Theaterzeitung März/April 2014 Musiktheater im Revier Gelsenkirchen © Klaus Fröhlich Uraufführung Das Gartenhaus Thomas Hürlimann Oberhausener Premiere am 21. März 2014 im Großen Haus Regie Peter Carp Mit Susanne Burkhard, Margot Gödrös / Hartmut Stanke, Klaus Zwick Koproduktion mit dem Theater Winterthur Der 1950 in Zug geborene Schriftsteller Thomas Hürlimann gehört zu den wichtigsten Schweizer Gegenwartsautoren. Seine Texte wurden in 21 Sprachen übersetzt, er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen. In seiner Novelle Das Gartenhaus geht es um Menschen, die den Tod eines nahen Angehörigen erleben, um Trauer und neuen Lebens­ mut. Nachdem Thomas Hürlimann vor einigen Jahren Peter Carp eine Drehbuch-Bearbeitung der Novelle geschenkt hatte, fasste Carp den Entschluss, die Novelle auf die Bühne zu bringen. Nun hat Stefanie Carp eine Theater­fassung geschrieben, die das Theater Oberhausen in Koproduktion mit dem Theater Winterthur zur Uraufführung bringt. Wir sprachen mit Peter Carp über seine Inszenierung. Peter Carp © Birgit Hupfeld dann eine künstlerische Freundschaft, die zu mehreren weiteren Hürlimann-Inszenierungen führte. THZ: Was ist für Sie das Besondere an diesem Autor? Carp: Thomas Hürlimann ist ein großer Menschenerzähler. Der menschliche Charakter in seiner ganzen Vielfalt mit seinen ganzen Widersprüchen wird geschildert, deswegen lieben auch die Schauspieler diesen Autor so. Er kann Zwischentöne treffen, die weite Welten öffnen, und er hat einen wunderbaren Humor. Theaterzeitung: Peter Carp, Sie kennen Thomas Hürlimann per­ sönlich, wie haben Sie sich kennen gelernt? Carp: Das war in Innsbruck. Ich inszenierte dort sein Stück Stichtag. Zur Generalprobe, hieß es, kommt der Autor. Da saß mir ein bärtiger Herr im hellen Trenchcoat im Nacken. Ich dachte, er findet alles ganz entsetzlich, aber genau das Gegenteil war der Fall, und daraus wurde THZ: Worum geht es im Gartenhaus? Carp: Wir erleben ein altes Ehepaar, er ein pensionierter Oberst, sie die Erbin aus einer Fabrikantenfamilie. Das Ehepaar hat einen schweren Schicksalsschlag zu verwinden, den Tod des Sohnes. Sie verarbeiten das auf sehr unterschiedliche Weise, entfernen sich sehr weit voneinander, um am Ende doch wieder zu­ einander zurück zu finden. Insofern ist es auch eine Art Liebesgeschichte. THZ: Eine zentrale Rolle spielt dabei eine Katze … Carp: Ja, die Katze kommt in vielen Hürlimann-Texten vor. Der alte Oberst verliebt sich in eine Friedhofkatze und füttert sie. Das ist für diesen Menschen, der sich militärische Gefühlkälte zur Lebensmaxime gemacht hat eine Ungeheuerlichkeit, die durch den Tod des Sohnes ermöglicht wird. THZ: Und seine Frau? Carp: Sie ist fassungslos, als sie entdeckt, dass der Oberst zum Grab des Sohnes geht, um eine Katze zu füttern. Das ist für sie ein großer Schmerz, der erstmal verkraftet werden muss. THZ: Was war für Sie der Anlass, die Novelle auf die Bühne zu bringen? Carp: Es war schon lange mein Wunsch, mit älteren Schauspielern in den Hauptrollen zu arbeiten, das heißt mit Margot Gödrös und Hartmut Stanke. Ebenso war es seit langem ein Wunsch von mir, wieder einen Text von Thomas Hürlimann zu inszenieren und als Thomas Hürlimann mir dann die Erlaubnis gab, Das Gartenhaus, eine