„La Cage aux Folles“ in hessischer Mundart, Musical von Jerry

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Ein Käfig
voller
Narren
„La Cage aux Folles“ in hessischer Mundart,
Musical von Jerry Herman und Harvey Fischer
9.6. - 11.8. und 19.-29.9.2012
Erhard Priewe GmbH
60313 Frankfurt am Main / Meisengasse 30 / gleich neben dem Parkhaus Börse / Telefon 069- 745303 / Fax 069- 745393
65183 Wiesbaden / Mühlgasse 17 / Telefon 0611- 39644 / Fax 0611- 374638
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Die Biographie
„Liesel Christ. Volksschauspielerin“
von Sabine Hock
ist exklusiv im Foyer des Volkstheater Frankfurt erhältlich.
Volkstheater Frankfurt - Liesel Christ
Ein Käfig
voller
Narren
La Cage aux Folles
Musik und Gesangstexte von Jerry Herman, Buch von Harvey Fierstein
Nach dem Stück „La Cage aux Folles“ von Jean Poiret
Deutsch von Erika Gesell und Christin Severin
in hessischer Fassung für das Volkstheater Frankfurt von Gaines Hall und Thomas Bäppler-Wolf
Premiere am 9. Juni 2012, 20 Uhr
Hätte Gott mich anders gewollt, hätte er mich anders gemacht.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Käfig voller Narren
Regie und Choreographie
Musikalische Leitung
Bühnenbild
Kostüme
Kostüme von Thomas Bäppler-Wolf
Maske
Perücken, Frisuren
Besetzung
Albert / Zaza
Schorsch
Jacob
Jan Michael
Biggi Bembel
Heinz Bembel
Lisbeth Bembel
Wilhelmina aus Wixhausen
Rosa aus Rüsselsheim
Ortrud aus Offenbach
Hannah aus Hanau
Berta aus Bad Homburg
Karla aus Kassel
Choreographische Assistenz
Musiker
Tontechnische Betreuung
Lichtdesign
Bühnentechnik
Regieassistenz
Pause nach dem ersten Akt
Aufführungsrechte: Gallissas Theaterverlag und Mediaagentur GmbH, Berlin
Gaines Hall
Cordula Hacke
Rainer Schöne
Bärbel Christ-Heß und Claudia Rohde
Bärbel Klaesius
Claudia Rohde, Andreas Stöbener-Koch
Peter Bohländer
Thomas Bäppler-Wolf (Bäppi La Belle)
Wolff von Lindenau
Patrick Dewayne
Benedikt Ivo
Julia Leinweber
Steffen Wilhelm
Sabine Isabel Roller
Fausto Israel
Marc Trojan
Nina Henrich
Robert Schmelcher
Keith Wilson
Eva Völl
Keith Wilson
Cordula Hacke (Keyboards)
Tansie Meyer (Saxophon, Klarinette, Flöte)
Götz Ommert (Bass)
Robert Strobel (Schlagzeug)
Stefan Mock, (Karsten Leschke)
Manfred Ennisch, (Florian Klein), Peter Teeuwen
Julian Janke, Bhagwant Singh,
Eberhardt Wendelmuth, Marc Link
Natascha Retschy
Alle lieben das Stück, weil es von Menschen und von Liebe erzählt.
Erst dann bemerkt man, dass es sich um zwei Männer handelt.
Jerry Herman
Menschen,
Tänzer,
Sensationen...
Was Sie heute Abend auf
der Bühne erleben, sind
atemberaubende An- und
vielleicht neue Einblicke,
wunderbare Songs, mal
schrill, komisch und ein
bisschen pikant, mal leise
und melancholisch. Es ist
die Geschichte eines
jungen Liebespaares, das
vor der Hochzeit seine
Eltern zusammenbringen
möchte, und dessen Liebe
fast an gesellschaftlichen
Konventionen scheitert. Es
ist aber vor allem die von
zwei Männern, welche seit
20 Jahren ein Paar sind
und gemeinsam den
Jungen großgezogen
haben. Auch wenn der eine
einen Travestieclub betreibt
und der andere darin der
Star ist, haben sie doch
Probleme wie jedes
Ehepaar. Es ist ein Stück
über Menschen und ihre
Macken, über Glamour und
Fassade, aber auch über
das Anderssein und die
Vorurteile, über Leben und
Leben lassen, über Liebe
und Leid.
