Tierwelt - Gossau ZH

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Vielfältige Tierwelt in Gossau
Dank Landschaftsentwicklungskonzept LEK und Vernetzungsprojekt
und dank sachgerechter Bewirtschaftung durch die Landwirte und Waldbesitzer
bietet Gossau Lebensraum für viele Tierarten
Foto: HSR Kasper Ammann
Gemeinde Gossau, Landschaftsvorstand Heiri Wintsch
HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Peter Bolliger und Marco Bertschinger
André Rey, Tierökologe Zürich
1
Inhaltsverzeichnis
Säugetiere………………………………
Vögel
Reptilien
Libellen
Heuschrecken
Tagfalter
Feldhase
Distelfink
Dorngrasmücke
Goldammer
Grünspecht
Kiebitz
Neuntöter
Rohrammer
Sumpfrohrsänger
Teichrohrsänger
Blindschleiche
Waldeidechse
Blauflügel-Prachtlibelle
Frühe Heidelibelle
Gefleckte Smaragdlibelle
Kleine Königslibelle
Kleiner Blaupfeil
Spitzenfleck
Südlicher Blaupfeil
Westliche Keiljungfer
Zweigestreifte Quelljungfer
Feldgrille
Grosse Goldschrecke
Lauchschrecke
Langflügelige Schwertschrecke
Roesels Beisschrecke
Sumpfgrashüpfer
Sumpfgrille
Sumpfschrecke
Warzenbeisser
Aurorafalter
Brauner Feuerfalter
Dunkler Dickkopffalter
Gewöhnliches Widderchen
Kleiner Würfelfalter
Malvendickkopffalter
Märzveilchenfalter
Mauerfuchs
Schachbrett
Schwalbenschwanz
Senfweissling
Silberscheckenfalter
Skabiosenscheckenfalter
Tagpfauenauge
Violetter Silberfalter
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 Die vorliegende Broschüre zeigt diejenigen Tierarten in Gossau, welche speziell gefördert werden sollen. Nicht
aufgeführt sind alltägliche Arten, wie Amseln und Meisen, auch wenn diese ein wesentlicher Teil der
Artenvielfalt sind und uns erfreuen.
Die Broschüre wendet sich an die Landwirte, Waldbesitzer, Gemeindearbeiter und auch an die Gartenbe-sitzer
in Gossau. Sie zeigt die Tierarten und ihre Ansprüche und gibt Hinweise, mit welchen Massnahmen diese
gefördert werden können. Viele dieser Massnahmen kommen mehreren Tierarten zu gut.
Beispiele sind:
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Anlage von Buntbrachen, dornenreichen Hecken und extensiv genutzten Wiesen
Gestaffelter Schnitt von Wiesen und stehen lassen von Altgrasstreifen
Lichte Wälder und Hochstammobstgärten mit alten Bäumen erhalten und fördern
Stufige Waldränder, Laub- und Asthaufen schaffen
Schilf- und Hochstaudenfluren abschnittsweise schneiden, so dass die Hälfte über den Winter stehen
bleibt
Gestalten von naturnahen Gärten und Tolerieren von Brennesselbeständen
Belassen von Krausäumen und abgeblühter Pflanzen in Gärten und Parks
2
Säugetiere
Feldhase
Lepus europaeus
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: G. Klaut
Verbreitung
Der Feldhase besiedelt alle Teile der Schweiz. Schwerpunkt ist das Mittalland und die klimatisch begünstigten
Tallagen der Alpen und des Jura. Die Art steigt bis in Höhen von 1500 m.ü.M.
Ökologie, Biologie
Der Feldhase ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Seine Nahrung besteht aus verschiedenen Pflanzenteilen, welche nach einmaligen Durchlaufen des Verdauungstraktes als Kot erneut gefressen wird. Die Weibchen
des Feldhasen sind sehr produktiv und können 3-5 mal
pro Jahr Junge werfen (total ca. 10/Jahr). Die Art ist nicht
territorial.
Lebensraum
Der Feldhase bewohnt offene Acker- und Wiesenbaugebiete welche mit Hecken, kleinen Wäldchen und Brachland durchzogen sind.
Massnahmen
Förderung von strukturreichen Acker- und Wiesenbaugebieten. Anlage von Buntbrachen, Hecken und extensiv genutzten Wiesen.
3
Vögel
Distelfink
Carduelis carduelis
Foto: Peter Bolliger
Verbreitung
Der Distelfink kommt in der ganzen Schweiz vor und steigt
im Jura bis 1000 m, in den Alpen bis ca. 1400 m (lokal bis
1900 m). Verbreitungslücken bestehen vor allem in den
Zentralalpen und in den Südtälern.
Ökologie, Biologie
Der Distelfink hält sich gerne in der Nähe von Siedlungen
auf. Er zeigt eine starke Bindung an Wildkrautfluren und
Ruderalvegetation, wo er die nötigen Sämereien findet. Er
baut sein Nest in Astgabeln in der Krone von mittelhohen
Laubbäumen
Lebensraum
Der Distelfink nistet an Waldrändern, in HochstammObstgärten und in Siedlungen. Auf der Suche nach Sämereien, seiner Hauptnahrung, streift er selbst zur Brutzeit
weit umher. Sämereien verzehrende Distelfinken beobachtet man in blütenreichen Wiesen, auf Brach- und Ruderalflächen, in Gärten oder entlang von Wegen mit
Krautsäumen.
Massnahmen
Samenangebot vermehren durch Belassen von Krautsäumen und -fluren sowie abgeblühter Pflanzen in Gärten
und Parkanlagen, Förderung blütenreicher Wiesen und
Gärten.
4
Vögel
Dorngrasmücke
Sylvia communis
Foto: G.Klaut
Verbreitung
Die Dorngrasmücke kommt in der ganzen Schweiz in den
tiefen Lagen vor. Die höchtgelegenen Bruznachweise liegen bei ca. 1500 m. Heute ist das ganze Areal nur noch
lückenhaft besiedelt.
Ökologie, Biologie
Die Dorngrasmücke ist ein Insektenfresser (Spinnen,
Heuschrecken, Tagfalter) und überwintert südlich der Sahara (Langstreckenzieher). Das Nest wird in niederem
Dornengestrüpp angelegt.
Lebensraum
Die Dorngrasmücke ist eine typische Art ungenutzter
Randzonen der offenen Kulturlandschaft. Sie zeigt eine
starke Bindung an dornenreiche Niederhecken welche
von mehrjährigen Krautfluren und Altgrasbeständen umgeben sind. Die Art ist auf ein reiches Insektenangebot
angewiesen.
Massnahmen
Magerwiesen mit niederen Dornenhecken und ausgedehnten Krautfluren erhalten (pflegen!) und fördern. Stürungen durch Menschen möglichst gering halten.
5
Vögel
Goldammer
Emberiza citrinella
Foto: Markus Jenny
Verbreitung
Das Verbreitungsareal der Goldammer in der Schweiz
deckt sich recht gut mit dem Vorkommen von Ackerbau.
Jura und Mittelland sind geschlossen besiedelt, ebenso
die Täler der Zentralalpen. Die Goldammer fehlt dagegen
weitgehend in höheren Lagen der Nordalpen.
Ökologie, Biologie
Im Frühling und Sommer lebt die Goldammer von Insekten und deren Larven; nach Abblühen der ersten Kräuter
im Mai/Juni werden Sämmereien immer wichtiger. In
strengen Wintern wandert die Goldammer in den Mittelmeerraum ab, in schneefreien, milden Wintern bilden sich
Trupps von mehreren dutzend Goldammern, die auf der
Suche nach Sämereien weit umherstreifen und am Abend
in einer Gehölzgruppe nächtigen. Im Frühling sind Goldammern streng territorial und verteidigen ihr Revier durch
anhaltendes Singen.
Lebensraum
Die Goldammer besiedelt Hecken, Gehölzstreifen, Waldränder und verwilderte Gärten im bzw. am Rand des Kulturlandes. Vereinzelt trifft man sie auch in grossen Verjüngungsflächen im Waldesinnern an.
Massnahmen
Dichte Hecken und stufige Waldränder erhalten und fördern. Die Art lässt sich mit Buntbrachen gut fördern.
6
Vögel
Grünspecht
Picus viridis
Foto: G.Klaut
Verbreitung
Der Grünspecht ist ein Jahresvogel und kommt in der
ganzen Schweiz bis zur Baumgrenze vor.
Ökologie, Biologie
Der Grünspecht ernährt sich von Insekten, insbesondere
von Ameisen bzw. deren Puppen und Larven, die er am
Boden aufspürt. Er brütet in selbstgezimmerten Baumhöhlen.
Lebensraum
Der Grünspecht besiedelt lichte, durch Grasflächen aufgelockerte Wälder mit reichem Altholzbestand und angrenzenden Wiesen. Diese Ansprüche erfüllen Laubholzwälder mit lichten Stellen und Waldwiesen, subalpine Lärchenwälder, Auenwälder, Kastanienhaine, Obstanlagen,
Parks und durchgrünte Siedlungsquartiere.
