und die kalte Küche. Rapsöl ist besonders
sie besser auf die höheren Temperaturen
empfehlenswert, da es ein besonders aus-
abgestimmt sind. Kokosfett ist wegen des
gewogenes Verhältnis von Omega-3- und
hohen Gehaltes an gesättigten Fettsäu-
Omega-6-Fettsäuren aufweist.
ren nicht geeignet. Zum Verfeinern in der
Mit Öl können auch verschiedene Kuchen-
warmen Küche können Sie an Stelle von
teige gebacken werden. 90 ml Öl ersetzen
Schlagsahne/Obers, Schmand oder Crème
dann 100 g Butter.
fraîche fettärmere Alternativen wie z. B.
gesättigte Fettsäuren
einfach ungesättigte Fettsäuren
mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-6 und Omega-3)
kleine Mengen saure Sahne/Sauerrahm
Bei den Streichfetten sollte man bewusst
(10 % Fett), Joghurt oder fettarme Milch
eine Variante auswählen, die möglichst
einsetzen. Saucen können statt mit kalter
wenig gesättigte, aber viel mehrfach un-
Butter gut mit Mehl, Stärke oder Saucen-
gesättigte Omega-3- und Omega-6-Fett-
binder angedickt werden. Die Cremigkeit
säuren enthält. Eine Pflanzenmargarine
von Suppen erreichen Sie statt mit Milch-
mit möglichst wenig gesättigten Fettsäu-
fett auch über das feine Pürieren von
ren ist hier die optimale Wahl.
­Kartoffeln oder ­Gemüse.
14
15
Fleisch & Wurstwaren
Milch, Käse & Milchprodukte
Auch Fleisch und Wurstwaren finden in
­80 -100g Fleisch. Wenn dann nicht jeden
In Milchprodukten kann sich eine Menge
ist in den Nährwertangaben aufgeführt)
Ihrer Ernährung weiterhin einen festen
Tag Fleisch oder Wurst auf dem Teller ist,
Fett verstecken. Und da Milchfett beson-
orientieren. Denn bei gleicher Fettgehalts-
Platz. Denn diese tierischen Lebensmittel
sondern Sie auch öfter mal vegetarisch
ders viele gesättigte Fettsäuren – über
stufe hat ein Frischkäse oder Quark/Topfen
liefern hochwertiges Eiweiß und beson-
­essen, sind Sie auf jeden Fall auf dem
60 % vom Fett – enthält, sollten Sie hier
wegen des deutlich höheren Wasserge-
ders gut verfügbares Eisen.
richtigen Weg.
besonders sorgsam auswählen. Bei Trink-
haltes viel weniger Fett als ein Hart- oder
milch und Joghurt ist immer die fettarme
Schnittkäse. Fragen Sie an der Käsetheke
In der Regel wird in den deutschspra-
Bevorzugen Sie fettarme Fleischsorten
Variante mit ca. 1,8 % Fett oder weniger
beim Schnittkäse nach möglichst dünn
chigen Ländern mehr Fleisch und Wurst
wie Geflügel, Wild, magere Stücke von
empfehlenswert. Käse sollte höchstens
geschnittenen Scheiben. Fettarme Milch-
Schwein und Rind. Entfernen Sie die
30 % Fett in der Trockenmasse enthal-
produkte unterscheiden sich übrigens in
Geflügelhaut und sichtba-
ten, das entspricht der Dreiviertelfettstu-
der enthaltenen Calciummenge nicht von
res Fett. Achten Sie bei
fe. Beim Käse sollten Sie sich zusätzlich
den fetteren Varianten, eventuell ist sogar
Fleisch- und Wurst-
auch am sogenannten Absolutfettgehalt
etwas mehr davon enthalten.
waren auf den
(= Gramm Fett pro 100 Gramm Produkt,
verzehrt als empfohlen. Fleisch und
Wurst
spielen
oft
die
Hauptrolle auf dem
Teller. Überprüfen
Sie doch einmal
die
Fettgehalt. Eher
„Verhältauf
mager ist Bra-
Ihrem Teller
tenaufschnitt,
bei einer für
Deutsches
Sie typischen
Corned
Hauptmahl-
oder
nisse“
zeit.