Dankesehr
von Gisela Dahlem-Christ
Wir danken sehr herzlich für die großzügige
Unterstützung unserer Inszenierung
Ein Käfig voller Narren
La Cage aux Folles
THOMAS BÄPPLER-WOLF
„Bäppi La Belle“
KOBBERGER
Drogerien
JULIANE WANDEL
Tanzsport- und Abendbekleidung
TRICOT
Tanzsportbekleidung
PELZHAUS
TÜRPITZ
MITSUBISHI
Autohaus West
WERNER KERN
Internationale Tanzschuhmode
Apfelweinkelterei HÖHL
Hochstadt-Maintal
STADT FRANKFURT AM MAIN
Wir waren nicht darauf aus, die Welt zu verändern und Bigotterie über Nacht
auszumerzen. Wir haben einfach ein Musical gemacht.
Jerry Herman
Ein Erfolg geht um die Welt
Die Geschichte von „La Cage aux Folles“ ist die eines anhaltenden Erfolgs. Im Gegensatz zu
vielen aktuellen Musicals, die oft große Show und wenig Handlung bieten und damit zu
Seifenblasen des Genres werden, ist dieses Stück ein politisches Statement. Es plädiert für die
Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen, jenseits jeder sexuellen Orientierung. Die
Idee und Geschichte stammt aus einem Theaterstück. Der Pariser Schauspieler und Autor Jean
Poiret schrieb das an die Tradition der französischen Farce angelehnte Stück 1973 erst unter dem
Titel „Männer sind doch die besseren Frauen“. Nach der Uraufführung im Pariser „Theatre Palais
Royal“, in der er neben seinem engen Freund Michel Serrault die Hauptrolle spielte, lief es dort
sensationelle sieben Jahren ohne Pause. Serrault spielte die Rolle der „Zaza“ an der Seite von
Ugo Tognazzi auch sechs Jahre später in der ebenso erfolgreichen französisch-italienischen
Verfilmung, die einen Golden Globe erhielt und zweimal fortgesetzt wurde. Hollywood produzierte
zudem 1996 eine neue Version mit Robin Williams als „Zaza“.
1983, zehn Jahre nach seiner Entstehung, kam das Stück ausgerechnet im prüden Amerika als
Musical auf die Bühne. Das Buch schrieb der junge New Yorker Schauspieler Harvey Fierstein,
der selbst schon mit 16 Jahren als Travestiedarsteller auf der Bühne gestanden und ein Jahr
zuvor mit „Torch Song Triology“ das erste erfolgreiche Theaterstück über das Thema
Homosexualität am Broadway geschrieben hatte. Musik und Songtexte steuerte die New-YorkerTheatergröße Jerry Herman bei. Dieser hatte dort bereits Erfolge mit seinen Musicals „Hello Dolly“
und „Mame“ gefeiert. Wie heikel das Projekt damals noch war, zeigen die Bedenken, die der
damalige Hauptdarsteller George Hearn hatte: „Es ist komisch, ich habe nie lange darüber
nachgedacht, einen kaltblütigen Mörder wie Sweeney Todd zu spielen, aber dies ließ mich
zögern.“ Das Stück, das nach dem äußerst erfolgreichen siebenwöchigen Test im Bostoner
„Colonial Theatre“ an den Broadway kam und dort mehr als 1500 Mal gespielt wurde, errang viele
amerikanische Theaterpreise, darunter sechs Tony Awards. Es gilt noch heute als eines der
größten politischen Musicals der Ära. Das Lied „I Am What I Am“ wurde in der Disco-Version,
gesungen von Gloria Gaynor, zur Schwulenhymne schlechthin. Der Autor Jean Poiret soll bei der
New Yorker Premiere gesagt haben: „Die Songs sind traumhaft. Wenn das nach Frankreich
kommt, müssen Serrault und ich unbedingt steppen lernen!“
Die deutsche Uraufführung folgte 1985 im „Theater des Westens“ in Berlin unter der Regie von
Helmut Baumann, der auch die Hauptrolle übernahm. Seitdem wurde das Stück unzählige Male
aufgeführt. Das Volkstheater zeigt es zum ersten Mal in einer deutschen Mundartfassung.
Niemand in Amerika soll jemals wieder Angst haben, auf der Straße die
Hand der Person zu halten, die er oder sie liebt.
Barack Obama, 2012
Das Wichtigste, was ich zu sagen habe, ist, dass wir uns die Vorstellung abschminken
sollten, Liebe und Familie seien heterosexuelle Vorrechte, es sind Menschenrechte!
Harvey Fierstein
Zwischenruf
der künstlerischen Leitung
Passt das überhaupt in unseren Spielplan...?