Massnahmen
Lichte Wälder und Hochstammobstgärten mit alten Bäumen erhalten und fördern.
7
Vögel
Kiebitz
Vanellus vanellus
Rote Liste CH: CR
Vom Aussterben bedroht
Foto: Marcel Ruppen
Verbreitung
Der Kiebitzbestand ist Ende der Siebzigerjahre drastisch um 80%
auf rund 100 Brutpaare pro Jahr zusammengebrochen. Der Bestand verteilt sich auf 25 - 30 Brutplätze in der Schweiz. Die wichtigsten davon liegen in Ackerbaugebieten (Wauwilermoos/LU),
Feuchtgebieten (Neeracherried/ZH, Frauenwinkel und Nuolener
Ried/SZ,
Auried/FR),
revitalisierten
Flächen
(Flachsee
Unterlunkhofen/AG, Fraubrunnenmoos/BE) und auf Flachdächern
(Flughafen Kloten/ZH, Emmen/LU).
Ökologie, Biologie
Der Kiebitz ist von Ende Februar bis im November bei uns anzutreffen. Als Kurzstreckenzieher überwintern unsere Kiebitze v.a. an
der Atlantikküste in Frankreich und im Mittelmeerraum.
Die Brutzeit beginnt ab April in Flächen mit kurzer Vegetation. Die
Art macht ein offenes Bodennest und legt 4 gut getarnte Eier. Die
Jungen sind Nestflüchter und auf ein reiches, zugängliches Insektenangebot in weichen, feuchten Böden angewiesen. Die Wirbellosen werden aus dem Boden gepickt, Regenwürmer werden mit
dem Fuss aus dem Boden an die Oberfläche geklopft (Imitation
von Regen). Die Kiebitzküken werden im Alter von 35 -40 Tagen
flügge.
Lebensraum
Der Kiebitz bevorzugt zur Brutzeit offen, flache Ebenen mit lockerer, niedriger Vegetation und möglichst wenigen vertikalen Strukturen wie Büschen, Bäumen, Hecken. Ursprünglich wurden
Seggenriede, Pfeifengraswiesen, feuchte Wiesen und Weiden besiedelt. Heute besetzt der Kiebitz zusätzlich Ackerland, Brachland
und kurzrasige Flächen auf Flugplätzen, seltener auch trockenere
Schotter- und Ruderalflächen. Für den Nistplatz wird lückige, kurze
Vegetation bevorzugt. Nach dem Schlüpfen sind für die Jungen
nahrungsreiche Flächen mit Deckung und wenig Hindernissen
wichtig.
Massnahmen
Erhalt von Feuchtgebieten und Wiedervernässen von ehemaligen
Feuchtwiesen, Schaffung von temporären Flachgewässern und
nassen Geländemulden mit langer Randlinie. Auf Ackerflächen:
Schutz vor landwirtschaftlichen Maschineneingriffen und Schaffung
eines Angebots an geeigneten, weit gepflanzten Kulturen. Schutz
vor Beutegreifern mit Weidezäunen; Schutz vor Störungen durch
Information, Besucherlenkung, temporäre Wegschliessung und
Leinenpflicht für Hunde.
Autor: ZVS Zürcher Vogelschutz/Birdlife Zürich, Mathias Villiger
8
Vögel
Neuntöter
Lanius collurio
Foto: Markus Jenny
Verbreitung
Der Neuntöter besiedelt alle Landesteile mit Ausnahme
der alpinen Stufe. Seine dichtesten Bestände findet man
in mittleren Lagen zwischen 800 und 1300 m, wo in Hanglagen, die von ihm verlangten Habitat-Requisiten (Hecken,
magere Wiesen, Insektenreichtum) am ehesten anzutreffen sind.
Ökologie, Biologie
Nester des Neuntöters befinden sich in dichten Hecken,
meistens nur 0,5–1,5 m über Boden. Als spezialisierter Insektenjäger verharrt er während Minuten auf immer denselben Ansitzen in seinem Revier, namentlich auf Büschen, Pfählen oder Drahtleitungen. Im Stossflug stürzt er
sich vom Ansitz auf seine Beute. Heuschrecken, Käfer,
kleine Reptilien u.ä. werden erbeutet und später gelegentlich im Buschwerk aufgespiesst oder eingeklemmt. Bei
diesen Beutedepots handelt es sich möglicherweise um
„Vorratslager“ für Tage mit schlechter Witterung. Der
Neuntöter brütet jährlich nur einmal; seine Aufenthaltsdauer im Brutgebiet reicht von Mitte Mai bis Mitte August.
Als „Ostzieher“ überquert der Neuntöter auf seinem Weg
ins Winterquartier in Ostafrika den Balken, Kleinasien und
die Arabische Halbinsel.
Lebensraum
Offene Landschaften mit dornenreichen Hecken und insektenreichen, lückigen und/oder kurzhalmigen Wiesen
und Weiden im Umkreis von 100–200 m um den Brutplatz.
Gelegentlich an Waldrändern (Brombeer-Gestrüp) oder in
umfangreichen Waldlichtungen. Wichtig ist ein grosses
Angebot an Insekten und kleinen Wirbeltieren sowie Ansitzwarten auf Büschen, Bäumen oder Pfählen.
Massnahmen
Förderung von dichten, dornenreichen Hecken in extensiv
genutzten, zeitweise kurzhalmigen Wiesen und Weiden.
9
Vögel
Rohrammer
Emberitza schoeniclus
Foto: G.Klaut
Verbreitung
Die Rohrammer bewohnt die niederen Lagen des Mittellandes. Im Jura besiedelt die Art die Seeufer und Feuchtgebiete der Talsohlen, in den Alpen findet man sie nur in
den grossen Tälern. In der Südschweiz brütet die Rohrammer nur in der Magadinoebene. Die Art steigt selten
über 800 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Art baut das Nest bevorzugt in Riedwiesen. Das Nest
wird am Boden angelegt. Die Nahrung besteht im Sommer
vorwiegend aus Spinnen und Insekten. Im Winter ernährt
sich der Kurzstrecken-Teilzieher hauptsächlich von Gras
und Schifsamen.
Lebensraum
Die Rohrammer ist eine typische Art der Feuchtgebiete.
Sie besiedelt Riedwiesen und Schilfbestände die mit einzelnen Büschen und Bäumen durchsetzt sind.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von natürlichen Feuchtgebieten
und Gewässerufern insbesondere von Riedwiesen und
Schilfröhrricht. Die Riedwiesen sollen traditionell im September gemäht werden. Wichtig für die Nahrungsgrundlage der Rohrammer ist das Belassen von Altgrasstreifen
(Insekten für die Aufzucht der Jungen). Der Schnitt der
Schilff- und Hochstaudenfluren soll im Herbst abschnittweise alternierend zur Hälfte erfolgen, damit immer ein
Teil über Winter stehen bleibt. Einzelne Büsche und Bäume in Feuchtgebieten erhalten und fördern.
10
Vögel
Sumpfrohrsänger
Acrocephalus palustris
Foto: G.Klaut
Verbreitung
Der Sumpfrohrsänger bewohnt die Seen- und Flussgebiete der Nordschweiz und steigt selten über 1000 Meter auf.
Südlich der Alpen gibt es nur wenige Vorkommen der Art.
Ökologie, Biologie
Die Art baut das Nest bevorzugt in Hochstaudenfluren.
Das Nest wird meist zwischen die Halme von Spierstauden oder Brennesseln gefochten. Früher brütete die Art
auch in Getreidefeldern. Die Nahrung besteht aus Spinnen und Insekten.
Lebensraum
Der Sumpfrohrsänger ist typisch für naturnahe Fluss- und
Seeufer. Er brütet aber auch fern von Gewässern, wenn
ausreichend Hochstaudenfluren mit Spierstaude und
Brennessel vorhanden sind.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von natürlichen Gewässerufern
insbesondere von Hochstaudenfluren. Der Schnitt der
Hochstaudenfluren soll abschnittweise alternierend zur
Hälfte erfolgen. Der Schnitt soll im Herbst vorgenommen
werden.
11
Vögel
Teichrohrsänger
Acrocephalus scirpaceus
Foto: Internet unbekannter Herkunft
Verbreitung
Weit verbreitete Brutvogelart in Europa und der Schweiz unterhalb von 700 m ü. M. Lokal auch höher.
Langstreckenzieher, der in Westafrika überwintert. In der
Schweiz von Mitte April bis Mitte Oktober anzutreffen.