Fleisch
und Sauce sollten
gemeinsam höchs-
Fisch
Beef
Empfohlen wird mindestens ein Mal pro Woche fett-
Geflügel
reichen Kaltwasserfisch wie Makrele, Lachs oder Hering
in Aspik. Viel Fett
auf Ihren Speiseplan zu setzen. Nicht nur, weil Fisch aus
ist oft in Streich-
dem Meer eine gute Jodquelle ist. Er liefert auch die be-
würsten wie Tee- oder
sonders hochwertigen langkettigen Omega-3-Fettsäu-
Leberwurst,
auch
ren, die eine besondere Rolle in der Vermeidung von
Brat- und Bockwurst oder Salami
Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen. Der Mechanismus
weiteres Viertel mit fettarm zubereiteten
enthalten. Heute gibt es ein breites Ange-
ist bisher noch nicht sicher geklärt. Auch Fischkonser-
Beilagen wie Kartoffeln, Hülsenfrüchten
bot an fettreduzierten Wurstwaren. Neh-
ven und Räucherfisch zählen dabei – damit haben Sie
und
(ungeschälter
men Sie sich einmal Zeit und vergleichen
eine gute Alternative zu Wurst oder Käse. Bei Fischkon-
Reis, Vollkornnudeln, Brot) gefüllt sein.
die Nährwertangaben, so finden Sie die
serven sollte der Fisch vorzugsweise im eigenen Saft
Eine ¼-Teller- Portion entspricht ca.
Sorten mit ­geringerem Fettgehalt.
oder fettarmem Aufguss eingelegt sein, statt in Öl-,
tens ¼ ausmachen, eine
Hälfte sollte mit Gemüse, ein
Getreideprodukten
aber
Sahne-/Obers- oder anderen fettreichen Saucen.
16
17
Trans-Fettsäuren – was hat es damit auf sich?
Trans-Fettsäuren sollten so wenig wie möglich aufgenommen werden. Sie
sind natürlicherweise in kleinen Mengen in Milch und Milchprodukten und
dem Fleisch von Rind und Schaf enthalten. Wenn Sie fettarme Milchprodukte bevorzugen, wählen Sie aber nicht nur die ungünstigen gesättigten,
sondern auch gleich die Trans-Fettsäuren mit ab. Trans-Fettsäuren können
auch in verarbeiteten Lebensmitteln, die teilweise gehärtete Fette enthalten,
zu finden sein, z. B. in Frittiertem, Fast Food, in Gebäcken wie Blätterteig oder
Berlinern. Vollständig durchgehärtete Fette liefern keine Trans-Fettsäuren.
Margarine und pflanzliche Streichfette enthalten heute so gut wie keine
Trans-Fettsäuren mehr, da die Herstellung optimiert wurde und keine teilweise gehärteten Fette mehr Verwendung finden. Auch in anderen Bereichen
3
Pflanzliche Lebensmittel –
immer eine gute Wahl
Gar nicht überflüssig: Ballaststoffe
B
allaststoffe sind besonders sättigend,
nismus bieten Ballaststoffe eine weitere
halten die Verdauung in Schwung und wir-
Möglichkeit, den Cholesterinspiegel zu
ken positiv auf den Cholesterinspiegel. Sie
reduzieren. Das macht sie ideal für eine
binden die Gallensäuren, die dann über
cholesterinbewusste Ernährung. Beson-
den Darm ausgeschieden werden. Neue
ders gute Quellen für Ballaststoffe sind
Gallensäuren müssen von der Leber nach-
Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse
produziert werden. Über diesen Mecha-
und Obst.
wurde optimiert, so dass in Deutschland die Aufnahme von Trans-Fettsäuren heute gering ist. In manchen Ländern wie Österreich, der Schweiz oder
Dänemark ist ihr Gehalt von rechtlicher Seite auf geringe erlaubte Mengen
Getreideprodukte, Brot und Kartoffeln
begrenzt worden, so dass industriell erzeugte Trans-Fettsäuren mittlerweile
ernährungsphysiologisch zu vernachlässigen sind.