seiner wichtigsten Novellen, zu drama­ tisieren, war ich sehr glücklich. THZ: Ist das ein lebensbejahen­ der Text? Carp: Ja, der Text ist lebens­ bejahend, wenn man einen sehr umfassenden Lebensbegriff hat. Lebensbejahend, weil er den Schmerz über das Sterben nicht ausschließt. THZ: Zum Zeitpunkt dieses Gespräches stehen Sie unmittel­ bar vor Probenbeginn – auf was freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die kommende Probenarbeit denken? Carp: Ich freue mich natürlich am meisten auf die Begegnungen mit den Schauspielern. Das Gespräch wurde von Simone Kranz geführt. MUSI IM RE GELS www.theater-oberhausen.de / Seite 2 Drei Fragen an Hartmut Stanke Ist es nicht lästig, immer alte Männer spielen zu müssen? Aber gar nicht, ganz im Gegenteil. Da kann ich mich auch mit anderen alten Männern auseinandersetzen, nicht immer nur mit mir selbst. Also SPIELEN, nein, aber ein alter Mann zu SEIN, das ist ab und an schon lästig! Wie kann es passieren, dass Ehepaare immer starrsinniger und herzloser miteinander um­ gehen? Das ist eine Behauptung, die ich so nicht bestätigen will. Aber: „Mag ja sein, dass man im Alter ein bisschen schrullig wird, aber liegt das nicht am Leben?“, fragt sich auch der Autor Thomas Hürlimann im Gartenhaus. Theater-Quiz DIE ERSTEN DREI LESER, DIE UNS PER EMAIL das richtige LÖSUNGSWORT zusenden, ERHALTEN JEWEILS ZWEI KARTEN FÜR DIE VOR­STELLUNG Das Gartenhaus am 04. April 2014. DIE ANTWORTEN SCHICKEN SIE BITTE AN [email protected] © Thomas Schweigert 1 2 Kann eine Katze Leben retten? Na klar, aber das gilt sicher für viele Tiere. Haben nicht zum Beispiel Gänse die Römer vor den Kelten gerettet? Tiere haben wohl wachere Sinnesorgane, sie müssen sich halt nur äußern können. 3 4 Zur Person 5 Hartmut Stanke Wer schrieb den Roman zu dem BollywoodMusical Gottes kleiner Krieger? In welchem Stück verwandelt sich das Theater Oberhausen in einen Zoo? - Wie heiSSt der Autor der Novelle Das Gartenhaus? Welche Schauspielerin verkörpert die Frauenfiguren in Anatol? Welches Theater ist neben dem Theater Oberhausen beteiligt an der Produktion von Das Gartenhaus? Schauspieler Hartmut Stanke ist 1943 in Schlesien geboren und in Göttingen aufgewach­ sen. Er absolviert eine Schauspielaus­bildung an der Berliner Max-Reinhardt-Schule. Seine TheaterStationen sind: Hannover, Heidelberg, Oberhausen, Dortmund, Ulm. Seit 1992 wieder – und dieses Mal endgültig – in Oberhausen. Hartmut Stanke liest gerne vor. Legendär sind seine Lesungen am Silvesterabend. Seit vielen Jahren im Radio, im Theater und auch privat. (Seinen drei Kindern leider jetzt nicht mehr.) Kiran Nagarkar Seit 2008/09 wirkt Hartmut Stanke in zahlreichen Produktionen mit: Der geheime Garten, 1913, Die Schöne und das Biest, Kabale und Liebe, Iphigenie auf Tauris und ganz aktuell in Das Gartenhaus. Gottes kleiner Krieger Die Buchstaben in der richtigen reihenfolge ergeben das Lösungswort. Lösungswort: Gewinner! der letzten Theater­zeitung DEZEMBER 2013/JANUAR 2014 1. Brigitte Nattermann, Dinslaken 2. Dagmar Schnürer-Fürtjes, Oberhausen 3. Beate Pelzer-Schulzki, Oberhausen DIE GEWINNER ERHIELTEN JEWEILS ZWEI KARTEN FÜR DIE VORSTELLUNG GOTTES KLEINER KRIEGER AM 20. FEBRUAR 2014. Impressum Großes Bollywood-Spektakel 