Ökologie, Biologie
Eine der singfreudigsten Arten, mit beinahe ununterbrochenem, rhythmischem Gesang mit regelmässigen Wiederholungen. Sitzt oft schief auf einem Schilfhalm und springt auf diesem auf und ab. Die Brutzeit dauert von Mitte Mai bis Mitte
August, wobei das typische napfförmige Nest und den Schilfhalmen befestigt wird. Entlang des Neuenburgersees erreicht
die Art die höchste Brutdichte der Schweiz (ca. 2000-2500
Paare). Der Teichrohrsänger ist der häufigste Wirtsvogel des
Kuckucks. In erster Linie gehören Zweiflügler, Blattläuse,
Eintags- und Köcherfliegen, Spinnen und kleine Wasserschnecken zur Beute des Teichrohrsängers. Ab und zu werden kleine Beeren und Samen aufgenommen
Lebensraum
Bewohnt Schilfgebiete und ist deshalb auf das Vorhandensein von Feuchtgebieten angewiesen. Er ist aber eher anspruchslos und kann bereits in 50 cm breiten Schilfstreifen
erfolgreich brüten.
Massnahmen
Der Teichrohrsänger ist in der Schweiz nicht gefährdet. Die
grösste Gefahr droht ihm, im Verlust von Feuchtgebieten und
Schilfvorkommen, sowohl in der Schweiz, wie auch im Überwinterungsgebiet und auf dem Zug. Ihm dient das abschnittweise Stehenlassen von Altschilfbeständen, in denen er sich
im Frühjahr nach der Ankunft niederlassen kann. Das neue
Schilfwachstum setzt jeweils erst ab Mai bei warmem Wetter
richtig ein.
(2010: Balzari und Gygax, Vogelarten der Schweiz, Haupt. Bern.)
12
Reptilien
Blindschleiche
Angius fragilis
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Blindschleiche ist in der ganzen Schweiz weit verbreitet und steigt bis in Höhen von über 2000 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Blindschleiche ernährt sich vor allem von Nacktschnecken und Würmern. Sie frisst aber gelegentlich auch
Insekten. Das Weibchen bringt die Jungen oft in Lauboder Komposthaufen zur Welt.
Lebensraum
Blindschleichen leben an luftfeuchten, eher schattigen
Stellen, in Hecken, Waldrändern, an Ufern von Bächen
und Teichen, in Kies- und Tongruben und in Gärten und
Parkanlagen. Man findet sie dort oft unter Steinen oder in
Stein-, Heu- oder Komposthaufen sowie in Holzstapeln.
Massnahmen
Strukturreiche Hecken mit Krautsäumen, Laub- und Asthaufen erhalten und fördern.
13
Reptilien
Waldeidechse
Lacerta vivipara
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Waldeidechse kommt im gesamten Gebiet der Alpennordseite und der Zentralalpen, bis auf eine Höhe von
3000 m.ü.M. vor. Ihre Verbreitungsschwerpunkte liegen im
Wallis, in den Alpen und Voralpen und im Jura.
Ökologie, Biologie
Die Waldeidechse ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Regenwürmern und Spinnen. Die Jungen werden lebend geboren.
Lebensraum
Die Waldeidechse lebt in den tiefen Lagen gern in feuchten Biotopen wie Gräben, Bach- und Teichufer sowie
Moor und Riedgebiete aber auch in lichten Wäldern und
Waldrändern. In der subalpinen Stufe besiedelt sie südexponierte Wiesen. Wichtige Habitatselemente sind vegetationsfreie Stellen und Kleinstrukturen wie Baumstrünke
und Asthaufen.
Massnahmen
Strukturreiche, ungepflegte wechselschattige Wälder und
Waldränder erhalten und fördern. Schaffung von Kleinstrukturen in Feuchtgebieten und entlang von Gräben.
14
Libellen
Blauflügel-Prachtlibelle
Calyopteryx virgo
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Blauflügel-Prachtlibelle kommt an sauerstoffreichen
Fliessgewässern der Äschenregion in der ganzen
Schweiz vor. Sie wird in den tieferen Flussregionen von
der Gebänderten Prachtlibelle abgelöst.
Ökologie, Biologie
Die Larve ist auf schnellfliessende, kühle und sauerstoffreiche Bäche und Flüsse mit heterogener Sohlenstruktur
angewiesen. Sie ernährt sich vor allem von Insektenlarven
und Krebstieren. Das Larvenstadium dauert zwei Jahre.
Als adultes Insekt stellt sie kleinen Fluginsekten nach. Für
den Schlupfvorgang werden aus dem Wasser ragende
Planzen benötigt. Die männlichen Tiere überwachen von
über das Wasser hängenden Sitzwarten aus ihr Revier.
Lebensraum
Die Blauflügel-Prachtlibelle besiedelt offene Uferpartien
von Bächen und Flüssen. Wie erwähnt sind im Wasser
stehende Vegetation (v.a. Weiden, Einzelbüsche und
Hochstauden), Sitzwarten und eine gute Wasserqualität
für die Art bedeutsam.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von naturnahen Fliessgewässern mit natürlicher Gewässersohle und unverbauten
Ufern. Die Uferbestockung sollte nicht mehr als 40 %
ausmachen, die übrigen Flächen sollten offen bleiben
(Hochstauden Wiesen). Erhaltung einer guten Wasserqualität. Mahd der Uferböschungen erst ab Ende August
vornehmen. Gewässerbett-Unterhalt abschnittweise im
Winter (April - Oktober) vornehmen.
15
Libellen
Frühe Heidelibelle
Sympetrum fonscolombii
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Frühe Heidelibelle wird aus allen Landesteilen gemeldet, am häufigsten fliegt sie jedoch in den tiefen Lagen
des Mittellandes. Die Art zählt zu den Wanderlibellen und
fliegt je nach Witterungsverlauf in unterschiedlicher Anzahl
ein. Daneben pflanzt sich die Art auch fort und überwintert
auch erfolgreich. Nach einer erfolgreichen Fortpflanzung
wandern die geschlüpften Tiere oft ab und suchen sich
neue Fortpflanzungs-gewässer.
Ökologie, Biologie
Die Eiablage erfolgt im Flug über der freien Wasserfläche.
Die Larvenentwicklung dauert 7-9 Wochen. In günstigen
Jahren können bis zu 3 Gegerationen pro Jahr möglich
sein. Die Larven leben räuberisch von Insektenlarven,
Kleinkrebsen und ähnlichem. Die Imagos jagen nach Fluginsekten. Die Schlüpfperiode der Imagos dauert beinahe
die gesamte Vegetationsperiode und erstreckt sich vom
Mai bis November.
Lebensraum
Die Art besiedelt bevorzugt temporäre, flache und gut
besonnte Gewässer wie Grubengewässer oder überflutete
Wiesen und Äcker.
Massnahmen
Flachen Pioniertümpel erhalten und neuschaffen, Förderung von überfluteten Wiesen und Äckern.
16
Libellen
Gefleckte Smaragdlibelle
Somatochlora flavomaculata
Foto: Hansruedi Wildermuth
Verbreitung
Die Gefleckte Smaragdlibelle kommt vor allem im östlichen und westlichen Mittelland vor, gelegentlich findet
man die Art auch in den tiefgelegenen Alpentälern und
im Tessin. Die Art steigt in Höhen von etwa 600, seltener
auch bis 1000 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Eiablage erfolgt über flachem Wasser, oft in dichter
Vegetation versteckt. Die Larvenentwicklung dauert drei
Jahre. Larve ernährt sich vor allem von Insektenlarven
und Krebstieren. Als adultes Insekt stellt sie kleinen
Fluginsekten nach.
Lebensraum
Fliegt über Flachmooren und Sumpfwiesen mit eingestreuten Kleingewässern sowie über dicht verwachsenen
Verlandungszonen von Flüssen und Seen, langsam fliessenden Gräben und Bächen. Die Larvengewässer mit
Schlammgrund können zeitweise austrocknen, ohne dass
die Tiere Schaden nehmen.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von naturnahen Flachmooren,
Sumpfwiesen und Verlandungszonen mit eingestreuten
Tümpeln, Schlenken, Gräben und alten Torfstichen.
17
Libellen
Kleine Königslibelle
Anax parthenope
Foto: G. Klaut
Verbreitung
Die Kleine Königslibelle ist vor allem im Mittelland verbreitet, seltener findet man sie auch in den tief gelegenen
Voralpentälern, im Wallis und im Tessin. Die wärmeleibende Art ist erst seit einigen Jahren im Mittelland bodenständig gewreden. Sie steigt bis in eine Höhe von 600,
seltener auch bis 1100 m-ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Eier werden an lebensed oder totes Pflanzenmaterial
an der Wasseroberfläche abgelegt. Die Larven leben in
sonnigem Flachwasser zwischen untergetauchten Pflanzen. Sie haben eine variable, von der Temperatur abhängige Entwicklungszeit von mehreren Monaten bis zu zwei
Jahren. In günstigen Jahren können zwei Gerationen hervorgebracht werden. Sowohl die Larve als auch die Libelle
ernährt sich räuberisch von kleinen Wassertieren (Insektenlarven, Kaulquappen) respektive Fluginsekten.