Ein amerikanisches Musical
über zwei schwule Männer,
die in einer Travestieshow auftreten...?
Ein hochaktuelles Thema wird behandelt.
Es geht um Toleranz.
Heuchler werden enttarnt
und lächerlich gemacht.
Die Liebe siegt in allen Generationen.
Zum Nachdenken wird angeregt.
Gerührt darf man sein.
Am liebsten möchte man mitsingen.
Man kann ordentlich lachen.
Und Männer in Paillettenkleidern
babbeln makellos hessisch.
Das ist doch ganz einfach bestes,
echtes Volkstheater!
Also ja!
Passt!!!
Sylvia Hoffman
Ich kenne viele, die Travestie beruflich machen,
doch ich kenne niemanden, der zu Hause in Stöckelschuhen
und mit Ohrringen herumläuft.
Gaines Hall
Der Regisseur Gaines Hall
Der Amerikaner singt und tanzt seit seiner Jugend. Nach seinem Gesang-, Tanz- und Schauspielstudium in
Washington D.C. führten ihn Tourneen durch die USA und Kanada. Mit der original Broadway-Produktion
„42nd Street“ kam er 1992 nach Deutschland, wo er anschließend im Theater des Westens unter anderem
in „My Fair Lady“ und „Hello Dolly“ spielte. Von Berlin aus zog es ihn nach Wiesbaden, dort übernahm er
bis zur letzten Vorstellung die Hauptrolle in „Sunset Boulevard“ an der Seite von Helen Schneider. In dieser
Zeit lernte er auch Thomas Bäppler-Wolf kennen, mit dem er zusammen 1999 Gaines Halls Soloshow
„Step out of Hell“ produzierte. Er spielte zahlreiche Hauptrollen in Musicalproduktionen wie „Die Schöne
und das Biest“, „The Rocky Horror Show“, „Jesus Christ Superstar“ oder „Kiss me Kate“, eine seiner
Lieblingsrollen war die des Molina in „Kuss der Spinnenfrau“ in Eisenach, wo er auch als Zaza in „La Cage
aux Folles“ bejubelt wurde. Zuletzt feierte Hall im vergangenen Jahr an den Kammerspielen des Theaters
in der Josefstadt in Wien in „Singin’ in the Rain“ große Erfolge. Als Regisseur und Choreograph machte er sich
einen Namen mit Projekten wie der Musical-Neuproduktion „Cinderella - das märchenhafte Popmusical“, der
deutschsprachigen Erstaufführung des französischen Musicals „Cabaret der verlorenen Seelen“ in Wien sowie mit
der Show der beiden Musical-Stars Pia Douwes und Annika Bruhns „Still friends“. Darüber hinaus ist er bundesweit
mit unterschiedlichen eigenen Soloprogrammen unterwegs.
Was gefällt Ihnen besonders an dem Stück?
Die Geschichte ist universell. Sie zeigt vor allem eine Familie, die eine Krise bewältigen muss. Dass es sich dabei
um zwei Männer handelt, ist erst einmal nebensächlich. Es ist mir wichtig darzustellen, dass Homosexuelle leben
und lieben und eben auch Probleme haben wie alle anderen.
Wie sah dann Ihre Regiearbeit aus?
Ich habe mich auf die private Geschichte konzentriert. Es war mir wichtig, dass die persönlichen Schicksale den
Abend tragen und dass nicht zu sehr die Show im Vordergrund steht. Die Leute sollen sich amüsieren. Aber wenn
ich ins Theater gehe, möchte ich vor allem im Herzen berührt werden. Ich denke, das schafft diese Story. Ich
glaube, die große Show am Broadway damals hat viel dazu beigetragen, dem Publikum das etwas heikle Thema
schmackhaft zu machen. Heute braucht man das nicht mehr, weil wir 30 Jahre weiter sind.
Wie schwierig ist es, so ein Musical in einem kleinen Rahmen wie dem Volkstheater zu spielen?
Für dieses Stück war es schon schwierig, weil die Besetzung ziemlich groß ist und auch der Aufwand beim
Bühnenbild, den Kostümen und der Requisite. Aber Not macht erfinderisch. Das Stück in einem so kleinen Rahmen
inhaltlich zu gestalten, war eher ein Vorteil. Denn die Stimmung ist intim und durch die Nähe des Publikums in
einem kleinen Theater wie diesem kann man die Gefühle besser transportieren. Außerdem hat kein Travestieclub
der Welt zwölf Tänzerinnen und so viel Platz wie auf einer Broadway-Showbühne.