Getreideprodukte sind ein wichtiger Bestandteil des täglichen Speiseplanes. In
der Vollkornvariante liefern sie komplexe
Kohlenhydrate, d. h. Zuckerbausteine in
Verbund mit Ballaststoffen. Wegen dieser
besonderen Kombination steigt der Blutzuckerspiegel nicht so schnell an wie nach
18
dem Verzehr von Weißmehlprodukten.
Mit einem selbst zubereiteten Müsli aus
Haferkleie, in geringeren Mengen auch Ha-
Haferflocken, fettarmer Milch und einigen
ferflocken sowie spezielle Gerstensorten
frischen oder getrockneten Früchten zum
(beta-Gerste), enthalten viel so genannte
Frühstück starten Sie gesund und lecker in
Beta-Glucane. Das sind spezielle Ballast-
den Tag. Fertige Müslimischungen enthal-
stoffe, die dazu beitragen, den Choleste-
ten allerdings häufig sehr viel Zucker und
rinspiegel zu senken.
sind deshalb meist nicht geeignet.
19
Wählen Sie bei Reis, Kartoffeln, Nudeln
überbackene Nudel- und Kartoffelaufläu-
und Backwaren möglichst fettarme Vari-
fe können in der Fett- und Kalorienbilanz
anten und Zubereitungsarten. Geeignet
ordentlich zu Buche schlagen. Reis und
sind z. B. Knödel, Salz- oder Folienkartof-
Nudeln in der Vollkorn-Variante bringen
feln oder Püree mit fettarmer Milch. Pom-
eine besondere Geschmacksnote und Ab-
mes frites, Bratkartoffeln oder mit Käse
wechslung auf den Tisch.
Obst und Gemüse: 5 Hände voll am Tag
Ein besonderer Pflanzenstoff: Pflanzensterine
Pflanzensterine
sind
natürlicherwei-
se in geringen Mengen in pflanzlichen
Lebens­­mitteln enthalten, z. B. in pflanzlichen Ölen, Nüssen, Getreideprodukten
und Samen wie Sonnenblumenkernen.
Pflanzensterine sind dem Cholesterin in
ihrem Aufbau sehr ähnlich und können
Die Betonung liegt dabei auf dem Gemüse,
die Aufnahme von Cholesterin aus dem
denn „Gemüse hält, was Obst verspricht“.
Darm in den Blutkreislauf teilweise blo-
Essen Sie sich an reichlich Gemüse satt.
ckieren. Dadurch kommt es zu einer Sen-
Es gibt zahlreiche Zubereitungsmöglich-
kung des „schlechten“ LDL-Cholesterins.
keiten, und wenn Sie (in Maßen) das rich-
Mit einer Menge von ca. 2 g Pflanzen­
tige Fett für die Zubereitung verwenden,
ste­rinen pro Tag kann innerhalb von 2-3
können Sie nichts falsch machen. Fast
Wochen eine Cholesterinsenkung von
alle Sorten sind fett- und kalorienarm und
7-10 % zusätzlich zum Effekt einer chole­
liefern viel Ballaststoffe, wertvolle Mine-
sterinbewussten Ernährung erreicht wer-
ralstoffe wie Kalium und Vitamine der B-
den. Eine solche Menge an Pflanzensteri-
bei diesen Produkten gilt nicht das Prinzip
Gruppe sowie Vitamin C. Kalorien-Ausrei-
nen kann jedoch nur durch angereicherte
„viel hilft viel“. Für Schwangere, Stillende
ßer sind Oliven und Avocado mit ca. 20 %
Lebensmittel aufgenommen werden. Er-
und Kinder unter 5 Jahren sind solche Pro-
kennbar sind diese Lebensmittel speziell
dukte unter Umständen nicht geeignet,
für die Ernährung bei erhöhtem Choleste-
da eine Cholesterinsenkung bei ihnen in
Fett, hier also etwas sparsamer sein.
