PRESSEMITTEILUNG Sanofi Stiftung zeichnet Innsbrucker Wissenschafter aus Wien, 31. Oktober 2012 - Im Rahmen der „Sanofi Stiftung“ zur Förderung der medizinischen Forschung in Österreich unterstützt Sanofi regelmäßig hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Medizin. Gestern wurden im Rahmen eines stimmungsvollen Festaktes die ForscherInnen in der Aula der Medizinischen Universität Innsbruck geehrt und der Preis von Sanofi Geschäftsführer Dr. Roman Gamerith übergeben. Nach der Begrüßung durch Vizerektor Sperk wurden die ausgezeichneten Arbeiten vorgestellt. Im Anschluss erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunden durch Dr. Roman Gamerith, Geschäftsführer von Sanofi-Österreich, und durch den Vizerektor. Ausgezeichnet wurden Mag.a Julia Höfer von der Universitätsklinik für Urologie (Direktor: Univ.-Prof. Wolfgang Johannes Horninger) für ihre Forschungen zur Expression des Proteins PIAS1 in Prostatakarzinomen sowie dessen funktioneller Rolle in der Regulation des Zellwachstums, Oliver Nussbaumer, MSc (Universitätsklinik für Urologie) für seine Arbeit über unerwartete immunologische Effekte von bereits eingeführten Medikamenten auf natürliche Killerzellen, sowie Dr.in Denise Tischner von der Sektion für Entwicklungsimmunologie des Innsbrucker Biozentrums, die mit zwei aktuellen Untersuchungen neue Einblicke in die Biologie regulatorischer Immunzellen gibt. Über die PreisträgerInnen und ihre Arbeiten Mag. a Julia Höfer Ko-Autoren: Georg Schäfer, Helmut Klocker, Holger H.H. Erb, Ian G. Mills, Ludger Hengst, Martin Puhr und Zoran Culig „PIAS1 Is Increased in Human Prostate Cancer and Enhances Proliferation through Inhibition of p21“ Die 30jährige Innsbruckerin Mag. a Julia Höfer, die nach Bachelor- und Masterstudium in Biologie an der Universität Innsbruck seit 2009 ein PhD Studium im Rahmen des Doktoratskollegs Molecular Cell Biology and Oncology (MCBO) an der Medizinischen Universität Innsbruck absolviert, forscht derzeit im Labor des Molekular-Pathologen Prof. Zoran Culig, das sich mit innovativen Arbeiten zur Mag. Anja Baumgartner-Reitz, Externe Kommunikation Tel.: +43 1 801 85-1113, Fax: +43 1 801 85-8110 Sanofi-aventis GmbH, Österreich, SATURN Tower Leonard-Bernstein-Straße 10, A-1220 Wien www.sanofi.at 1/4 Entstehung und verbesserten Behandlung des Karzinoms der Vorsteherdrüse (Prostata) bereits international einen Namen gemacht hat. Unter der Betreuung von Dr. Martin Puhr aus dem Team von Prof. Culig an der Universitätsklinik für Urologie konnte die junge Biologin Julia Höfer mit der nun prämierten Forschungsarbeit erstmals nachweisen, dass das Protein „PIAS1“ das Wachstum von Prostatakrebszellen fördert. „Es gelang uns mittels gut- und bösartiger Patienten-Gewebeproben aus Prostatektomien erstmals nachzuweisen, dass PIAS1 in bösartigen Proben signifikant höher exprimiert wird als in gesundem Gewebe. In weiterführenden Zellkultur-Versuchen konnten wir außerdem aufdecken, dass PIAS1 seine wachstumsfördernde Wirkung über die Unterdrückung des Zellzyklusinhibitors p21 entfaltet. Durch diesen Mechanismus wird das Zellwachstum beschleunigt, der Tumor schreitet schneller voran. Es steht uns daher auf Basis weiterer Forschungen in Zukunft vielleicht ein neuer Proliferationsmarker, einfach erklärt, ein Gradmesser dafür, wie rasch Prostatakrebs voranschreitet, zur Verfügung“, beschreibt Höfer die weitreichende Erkenntnis, die auch einen neuen Ansatzpunkt für die Verbesserung der derzeitigen Therapie beim häufigsten bösartigen Tumor des Mannes bieten könnte. Die erstmalige systematische Darstellung dieses Mechanismus, könnte auch für andere - insbesondere schnell wachsende - Tumorarten relevant sein. Link zur Forschungsarbeit: PIAS1 Is Increased in Human Prostate Cancer and Enhances Proliferation through Inhibition of p21. http://dx.doi.org/10.1016/j.ajpath.2012.01.026 Oliver Nussbaumer, MSc Ko-Autoren: Georg Gruenbacher, Hubert Gander und Martin Thurnher „DC-like cell-dependent activation of human natural killer cells by the bisphosphonate zoledronic acid is regulated by γδT lymphocytes“ Der 28jährige Preisträger Oliver Nussbaumer, MSc schloss nach anfänglichem Studium der Computerwissenschaften an der Universität Innsbruck ein Biologiestudium ab. Nach einem Auslandsjahr an der McMaster University in Ontario, Canada, in dem er seine Kenntnisse in Molekularbiologie vertiefen konnte, absolviert Nussbaumer seit 2010 ein PhD-Studium an der Medizinischen Universität Innsbruck und forscht am K1 Zentrum Oncotyrol unter der Leitung von Univ.-Prof. Martin Thurnher (Univ.-Klinik für Urologie, Direktor: Univ.-Prof. Wolfgang Johannes Horninger) daran, die körpereigenen Schutzmechanismen für die Tumorabwehr mithilfe der Dendritischen Zellen zu stärken. 