Die
musikalische
Leiterin –
Cordula Hacke
Sie hat die Musik
von Jerry Herman
für das Volkstheater
arrangiert, mit dem
Ensemble einstudiert und ist mit ihrem kleinen „Orchester“ Abend für
Abend mittendrin im
aufregenden Geschehen auf der Bühne des „Narrenkäfigs“.
Zum zweiten Mal arbeitet die Musikerin, die
unter anderem an der Robert Schumann
Hochschule für Musik in Düsseldorf lehrt,
mit dem Volkstheater zusammen. Nach
„Kleiner Mann, was nun?“ kehrte sie gerne
an die Mundartbühne zurück. Weitere Stationen ihrer Arbeit am Musiktheater sind
München und Wiesbaden mit „My Fair
Lady“, „Irma la Douce“, „Acht Frauen“, „I
DO, I DO“, „Grenzen-Los“, um nur einige
zu nennen. Darüber hinaus widmet Cordula Hacke sich der Klavierkammermusik,
insbesondere der Lied- und Instrumentalbegleitung. Weltweite Konzertreisen, Meisterkurse (u.a. für das Royal Conservatory
of Music Toronto, die Juilliard School of
Music und die Sommerakademie Mozarteum in Salzburg), Konzerte bei Festivals
sowie CD- und Rundfunkaufnahmen haben
sie international bekannt gemacht.
Männer in Frauenkleidern
Als Jerry Herman und Harvey Fierstein „La Cage aux Folles“ auf die große BroadwayBühne brachten, war das ein Angriff auf die bürgerlichen Wertvorstellungen der MusicalBesucher. Das Stück wurde zum politischen Statement, brachte das Thema
Homosexualität in die breite Öffentlichkeit. Ein männliches Paar ins Zentrum einer großen
Musicalproduktion zu stellen, das war neu. Einen Mann in Frauenkleidern hatte das
Kulturpublikum in dieser Zeit dagegen häufiger gesehen, in so unterschiedlicher Form wie
Dustin Hoffmanns „Tootsie“, Julie Andrews’ „Victor/Victoria“ oder dem sehr viel ironischanzüglicheren Frank N. Furter in der „Rocky Horror Show“. Überhaupt sind Männer in
Röcken und Kleidern fester Bestandteil der Theatergeschichte. Und nicht immer waren sie
komische Figuren. Im griechischen und römischen Theater stöckelten die Protagonisten in
tragischen ebenso wie in komischen Rollen über die Bühne. Weiblichen Darstellern war der
Auftritt verboten. Auch William Shakespeare und das Elisabethanische Theater setzten im
16. Jahrhundert noch Männer in Frauenrollen ein und spielten mit dem Rollentausch. Mit
der Etablierung des Berufs der Schauspielerin wandelte sich die Travestie. Die komische
Wirkung der Verwechslung der Geschlechter, die es schon im frühen Volkstheater und der
Commedia dell’arte gab, trat in den Vordergrund. Im modernen Theater sind es Stücke wie
„Charley’s Tante“, die zum Paradebeispiel dieser Verwechslungskomödie wurden.
Doch die Travestie ist mehr als das. Heute ist die „Verkleidung“, das Wort setzt sich aus
den lateinischen Begriffen trans (hinüber) und vestire (kleiden) zusammen, ein Beruf – eine
Kunstform, bei der meistens Männer mehr oder weniger berühmte Frauen imitieren, sie
dabei idealisieren oder parodieren. Sie treten in Clubs oder Theatern auf, immer häufiger
als Drag Queens auch bei öffentlichen Veranstaltungen.
Längst hat die Travestie den Ruf des Anrüchigen verloren und ist heute zur Familienunterhaltung geworden. In dem Maße, in dem die klassischen Rollenbilder in der Gesellschaft
ihre Bedeutung verlieren, tritt auch das politische Statement der Travestie oder eines
Theaterstücks wie „La Cage aux Folles“ in den Hintergrund. Doch die gesellschaftliche
Relevanz des Stückes bleibt bestehen, schaut man nur zu unseren Nachbarn nach Polen
oder etwa nach Russland, wo in Sankt Petersburg gerade ein Gesetz verabschiedet wurde,
das Homosexuellen verbietet, sich öffentlich zu zeigen. Und die Diskussion über die
Freiheit eines jeden, seine Liebesbeziehungen offen zu leben, oder jene über schwule
Väter und ihre Kinder, ist auch bei uns in Deutschland noch nicht zu Ende geführt.
Ein Mann ohne Eitelkeit ist kein Mann.
John Wayne
You’re born naked
and the rest ist drag.
