BERND FRANKE DREI ORCHESTERSTÜCKE (1980-83) Uraufführung: 6.10.1984, Leipzig, Gewandhausfesttage Interpreten: Gewandhausorchester, Kurt Masur Dauer: 16` Verlag: Breitkopf & Härtel Besetzung: 3.3.3.3. - 4.3.3.1. - Pk.Schl(3) – Hfe - Str Die Drei Orchesterstücke sind meine erste Komposition für großes Orchester. Im Herbst 1980 während meines letzten Studienjahres begann ich mit der Arbeit, beendet wurde das dritte Orchesterstück im Frühjahr 1983 während meines Studiums als Meisterschüler an der Akademie der Künste in Berlin. Die drei Stücke sind kurze, jeweils etwa fünf Minuten dauernde, formell übersichtliche Sätze mit einer jeweils spezifischen kompositorischen Charakteristik. Entscheidende Aspekte beim Komponieren lagen in einer klanglich-thematischen und dramaturgisch-formellen Fasslichkeit. Das erste Stück orientiert sich an der Form des Rondos, einer ruhigen intradenartigen Einleitung der Blechbläser stehen rhythmisch differenziertere Strukturen der Holzbläser gegenüber. Diese nervösen minimalartigen Rhythmen der Holzbläser breiten sich mehrfach in einem Crescendo über einem Klangteppich der Streicher aus. Zweimal wird solch ein Abschnitt durch die Blechbläser unterbrochen, die an ihre intradenartige Einleitung erinnern wollen. Das Stück endet im Fortissimo des vollen Orchesters. Im zweiten Satz dominiert die Auflösung des Metrums. Ein ruhiger Beginn vom Schlagzeug wird durch sich nach und nach immer mehr vergrößernde "Klang-Wellen" der Holzbläser unterbrochen. Diese Wellen münden in ein Posaunensolo, dem sich ruhige Streicherklänge beifügen. In der Mitte des Stückes erinnern die Blechbläser in choralartiger Weise an die Einleitung des ersten Satzes. Nach dieser Reminiszenz leiten die Holzbläser erneut mit sich diesmal verkleinernden "Wellen" in ein Posaunensolo über, das mit einem Solohorn ein Zwiegespräch beginnt. Alles endet verhalten und ruhig. Der dritte Satz bringt rhythmisch und dynamisch die größten Aktionen. In einer Einleitung stellen die Blechbläser ein Thema vor, das durch spannungsgeladene Intervalle wie große Septime, kleine None und Tritonus gekennzeichnet ist. Dieses Thema wird variiert, beginnt unter einem durchlaufenden Rhythmus vom Schlagzeug bzw. Holzbläsern und Streichern mit dem Unisono der Hörner, wächst in Melodik und Dynamik, wird zweimal durch KlangIntermezzi des vollen Orchesters unterbrochen, jagt in einer kurzen Stretta zur Reprise des Anfangsmaterials. Das Stück endet in einem Zwölftonklang, in dem auch das Bläsermotiv der Einleitung nochmals erklingt. Leipzig, im Februar 2001 Bernd Franke Infos/Material/Kontakt: Breitkopf & Härtel Wiesbaden/Leipzig oder Bernd Franke Prellerstrasse 1 04155 LEIPZIG fon +49.341.5644.062 fax +49.341.5644.063 Email: [email protected]