14., 15., und 16. März 2014 im Großen Haus Mehr Informationen unter www.theater-oberhausen.de und 0208/8578-184 Herausgeber Theater Oberhausen Will-Quadflieg-Platz 1 46045 Oberhausen Telefon 0208/85 78 184 www.theater-oberhausen.de Intendant Peter Carp Redaktion Inge Mathes und Dramaturgie Konzeption & Gestaltung Benning, Gluth & Partner, www.bgp.de Redaktionsschluss 02/2014 Seite 3 / Tel 0208/85 78-184 Into the Woods Musical von Stephen Sondheim Musik und Text James Lapine Koproduktion mit der Folkwang Universität der Künste Premiere am 11. April 2014 im Großen Haus Weitere Vorstellungen 12. und 26. April 2014 Regie Peter Carp Musikalische Leitung Patricia M. Martin, Michael David Mills Mit Susanne Burkhard, Catherine Chikosi, Yvonne Forster, Inga Krischke, Hanna Mall, Karina Schwarz, Anja Schweitzer, Vera Weichel, Anna Winter / Tim Al-Windawe, Jan Bastel, Hermann Bedke, Merlin Fargel, Jürgen Sarkiss, Alexander Sasanowitsch, Richard Salvador Wolff „Es war einmal …“ Mit diesen Worten beginnen nicht nur alle Märchen, sondern auch Stephen Sondheims märchenhaftes Musical für Erwachsene Into the Woods. Doch schon die nächsten Worte lauten „Ich möcht’ …!“ Alle haben sie ihre Wünsche: Aschenputtel will unbedingt auf den Ball des Prinzen gehen. Hans möchte seine geliebte Kuh vor dem Schlachthaus bewahren und ist bereit, eine Bohnenranke hinauf zu klettern. Rotkäppchen will seine Großmutter im Wald besuchen – und das Leben kennen lernen. Und der Bäcker und seine Frau wollen endlich den Fluch der Kinderlosigkeit überwinden, der auf ihnen lastet. Kein Problem, erklärt ihnen die böse Hexe von nebenan: Sie müssten nur in den Wald gehen und dort Aschenputtels goldenen Schuh, Rotkäppchens rotes Cape, Hans’ weiße Kuh und Rapunzels blonde Haarsträhne herbeischaffen … Also ab in den Wald! Doch dort erwarten sie nicht nur charmante verführerische Prinzen und Wölfe, sondern auch eine andere Welt und Wirklichkeit, ganz neue Möglichkeiten und Erfahrungen … Stephen Sondheim ist der inno­ vativste und außergewöhnlichste Musicalkomponist der Gegenwart. Seine Karriere begann er als Songtexter von Leonard Bernsteins West Side Story. Mit Werken wie der Gesellschaftskomödie Company, dem Schauerstück Sweeney Todd oder der Präsidentenmörderrevue Attentäter definierte er die thematische und musikalische Bandbreite des Musicals immer wieder neu. Into the Woods, 1987 am Broadway uraufgeführt, gilt als Sondheims erfolgreichstes und populärstes Werk. Gemeinsam mit dem Autoren James Lapine verwebt er virtuos vier bekannte Grimm’sche Märchen mit­ einander und schickt die Figuren auf einen Erfahrungstrip in den Wald, der für sie Chance und Bedrohung zugleich ist. Werden sich ihre Wünsche und Träume dort erfüllen? 2014 entsteht eine HollywoodVerfilmung mit Meryl Streep und Johnny Depp in den Hauptrollen, die Ende des Jahres in die Kinos kommt. Am Theater Oberhausen können Sie dieses Musical, das brillante Unterhaltung mit Humor, Horror und Tiefsinn verbindet, bereits ab April 2014 sehen: Nach dem Publikumserfolg Cabaret in der Spielzeit 12/13 präsentieren wir nun ein weiteres Meisterwerk des unterhaltenden Musiktheaters. Für Into the Woods tut sich das Theater Oberhausen erstmalig mit dem Studiengang Musical der Folkwang