20
und bringen Abwechslung in die Küche.
Saucen und Ragouts können mit fein ge-
Obst und vor allem Fruchtsaft sollte maß-
rinspiegel an den Worten „mit zugesetz-
der Regel nicht angezeigt ist und sie an-
schnittenem Gemüse wie Paprika oder
voll verzehrt werden, da der natürlicher-
ten Pflanzensterinen“ in der Bezeichnung
dere Ernährungserfordernisse haben. Der
Zucchini aufgewertet werden – das er-
weise enthaltene Fruchtzucker dazu führt,
des Produktes.
Verzehr pflanzensterinangereicherter Le-
leichtert auch eine Verringerung der
dass Obst mehr Energie hat als Gemüse.
bensmittel sollte immer Bestandteil ei-
Fleischportionen.
Wird zu viel Fruchtzucker gegessen, wird
Die Aufnahmeempfehlung (z. B. 30 g­ ner cholesterinbewussten, ausgewogenen
Hülsenfrüchte, von denen es viele neue
dieser im Körper in Fett umgewandelt und
Halb­fettmargarine pro Tag), die Sie auf
und abwechslungsreichen Ernährung mit
Sorten gibt, und die längst nicht mehr so
der Triglyceridspiegel erhöht. Zur Orientie-
der ­Packung finden, sollte auf jeden Fall
viel Obst und Gemüse sein und nicht als
lange kochen müssen wie früher, liefern
rung: 2 Stücke Obst pro Tag sind gut, mehr
beachtet werden, um eine optimale chole­
Einzelaktion eine „Alibifunktion“ über­
reichlich Ballaststoffe. Sie machen satt
sollten es nicht sein.
sterinsenkende Wirkung zu erzielen. Denn
nehmen.
21
4
Bewusst genieSSen
Süßwaren, Kuchen & Snacks
B
Getränke und Alkohol
Genießen Sie Alkohol nur in Maßen:
sind ­keine geeignete Alternative, da durch
Nicht mehr als ein Glas Wein oder Bier
den enthaltenen Zucker die Bluttfettwerte
für ­Frauen und zwei Gläser für Männer
ansteigen können. Bessere Durstlöscher
pro Tag. Bei erhöhten Triglyceriden sollte
sind Mineralwasser, eventuell mit etwas
ei Kuchen, Keksen, Blätterteiggebäck,
statt auf Creme- oder Sahnetorte. Alter-
auf A
­ lkohol völlig verzichtet werden. Aber
Fruchtsaft gemischt, sowie ungezuckerte
Schokolade und Süßigkeiten essen Sie nur
nativen für den Snack zwischendurch sind
Achtung: gezuckerte Getränke (Softdrinks)
Tees jeder Art.
eine kleine Portion und genießen Sie be-
frisches Obst und ­Gemüse, kleine Mengen
wusst. Wenn Sie die Wahl haben, setzen
Trockenfrüchte oder Studentenfutter, fett-
Sie auf Obstkuchen mit einem Boden aus
armer Joghurt, einige Nüsse oder ein klei-
Quark-/Topfen-Ölteig oder aus Hefeteig
nes Stück dunkle Schokolade.
Kräuter, Gewürze und Würzmittel
Salzen Sie sparsam mit jodiertem Speisesalz. Nutzen Sie alle Möglichkeiten, Ihr
Nüsse
Essen so abwechslungsreich und appetitlich wie möglich abzuschmecken und an-
Nüsse wie z. B. Wal- und Haselnüsse
säuren, daher mit Kokosnussstücken, Ko-
zurichten. Frische Kräuter sind als Garni-
oder Mandeln, sind ein gesunder Snack
kosraspeln, Kokosmilch oder –sahne sehr
tur immer eine Augenweide. Frische oder
und eine Alternative zu Süßigkeiten und
sparsam sein.