Lebensraum
Die Kleine Königslibelle besiedelt schilfbestandene Seen
und Altarme mit Schwimm- und Tauchblattvegetation, sowie kleinen Pioniergewässer.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von vegetationsreichen Kiesgrubengewässern, sowie Pioniertümpeln.
18
Libellen
Kleiner Blaupfeil
Orthetrum coerulescens
Rote Liste CH: NT
Potentiell gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Kleine Blaupfeil kommt in der ganzen Schweiz bis auf
eine Höhe von 1800 m.ü.M. vor. Er ist im ganzen Gebiet
ziemlich selten, einzig im Kanton Zürich ist die Art relativ
häufig.
Ökologie, Biologie
Die Eiablage erfolgt in flache Gewässerbereiche über
Schlamm aus Ton, Lehm, Torf oder Kalk sowie über lockeren Beständen submerser Vegetation. In fliessenden
Gewässern werden die Eier stets in stömungsarmen Bereichen abgelegt. Die Larven haben eine Entwicklungszeit
von zwei Jahren. Sowohl die Larve als auch die Libelle
ernährt sich räuberisch von kleinen Wassertieren (Insektenlarven, Kaulquappen) respektive Fluginsekten. Die Art
ist in der Regel standorttreu, kann aber wenn geeignete
Wanderkorridore vorhanden sind bis zu 60 Km weite Strecken zurücklegen.
Lebensraum
Die Art ist typisch für Quellmoore und Hangrieder, wo sie
Quelltümpel, Rinnsale und Hangbächlein besiedelt.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von Hangriedern, Quellmooren
sowie Wiesenbächlein und -Gräben. Erhaltung eines hohen Grundwasserspiegels und Verhinderung von Nährstoffeintrag durch Pufferzonen. Erhaltung von Mähwiesen
in den angrenzenden Gebieten (möglichst wenig Umbruchflächen). Ufernahe Vegetation nur einmal im Herbst
mähen. Gewässerunterhalt generell abschnittweise vornehmen.
19
Libellen
Spitzenfleck
Libellula filva
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Spitzenfleck ist im Mittelland verbreitet, kommt aber
zerstreut und nur lokal häufiger vor. In der Westschweiz
sind nur noch zwei Fundorte bekannt Die Art steigt bis in
eine Höhe von 700 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Eiablage erfolgt über seichten Stellen an
Seggenhorsten oder über freier Wasserfläche in der Nähe
eines Röhrichtsaumes. Die Larvenentwicklung dauert
zwei Jahre. Sowohl die Larve als auch die Libelle ernährt
sich räuberisch von kleinen Wassertieren (Insektenlarven,
Kaulquappen) respektive Fluginsekten.
Lebensraum
Der Spitzenfleck ist ein typischer Bewohner der Auen von
Tieflandflüssen. Er besiedelt eher grosse, saubere und
nicht zu warme, vegetationsreiche stehende oder langsam
fliessende Gewässer mit guter Besonnung und freier
Wasserfläche. Weiter scheinen Uferröhrichte und waldähnliche Partien für sein Vorkommen nötig zu sein.
Massnahmen
Partielle Auslichtung des Baumbestandes an Auengewässern um die Beschattung des Uferröhrrichts gering zu halten (südexponierte Seite). Uferpartien abschnittweise im
Herbst mähen. Pufferzonen ausscheiden zur Verhinderung von Nährstoffeintrag. Gewässerunterhalt, insbesondere die Mahd der krautigen Uferpartien abschnittweise
vornehmen. Das Gewässer sollte frei von Graskarpfen
gehalten werden.
20
Libellen
Südlicher Blaupfeil
Orthetrum brunneum
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Südliche Blaupfeil ist vor allem im wärmeren Mittelland verbreitet, besonders entland der Flusstäler von Aare, Reuss und Thur. Lokal kommt die Art auch im Wallis
und Tessin vor.
Ökologie, Biologie
Die Männchen setzen sich gerne an vegetationsfreie Stellen am Ufer. Die Larven leben eingegraben im feinen
Grund des Ufers, ihre Entwicklung dauert 2 Jahre. Sowohl
die Larve als auch die Libelle ernährt sich räuberisch von
kleinen Wassertieren (Insektenlarven, Kaulquappen) respektive Fluginsekten.
Lebensraum
Die Art lebt an langsam fliessenden kleinen Gräben und
an spärlich bewachsenen, flachen Weihern mit lehmigkiesigem Untergrund. Man findet den Südlichen Blaupfeil
aber auch in Quellrinnsalen von Kiesgruben.
Massnahmen
Langsam fliessende, vegetationsarme Rinnsale oder
Teiche mit kiesig-lehmigen Untergrund erhalten und neu
anlegen. Unterhalt etappenweise vornehmen. Gräben und
Fliessgewässer abschnittweise entkrauten und Ufer offen
und Gehölzfrei halten. Wo möglich Ufer abflachen.
21
Libellen
Westliche Keiljungfer
Gomphus pulcellus
Rote Liste CH: VU
Verletzlich
Foto: A. Rey
Verbreitung
Die Westliche Keiljungfer besiedelt das Mittelland und
kommt vereinzelnt auch im Wallis vor. Sie fehlt im Jura
und im Tessin. Sie steigt in Höhen um 800 Meter.
Ökologie, Biologie
Die Eiablage erfolgt auf der freien Wasseroberfläche. Die
Larvenentwicklung dauert 2 bis 3 Jahre. Die Larve ernährt
sich räuberisch von kleinen Wassertieren (v.a. Bachflohkrebse und Insektenlarven). Die Libelle jagt nach Fluginsekten.
Lebensraum
Die westliche Keiljungfer ist die einzige einheimische
Flussjungfer welche vorzugsweise stehende Gewässer
besiedelt. Sie bevorzugt klare, vegetationsarme Gewässer
mit Kies-Ufern, kommt aber auch in langsam fliessenden
Flussabschnitten, Stauseen und in eutrophen Moorweihern vor. Die wesentlichsten Eigenschaften des Lebensraumes sind gut besonnte Gewässer mit vegetationsarmen, flach auslaufenden Ufern mit sandig-kiesigem Substrat, denen tiefere Wasserzonen mit schlammigem Feinsediment vorgelagert ist. Die Imagos benötigen für die
Jagd und als Ruhehabitat ufernahe Wiesen. Die Larven
benötigen eine gute Wasserqualität und leben in sandigen
Bereichen mit Ansammlungen von totem Pflanzenmaterial
(z.B. Fallaub).
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von stehenden Pioniergewässern mit kiesig-sandigen Ufern und nahegelegenen
extensiv genutzten Wiesen. Pflege- und Entbuschungsmassnahmen sollen bei mehreren kleineren Gewässern im Rotationsprinzip, bei grösseren Gewässern
abschnittweise erfolgen. Extensiv genutzte Pufferzonen
(mind. 10 m) entlang der Gewässer ausscheiden.
22
Libellen
Zweigestreifte Quelljungfer
Cordulegaster boltonii
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Zweigetreifte Quelljungfer lebt in den tiefen und mittleren Lagen der ganzen Schweiz. Sie steigt in Höhen um
1800 Meter.
Ökologie, Biologie
Die Eiablage erfolgt durch Einpflügen des Hinterleibs in
das Sediment. Die Larvenentwicklung dauert 3 bis 5 Jahre. Die Larve ernährt sich räuberisch von kleinen Wassertieren (v.a. Bachflohkrebse und Insektenlarven), die Libelle jagt Fluginsekten.
Lebensraum
Die Larven leben eingegraben im feinen Sediment von
strömungsarmen Bereichen von Bächen und Gräben. Besonders typisch sind Quellaustritte mit Kalktuffablagerungen. Dort findet man sie in kleinsten, kaum tellergrossen
Wasseransammlungen. Oft handelt es sich dabei mehr
um überrieselte Moospolster als um erkennbare Gewässer. Die Art kann sich nur in Gewässern entwickeln die
nicht von Gehölzen oder Schilf überwachsen sind.
Fortpflanzugshabitate der Art sind langsamfliessende,
seichte und vegetationsarme Quellrinnsale, Bäche und
Gräben im Offenland sowie im Wald. Als Jagdhabitat der
Imagos sind Waldlichtungen und Streuwiesen bekannt.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von kleinen, langsam fliessenden Quellbächen und Gräben im Offenland sowie im Wald
ohne Verbauungen und ohne starke Verkrautung. An Stellen mit Drüsigem Springkraut (Impatiens glandulifera) wird
eine schonende Beweidung empfohlen.
23
Heuschrecken
Feldgrille
Gryllus campestris
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Feldgrille besiedelt tiefgelegene und warme Gebiete
der ganzen Schweiz. Sie steigt bis in eine Höhe von 600
m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Feldgrille ist überwiegend herbivor. Es werden verschiedene Gräser und Kräuter, seltener auch tote Tiere
und kleine Insekten verzehrt. Das Weibchen legt die Eier
meist in ihrer selbst gegrabenen Höhle in den Boden ab.