Du wirst nackt geboren,
der Rest ist Verkleidung.
RuPaul, bekannte New Yorker Drag Queen
Ich bin,
was ich bin,
und was ich bin, ist ungewöhnlich.
Komm, schau mich nur an,
akzeptier dann,
mich ganz persönlich.
Ich lebe, und will mich nicht dafür genieren,
lebe und will keinen Augenblick verlieren.
Es hat keinen Sinn, wenn man nicht sagt,
hey Welt,
ich bin, was ich bin.
Ich bin, was ich bin,
ich will kein Lob, ich will kein Mitleid.
Ich lebe für mich,
ich bin kein Snob, will meine Freiheit.
Wen stört es,
dass ich Federn liebe, Glanz und Flitter.
Ich mag’s so,
sonst wär mein Leben trüb und bitter.
Es hat keinen Sinn, wenn man nicht sagt,
hey Welt,
ich bin, was ich bin.
Ich bin, was ich bin,
und was ich bin, ist kein Geheimnis.
Ich stehe für mich, wünsche mir nur
ein wenig Fairness.
Ein Leben kann man ohnehin nur einmal leben.
Warum soll es für mich keine Chancen geben.
Es hat keinen Sinn,
wenn man nicht sagt,
hey Welt,
ich bin, was ich bin.
Besetzung
Thomas Bäppler-Wolf
Albert / Zaza
Auch wenn es ihm aufgrund seiner Statur nicht sofort anzusehen ist, Thomas Bäppler-Wolf ist ein Meister
des Dreivierteltakts. Der an einem 24. Dezember geborene Griesheimer ist schließlich gelernter
Tanzlehrer. Die Bühne lockte ihn schon viel früher. Den ersten eher kläglichen Schauspielversuchen an der
Schule folgte jedoch leider kein Ruf nach Hollywood. Deshalb verlegte er sich auf Auftritte in der Fastnacht,
gerne auch in Frauenkleidern, zum Beispiel als Liza Minelli. 1990 eröffnete er die Tanzschule Bäppler in
der Friedberger Landstraße und kam auf die Idee, seine Tanzschüler nebenbei auch im Fummel zu
unterhalten. Daraus entstanden erste eigene Travestie-Programme als Bäppi La Belle unter Titeln wie
„This is my Life“ oder „Ich war nie Revuetänzerin“. Seitdem ist seine Kunstfigur in Frankfurt zur Kultfigur
geworden. Seine wohl bekannteste Parodie ist die der Bundeskanzlerin Angela Merkel aus seiner Show
„Angela – Du goldisch Maus“. Ebenfalls im Kostüm, als Lia Wöhr in der Rolle der Wirtin im „Blauen Bock“, führte Bäppler-Wolf
kürzlich mit großem Erfolg in breitem Frankfurterisch durch die Tutanchamun-Ausstellung. Darüber hinaus ist er – ganz ernsthaft –
seit 2008 Präsident des Berufsverbandes Deutscher Tanzlehrer und weniger ernsthaft in der Fastnacht Sitzungspräsident der
Frankfurter „Regenbogensitzung“. Mit der Schauspielerin Sibylle Nicolai hat er in Anlehnung an eines seiner Travestie-Programme
das Kochbuch „Samstags gibt’s dick Supp“ herausgegeben.
So einen Abgeordneten, wie in unserem Stück, findet man auch heute überall in Deutschland. So
lange das noch so ist, bleibt das Stück aktuell.
Wolff von Lindenau
Schorsch
Die Travestie begleitet ihn schon sein Leben lang. Bereits seine ersten größeren Auftritte auf der Bühne
hatte der Schauspieler Wolff von Lindenau bei einer Travestie-Revue. In den 80ern kam er per Zufall zu
der damals sehr erfolgreichen Gruppe „Les Garçons Terribles“, den schlimmen Jungs, und reiste mit ihnen
drei Jahre lang durch Europa. Auch an den Frankfurter Kammerspielen und in der Komödie machten sie
damals Station. Danach studierte er neben dem Schauspiel auch Tanz und Gesang an der Schauspielschule in Basel. Fünf Jahre lang gehörte er dem Ensemble des Stadttheaters Heilbronn an. Schließlich
verschlug es den gebürtigen Norddeutschen, der in Berlin aufwuchs, nach Frankfurt. Hier lebt er seit 25
Jahren, spielt vorwiegend am Volkstheater, der Komödie und dem Fritz-Rémond-Theater, übernahm schon
verschiedene Filmrollen – und tritt immer wieder mal in Frauenkleidern auf, wie in dem Erfolgsstück
„Charley’s Tante“ an der Frankfurter Mundartbühne. Er blieb dem Publikum aber auch als „Mammon“ im „Hessischen Jedermann“,
als Pfeiffer in der „Feuerzangenbowle“, als Mackie Messer in der „Dreigroschenoper“ oder als Truffaldino in „Diener zweier Herren“
in guter Erinnerung. Darüber hinaus ist er als Sprecher für Werbung und Synchron tätig.