2/4 Die Immuntherapieforschung fokussiert seit vielen Jahren auf Dendritische Zellen, die als Wächterzellen des Immunsystems an allen Immunreaktionen des menschlichen Körpers - auch an jenen gegen Tumoren - beteiligt sind. Die nun mit dem Sanofi-Preis ausgezeichnete Arbeit von Erstautor Oliver Nussbaumer beschreibt unerwartete immunologische Effekte von bereits erprobten Medikamenten auf natürliche Killerzellen (NK-Zellen) und eröffnet damit Wege zu neuen immuntherapeutischen Anwendungen. „Wir konnten zeigen“, so Nussbaumer, „dass Bisphosphonate - eine Medikamentengruppe, die den Mevalonat-Stoffwechsel hemmt und zur Behandlung des Knochenabbaus eingesetzt wird -, neben T Zellen auch die natürlichen Killerzellen des Immunsystems aktivieren können. Nachdem Bisphosphonate in der Tumortherapie eingesetzt werden und NK-Zellen für die Tumorabwehr wichtig sind, zeigt sich in diesem Zusammenhang die besondere Relevanz der neuen Erkenntnisse“. Bei der Aktivierung der NK Zellen durch Bisphosphonate spielen jene CD56+ Dendritischen Zellen eine zentrale Rolle, die das Team schon 2009 in einer separaten Forschungsarbeit beschrieben hat. Link zur Forschungsarbeit: DC-like cell-dependent activation of human natural killer cells by the bisphosphonate zoledronic acid is regulated by gammadelta T lymphocytes. http://dx.doi.org/10.1182/blood-2011-01-328526 Dr.in Denise Tanja Tischner Ko-Autoren: GJ Wiegers, H Fiegl, M Drach und A Villunger “Mutual antagonism of TGF-beta and Interleukin-2 in cell survival and lineage commitment of induced regulatory T cells” Dr.in Denise Tischner studierte an der Universität Bayreuth Biologie und legte an den Universitäten Würzburg und Göttingen ihr PhD-Studium ab. Seit 2009 forscht die 33jährige Immunologin an der von Univ.-Prof. Andreas Villunger geleiteten Sektion für Entwicklungsimmunologie am Innsbrucker Biozentrum zur Pathogenese von Autoimmunerkrankungen. Der Fokus ihrer nun ausgezeichneten Arbeiten lag auf den Zelltod auslösenden Proteinen der Bcl-2-Familie und der Wirkungsweise regulatorischer T-Zellen. Fundiertes Wissen über die Reifung und Funktion regulatorischer T Zellen, könnte die Entwicklung neuer Therapieformen zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, wie etwa chronischentzündliche Darmerkrankungen, vorantreiben. „Im Rahmen des programmierten Zelltods werden all jene Zellen, die sich gegen den eigenen Körper richten, in den Selbstmord geschickt. Jene T- 3/4 Zellen, die diesem Selbstmordprogramm entgehen, werden von sogenannten regulatorischen TZellen (Treg) kontrolliert. Im Zentrum meiner Studien standen nun Proteine aus der Bcl-2-Familie, die maßgeblich an der Beseitigung autoreaktiver Zellen beteiligt sind, deren Einfluss auf die Entwicklung und Funktion der regulatorischen Zellen aber bisher wenig durchleuchtet sind“, erklärt Preisträgerin Tischner ihr Forschungsinteresse. Die Wirkung regulatorischer T-Zellen auf die Unterdrückung der Autoimmunität basiert auf Zytokinen (Proteine). In diesem Bereich konnte das Team um Tischner zeigen, dass dasselbe Zytokin, das die Bildung von iTregs anregt, auch Auslöser für deren Untergang sein kann. Dieser Einblick in die Biologie regulatorischer T-Zellen könnte jedenfalls therapierelevant sein. Link zur Forschungsarbeit: Mutual antagonism of TGF-beta and Interleukin-2 in cell survival and lineage commitment of induced regulatory T cells http://dx.doi.org/10.1038/cdd.2012.7 Defective cell death signaling along the Bcl-2 regulated apoptosis pathway compromises Treg cell development and limits their functionality in mice http://dx.doi.org/10.1016/j.jaut.2011.12.008 Rückfragehinweis Medizinische Universität Innsbruck: a Mag. Doris Heidegger Öffentlichkeitsarbeit und Webredaktion Medizinische Universität Innsbruck Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria Tel. +43 512 9003 -70083, Fax-DW 73081 [email protected] www.i-med.ac.at Über die Sanofi Stiftung Den Medizinischen Universitäten von Graz, Innsbruck, Wien und Salzburg wird jährlich ein namhafter Betrag zur Verfügung gestellt. Jede Medizinische Universität ermittelt ihre Preisträger für sich, die Preisverleihung erfolgt jeweils im Nachhinein für das abgelaufene Jahr. Die Preise werden von den Medizinischen Universitäten ausgeschrieben, Bewerbungen sind an diese zu richten. Die Preisträger und -innen werden von einem Kuratorium aus Professorinnen und Professoren an den Universitäten ermittelt. Sanofi ist in den Kuratorien vertreten, nimmt aber keinen Einfluss auf die Entscheidung. Über Sanofi Als eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unternehmen nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber den ÖsterreicherInnen ernst und wollen als gleichwertiger Partner im Gesundheitswesen anerkannt werden. Wir sind nicht nur Hersteller und Verkäufer von Arzneimitteln, sondern bieten Lösungen. Im Zentrum aller unserer Bemühungen steht der Patient! Sanofi ist ein führendes, globales Pharmaunternehmen, das therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vertreibt, um das Leben der Menschen zu verbessern. Sanofi ist an den Börsen in Paris (EURONEXT: SAN) und New York (NYSE: SNY) gelistet. 4/4