Lebensraum
Die Feldgrille ist eine wärme- und trockenheitsliebende
Art. Sie besiedelt trockene Wiesen und Weiden, trockene
Waldränder, Ruderalflächen und trockene Stellen in
Feuchtgebieten. Aufgrund der Höheren Sonneneinstrahlung werden Hanglagen mit niederer und lückiger Vegetation bevorzugt.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse beträgt etwa 3 ha. Selten treten
geflügelte Disperser auf.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von südexponierten Wiesen und
Weiden in Hanglagen oder Böschungen. Förderung von
niedriger und lückiger Vegetation.
24
Heuschrecken
Grosse Goldschrecke
Chrysochraon dispar
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Grosse Goldschrecke besiedelt die Nordschweiz und
das Wallis. Sie steigt bis in eine Höhe von 1000 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Grosse Goldschrecke frisst neben Gräsern wie Pfeifengras auch krautige Pflanzen und Blätter von Sträuchern. Die Eier werden in markhaltige Stengel von Himbeere, Engelwurz, Rohrkolben, Kratzdisteln, Binsen und
Seggen (nicht in Schilf) abgelegt.
Lebensraum
Die Art besiedelt Feuchtwiesen, Hochmoor- und Grabenränder, aber auch Schlagfluren und langrasige Trockenrasen. Durch ihr Eiablageverhalten ist die Art auf verbrachte
Stellen oder ungemähte Säume angewiesen.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse ist unbekannt. Flugfähige Disperser sind bekannt. Die Art ist sehr Ortstreu. Es können Distanzen (normale flugunfähige Form) von midestens 120 m
bei Weibchen resp. 160 m bei Männchen zurückgelegt
werden.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von feuchten Graben- Wald- und
Heckensäumen. Ausscheidung von Pufferzonen entlang
von Gewässern. Wichtig sind parziell unngemähte Flächen welche über Winter stehen bleiben.
25
Heuschrecken
Lauchschrecke
Mecostethus parapleurus
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Lauchschrecke ist den tiefen Lagen des Mittellandes,
des Jura, des Wallis und im Tessin verbreitet. Die Art ist
vielerorts zurückgegangen.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier in den Boden. Die Art ernährt
sich von verschiedenen Gräsern.
Lebensraum
Die Lauchschrecke bewohnt feuchte Wiesen und Gewässerufer. Sie kommt aber gelegentlich auch auf trockenen,
langrasigen Wiesen vor.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse ist unbekannt. Die Tiere sind flugfähig und können geeignete Biotope in Umkreis von einem
Kilometer Entfernung innerhalb von drei Jahren besiedeln.
Massnahmen
Extensiv genutzte Wiesen und feuchte Hochstaudenfluren
und Riedwiesen erhalten und fördern. Da Heuschrecken
empfindlich auf mikroklimatische Veränderungen reagieren, sollen die Wiesen gestaffelt gemäht werden. Weiter
sollen Altgrasstreifen und Heckenkrautsäume stehen gelassen werden. So können sich die Tiere das für ihr Entwicklungsstadium optimale Mikroklima selber aussuchen.
26
Heuschrecken
Langflügelige Schwertschrecke
Conocephalus discolor
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Langflügelige Schwertschrecke besiedelt die tieferen
Lagen der ganzen Schweiz. Verbreitungsschwerpunkte
sind im Zürcher Oberland, um den Neuenburgersee, an
der Rhone und bei Genf zu finden. Die Art ist vielerorts zurückgegangen.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier mit Hilfe des Legebohrers in
Pflanzenstengel verschiedener Gräser und Binsen. Die Art
ernährt sich von verschiedenen Gräsern und Insekten.
Lebensraum
Die Langflügelige Schwertschrecke ist eine wärmebedürftige Art. Sie bewohnt bevorzugt feuchte Wiesen, Rieder
und Rohrricht, ist aber nicht zwingend an feuchte Lebensräume gebunden. So besiedelt die Art auch trockene
Hochstaudenfluren und langrasige Wiesenbrachen. Wichtig für die Art ist die vertikale Struktur der Vegetation (optimal 40-60 cm) und das vorhandensein von markhaltigen
Krautpflanzen für die Eiablage.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse ist unbekannt. Die Tiere sind flugfähig und wandern entlang von Saumstrukturen. Besonders entlang von Fliessgewässern können die Eier durch
Pflanzenstengel passiv verbreitet werden.
Massnahmen
Hochrasige Wiesen, Schilfbestände, Hochstaudenfluren
und Riedwiesen erhalten und fördern. Da Heuschrecken
empfindlich auf mikroklimatische Veränderungen reagieren, sollen die Wiesen gestaffelt gemäht werden. So können sich die Tiere das für ihr Entwicklungsstadium optimale Mikroklima selber aussuchen. Weiter sollen Altgrasstreifen und Heckenkrautsäume stehen gelassen werden,
so dass die Tiere genügend Pflanzenstengel für die Eiablage finden.
27
Heuschrecken
Roesels Beisschrecke
Metrioptera Roeseli
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Roesels Beisschrecke besiedelt Jura, Mittelland, das
Wallis und Engadin. Sie steigt in eine Höhe von 2000
m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Roesels Beisschrecke ernährt sich vorzugsweise von
verschiedenen Gräsern und kleinen Insekten. Die Eier
werden durch ein selbstgebissenes Loch in die Stengel
von Krautpflanzen abgelegt.
Lebensraum
Die Art besiedelt trockene und feuchte Wiesen und Staudensäume. Man kann sie sowohl an trockenen Bahnborten als auch an langrasigen Flussufern finden. Sie lebt
auch in mässig gedüngten Wiesen.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse ist unbekannt. Die Tiere sind in
der Regel nicht flugfähig und können bis zu einem Kilometer zurücklegen. Die Holoptere (lange Flügel, flugfähig)
Form der Art kann dann Distanzen von bis zu 5 Kilometern überwinden.
Massnahmen
Erhalten und fördern von extensiv bewirtschafteten Wiesen und Krautsäumen. Da Heuschrecken empfindlich auf
mikroklimatische Veränderungen reagieren, sollen die
Wiesen gestaffelt gemäht werden. Weiter sollen Altgrasstreifen und Heckenkrautsäume stehen gelassen werden.
So können sich die Tiere das für ihr Entwicklungsstadium
optimale Mikroklima selber aussuchen. Zudem ist bei Arten die ihre Eier in Pflanzenstengel legen, das stehenlassen von Altgrasstreifen und Staudensäumen über den
Winter besonders wichtig (Überwinterung der Eier).
28
Heuschrecken
Sumpfgrashüpfer
Chorthippus montanus
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Sumpfgrashüpfer besiedelt die ganze Schweiz mit
Ausnahme der Alpensüdseite. Er steigt bis in eine Höhe
von 1500 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Der Sumpfgrashüpfer ernährt sich von Pfeifengras, Schilf,
und verschiedenen Seggenarten. Die Eiablage erfolgt in
feuchte Erde oder in den Wurzelfilz von Carex-Bulten.
Lebensraum
Der Sumpfgrashüpfer zählt zu den Arten welche die
feuchtesten Lebensräume besiedeln. In der montanen
Höhenstufe ist die Art dann nicht mehr ganz so hygrophil.
Der Sumpfgrashüpfer ist ein typischer Bewohner von
feuchten und staunassen Wiesen sowie Waldmooren. Die
Art ist auf nicht allzu dichte und nicht allzu hohe (max. 40
cm.) Vegetation angewiesen.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Als Mindestarealgrösse werden in der Literatur mehrere
Hektaren angegeben. Neue Biotope werden durch flugfähige Tiere besiedelt (makroptere Form).
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv (1-2 Schnitte) genutzten nassen Wiesen und Weiden. Da Heuschrecken
empfindlich auf mikroklimatische Veränderungen reagieren, sollen die Wiesen gestaffelt gemäht werden. Weiter
sollen Altgrasstreifen und Heckenkrautsäume stehen gelassen werden. So können sich die Tiere das für ihr Entwicklungsstadium optimale Mikroklima selber aussuchen.
29
Heuschrecken
Sumpfgrille
Pteronemobius heydenii
Rote Liste CH: 2
Stark grfährdet
Foto: A. Rey
Verbreitung
Die Sumpfgrille lebt in tiefgelegenen, warmen Gebieten
der Schweiz. Ihre Verbreitungsschwerpunkte sind die Regionen um den Genfer- Bieler- Thuner- und
Neuenburgersee, das östliche Mittelland und das Tessin.
Sie steigt bis in eine Höhe von 850 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Sumpfgrille ist überwiegend herbivor. Es werden verschiedene Gräser und Kräuter, seltener auch tote Insekten verzehrt. Das Weibchen legt die Eier in feuchte Bodenstellen ab.