In unserer Gesellschaft ist das Schubladendenken zu weit verbreitet. Natürlich kann sich ein
schwuler Mann auch in eine Frau verlieben und ein Kind haben.
Patrick Dewayne
Jacob
Der gebürtige Hanauer wollte schon immer ins Show-Business. Dennoch absolvierte er nach dem Abitur
1996 zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann und pendelte einige Jahre lang als Börsenhändler
zwischen Frankfurt und New York. Doch die Liebe zur Bühne ließ ihn nicht los. 2003 wechselt er ins
Schauspielfach und erhielt eine Hauptrolle in der RTL-Erfolgsserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Mit
seiner ersten Musik-CD mit deutschen Texten schafft es Patrick Dewayne, dessen Vater aus den USA
stammt, sogar in die Top Twenty der deutschen Single-Charts. Rollen am Theater, im Film und in Musicals
wie „Martin Luther King – The King of Love“ folgten. Zuletzt spielte er die Rolle des Oberkommissars im
Frankfurter Kinder-Tatort „Krimi.de“ des Kinderkanals.
Benedikt Ivo
Jan Michael
Der Marburger entdeckte sehr früh seine Leidenschaft für die Musik. Schon als Schüler war er Mitglied des
Männergesangvereins seines Heimatortes. Mit 15 ließ er sich ein Jahr lang zum Chorleiter ausbilden,
danach schloss er eine weitere Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer an. Er bewarb sich bei der
Sat-1-Castingshow „Ich Tarzan, Du Jane“ um die Rolle des Tarzan und kam unter die 21 besten.
Schließlich wurde er an der Hamburger Musicalschule „Joop van den Ende Academy“ aufgenommen, wo
er im vergangenen Jahr seinen Abschluss machte. Er war seitdem unter anderem bei den ClingenburgFestspielen in „Aida“, „Mein Freund Wickie“ und „Der eingebildete Kranke“ zu sehen. Außerdem spielte er
im Alten Schauspielhaus in Stuttgart in „Blue Jeans“.
Julia Leinweber
Biggi Bembel
Die Frankfurterin nahm seit ihrem sechsten Lebensjahr Ballettunterricht. Während ihrer Musical-Ausbildung
in München stand sie am Freien Landestheater Bayern als Paulinchen im „Struwwelpeter“ und als Christa
in dem Nachkriegsmusical „Casa Carioca“ auf der Bühne. Es folgten Engagements als Anita und Rosalia in
„West Side Story“ an den Vereinigten Bühnen Bozen und am Stadttheater Hof sowie als Soul-Girl in „Jesus
Christ Superstar“. Sie spielte im Musical-Hit „Mamma Mia“ am Palladium Theater in Stuttgart und dem Theater am Potsdamer Platz in Berlin. Desweiteren war sie am Opernhaus Wuppertal in „Cabaret“ und „Hello
Dolly“ zu sehen. Das Musical „Ludwig II – der König kommt zurück“ führte sie nach Kempten. Zuletzt stand
sie in der Kriminalkomödie „Ein Fall für Pater Brown“ am Theater im Rathaus in Essen auf der Bühne.
Steffen Wilhelm
Heinz Bembel
Er ist dem Volkstheater-Publikum ein bekanntes und beliebtes Gesicht. Seit gut 20 Jahren spielt der
gebürtige Wiesbadener an der Frankfurter Bühne, ist dem Haus seit seinem Debüt 1990 als Heinrich in
4c-Foto
„Alt-Frankfurt“ treu geblieben. Ein großer Erfolg für den Schauspieler waren die Rollen als Teufel und als
liegt vor
Freund an der Seite von Ralf Bauer in der Sommerinszenierung des „Hessischen Jedermanns“. Seit vielen
Jahren führt Wilhelm zudem Regie am Volkstheater, angefangen mit den Weihnachtsmärchen (in diesem
Jahr wird es „Der Lebkuchenmann“ sein) über
den Krimiklassiker „Die Mausefalle“ bis hin zu
ebenso erfolgreichen Abendstücken wie der
Komödie „Mein Freund Harvey“ oder „Ganze
Kerle“.