Univer­ sität der Künste zusammen. Unter der Musikalischen Leitung von Prof. Patricia M. Martin und Prof. Michael David Mills begeben sich junge Musicaltalente und die singenden Schauspieler des Theater Oberhausen gemeinsam auf eine Abenteuerreise – ab in den Wald! www.theater-oberhausen.de / Seite 4 Suppenkonzert Sauschwanz Wie es euch gefällt! Ein kammermusikalischer Abend mit Mozarts Bäsle-Briefen von und mit Michael Witte Theater Oberhausen ist bei facebook. Wolfgang Amadeus Mozart war nicht nur ein musikalisches Genie, er war auch Zeit seines Lebens ein produktiver Briefeschreiber. Mit seiner Cousine Maria Anna Thekla Mozart aus Augsburg unterhielt er einen regen Briefverkehr. In den berühmten Bäsle-Briefen treibt Mozart ausge­ lassenen und derben Schabernack. Malina Mantcheva an der Violine, Gabrielle Kancachian an der Viola, Linda Mantcheva am Cello und Michael Witte als Amadeus ent­ führen Sie zwar nicht ins Serail, aber in eine Welt voll kindlich-naiver Ausgelassenheit und frivoler Anzüglichkeit. Verweilen Sie im Anschluss an die Vorstellung noch bei einer warmen Suppe mit den Künstlern und lassen Sie den Abend plaudernd ausklingen. Am 30. März 2014 im Malersaal BOROS Anzeige LICHTBURG FILMPALAST 140214KFO14_216x155_TheaterOberhausen.indd 1 WWW.KURZFILMTAGE.DE 25.02.14 11:53 Seite 5 / Tel 0208/85 78-184 Repertoire Anatol Brecht © Brigitte Kraemer Arthur Schnitzler Kein Gutenachtkuss für Giraffen? © Dirk Grobelny Die Schöne und das Biest Das Gartenhaus Thomas Hürlimann Lucy Kirkwood, Katie Mitchell 13., 15.+22.03.2014 10.04.2014 04. + 25.04.2014 Großes Haus „Bram Jansens kluge Inszenierung, die auf Effekthascherei gänzlich verzichtet, und doch so spannend ist.“ Eva Pfister, theater:pur, 11.02.2014 Anatol © Laura Nickel 27. + 30.03.2014 01., 06., 07.+24.04.2014 Brecht 1913 Suse Wächter Florian Illies 08.03.2014 Großes Haus Letzte Vorstellung dieser Spielzeit 13.04.2014 27.04.2014 „Voll fantastisch … Das Theater lebt. Auf jeden Fall in Oberhausen. Oder warum sonst haben die Zuschauer so begeistert Applaus gespendet?“ Andrea Micke, WAZ, 14.10.2013 Angst 28.03. + 27.04.2014 Malersaal „Das Stück ist spannend wie ein Krimi. Die Geschichte des Terrors fesselt.“ Gudrun Mattern, WAZ/NRZ, 30.09.2013 1913 „Was für ein Theaterabend! Witzig, bunt, schrill, frech, romantisch, bezaubernd. Lily Sykes hat das Stück mit Esprit und Fantasie, emotional ansprechend, in der ganzen Bandbreite von völlig überdreht bis hoffnungslos verträumt inszeniert.“ Michael S. Zerban, Opernnetz.de, 25.11.2013 Die Orestie © Thomas Aurin © Thomas Aurin © Dirk Grobelny Frances Hodgson Burnett / Thomas Birkmeir tip. 8+ „Fazit: Eine berührende Geschichte über die Rückkehr trauernder Menschen ins Leben. Lily Sykes inszeniert liebevoll und mit großer Leichtigkeit, das Oberhausener Ensemble glänzt mit Zwischentönen und Glaubwürdigkeit.“ Stefan Keim, WDR 5 Scala, 03.12.2012 © Birgit Hupfeld Die kleine Hexe Otfried Preußler tip. 5+ 23. + 24.03.2014 Malersaal „Susanne Burkhard erobert die Herzen, weil sie als kleine Hexe vorführt, wie schön es ist, Kind zu sein: sprühend vor Energie und Lebensfreude, neugierig, wissbegierig, wage­ mutig.