Lebensraum
Die Sumpfgrille ist eine wärme- und feuchtigkeitsliebende
Art. Sie besiedelt vernässte, extensiv genutzte Wiesen
und Weiden wie Pfeifengraswiesen, Klein- und Grosseggenrieder. Bevorzugt wird ein kleinflächiges Mosaik aus
verschiedenen trockenen, feuchten und offenen Flächen.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse beträgt etwa 100 m2. Die Mobilität der Art ist kurz nach der Imaginalhäuting vermutlich relativ gross, weil alle Individuen lange Flügel besitzen. Später werden die Flügelspitzen abgeworfen.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von Kalkflachmooren und angrenzender Flächen. Die Bewirtschaftung der Flächen soll
extensiv sein, kann aber sowohl durch Beweidung,
Sommermad oder Herbstmad erfolgen.
30
Heuschrecken
Sumpfschrecke
Stethophyma grossum
Rote Liste CH: 2
Stark gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Die Sumpfschrecke besiedelt die ganze Schweiz. Sie
steigt bis in eine Höhe von 2400 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Die Sumpfschrecke frisst verschiedene Gräser und Seggen. Die Eier werden in einen Cocon eigehüllt in den Boden und zwischen Gräsern abgelegt.
Lebensraum
Die Sumpfschrecke ist sehr hygrophil und besiedelt extensiv genutzte Binsen- und Seggenrieder. Bevorzugt
werden Grosseggenrieder, man trifft die Art aber auch an
Grabenrändern mit unterschiedlicher Vegetation und in
Pfeifengraswiesen mit umfangreichen Seggeneinschlüssen. Weitere Voraussetzungen für das Vorkommen der
Art ist eine extensive Bewirtschaftung und eine lückige
niedere Vegetationsstruktur.
Mindestarealgrösse, Mobilität
Die Mindestarealgrösse beträgt 400-1200 m2. Geignete
Biotope in bis zu 400 m Entfernung können innerhalb von
zwei Jahren besiedelt werden. Männliche Tiere können
bis zu 1500 m zurücklegen. Es sind funktionsfähige
Ausbreitungschneisen von 5 m Breite bekannt.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv genutzten Nasswiesen (1-2 Schnitte, kein Mulchen, keine Düngung). Erhaltung von Grabenrändern welche nur einmal pro Jahr
abschnittweise gemäht werden dürfen. Förderlich für die
Art ist ein Nebeneinader gemähter und ungemähter
Nasswiesenparzellen.
31
Heuschrecken
Warzenbeisser
Deticus verrucivorus
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Warzenbeisser besiedelt die ganze Schweiz bis in die
subalpine Sufe. Im Mittelland kommt die Art nur
vereinzelnt in Feuchtgebieten oder Magerwiesen vor.
Ökologie, Biologie
Die Nahrung der Larven und Imagos besteht aus 2/3 tierischer und 1/3 pflanzlicher Kost. Dabei werden neben Käfern vorwiegend Heuschrecken und deren Larven gefressen. Die Eier werden bevorzugt in vegetationslosen oder
wenig bewachsenen Boden abgelegt. Das Substrat darf
nicht zu sandig sein und muss eine hohe Wasserkapazität
aufweisen. Die Eier überliegen mindestens ein Jahr im
Boden und schlüpfen frühestens im 2. Frühjahr. Die Larven schlüpfen Mitte April und sind ab Juli erwachsen.
Lebensraum
Der Warzenbeisser benötigt für die Embrionalentwicklung
hohe Temperaturen und eine relativ hohe Bodenfeuchtigkeit. Er besiedelt daher Magerwiesen in niederschlagsreichen Regionen, sowie Flachmoore mit hoher Wärmeeinstrahlung. Wichtig sind Wechsel von dichter und kurzrasiger Vegetation, sowie offene Bodenstellen
Mindestarealgrösse, Mobilität
Das Mobilitätsverhalten der Art wird von verschiedenen
Autoren unterschiedlich eingeschätzt. Die Mobilität der Art
ist trotz gutem Flugvermögen vermutlich gering und liegt
maximal bei 100 m. Das Minimumareal wird in der Literatur mit 2.4 ha bezeichnet.
Massnahmen
Erhalten und Fördern von sonnigen, extensiv genutzten,
saumreichen Magerwiesen und Flachmooren mit stellenweise lückiger Vegetation. Heuschrecken reagieren empfindlich auf mikroklimatische Veränderungen welche z.B.
bei einer Mahd erfolgen. Wichtig ist daher ein gestaffeltes,
kleinräumiges Mähen der Wiesen und das Belassen von
Altgrasstreifen und Krautsäumen. Magerwiesen ab Mitte
Juli, Riedwiesen ab September mähen (jeweils max 1
Schnitt).
32
Tagfalter
Aurorafalter
Anthocharis cardamines
Foto: Stefan Hose
Verbreitung
Der Aurorafalter kommt in der ganzen Schweiz von der kollinen
bis in die subalpine Stufe vor. Die Art ist vielerorts immer noch
häufig, gebietsweise ist jedoch ein leichter Rückgang festzustellen.
Ökologie, Biologie
Der Aurorafalter ist die erste Tagfalterart welche im Frühling
schlüpft. Das Weibchen legt die Eier in der Regel auf die Blüten
des Wiesenschaumkrautes (Cardamine pratensis). Es werden
aber
auch
andere
Kreuzblütler
(Brassicaceae)
wie
Knoblauchsrauke angenommen. Die Raupe ernährt sich von Blüten und Schoten. Die Verpuppung findet an Grashalmen statt.
Lebensraum
Der Aurorafalter besiedelt frische Waldränder und lichte Wälder
mit angrenzenden, blütenreichen Wiesen. Wichtig für die Art sind
waldrandnahe, extensiv genutzte mesophile Wiesen (mit mittlerer
Nährstoff- und Wasserversorgung) und strukturreiche Waldränder mit einem vorgelagerten Krautsaum.
Massnahmen
Frische Waldränder mit Krautsäumen und angrenzenden blütenreichen Wiesen erhalten und fördern. Waldrandnahe Wiesen und
Waldlichtungen mit Wiesenschaumkraut ab 15. Juni 2 x mähen.
Bei jedem Wiesen-Schnitt sollten an wechselnden Stellen Altgrasstreifen stehen gelassen werden (ca. 10%). So finden die
Falter auch nach der Mahd noch genügend Nektar und Eier,
Raupen und Puppen werden nicht vollständig mit dem Schnittgut
abgeführt.
33
Tagfalter
Brauner Feuerfalter
Lycaena tityrus
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Braune Feuerfalter kommt in der ganzen Schweiz
vor und steigt bis auf 2500 Meter. Im Mittelland ist die Art
gebietsweise zurückgegangen.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier an den Blattbasen von Wiesenampfer (Rumex acetosa) und Kleinem Sauerampfer
(Rumex acetosella) ab. Die Verpuppung findet am Boden
statt. Der Falter saugt gerne an Tymian (Thymus
serpyllum), Dost (Origanum vulgare) und Margriten
(Leucanthemum vulgare).
Lebensraum
Der Braune Feuerfalter ist eine mesophile Art. Er lebt in
langrasigen, extensiv genutzten Wiesen welche reich an
Sauerampfer sind. Die Art besiedelt sowohl mässig trockene als auch mässig feuchte Wiesen in welchen die
Raupenfutterpflanze vorkommt. Wichtig für die Falter
sind blütenreiche Saumgesellschaften zur Nektaraufnahme.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung extensiv genutzter Wiesen und
blütenreicher Saumgesellschaften. Wichtig ist auch das
gestaffelte Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen über Winter. So finden die Falter auch nach
der Mahd noch genügend Nektar und Eier, Raupen und
Puppen werden nicht vollständig mit dem Schnittgut abgeführt.
34
Tagfalter
Dunkler Dickkopffalter
Erynnis tages
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Dunkle Dickkopffalter kommt in der ganzem Schweiz
vor und steigt bis in eine Höhe von 2000 m.ü.M.. Im Mittelland ist die Art gebietweise zurückgegangen.
Ökologie, Biologie
Die Eier werden an Hornklee (Lotus corniculatus), Hufeisenklee (Hypocrepis comosa) oder Bunte Kornwicke
(Coronilla varia) abgelegt. Die Falter saugen gern an
Kriechendem Günsel (Ajuga reptans) oder FrühlingsFingerkraut (Potentilla neumanniana), und sonnen sich
mit
Vorliebe
auf
offenen
Humusstellen.
Zur
Überdauerung von Schlechtwetterperioden hängen sie
sich gern an den Blütenstand von Betonie (Betonica
officinalis) und Johanniskraut (Hypericum perforatum).