Sabine Isabel Roller
Lisbet Bembel
Die Tanzpädagogin
aus Wiesbaden
studierte Schauspiel
und Musical in
Hamburg. Dort spielte
sie unter anderem am
Ernst-Deutsch-Theater
und dem Thalia
Theater, bevor es sie
zurück in die hessische Heimat zog. 1983 gab
sie mit „Der Rentier“ an der Seite von Liesel
Christ ihr Debüt am Volkstheater. Dem Haus
blieb sie seitdem eng verbunden. Neben
Ausflügen unter anderem zum Marburger
Schauspiel, Heidelberger Zimmertheater oder
an die Komödie Frankfurt sowie im
Bayrischen Hof München, ans
Improvisationstheater Springmaus in Bonn
und vor die Fernsehkamera ist sie seit 1996
regelmäßig am Volkstheater zu sehen, in
Stücken wie „Dreigroschenoper“, „Vetter aus
Dingsda“, „Anatevka“ oder im „Hessischen
Jedermann“. Ihr Repertoire reicht vom
Klassischen bis zum modernen Theater, über
Kabarett, Komödien und Musicals, in denen
sie auch choreografisch tätig war. Derzeit ist
sie auch noch an den Mainzer
Kammerspielen in dem Stück „Nabelschnüre“
zu sehen.
Die Caschellscher (Les Cagelles)
Keith Wilson
Berta aus Bad Homburg / Choreografische Assistenz
Der aus den USA stammende Keith Wilson arbeitet international erfolgreich als Sänger und Schauspieler. In
George Gershwins Stück „Porgy & Bess“ stand er an verschiedenen Opernhäusern Europas auf der Bühne,
darunter in Rom, Neapel, an der Dresdner Semperoper und in Hamburg. In Deutschland war er zudem in
Produktionen wie „Der König der Löwen“, „Starlight Express“ sowie in „Hair“ an den städtischen Bühnen
Kaiserslautern zu sehen. Auch in „La Cage aux Folles“ trat er bereits in der Rolle des „Jacob“ an den
städtischen Bühnen Münster, im Landestheater Eisenach und in der Komödie Düsseldorf auf. Darüber hinaus
arbeitet Keith Wilson als Choreograph und Tanztrainer.
Fausto Israel
Wilhelmina aus Wixhausen
Als Paulistano in São Paulo geboren, begeistert sich Fausto Israel seit seiner Jugend für Musik, Tanz und
Kunst, getreu dem Motto, dass dies den Brasilianern in die Wiege gelegt ist. Nach ersten Auftritten als
Darsteller verschiedener Musicals („Rent“, „Fame“, „Copacabana“, „Saturday Night Fever“), widmete er sich
der Entwicklung eigener Choreografien und ist mittlerweile als Tanzlehrer, insbesondere für Samba, Afro, HipHop und zeitgenössischen Tanz aktiv. Seit 2003 ist Fausto dauerhaft in Europa und agiert gegenwärtig vor
allem im deutschsprachigen Raum: als Tanzlehrer in der Frankfurter „Stagecoach Musical School“, als
Frontsänger der Jazzband „Cocada“ und der japanisch-brasilianischen Band „Nativa Brasileira“.
Nina Henrich
Ortrud aus Offenbach
Die gebürtige Hessin absolvierte ihre Ausbildung an der Stella Academy in Hamburg. Danach folgten unter
anderem Engagements bei „Vom Geist der Weihnacht“ und „High Society“. Nach Auftritten auf dem Kreuzfahrtschiff „M.S. Astor“ tourte sie mit „Musical Fieber“, „Peter Pan – Fliege Deinen Traum“ und „Musik liegt in
der Luft“ durch Deutschland, Italien und die Schweiz. Sie spielte „Marilyn Monroe“ in „Die musikalische Geschichte von Dean Martin, Sammy Davis Jr. und Frank Sinatra“ und war als Gute Fee/Böse Stiefmutter in „Cinderella - das märchenhafte Popmusical“ zu sehen. Seit 2 Jahren gehört sie zum „Musical Gaumenschmaus“-Ensemble in Stuttgart und freut sich sehr darauf, im Volkstheater endlich mal ein Stück auf hessisch spielen zu dürfen.
