Kinderwunsch Centrum München

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Kinderwunsch Centrum
München
,
Dr. Fiedler, Dr. v. Hertwig, Dr. Krüsmann Prof. Dr. Würfel
Lortzingerstraße 26, 81241 München
www.ivf-muenchen.de
Risiken
Keine Risiken, dafür aber eine 100%-ige Erfolgsaussicht - das gibt es nirgendwo. Insbesondere nicht bei
einem so komplexen Vorgang wie der IVF-Behandlung. Die Risiken und Chancen stellen wir Ihnen nachfolgend im Überblick zusammen. Follikelpunktion
Jede Follikelpunktion ist ein operativer Eingriff; er bringt daher auch mögliche Risiken mit sich. Da die
Punktion mit einer Nadel von der Scheide aus in den Eierstock erfolgt (um so aus den Follikeln die Eizellen abzusaugen), kann es auch zu Verletzungen der Nachbarorgane (Harnblase, Darm, Blutgefäße) kommen. Dieses Risiko ist jedoch äußerst gering. Auch bei der Narkose gibt es einige (allerdings noch deutlich seltenere) Risiken. Hierzu geben Ihnen gerne unsere Anästhesistinnen zusätzliche Auskunft. Mehrlingsschwangerschaft
Die Entscheidung, ob es zum Eintritt einer Schwangerschaft kommt, wird in erster Linie von der Vitalität
(= Lebenskraft) des übertragenen Embryos bestimmt.
Diese Vitalität ist aber selbst unter dem Mikroskop nur als Momentaufnahme und nur indirekt abzuschätzen. So lässt die mikroskopische Beurteilung des Embryos zwar eine gewisse Aussage zu. Ob sich dieser
Embryo zu einer Schwangerschaft weiterentwickeln wird oder nicht, lässt sich lediglich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen. Eine definitive Vorhersage ist aber nicht möglich.
Da andererseits die Chance, dass es überhaupt zum Eintritt einer Schwangerschaft kommt, durch die Übertragung mehrerer Embryonen erhöht wird, ist man geneigt, zwei und in Ausnahmefällen bis maximal
drei Embryonen zu übertragen. Mehr Embryonen dürfen in Deutschland entsprechend dem Embryonenschutzgesetz (ESchG) nicht zurückgesetzt werden. Durch den Transfer von mehr als einem Embryo steigt
aber das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft, deren Rate nicht genau vorher zu sehen ist. Entsprechend den Daten des Deutschen IVF- Registers liegt die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Zwillingsschwangerschaft bei 34% und für eine Drillingsschwangerschaft bei 4,3%.
Da sich aber insbesondere bei Drillings-Schwangerschaften deutlich häufiger auch schwerwiegende Probleme ergeben, empfehlen wir seit vielen Jahren, bei den ersten zwei bis drei Behandlungsversuchen (und
einem Alter unter 37 bis 40 Jahren) nur zwei Embryonen zurückzusetzen.
Mit den Richtlinien der Bundesärztekammer wurde erst 1998 die Altersgrenze von 35 Jahren eingeführt.
Da wir diese Vorgehensweise bereits seit 1990 empfohlen haben und sie von den meisten Patienten(ehe)paaren angenommen wurde und wird, haben wir eine vergleichsweise deutlich niedrige Mehrlingsrate mit „nur“ 20% Zwillingen und 1,6% Drillingen. Siehe auch:
Tabelle III: Schwangerschafts-, Geburts- und Mehrlings-Raten nach IVF und ICSI seit 1985 Fehlgeburt
Die Fehlgeburtenrate nach IVF und ICSI liegt um die 20% (in der „Normal-Bevölkerung“ beträgt sie etwa 15%).
Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Durchschnittsalter der Frauen mit einer IVF-Behandlung deutlich
über dem Alter der „Normalbevölkerung“ liegt. Mit erhöhtem Alter steigt leider auch die Fehlgeburtenrate an und zwar durch die immer höhere Zahl von Eizellen, die genetisch nicht intakt sind. Eine gewisse
Abhilfe kann hier in speziellen Fällen aber die Polkörperdiagnostik (PKD) leisten .
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Liegen andere Gründe vor, bieten sich je nach Situation verschiedene Behandlungsmöglichkeiten (Gebärmutteroperation, hormonelle/immunologische Behandlungen, Gelbkörperhormon-Gaben usw.) an.
Insbesondere wiederholte Fehlgeburten kommen zwar sehr selten vor, sollten sie auftreten, ist ihre Diagnostik und Behandlung dann letztlich eine „Wissenschaft für sich“, für die wir eine Spezialsprechstunde
eingerichtet haben. Eileiterschwangerschaft
Embryonen können „wandern“. Das passiert zwar sehr selten, leider aber auch mal von der Gebärmutter
in den Eileiter „zurück“. Trotz fachgerechten Einsetzens kann es daher zu einer Eileiterschwangerschaft
(Extrauteringravidität = EU) kommen. Das Risiko, eine Eileiterschwangerschaft nach IVF und/oder ICSI
zu bekommen, liegt je nach Ausgangssituation bei ca. 1 bis 3%.