“ Gudrun Mattern, WAZ, 24.01.2012 © Axel J. Scherer Die Orestie Simon Stone nach Aischylos Die Schöne und das Biest © Birgit Hupfeld 23.04.2014Malersaal Der geheime Garten Die kleine Hexe „Das gut aufgelegte Ensemble hat Präsenz und Charme.“ Andreas Rossmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.09.2013 Malersaal Koproduktion mit Theater Winterthur „Die zwei älteren Darsteller spielen das mit dem Schicksal hadernde Ehepaar nun auch sehr überzeugend.“ Anne Bagattini, NZZ, 18.02.2014 Der geheime Garten Dirk Kurbjuweit Angst Großes Haus Großes Haus tip. 10+ Bei lebendigem Leib Urmel aus dem Eis Martin Kindervater, Martin Müller-Reisinger Max Kruse 19. + 27.03.2014 25.04.2014 ehem. Kino Europa-Palast, Elsässer Str. 25, Eingang durch das Café Transatlantik 09., 10., 11. + 12. 03.2014 Großes Haus Letzte Vorstellung 06.04.2014 Ein Abend des Schmerzes mit Liedern und Texten von André Heller „Als würde Heller noch einmal seine schönsten und schwierigsten Songs in einen Fokus der Gegenwart zwingen, an der er sich reibt, aus der er sich zurückzieht.“ Hans-Jörg Loskill, WAZ/NRZ, 18.11.2013 09., 10. + 20.03.2014 04.04.2014 tip. 3+ Malersaal „Die ganz Kleinen genießen ihr erstes Theatererlebnis, etwas ältere Kinder haben sehr viel Spaß und Eltern freuen sich über Anspielungen auf den eigenen Familien-Alltag.“ Gudrun Mattern, WAZ, 07.09.2013 Bei lebendigem Leib © Béatrice Król tip. 6+ Ein musikalischer Spaß für die ganze Familie. „Da kommen Jung und Alt gleichermaßen auf ihre Kosten.“ Klaus Stübler, Ruhr Nachrichten, 11.11.2013 Urmel aus dem Eis © Laura Nickel Großes Haus „Die griechischen Götter sind tot, und um antike Archaik können sich andere Regisseure kümmern. Diese Orestie erzählt vom Jetzt – ernsthaft, nicht ironisch. Simon Stone ist die Antwort des Regietheaters auf HBO.“ Vasco Boenisch, SZ, 03.02.2014 Mein innerer Elvis Jana Scheerer tip. 6+ 29.04.2014Malersaal Eine Produktion des TheaterClubs der Bürger „Am Ende tanzen sie alle gemeinsam Rock’n’Roll und man hat Lust, mitzumachen.“ Gudrun Mattern, WAZ, 13.01.2014 Kein Gutenachtkuss für Giraffen? Barbara Grubenbecher 05. + 07.03.2014 05.04.2014 Das Gartenhaus © Klaus Fröhlich www.theater-oberhausen.de / Seite 6 © geheimagentur geheimagentur We are Factory! sollte vor drei Jahren geschlossen und die Produktion verlagert werden – die ArbeiterInnen erhielten das Angebot, mit der Fabrik nach Polen umzusiedeln und dort dieselben Tätigkeiten für einen Bruchteil ihrer bisherigen Löhne auszuüben. Seitdem haben sie die Fabrik besetzt. Zu Das ist ein besonderer Tag. 1. Selenicereus grandiflorus: Die Königin der Nacht. Die Besonderheit dieser sonst eher unscheinbaren Pflanze: in der Blütezeit, einmal im Jahr und nur nachts, entfalten sich ihre prächtigen Blüten, verströmen einen Duft von Vanille und sind am Morgen schon wieder verblüht. Im Gewächshaus des Babcock-Vorstands, so haben wir gehört, wuchs eine dieser seltenen Kakteen. Und wenn man sie auf dem Weg zur Frühschicht noch blühen sah, dann wusste man: Das ist ein besonderer Tag. 2. Militante Produktion Die Teefabrik Fralib bei Marseille bestimmten Anlässen gehen sie in die sogenannte militante Produktion und produzieren z.B. köstlichen Mate-Tee. In Mailand wird eine ehemalige BMW-Zuliefererfabrik unter dem Namen RiMaflow von Arbeiter­ Innen und anderen AktivistInnen als