getrocknete Kräuter und Gewürze bieten
Knabberwaren. Walnüsse beispielsweise
vielfältige Möglichkeiten, ganz verschie­
enthalten reichlich mehrfach ungesät-
dene Geschmacksvarianten zu kreieren
tigte Fettsäuren, die positiv für den Cho-
– experimentieren Sie einfach mal oder
Hier können beachtliche Mengen an Salz
lesterinspiegel sind. Aufgrund des hohen
holen Sie sich Anregungen in Kochbüchern
enthalten sein. Zu viel Salz ist aber ein
Kaloriengehaltes sollten sie jedoch auf die
und Rezeptheften.
möglicher Einflussfaktor bei Bluthoch-
Menge achten. Eine normale Portion sind
Seien Sie vorsichtig bei Würzsaucen wie
druck, so dass generell gilt:
ca. 20-30 g.
Sojasauce oder asiatischen Fischsaucen.
Würzig aber nicht salzig!
Ausnahme bei den Nüssen ist die Kokosnuss – sie enthält viel gesättigte Fett-
22
23
Lebensmittelbestandteile im Überblick
Außer Haus essen
Beim Essen außer Haus können Sie nicht
• Bevorzugen Sie bei Nudelgerichten eine
ganz so viel Einfluss nehmen wie beim
Tomatensauce anstelle von Rahmsau-
Selberkochen, aber es gibt durchaus gute
cen.
Lebensmittelbestandteil
Zu finden z. B. in
Wirkung auf
die Blutfette
Empfehlung
Gesättigte
Fettsäuren
Butter, Sahne/Obers, Crème
fraîche, fettreichen Milchprodukten (Käse, Sahnejoghurt),
Wurst- und Fleischwaren,
fettreichen Backwaren und
Fertig­gerichten
Erhöhen LDL
In Maßen aufnehmen,
fettarme Varianten
­wählen, so oft wie
möglich tierische gegen
pflanzliche Fette
austauschen
Trans-Fettsäuren
Backwaren wie Blätterteig­
gebäck, Berlinern (abhängig
von der Herstellung)
Erhöhen LDL,
senken gutes HDL
Möglichst meiden
Nahrungscholesterin
Eigelb, Butter, Innereien, ­­
da­mit hergestellten Lebensmitteln wie Leberwurst
Erhöht LDL
In Maßen aufnehmen,
bis 300 mg/Tag
(2-3 Eier pro Woche)
Mehrfach ungesättigte Omega-6- und
Omega-3-Fettsäuren
Pflanzlichen Ölen, Margarinen
und Streichfetten mit viel
mehrfach ungesättigten
Fettsäuren (Omega 3 & 6)
(z. B. von Becel), Nüssen
Senken LDL
Ausreichend aufnehmen,
pflanzliche Öle und Fette
beim Kochen und aufs
Brot bevorzugen
Ballaststoffe,
Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst;
Haferkleie, Haferflocken,
Beta-Gerste
Senken LDL
30 g Ballaststoffe pro Tag
Pflanzensterine
Pflanzenölen, Nüssen (klei­nere
Mengen), angereicherten Produkten, z. B. Halbfettmargarine
mit Pflanzensterinzusatz
Senken LDL
2 g pro Tag
Langkettige Omega3-Fettsäuren
Kaltwasserfisch (Hering,
Makrele, Lachs)
Senken in größeren
Mengen Triglyceride
1-2 Mal pro Woche
Kaltwasserfisch
Erhöht HDL,
erhöht Triglyceride
In Maßen genießen, aber
Möglichkeiten, auch hier eine cholesterinbewusste Wahl zu treffen.
• Als Beilage sind Salzkartoffeln, Kartoffelpüree oder Reis besser als Pommes
• Wählen Sie einen großen Salatteller als
frites, Rösti, Kroketten oder Kartoffel-
Hauptgericht. Lassen Sie sich das Dres-
gratin. Sie können bei Fleischgerichten
sing extra servieren, dann können Sie
darum bitten, die Sauce extra serviert zu
die Menge selbst bestimmen. Fragen
bekommen oder sie ganz weglassen.