Lebensraum
Die Art fliegt auf trockenen und wechselfeuchten Magerwiesen und extensiv genutzten Weiden, auf denen die
Raupenfutterpflanze wächst. In der subalpinen Stufe findet man die Art auch in Waldlichtungen und entlang von
Waldwegen.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von Magerwiesen und extensiv
genutzten Weiden. Wichtig ist auch das gestaffelte Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen
und Krautsäumen über Winter. So finden die Falter auch
nach der Mahd noch genügend Nektar und Eier, Raupen
und Puppen werden nicht vollständig mit dem Schnittgut
abgeführt.
35
Tagfalter
Gewöhnliches Widderchen
Zygaena fillipendulae
Foto: André Rey
Verbreitung
Das Gewöhnliche Widderchen besiedelt alle Teile der
Schweiz und steigt bis in die alpine Stufe.
Ökologie, Biologie
Die Eier werden an Hornklee (Lotus corniculatus) abgelegt. In der Literatur werden noch einige weitere Futterpflanzen genannt (Fabaceaen). Die Falter saugen bevorzugt an lila und violetten Blüten wie Knautie (Knautia
arvensis), Skabiose (Scabiosa columbaris), Flockenblume (Centaurea jacea), Wasserdost (Eupatorium
cannabinum), Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und Luzerne (Medicagi sativa).
Lebensraum
Die Art besiedelt unterschiedliche Lebensräume wie Magerwiesen, Feuchtwiesen, Ruderalflächen, mageren Böschungen und extensiv genutzte Flächen im Siedlungsgebiet.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv genutzten Wiesen
und Ruderalflächen. Wichtig ist auch das gestaffelte Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen
und Krautsäumen über Winter. So finden die Falter auch
nach der Mahd noch genügend Nektar und Eier, Raupen
und Puppen werden nicht vollständig mit dem Schnittgut
abgeführt.
36
Tagfalter
Kleiner Würfelfalter
Pyrgus malvae
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Kleine Würfelfalter kommt auf der Alpennordseite, im
Mittelland sowie im Jura vor. Er steigt bis in eine Höhe
von über 2000 m.ü.M..
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier an die Blattunterseite von
Frühlingsfingerkraut (Potentilla neumanniana) und Aufrechtem Fingerkraut (Potentilla errecta) ab. Die Verpuppung findet an der Basis Raupenfutterpflanze statt. Der
Falter saugt gerne an Frühlingsfingerkraut, Kriechendem
Günsel (Ajuga reptans), Mehlprimel (Primula farinosa)
und
Eisenhutblättrigem
Hahnenfuss
(Ranunculus
aconitifolius).
Lebensraum
Der Kleine Würfelfalter lebt in Magerwiesen und Flachmooren.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv genutzten Magerwiesen und Riedwiesen. Wichtig ist auch das gestaffelte
Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen
über Winter. So finden die Falter auch nach der Mahd
noch genügend Nektar und Eier, Raupen und Puppen
werden nicht vollständig mit dem Schnittgut abgeführt.
37
Tagfalter
Malvendickkopffalter
Charcharodus alceae
Rote Liste CH: 1
Vom Aussterben bedroht
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Malvendickkopffalter kommt in der Schweiz lokal bis
in Höhen von 1000 m.ü.M. vor. In den letzten Jahren hat
sich die Art wieder ausgebreitet und ist gebietweise wieder häufiger geworden.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier auf die Blattoberseite der
Kleinen Malve (Malva neglecta) und der Wilden Malve
(Malva sylvestris) ab. Weiter werden Sigmarswurz
(Malva alceae) und Stockrose (Alcea officinalis) als Raupenfutterpflanzen genannt. Die Verpuppung findet in der
Streueschicht am Boden statt. Der Falter saugt gerne an
Kriechendem Günsel (Ajuga reptans), Acker-taubnessel
(Lamium purpureum) und Waldimmergrün (Vinca minor).
Lebensraum
Der Malvendickkopffalter ist eine wärmeliebende Art. Er
besiedelt Rebberge, Steinbrüche, Ruderalstellen, verbrachende Glatthaferwiesen und einschürige Magerwiesen.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von Wildkrautfluren an trockenwarmen Stellen, welche nur alle 1-2 Jahre gemäht
werden. Erhaltung von trockenwarmen, einschürigen
Magerwiesen. Förderung der erwähnten Malvenarten.
38
Tagfalter
Märzveilchenfalter
Argynnis adippe
Syn. Fabriciana adippe
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Märzveilchenfalter besiedelt die ganze Schweiz bis
in die subalpine Stufe. Das westliche und zentrale Mittelland hat die Art weitgehend geräumt.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier auf das Waldveilchen (Viola
reichenbachiana) und Feldsteifmutterchen (Viola tricolor).
Lebensraum
Der Märzveilchenfalter bewohnt Magerwiesen die an
Waldränder grenzen oder von Hecken durchzogen sind,
sowie
lichter
Wald
und
Schlagfluren.
Der
Larvallebensraum der Art sind warme Krautsaume.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv genutzten Magerwiesen mit angrenzenden, nur parziell gemähten Waldoder Heckensäumen. Wiesen gestaffelt ab Juli 1-2 mal
mähen, Krautsäume alternierend abschnittweise zu 50%
mähen.
39
Tagfalter
Mauerfuchs
Lasiommata megera
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Mauerfuchs, ursprünglich in der ganzen Schweiz in
der kollinen und montanen (bis subalpin) Stufe verbreitet,
und war bis vor wenigen Jahren aus dem Mittelland und
der Zentralschweiz fast verschwunden. Neuerdings breitet sich die Art wieder aus und ist gebietsweise häufiger
geworden.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier vorwiegend auf verdorrte
Grasbüschel. Die Raupe frisst die Blätter der Aufrechten
Trespe (Bromus erectus) und verschiedenen Schwingelarten (Festuca spec.). Die Verpuppung findet auf Steinen, Holzstücken oder dürrem Gras statt. Der Falter besucht Blüten verschiedener Pflanzenarten.
Lebensraum
Der Mauerfuchs liebt warme, trockene Biotope. Dazu
gehören Rebberge, extensiv bewirtschaftete Wiesenböschungen und Waldränder. Sonnenplätze auf Trockenmauern oder Schotterböden sind wichtige Lebensraumelemente.
Massnahmen
Trockene Magerwiesen mit Schotter- oder Felsstellen,
oder Trockenmauern erhalten und fördern. Wichtig ist
auch das gestaffelte Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen und Krautsäumen über Winter.
So finden die Falter auch nach der Mahd noch genügend
Nektar und Eier, Raupen und Puppen werden nicht vollständig mit dem Schnittgut abgeführt.
40
Tagfalter
Schachbrett
Melanargia galathea
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Schachbrettfalter kommt in der ganzen Schweiz von
der kollinen bis in die subalpine Stufe vor (ca. 1500
m.ü.M.). Im Mittelland einst häufige Art ist heute auf kleine Restpopulationen zurückgegangen.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier auf den Boden. Die geschlüpfte Raupe sucht sich dann ein Futtergras, bevorzugt Fiederzwenken (Brachypodium silvaticum und
pinnatum) oder Aufrechte Trespe (Bromus erectus). Die
Raupe frisst von den Blättern, bis sie sich schliesslich an
der Basis des Futtergrases verpuppt. Der Falter saugt
bevorzugt an Korbblütlern (Asteraceae).
Lebensraum
Das Schachbrett fliegt auf blütenreichen Magerwiesen,
Felsenheiden und an Rändern von Streuwiesen. Dabei
genügen der Art oft kleine Biotope von einer halben Hektare um sich zu halten.
Massnahmen
Extensiv bewirtschaftete Wiesen, blütenreiche Ruderalvegetation erhalten und fördern. Wichtig ist auch das gestaffelte Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen und Krautsäumen über Winter. So finden die
Falter auch nach der Mahd noch genügend Nektar und
Eier, Raupen und Puppen werden nicht vollständig mit
dem Schnittgut abgeführt.
41
Tagfalter
Schwalbenschwanz
Papilio machaon
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Schwalbenschwanz ist in der ganzen Schweiz verbreitet. Er steigt bis über die Baumgrenze.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier an die Blätter von vielen verschiedenen Doldenblütlern (auch Garten-Karotten),
z. B.: Fenchel Foeniculum vulgare
Wilde Möhre Daucus carota
Sumpf-Haarstrang Peucedanum palustre
Wiesen-Kümmel Carum carvi
Hirschwurz Peucedanum cervaria
Hallers Laserkraut Laserpicium halleri
Der Schwalbenschwanz besucht ein sehr breites Spektrum an Nektarpflanen, z. B. Rotklee, Löwenzahn, Disteln
und andere. Die Verpuppung erfolgt in einer Gürtelpuppe
an Pflanzenstängeln. Der Schwalbenschwanz zählt zu
den vagabundierenden Arten und kann entlang geeigneter Strukturen bis zu 5 Km zurücklegen.
