Krebs der Eierstöcke

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Krebs der
Eierstöcke
Ursachen
Symptome
Diagnose
Behandlung
Heilungschancen
Eine Information
der Krebsliga
Krebs der
Eierstöcke
Geschwülste an den Eierstöcken sind zwar
relativ häufig, doch bei der Mehrzahl handelt es sich um keine Krebserkrankungen,
sondern um Zysten oder andere gutartige
Tumoren. Nur jede dritte oder vierte
Geschwulst ist bösartig. Neben den eigentlichen Eierstockkrebsen kommen selten
auch andere bösartige Geschwülste vor.
Häufigkeit
An einem Krebs der Eierstöcke erkranken in
der Schweiz jedes Jahr etwa 600 bis 700
Frauen. Das sind 18 Neuerkrankungen pro
Jahr auf je 100'000 Frauen. Die 60- bis
80jährigen sind am meisten davon betroffen, doch kommt die bösartige Geschwulst
auch schon in jüngeren Jahren vor: Rund
ein Sechstel der Diagnosen betrifft Frauen
unter 50 Jahren.
(Quelle: Vereinigung Schweizerischer
Krebsregister 1983-1987)
Symptome
Das Krankheitsbild kann sehr unterschiedlich sein. Die Frühstadien verlaufen meist
ohne besondere Krankheitszeichen, oder
die Symptome sind uncharakteristisch
(Druck- und Völlegefühl, Zunahme des
Bauchumfangs usw.). Manchmal verspüren die Patientinnen stechende
Schmerzen, wenn die Geschwulst durch
eine Körperdrehung ihre Lage verändert.
Bei hormonproduzierenden Tumoren kann
es zu Zyklusstörungen beziehungsweise
nach der Menopause zu Scheidenblutungen kommen. Im Spätstadium treten
diffuse Bauchschmerzen auf, und der
Tumor sondert Flüssigkeiten ab, die den
Unterleib ähnlich wie bei einer Schwangerschaft anschwellen lassen (Bauchwassersucht = Aszites).
Da sich der Krebs im Frühstadium kaum
bemerkbar macht, wird er im allgemeinen
erst spät entdeckt. Die meisten erfassten
Tumoren haben dann bereits ausgedehnte
Metastasen (Tochtergeschwülste) auf dem
Bauchfell und anderen Beckenorganen
gebildet. Eierstockkrebse bleiben lange auf
den Bauchraum beschränkt.
Ursachen
Die genauen Ursachen sind unbekannt.
Die Erkrankungen treten familiär gehäuft
auf, so dass unter anderem auch erbliche
Faktoren vermutet werden müssen. Eine
hohe Zahl von Eisprüngen während des
gebärfähigen Alters scheint das Erkrankungsrisiko zu erhöhen, eine tiefe Zahl von
Eisprüngen scheint das Risiko zu vermindern. (Während der Einnahme der
empfängnisverhütenden "Pille" und während Schwangerschaften kommt es nicht
zum Eisprung.)
Vorbeugung und Früherkennung
Empfängnisverhütung durch die AntibabyPille, aber auch das Austragen mehrerer
Schwangerschaften helfen das Erkrankungsrisiko senken (Reduktion der Eisprünge).
Bei familiärer Vorbelastung wird eine beidseitige Entfernung der Eierstöcke nach der
letzten Schwangerschaft empfohlen.
Wegen der schlecht zugänglichen Lage der
Eierstöcke im Körper ist die Früherfassung
erschwert. Geprüft wird zur Zeit der Nutzen
von Vorsorgeuntersuchungen mit vaginalem Ultraschall und die Analyse von Krebstesten im Blut (sogenannte Tumormarker),
die möglicherweise auf eine solche Krebserkrankung hinweisen könnten.
Sicherung der Diagnose
Bei Verdacht auf einen Krebs der Eierstöcke
wird eine gynäkologische Untersuchung
durchgeführt und bei starken Blutungen
Gebärmuttergewebe entnommen. Hinzu
kommen eine Ultraschalluntersuchung und
eine Computertomographie des Bauchraumes, Röntgenaufnahmen des Brustkorbs
und eventuell eine Spiegelung des Dickund Enddarms (bei Verdauungssymptomen) sowie Laboruntersuchungen (inkl. Tumormarker).
Eine definitive Diagnose ist erst nach Eröffnung der Bauchhöhle und einer mikroskopischen Untersuchung von Gewebeproben
möglich. Zuvor muss die Patientin über das
wahrscheinliche und mögliche Ausmass
des bevorstehenden Eingriffs umfassend
aufgeklärt werden.
Behandlung
Der Tumor wird so weitgehend wie möglich
operativ entfernt. Beim chirurgischen
Eingriff werden üblicherweise die Gebärmutter, beide Eierstöcke und Eileiter sowie
befallene Bauchfellteile und das sogenannte
grosse Netz entfernt. Da die meisten Eierstocktumoren mit einer Operation nicht
restlos entfernt werden können, ist in sehr
vielen Fällen noch eine ergänzende
Behandlung notwendig, um zurückgebliebene Krebszellen zu zerstören. Die Wahl
der Methode (Chemo- oder Strahlentherapie) hängt von der Art des Tumors sowie
vom Alter und vom Allgemeinzustand der
Patientin ab. Eine Kombinations-Chemotherapie mit mehreren Medikamenten ist
die meistangewendete Behandlung. Bei
zurückgebliebenen Tumorresten im Becken
können auch gezielte Nachbestrahlungen
angezeigt sein. Gelegentlich wird nach abgeschlossener medikamentöser Behandlung nochmals eine Operation zu Kontrollzwecken durchgeführt. Nur bei seltenen Missbildungsgeschwülsten wird nur
ein Eierstock entfernt. Anschliessend ist oft
eine Chemotherapie notwendig.
Nachsorge und bleibende Folgen
Die Betreuung nach der Operation basiert
auf der ärztlichen Untersuchung, Ultraschall und Röntgenbildern (Computertomographie, Aufnahmen des Brustkorbs)
und der Kontrolle jener Tumormarker, die
bei der ersten Untersuchung gefunden
wurden. Es gibt keine ernsthaften Gründe,
nach der Operation auf eine HormonErsatz-Therapie zu verzichten.
Heilungschancen
Die Mehrzahl der Patientinnen wird zwar
durch Operation und Zusatztherapie scheinbar tumorfrei, doch ist das Rückfallrisiko
bereits nach wenigen Jahren sehr gross.
Gute Heilungschancen bestehen für jene
Fälle, bei denen der Tumor auf den Eierstock beschränkt geblieben ist und radikal
operiert werden konnte.
Heutige Forschungsschwerpunkte
Gegenstand der Forschung sind die frühzeitigere Erfassung durch Vorsorgeuntersuchungen (vaginaler Ultraschall, Erkennung
von Tumormarkern), die weitestgehende
Tumorentfernung in den operierbaren
Stadien und der Einsatz neuer chemischer
Behandlungsmittel.
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