Kulturzentrum weitergeführt. Auch hier wird noch produziert: z.B. Zitronenlikör. In der ehemaligen Baustofffabrik Vio.Me in Thessaloniki schließlich werden inzwischen erfolgreich Reinigungsmittel hergestellt. Nachdem sie monatelang von ihren ArbeitgeberInnen ihr Gehalt nicht aus­ bezahlt bekommen hatten, organisieren sich die ArbeiterInnen dort wie in unzähligen besetzten Fabriken weltweit kollektiv, gleichberechtigt, ohne Chefs. Alle Entscheidungen werden von der Voll­ versammlung getroffen. 3. Nach dem Essen „[So] hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muss es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will – während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.” Karl Marx: Deutsche Ideologie, MEW 3, 33. 4. Oberhausen, 26. Februar 2014 Die außerordentliche Vollversammlung hat beschlossen: Die Factory soll in die Bierproduktion gehen. Parallel sollen auch noch die Vorschläge, in der Factory Kulturbeutel und Lampenschirme herzustellen, weiterverfolgt werden. Zusätzlich wird die geheimagentur versuchen, im kleinen Rahmen eine Schallplattenproduktion aufzuziehen. 5. Die große Fabrik Die große Fabrik ruft euch! Sie ruft euch heute und immer wieder! Wer jetzt die Gelegenheit versäumt, muss Seite 7 / Tel 0208/85 78-184 A k tuell e Updates zu Or t, Öff nu n gszeiten P r o du k , ten u nd Termin en au f: w w w.factor yo b er h a u sen.org Wir sind alle Fabrikanten. All welcome! Unsere Fabrik hat offene Tore. Mitreden, mitbestimmen, mitarbeiten: We are Factory! auf die nächste warten! Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns! Jeder ist willkommen! Wer FabrikantIn werden will, melde sich! Wir sind die Fabrik, die jeden brauchen kann, jeden an seinem Ort! Wer sich für uns entschieden hat, den beglückwünschen wir Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns! gleich hier! Aber beeilt euch, damit ihr noch mitentscheiden könnt! Später ist alles entschieden und kann vielleicht nicht mehr geändert werden! Auf nach Oberhausen! Auf zur Factory! Verflucht sei, wer uns nicht glaubt! Nach: Franz Kafka: Der Verschollene, Das Naturtheater von Oklahoma 6. Selbstbestimmung statt Selbstverwirklichung! 7. Factory Der Frühling ist da und wir lauschen dem Sound der Maschinen: Hat eine neue Fabrik in Oberhausen aufgemacht, kollektiv geführt, selbstverwaltet und ohne Chefs? Ist es uns gelungen, in die Produktion zu gehen? Und was rollt alles vom Fließband? Das wird sich im April zeigen. In der Wiege der Ruhrindustrie fragt Factory: Was kann Produktion heute bedeuten, wie können wir alle daran teilhaben, und wie wollen wir unsere Arbeit selbstbestimmt organisieren? Factory: Wir sind alle Fabrikant­ Innen. All welcome: Unsere Fabrik hat offene Tore. Mitreden, mitbestimmen, mitarbeiten: We are Factory. gefördert im Fonds Doppelpass der April 2014 Di 01 Mi 02 Fr 04 11.00-12.45 Malersaal 18.30 b.a.r 19.30 Großes Haus Das Gartenhaus Sa 19.30-21.45 Großes Haus Uraufführung Uraufführung € 5,00/8,00 Uraufführung Deutschsprachige Erstaufführung Mo 11.00-12.45 Malersaal Deutschsprachige Erstaufführung Do 10 Fr 11 10+ Die Schöne und das Biest 10+ € 5,50/8,00 Max Kruse € 5,00/8,00 Lucy Kirkwood/Katie Mitchell € 5,00/8,00 Lucy Kirkwood/Katie Mitchell 19.30-21.00 Malersaal