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Schlussteil schreiben
Übung
Im Folgenden finden Sie die Einleitung zu der Examensarbeit, für die Sie ein Fazit verfassen
sollen. Diese sollten Sie zusammen mit den angefügten Stichpunkten nutzen, um in Ihrem
Schlussteil auch eine Beziehung zur Einleitung herstellen zu können, damit beide Teile dann
einen Rahmen um die Arbeit bilden können.
1. Einleitung
Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung ist angesichts von Wirtschaftskrisen und
drohender Staatspleiten, Hungerkatastrophen, zunehmender Ressourcenknappheit, schwindender
Artenvielfalt, häufiger werdender Naturkatastrophen und abschmelzender Polkappen nicht mehr
zu bestreiten. Die Weltbevölkerung steigt unaufhaltsam an. Während 1900 noch 1,6 Milliarden
Menschen auf der Erde lebten, sind es heute knapp 7 Milliarden. Damit hat sie sich innerhalb
von einem einzigen Jahrhundert nahezu vervierfacht und die Tendenz ist noch immer steigend
(vgl. DSW 2011a: 1). Für das Jahr 2043 werden bereits 9 Milliarden Menschen erwartet (vgl.
ebd.). Mit der steigenden Bevölkerungszahl wachsen auch der Bedarf an natürlichen Ressourcen
und Lebensraum sowie der Eintrag von Schadstoffen durch den Menschen in die Umwelt.
Zugleich ist unser Wirtschaftssystem auf stetiges Wachstum ausgerichtet. Die Abholzung von
Regenwald zum Anbau von Pflanzen, die später nicht auf dem Teller, sondern im Tank landen,
während weltweit 925 Millionen Menschen hungern (vgl. Welthungerhilfe/IFPRI/Concern
Worldwide 2010: 5), ist nur eine Ausprägung eines Systems globaler Missstände. Zwar ist im
Grunde genügend Nahrung für die Weltbevölkerung vorhanden, doch es fehlt an einer gerechten
Verteilung (vgl. ebd.). Während nahezu jeder Siebte Hunger leidet, klagen die Menschen in den
Industriestaaten über Übergewicht und entsorgen einen großen Teil ihrer Lebensmittel. In dem
Begriff Nachhaltigkeit findet die Erkenntnis Ausdruck, dass es ein „weiter so“ nicht geben kann,
sondern neue Gestaltungsentwürfe für das zukünftige Zusammenleben auf diesem Planeten
notwendig sind. Dabei wurde erkannt, dass gegenwärtige und zukünftige Probleme nur zu lösen
sind, wenn die drei entscheidenden Handlungsbereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales als
sich gegenseitig bedingendes Beziehungsgefüge betrachtet werden (vgl. Gehrlein 2000: 19). Dies
kann am Beispiel des Hungers verdeutlicht werden. Die Versorgung mit Lebensmitteln ist nicht
nur von den zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen, sondern auch von der an
wirtschaftliche
Machtverhältnisse
gekoppelten
Verteilungsgerechtigkeit
abhängig.
Die
Mangelversorgung mit Nährstoffen schränkt wiederum die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
eines Menschen, also sein Humankapital, ein.
Trotz der bekannten Missstände, zahlreicher Klimagipfel und politischer Bekenntnisse zum
Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung lassen Veränderungen auf sich warten. Gründe für das
Ausbleiben einer weltweiten deutlichen Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit werden vielfach
diskutiert. Dabei rückt häufig die individuelle Verantwortung jedes Einzelnen in den Fokus. Eine
nachhaltige Entwicklung wird als nicht „von oben“ – also durch politische Bestimmungen –
diktierbar, sondern als kontinuierlicher gesellschaftlicher Wandlungsprozess, der von jedem
Einzelnen gelebt werden muss, betrachtet (vgl. DUK 2011: 9). „Was kann jeder Einzelne zu einer
nachhaltigen Entwicklung beitragen?“ wird daher zu einer zentralen Frage. Dabei polarisieren die
Antworten zwischen Aufforderungen zum individuellen und zum politischen Handeln. Während
einige WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen in der individuellen Ausrichtung des
Alltagshandelns an Kriterien der Nachhaltigkeit ein Potential für eine nachhaltige Entwicklung
sehen, betrachten es andere als „wenig zielführend und im schlimmsten Fall sogar
kontraproduktiv“
(Grunwald
2010:
178).
Ihr
Kritikpunkt
ist,
dass
individuelles
Nachhaltigkeitsverhalten, wie Mülltrennung, Reduktion der PKW-Nutzung, Stromsparen oder
dem Kauf von Lebensmitteln aus der Region, den Eindruck vermitteln könnte, bereits genug zu
einer nachhaltigen Entwicklung beigetragen zu haben. Die Wirkungsmacht dieser Handlungen sei
jedoch begrenzt, sowohl was die individuelle Nachhaltigkeitsbilanz betrifft, als auch das
politisches Signal (vgl. Geden 2008: 132). Ein solches wird aber als ausschlaggebend für eine
nachhaltige Entwicklung betrachtet. Schließlich ist es die institutionalisierte Politik, die in Form
von Gesetzen Rahmenbedingungen im Sinne der Nachhaltigkeit schaffen kann (vgl. Grunwald
2010: 181). Angesichts einer zunehmenden Individualisierung der Nachhaltigkeit in öffentlichen
Debatten
und
den
Medien
befürchten
Kritiker
daher
eine
De-Politisierung
des
Nachhaltigkeitsdiskurses (vgl. ebd.: 178; Geden 2008: 133).