Sie nach einem Dressing aus Essig und
Öl.
• Gemüse- oder Kartoffelaufäufe sind
Fettfallen, da sie meist mit viel Sahne/Obers und Käse zubereitet werden.
Bevorzugen Sie Gemüsesuppen oder
Fo­lienkartoffeln mit Kräuterquark und
­Gemüse.
• Wählen Sie als Vorspeise eine klare
Suppe oder einen kleinen Blattsalat. Als
u.a. Beta-Glucane
Dessert sind Obstsalat oder Fruchtsorbet eine gute Wahl.
• Am Büffet können Sie geeignete Speisen auswählen, z. B. Salate, Gemüsebeilagen ohne Rahmsauce und nicht mit
Käse überbacken, magere Fleischstücke,
Fisch, als Nachspeise Obst.
Alkohol (kleine
Mengen)
3 g Beta-Glucane pro Tag
aus Hafer/Gerste
bei erhöhten Triglyceriden
Alkoholverzicht
24
25
Freude am Essen und Genießen
Das Wichtigste zusammengefasst
Sie haben jetzt eine Menge über cholesterinbewusstes
Essen gelesen. All die Informationen in die Praxis umzu-
Hier finden Sie übersichtlich zusammengefasst die wichtigsten Grundregeln für eine
setzen und das neu Gelernte zu einer neuen Gewohnheit
­Ernährung, mit der Sie einen positiven Einfluss auf Ihren Cholesterinspiegel nehmen
werden zu lassen, ist einfacher, als Sie jetzt vielleicht
­können.
denken. Auch in der cholesterinbewussten Ernährung
gilt: Essen Sie mit Genuss! Probieren Sie aus und finden
Sie die passenden Lebensmittel und Rezepte, die Ihnen
richtig gut schmecken und genießen Sie diese ganz bewusst. Verändern Sie in kleinen Schritten, so überfordern
5 x täglich
Sie sich nicht und erleben viele kleine Erfolge, die zu-
Gemüse und
sammen einen großen Unterschied ausmachen.
Obst
pflanzliche Fette
bevorzugen
Wo bekomme ich weiterführende Beratung?
Eine Broschüre kann sicherlich nicht eine
kasse kann Sie sicherlich beraten, an wen
kompetente und praxisbezogene Diätbe-
Sie sich wenden können.
ratung ersetzen. Sie können aber sicher
Konkrete Tipps, wie Sie schrittweise aktiv
gehen, dass Sie ohne oder begleitend zu
werden können, Rezeptideen und prakti-
Medikamenten selbst eine Menge für Ih-
sche Tipps finden Sie in den begleitenden
ren Cholesterinspiegel tun können. Wenn
Materialien, die Sie unter www.becel.de/
Sie Fragen haben, oder konkrete Hilfe bei
www.becel.at auch herunterladen können.
der Umsetzung in die Praxis benötigen,
finden Sie als kompetenten Ansprechpart-
mehrmals täglich
tierische Fette
Vollkornprodukte
einschränken
2 x pro Woche
Fisch
Lebensmittel
mit Pflanzensterinzusatz nutzen
ner eine/n Diätassistenten/in als Experten
für Ihre individuelle Diätberatung z. B. über
die Diätassistenten-Suche auf der Seite
des Verbandes der Diätassistenten (VDD)
unter www.vdd.de. Auch Ihre Kranken­
26
27
5
Werden Sie aktiv
Cholesterin und Bewegung
S
Kreis­­lauf gesund zu halten. Schon 30 Mi-
port und Bewegung gehören neben
nuten leichte körperliche Aktivität am Tag
einer gesunden Ernährung zu den wich-
können das Herz-Kreislauf-Risiko beträcht-
tigsten Voraussetzungen, um Herz und
lich senken.
Bewegung – Pluspunkte für Ihre Gesundheit:
• Sport hat einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel: Das LDLCholesterin sinkt, das HDL-Cholesterin steigt an.