Marc Trojan
Rosa aus Rüsselsheim
Der Schwabe geriet durch Zufall an die Nachricht vom Casting im Volkstheater. Und schon steht er hier auf der
Bühne. Geboren in Tübingen, spielte Marc Trojan bereits mit 10 Jahren in einer Schauspielgruppe. Mit 15
nahm er Gesangs- und Tanzunterricht, ein Jahr später belegte er den 3. Platz bei „Jugend musiziert“ BadenWürttemberg. Er absolvierte seine Ausbildung an der „Joop van den Ende Academy“ in Hamburg. Es folgten
Engagements unter anderem bei Galadiners, als Gesangssolist für die „Mein Schiff“-Flotte und nun in seinem
ersten Musical.
Robert Schmelcher
Hannah aus Hanau
Der gebürtige Weinheimer studierte Musical in München. Bereits während seiner Ausbildung spielte er in Stücken
wie „Jesus Christ Superstar“ und „Working - Das Musical“ und stand 2003 sogar mit Paul McCartney auf der Bühne.
Nach seiner Ausbildung konnte man Robert unter anderem in „Kiss me Kate“, „Hair“ und „Evita“ sehen. Im „Weißen
Rössl“ spielte er den Sigis-mund und übernahm den Raoul in einer alternativen Fassung von „Phantom der Oper“.
Im „Steins Tivoli“ in Hanau spielte er die Hauptrollen in Stücken wie „Ganz oder gar nicht“ und gehörte drei Sommer
lang zur Erfolgsproduktion von „West Side Story“ bei den Bad Hersfelder Festspielen. Robert freut sich nun sehr auf
einen Sommer mit „La Cage aux Folles“.
Eva Völl
Karla aus Kassel
Eva Völl entdeckte ihre Liebe zum Musical schon in der Schule in ihrer Heimat, der Eifel, wo sie in mehreren
Produktionen die Hauptrolle spielte. 2011 schloss sie ihre Musicalausbildung an der „Academy of Stage Arts“ in
Oberursel ab. Sie stand als Schwester Robert Anne und als Schwester Hubert in dem Musical „Non(N)sens“ auf der
Bühne und spielt seit 2011 im „Velvets Black and Light Theater“, dem bekannten schwarzen Theater in Wiesbaden,
in den Produktionen „Der kleine Prinz“ und „Grenzen-Los“ mit. Zum Casting für „La Cage aux Folles“ bekam sie eine
kurzfristige Einladung und ging völlig unvorbereitet hin. Zu ihrer Freude klappte es dennoch, und nun lernt Eva Völl
fleißig die Frankfurter Mundart.
Ich bin wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
Konrad Adenauer
Programmheft Nr. 1 y Spielzeit 2012/2013
Ein Käfig voller Narren
Herausgeberin: Gisela Dahlem-Christ
Redaktion: Sabine Börchers
Produktion: Druckerei Imbescheidt
Werbung: dialog®gmbh
Textnachweis:
Playbill-Theatre Magazine, New York,
August 1983; Souvenir Brochure „La
Cage aux Folles“, London Palladium
1986; Programmheft „La Cage aux
Folles“, Theater des Westens, 1985/86;
Programmheft „La Cage aux Folles“,
Playhouse Theatre London, 2008;
Programmheft „Ein Käfig voller Narren“,
Vereinigte Bühnen Bozen, 2010.
Auslassungen innerhalb der Texte sind
nicht gekennzeichnet.
Volkstheater Frankfurt - Liesel Christ
im Cantate-Saal, neben dem Goethehaus
Großer Hirschgraben 21
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069 / 28 85 98 + 069 / 28 36 76
Fax
069 / 2 00 99
eMail [email protected]
Internet www.volkstheater-frankfurt.de
gratulieren sie der siegerin
des frankfurter künstler-castings 2012
maria dimitriou
art ig galerie
heinz-frank zu franken
fahrgasse 21, 60311 frankfurt am main
dienstags bis samstags 15 bis 18 uhr
w w w . a r t i g . c o
Volkstheater Frankfurt - Liesel Christ
im Cantate-Saal, neben dem Goethehaus
Großer Hirschgraben 21
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069 / 28 85 98 + 069 / 28 36 76
Fax
069 / 2 00 99
eMail [email protected]
Internet www.volkstheater-frankfurt.de
Vorverkauf
an den bekannten Vorverkaufsstellen
und an der Vorverkaufskasse im
Volkstheater Frankfurt - Liesel Christ
Großer Hirschgraben 21
60311 Frankfurt am Main
Mo. - Sa. von 10 bis 18 Uhr
Vorstellungen
Mi. bis Sa. um 20, sonntags um 18 Uhr
Abendkasse
ab 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn
Programmheft Nr. 1 y Spielzeit 2012/2013
Ein Käfig voller Narren
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