Leider lässt sich dieses geringe Risiko auch nicht durch Verwendung spezieller Techniken oder anderer
Maßnahmen weiter senken oder gar generell vermeiden. Eine Gefährdung Ihrer Gesundheit kann aber
durch sehr frühe Untersuchungen so gering wie möglich gehalten werden. Daher ist es wichtig, dass spätestens vier Wochen nach dem Transfer der richtige Sitz der Schwangerschaft in der Gebärmutter durch
eine Ultraschalluntersuchung nachgewiesen wird.
Ergibt sich der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft, so können wir diese fast immer mit Hilfe einer
Bauchspiegelung beseitigen und Ihnen meist eine große Operation (Bauchschnitt) ersparen.
In Einzelfällen können wir eine Eileiterschwangerschaft auch medikamentös behandeln, so dass möglicherweise auf eine Operation verzichtet werden kann.
Grundsätzlich kann sich eine Schwangerschaft auch außerhalb von Gebärmutter und Eileiter (z. B. im
Bauchraum oder Eierstock) einnisten. Daher steht der Begriff Extrauteringravidität (EU) ganz allgemein
für eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter.
ÜSS = Überstimulationssyndrom !!!
Ziel der Stimulation ist es, mehrere Eizellen zu gewinnen. Je mehr Follikel heranreifen, desto größer werden dadurch auch die Eierstöcke. Mehrere Follikel und größere Eierstöcke sind also bei einer Stimulation
ganz normal. D. h. eine leichte Überstimulation liegt letztlich bei allen Behandlungen vor und bedeutet
für Sie, dass deshalb auch einmal leichtere Unterbauchbeschwerden auftreten können.
Im Einzelfall kann es aber auch zu einer überschießenden Reaktion der Eierstöcke kommen, und erst jetzt
sprechen wir von der eigentlichen Überstimulation, die Ihr persönliches Wohlbefinden stärker beeinträchtigten kann und durch eine Vergrößerung der Eierstöcke hervorgerufen wird, die zu einer täglich deutlicher spürbaren Zunahme des Bauchumfanges führt.
Die schwere Form der Überstimulation kommt in 1 bis 3% der Behandlungen mit GnRH-Analoga (also
dem sogenannten langen Protokoll) vor und ist bei der sog. „sanften Stimulation" wesentlich seltener.
In unterschiedlichem Ausmaß kommt es dann zu einer deutlichen Vergrößerung der Eierstöcke mit Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum (= Aszites) und eventuell auch in der Lunge. Bei dieser sehr seltenen, aber sehr ausgeprägten Form der Überstimulation kann eine stationäre Aufnahme in einer Klinik
notwendig sein, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Eine deutliche Erleichterung der Beschwerde-
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symptomatik (insbesondere des Engegefühls im Bauchraum und eine eventuelle Luftnot) kann dann
durch eine Aszitespunktion (= Ablassen der Flüssigkeit aus dem Bauchraum) herbeigeführt werden.
Das so genannte Überstimulationssyndrom ist eigentlich ein „Überfunktionszustand“ der Eierstöcke. Aus
den ehemaligen Eibläschen werden Gelbkörperzysten. Die jetzt vermehrt gebildeten Östrogene und das
Gelbkörperhormon führen zu einer erhöhten Gefäßdurchlässigkeit (deshalb die Wassereinlagerung) und
auch zu einer Ruhigstellung der inneren Organe (häufigere Blähungen möglich).
Die Gelbkörperzysten gehen von alleine zurück und zwar deutlich schneller, wenn keine Schwangerschaft
eintritt. Umgekehrt schaden sie aber auch einer Schwangerschaft nicht. Sie müssen und dürfen aber nicht
operiert werden. Eine Operation ist nur in ganz extrem seltenen Fällen notwendig, nämlich dann, wenn es
zu einer Verdrehung des oder der Eierstöcke (Ovarstieldrehung) oder zusätzlich zu einer starken Blutung
gekommen ist.
Auf jeden Fall gilt: Bei zunehmenden Beschwerden nehmen Sie mit uns Kontakt auf)
Trinken Sie viel!
Diesen Appell werden Sie oft von uns hören. Dies bedeutet immer eine Flüssigkeitsaufnahme von mindestens zwei bis drei Litern Wasser, Tee o. ä. pro Tag. Eine Thrombose oder gar Lungenembolie als
ganz seltene Komplikationen kann nämlich nur durch die „Eindickung“ des Blutes entstehen. Diese gefährliche, aber Gott sei Dank sehr seltene Begleiterscheinung lässt sich eben durch eine ausreichende
Flüssigkeitszufuhr bereits nahezu vollständig vermeiden.
Der Aufruf zur Flüssigkeitszufuhr ist also als eine sehr ernst gemeinte, medizinische Anordnung zu verstehen.
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