• Körperliche Aktivität senkt die Herzschlagfrequenz und den Blutdruck.
• Regelmäßiges Training hilft, Übergewicht abzubauen. Mit weniger Gewicht steigt zugleich das gute HDL-Cholesterin und der Blutdruck sinkt.
• Bewegung hebt die Stimmung, erhöht das Selbstbewusstsein und
senkt das Stressempfinden.
28
Besonders günstig für Herz und Kreislauf
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, ein
sind Ausdauersportarten wie Walken,
regel­mäßiges Training in Ihren Tagesab-
Nordic Walking, Joggen, Schwimmen,
­
lauf einzuplanen, können Sie mit kleinen
Wandern, Radfahren oder Skilanglauf.
Bewegungseinheiten zwischendurch trotz-
Weniger geeignet sind Kraftsportarten
­
dem etwas Gutes für Ihre Gesundheit tun:
wie Body­
building oder Kurzstreckenlauf.
Benutzen Sie z. B. anstelle des Aufzugs die
Suchen Sie etwas aus, das Ihnen Spaß
Treppe, machen Sie in der Mittagspause
macht – denn schließlich soll Sport keinen
einen kleinen Spaziergang, radeln Sie zur
Stress verursachen, sondern Ihnen mehr
Arbeit. Wichtig ist, dass Sie dies regel­
Lebensfreude bringen.
mäßig tun.
29
Rauchen und Stress: besser ohne
Rauchen ist ein schwerwiegender Risi-
oft mit Stress umgehen, tut es dafür umso
kofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
mehr. Rauchen, ungesunde Ernährung und
und erhöht das Risiko erheblich. Optimal
ein Übermaß an Alkohol werden von vie-
ist es daher, Nichtraucher zu sein oder zu
len als Gegenmittel gegen Stress genutzt.
werden.
Alles Angewohnheiten, die sich ungünstig
Grundvoraussetzung für den Erfolg einer
auf Herz und Kreislauf auswirken können.
Die Autoren:
Raucherentwöhnung ist der selbst getroffene Entschluss, das Rauchen aufzuhören
Glücklicherweise gibt es viele andere, ge-
Mario Hellbardt (B.Sc.), Diätassistent
Susanne Koch ist Diätassistentin
und dabei zu bleiben. Methoden gibt es
sunde Möglichkeiten, wie man mit Stress
und Medizinischer Ernährungsberater,
und Diplom-Ökotrophologin. Seit fast
verschiedene, eine erste Anlaufstelle für
umgehen kann: z. B. sich eine Auszeit neh-
­beschäftigt sich seit vielen Jahren mit
15 Jahren arbeitet sie bei der Firma
Informationen kann Ihre Krankenkasse
men und entspannen, sich bewegen und
dem Lipidstoffwechsel und weiteren
­Unilever in der ernährungswissenschaft­
sein.
sich gesund ernähren. Es lohnt sich, aus
Erkrankungen des Metabolismus.
lichen Abteilung.
den vielen Möglichkeiten eine individuelle
Stress steht zwar nicht in direktem Zu-
passende herauszufinden. Krankenkassen
sammenhang mit der Gesundheit des
bieten oft Entspannungs-Kurse an oder
Mario Hellbardt war bis 2014 über 10 Jahre ehrenamtlich im Verband der
Herz-Kreislauf-Systems. Die Art, wie wir
können Kurse empfehlen.
Diätassistenten tätig, zuletzt als Vizepräsident.
Susanne Koch ist seit mehr als 10 Jahren ehrenamtlich im Verband der ­
Diätassistenten tätig.
30
31
Bewusst Leben bei
erhöhten Cholesterinwerten
Das sollten Sie wissen
8920734 I I
März 2016
Unilever Ernährungs Forum
c/o Unilever Deutschland
Am Strandkai 1
D-20457 Hamburg
[email protected]
in Zusammenarbeit mit
Diätetik-Experten des VDD
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