Im Folgenden sollen zunächst die Formulierungen „Individualisierung der Nachhaltigkeit“ und
„Politisierung der Nachhaltigkeit“ definiert werden, um im Anschluss feststellen zu können, ob in
der öffentlichen Debatte tatsächlich eine Individualisierung der Nachhaltigkeit stattfindet. Ferner
soll diskutiert werden, ob ein Engagement des Einzelnen im Alltag politische Handlungen in
Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung ersetzen kann. Dies soll ausführlich am Beispiel der
Ernährung erörtert werden.
Der Ernährung kommt eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige Entwicklung zu (vgl. Wiegandt
2009: 12). Was wir essen hat Einfluss auf die Umwelt und soziale Verhältnisse auf der ganzen
Welt. Unsere Nahrung enthält den Aufwand unzähliger Dünger- und Pflanzenschutzmittel, die
Böden und Wasser belasten. Die Armut unterbezahlter Bauern in Entwicklungsländern, der
Ausstoß von Treibhausgasen durch Lagerung und Transport und viele weitere schädliche
Einflüsse mehr gehen ebenso von der Nahrungsmittelproduktion aus. All das sehen wir jedoch
nicht, wenn wir Lebensmittel aus dem riesigen Sortiment unserer Supermärkte auswählen.
Dennoch wird der Einzelne dazu aufgerufen, bei seiner Ernährung Kriterien der Nachhaltigkeit
zu berücksichtigen – beispielsweise vom „Rat für nachhaltige Entwicklung“ (vgl. RNE 2011b).
Eine Aufforderung, die zunächst äußerst naheliegend erscheint. Schließlich entscheiden wir
täglich selbst, was wir essen wollen. Somit ist anzunehmen, dass wir durch unsere
Entscheidungen auch etwas bewirken können – im Fall der Entscheidung für die
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten eine nachhaltige Entwicklung. Es soll geklärt
werden, inwieweit diese Annahme zutrifft und wo politisches Engagement gefordert ist, um
bestehende Rahmenbedingungen zu verändern. Abschließend sollen die Möglichkeiten von
Bildung benannt werden, einer De-Politisierung der Nachhaltigkeit entgegen zu wirken und
gleichzeitig die individuelle Nachhaltigkeit zu fördern. Zuerst bedarf es allerdings einer Definition
des komplexen Begriffes der Nachhaltigkeit.
2. Fazit (hier zunächst in Stichpunkten, umzuformulieren als Schlussteil)
 Analyse: BürgerInnen als private Individuen angesprochen statt als politische Akteure
 Konsumverhalten und Alltagshandeln: Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung
 Konsum als politische Aktion: (Nachfrageverhalten als Einfluss auf Produktion und
damit auf soziale und ökologische Missständen) => Annahme richtig, ABER
unberücksichtigt: politisches Instrument muss erkannt und bewusst eingesetzt werden,
setzt Informationen über Produktionsbedingungen voraus; normalerweise Konsum nur
als individuelle Erfüllung von Bedürfnissen/Wünschen;
 Beispiel Ernährung zeigt: Informationen begrenzt und irreführend (Arbeitsbedingungen
und Umweltschäden nicht erkennbar)
 Labelling (Bio oder Fairtrade): gut zu erkennen, aber tatsächliche Aussage nicht immer
bewusst; Produkte sind teurer (Umweltschäden fließen nicht mit in Preisbildung ein).
 Fehlende Informationen und Mehrkosten als Hindernisse für selbstbestimmten,
nachhaltigen Konsum
 Mehr Informationen und Preisbildung, die entstehenden Schäden mit einberechnet, nicht
durch veränderte Lebensmittelwahl erreichbar, nur durch Druck auf Gesetzgebung
(Politik)
 verändertes Bewusstsein führt nicht automatisch zur Änderung alltäglicher Handlungen
 Arbeit hat gezeigt: kapitalistische Wachstumsgesellschaft der westlichen Industrieländer
steht nachhaltigen Entwicklung entgegen, (alles soll zu jeder Zeit in gleicher Qualität
verfügbar sein), nachhaltiges Verhalten ist mit Mehraufwand/Verzicht verbunden
 Hindernis
 Bildung hier ansetzen; Lehren: gesellschaftliche Strukturen sind veränderbar, nachhaltiges
Leben bringt Lebensqualität
 Rahmenbedingungen von Politik: Individuum muss politische Macht erkennen und
nutzen
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