Lebensraum
Feuchte bis trockene Wiesen, Ruderalflächen. Auch Gärten, Äcker, Rebbberge. Die attraktive Art ist ökologisch
recht ansprochslos und lässt sich mit geringem Aufwand
fördern.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv genutzten mageren Wiesen und Saumgesellschaften. Anlegen von blütenreichen Buntbrachen. Maximal 2 Schnitte pro Jar ab
Mitte Juni. Extensive Beweidung möglich.
42
Tagfalter
Senfweissling
Leptidea sinapis
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Senfweissling ist in der ganzen Schweiz vor allem in
der Ebene, im Jura und im Voralpengebiet bis etwa 1000
Meter verbreitet.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier an der Blattunterseite der
Wiesenplatterbse (Lathyrus pratensis, seltener auch an
Lathyrus linifolius) oder Wicken (Vicia spec.) und Kleearten (Trifolium spec.) ab.
Lebensraum
Der Senfweissling fliegt gern auf sonnigen Waldwegen,
an Waldrändern und auf waldnahen Wiesen und trockenen Magerwiesen.
Massnahmen
Magerwiesen und extensive waldrandnahe Wiesen erhalten und fördern. Das Schnittgut welches bei der Waldrandpflege im Herbst anfällt soll nicht vollständig abgeführt werden (Puppen). Wichtig ist auch das gestaffelte
Mähen der Wiesen und das Belassen von Altgrasstreifen
über Winter. So finden die Falter auch nach der Mahd
noch genügend Nektar und Eier, Raupen und Puppen
werden nicht vollständig mit dem Schnittgut abgeführt.
43
Tagfalter
Silberscheckenfalter
Melitaea diamina
Rote Liste CH: 3
Gefährdet
Foto: A. Rey
Verbreitung
Der Silberscheckenfalter kommt in der ganzen Schweiz
vor, im zentralen und westlichen Mittelland ist die Art
weitgehend verschwunden.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier an Gebräuchlicher Baldrian
(Valeriana officinalis) und Zweihäusiger Baldrian (Valeriana dioica). Die Raupen überwintern in einem Nest
oder auch am Boden in zusammengerollten Blättern. Die
Verpuppung findet in der Streuschicht statt. Die Falter
saugen gerne an Flockenblumen (Centaurea), Witwenblumen (Knautia) und Arnika (Arnica).
Lebensraum
Riedwiesen, vor allem Sreuwiesen, und Hochmoorränder. In den Alpen auch in trockenen Magerwiesen.
Massnahmen
Extensive Bewirtschaftung von Riedwiesen und Förderung hochstaudenreicher Säume. Im Berggebiet fliegt die
Art auch in trockenen Lebensräumen. Hier steht die Förderung von extensiv genutzten Magerwiesen im Vordergrund. Zwischen Anfang Juni und Ende August soll ein
hohes Blütenangebot vorhanden sein. Unklar ist, ob die
Raupen in ihren Gespinsten durch die Mahd zerstört
werden. Wichtig sind deshalb nicht zu tiefes Abmähen
(etwa 10 cm), ein gestaffeltes Mähen der Wiesen und
das Stehenlassen von Altgrasstreifen und hochstaudenreichen Krautsäumen. In Feuchtgebieten kann
die Mahd abschnittweise alternierend alle zwei Jahre erfolgen, wenn dadurch keine anderen Schutzziele tangiert
werden.
44
Tagfalter
Skabiosenscheckenfalter
Euphydrias aurinia
Rote Liste CH: 2
Stark gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
E. aurinia kommt in der Schweiz in 2 Unterarten vor: E. a.
aurinia vom Flachland bis auf etwa 1500 m Höhe, und
die Gebirgsform E. a. debilis oberhalb von 1800 m. ü. M.
Alle hier gemachten Angaben beziehen sich auf E. a.
aurinia.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier in Feuchtgebieten auf Teufelsabbiss Succisa pratensis. In Trockenbiotopen auf
Skabiose Scabiosa columbaria und Gelbem Enzian
Gentiana lutea (im Jura anfangs offenbar auf Gelbem
Enzian, später auf Skabiose). Bevorzugte Saugpflanzen
sind Schlangenknöterich Polygonum bistorta, Sumpfkratzdistel Cirsium palustre, Hahnenfussarten Ranunculus, Habichtskrautarten Hieracium und Hornklee Lotus
corniculatus. Die Raupe leben gemeinsam in einem Gespinst in der Bodenvegetation, wo sie auch überwintern.
Puppe: Stürzpuppe an Pflanzenstängeln.
Lebensraum
Magere Riedwiesen und Hochmoorränder, im Jura und in
den Alpen auch auf extensiv genutzten trockenen Magerwiesen und in den Alpen auch auf extensiv genutzten
feuchten Weiden.
Massnahmen
Feuchtgebiete: Mosaikartige Mahd von Streuewiesen ab
Mitte September. Wegen der Raupengespinste in der
Bodenvegetation Wiesen nicht zu tief abmähen (ca. 10
cm) und Teilbereiche stehen lassen. Riedwiesen dürfen
keinesfalls eutrophieren; nährstoffreiche Teilbereiche
evtl. schon im Sommer mähen. Erhaltung und Förderung
von blütenreichen Randzonen bei Hochmooren. Trockenbiotope: Extensive Magerrasenbeweidung, Schonung
des Gelben Enzians. Magerwiesen mit Gelbem Enzian
spät mähen (ab August). Zwischen Mitte Mai und Mitte
Juli soll ein hohes Blütenangebot vorhanden sein.
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Tagfalter
Tagpfauenauge
Inachis io
Foto: A. Rey
Verbreitung
Das Tagpfauenauge kommt fast überall in der Schweiz und
bis auf Höhen von über 2500 m ü.M. vor, an vielen Orten
aber weniger häufig als früher. Seine Gefährdung ist relativ
gering. Mit dem besseren Isolieren und Abdichten von Ritzen werden ihm aber geeignete Überwinterungsmöglichkeiten genommen. Das Tpf überwintert gerne in Dachstöcken
– auch mitten im Stadtgebiet.
Ökologie, Biologie
Die jungen Raupen leben gesellig, heften sich mit Spinnfäden aneinander und bilden Raupennester. Diese sind ausschliesslich an Brennnesselbeständen in Waldnähe und an
feuchten Stellen zu finden. Bevorzugte Futterpflanzen finden die wenig spezialisierten Falter in Feuchtwiesen ebenso wie an trockenen Orten. Auch in Kleefeldern nimmt der
Falter gerne Nektar auf. Im Garten scheint das Tagpfauenauge oft auf Sommerflieder, Herbstastern, Tagetes und
anderen Zierblumen. Nach dem Überwintern bieten blühende Krokus, Salweiden und andere Weidenarten eine
erste Nahrungsquelle. Fliegt schon ab Februar/März umher.
Im Mittelland bildet das Tpf zwei, manchmal drei Generationen, wobei die Letzte Generation als Falter überwintert.
Lebensraum
Das Tagpfauenauge ist in vielen Lebensräumen zu Hause,
sowohl in sehr trockenen wie auch in feuchten. Es bevorzugt Waldnähe, wird aber auch im Siedlungsraum angetroffen. Zwei Faktoren müssen aber erfüllt sein: grössere
Brennnesselbestände und ein reichhaltiges Blütenangebot.
Dies findet er im Garten oft nur an wenig genutzten und extensiv gepflegten Randflächen.
Massnahmen
Brennnesselbestände, vor allem an sonnigen Standorten,
stehenlassen oder fördern. Nektarpflanzen fördern.
„Ungepflegte“ Randstrukturen im Garten stehenlassen.
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Tagfalter
Violetter Silberfalter
Brenthis ino
Rote Liste CH: 3
gefährdet
Foto: André Rey
Verbreitung
Der Violette Silberfalter kommt mit Ausnahme des Tessins in der ganzen Schweiz von der kollinen bis in die
subalpine Stufe vor.
Ökologie, Biologie
Das Weibchen legt die Eier an den Blättern der Spierstaude (Filipendula ulmaria) ab, wo sie überwintern. Die
Verpuppung findet an der Raupenfutterpflanze statt. Der
Falter saugt gerne an violetten Blüten wie z.B. an Flockenblumen (Centaurea spec.).
Lebensraum
Der Violette Silberfalter lebt in extensiv genutzten
Feuchtgebieten mit Riedwiesen und Hochstaudenfluren
mit ausreichend Nektar- und Raupenfutterpflanzen.
Massnahmen
Erhaltung und Förderung von extensiv genutzten, blütenreichen Riedwiesen und Hochstaudenfluren. Förderung
der Spierstaude. Die Hochstaudenfluren sollen jeweils
jährlich alternierend zur Hälfte gemäht werden. Wichtig
ist beim Schnitt der Riedwiesen (ab Sept.), dass genügend Altgrasstreifen (ca. 10%) stehen gelassen werden.
So finden die Falter auch nach der Mahd noch genügend
Nektar und Eier, Raupen und Puppen werden nicht vollständig mit dem Schnittgut abgeführt.
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