Anatol 19.30 Großes Haus € 5,00/14,00 Arthur Schnitzler Premiere PRE-Abo € 5,00/19,00-30,00 Into the Woods Premierenfeier im Anschluss in der b.a.r Musical von Sondheim/Lapine Into the Woods Einführung um 19.00 in der b.a.r Musical von Sondheim/Lapine Sa 19.30 Großes Haus 18.00-19.30 Großes Haus 13 Simon Stone nach Aischylos 6+ Die Schöne und das Biest So 12 SA1-Abo € 5,00/24,00 Einführung um 19.00 in der b.a.r 15.00-16.45 Malersaal 07 Thomas Hürlimann Barbara Grubenbecher Zum letzten Mal! Urmel aus dem Eis FR3-Abo € 5,00/11,00-22,50 3+ 15.00-16.30 Großes Haus So 06 Eintritt frei! Sonja Liebsch/Nives Mestrivic Einführung um 19.00 in der b.a.r Kein Gutenachtkuss für Giraffen? Die Orestie € 5,00/8,00 Lucy Kirkwood/Katie Mitchell 10+ Muttertier @n Rabenmutter Lesung mit Anna Polke 16.00-16.45 Malersaal 05 Deutschsprachige Erstaufführung Die Schöne und das Biest Brecht SA3-Abo € 5,00/11,00-22,50 Uraufführung/Zum letzten Mal in dieser Spielzeit! € 5,00/8,00 Suse Wächter Vom 14.-21. April keine Vorstellungen wegen des Tarif-Urlaubs des Ensembles Mi 23 15.00-16.30 Malersaal Der geheime Garten € 5,00/8,00 Frances Hodgson Burnett 8+ Do 15.00-16.45 Malersaal Deutschsprachige Erstaufführung Fr 19.30 Großes Haus Uraufführung 24 25 Die Schöne und das Biest Das Gartenhaus 10+ Einführung um 19.00 in der b.a.r 19.30-21.00 Uhr ehem. Kino Europa-Palast Uraufführung Sa 26 So 27 Bei lebendigem Leib 19.30 Großes Haus Di Musical von Stephen Sondheim/James Lapine Angst 19.30-21.00 Malersaal Mein innerer Elvis € 5,00/8,00 Florian Illies Uraufführung 12+ € 5,00/14,00 Dirk Kurbjuweit Eine Produktion des Clubs der Bürger € 5,00 Jana Scheerer Foto: geheimagentur 29 € 5,00/14,00 Martin Kindervater/Martin Müller-Reisinger 18.00-20.30 Uhr Großes Haus Uraufführung 18.00-19.35 Malersaal Thomas Hürlimann € 5,00/11,00-22,50 Into the Woods 1913 € 5,00/8,00 Lucy Kirkwood/Katie Mitchell FR1-Abo € 5,00/11,00-22,50 Factory – Wir machen eine Fabrik! Vom 29. März bis zum 1. Mai 2014 gehen wir in den Lehrwerkstätten auf dem Babcockgelände in Produktion. Gefördert im Fonds Doppelpass der An diesen Tagen zahlen Sie auf allen Plätzen € 8,00 Vorverkauf Kassenzeiten Telefonische möglich unter Tel. 0208/8578-184 OberhausenBestellung vOn seiner schönsten seite Mo. 12.00 - 18.30 Uhr / Di.- Fr. 10.00 - 18.30 Uhr / Sa. 10.00 - 13.00 Uhr (u. jeweils 1 Std. vor der Vorstellung) Weitere Vorverkaufsstellen Regie: RUHR.VISITORCENTER Oberhausen im CentrO geRbu Promenade 77 / 46047 Oberhausen Rg / Tel. 0208 / 82457 - 0 Jahnk Mo.- Sa. 10.00 - 19.00 Uhr / So. +eFeiertage 11.00 - 14.00 Uhr (Apr.-Dez.) RUHR.Oberhausen am Hauptbahnhof Willy-Brandt-Platz 2 / 46045 Oberhausen / Tel. 0208 / 82457 - 0 Mo.- Fr. 9.30 - 18.30 Uhr / Sa. 10 - 14 Uhr Tourist-Info im Medienhaus Synagogenplatz 3 / 45468 Mülheim / Tel. 0208/960 960 Mo.- Fr. 9.00 -18.00 Uhr / Sa. 10.00 -14.00 Uhr ern ! sicheventim t kar ten Jetzallen Bei CTS Vorverkaufsstellen sowie MIT UNS FINDEN SIE IMMER DEN RICHTIGEN WEG. 27. apr il 2014 11. bis NRZ und WAZ Ticket-Shops. Oberhausen karten unter 0208/20 54 024 und www.ebertbad.de und an allen bekannten vOrverkaufsstellen Lep-04_2014.indd 1 Neckarstraße 22 - 24 45478 Mülheim an der Ruhr Telefon 0208 588 577 www.vollmergruppe.de 21.02.14 08:19