05 Mai 2016 Leading Swiss Agencies «Der Wert einer Idee misst sich nicht in Stunden, sondern an ihrer Wirkung!» Warum es nicht nur für Agenturen, sondern auch für Auftraggeber fatal ist, wenn die Vergütung für kreative Leistungen immer häufiger nur noch nach Aufwand er folgt. Und warum das gute alte Prozenthonorar deswegen alles andere als ein Auslaufmodell ist. Text: Geri Aebi* Es ist längst eine Tatsache und darum weder für Auftraggeber noch für Agenturen weiter überraschend: Das traditionelle Prozent­ honorar, historisch bei «17,65» angesiedelt, wird im digitalen Zeitalter der Kommunika­ tion immer seltener als die allein selig ma­ chende Honorarform betrachtet. Das heisst aber noch lange nicht, dass es sich – einmal abgesehen von der Höhe – auch komplett überlebt hat. Im Gegenteil: Als Teil eines Misch-Honorars, wie es heute immer öfter «Aufgrund der Komplexität kann man heute kein allgemeingültiges Honorierungsmodell mehr empfehlen.» Geri Aebi ist Ver waltungsrat und Mitinhaber der Wirz-Gruppe und Präsident von Leading Swiss Agencies, dem Verband der führenden Kommunikationsagenturen der Schweiz. 64 üblich ist, macht eine prozentuale Vergütung nach wie vor Sinn – und sei es als eine der einfachsten und transparentesten Formen der Nutzungsabgeltung beziehungsweise Er­ folgshonorierung. Aber lassen Sie uns dazu etwas weiter aus­ holen: In Anbetracht der zunehmenden Komplexität der Aufgaben einer Kommuni­ kationsagentur kann man heute kein allge­ meingültiges Honorierungsmodell mehr festlegen oder empfehlen. Als Verband der führenden Agenturen ist Leading Swiss Agencies grundsätzlich offen für jede Hono­ rierungsform, die unseren Mitgliedern ein professionelles Arbeiten, faire Erträge und eine angemessene Rentabilität ermöglicht. Leading Swiss Agencies medienpartner Grundlage dafür sind dabei stets die Art der Zusammenarbeit und die Aufgabenstellung, die in individuellen Zusammenarbeitsver­ trägen präzise umschrieben werden sollten. Damit aber zum wichtigsten Aspekt, der im alltäglich gewordenen Feilschen um bes­ sere Konditionen und angesichts des zuneh­ menden Drucks auf und von Auftraggeber­ seite oft vergessen geht: Das wertvollste Gut der Agenturen sind und bleiben ihre kreati­ ven Ideen. Diese sollten nicht – oder zumin­ dest nicht nur – nach ihrem Aufwand, son­ dern auch nach ihrem Wert beziehungsweise ihrer Wirkung honoriert werden. Honorarmodelle, bei denen man nur für den eigentlichen Input, also die geleisteten Arbeitsstunden, und nicht auch für den kre­ ativen Output bezahlt, sind darum weder sinnvoll noch zweckmässig – und letztlich auch nicht förderlich für die Kreativität. Oder kann jemand ernsthaft glauben, dass die Vorgabe «Der Kunden zahlt nur x Stun­ den, also müsst ihr bis dann die tolle Idee haben, die wir verkaufen können» zu einem kreativ besonders inspirierenden Klima führt? In dem sich gemäss dem Prinzip «Das Bessere ist der Feind des Guten» zahlreiche Ideen entwickeln und reifen können, ver­ worfen und verbessert werden, bis schliess­ lich eine «big idea» glanzvoll obenaus schwingt? Diese Skepsis gilt nicht erst, seit Maurice Lévy vor einigen Monaten einen mittlerwei­ le viel zitierten Appell an die Kreativ-Agen­ turen gerichtet hat, in dem er das immer stärker verbreitete Vergütungsmodell nach Aufwand als grössten Sündenfall der Bran­ che betitelte. Was der Konzernchef von Pub­ licis damit meint, ist eine einfache Erkennt­ nis, aber letztlich der entscheidende Punkt: Der Wert einer Idee misst sich daran, was sie am Markt und für die Marke bewegt. Und nicht daran, wie lange dafür gearbeitet wurde. Wenn man diese Sache konsequent weiter­ denkt, dann bedeutet das aber auch: Es soll­ ten beide Seiten, also Auftraggeber und Agentur, grundsätzlich daran interessiert weil sie etwas bewirkt hat. Falls die Agentur nur nach Aufwand entschädigt wurde, dann profitiert der Auftraggeber von ihrer guten Arbeit, ohne dafür extra zu bezahlen, was of­ fensichtlich nicht fair ist. Falls sie dafür aber eine Nutzungsentschädigung bekommt, er­ gibt sich durch die erfolgreiche Arbeit letzt­ lich für beide eine Win-win-Situation, auch im Sinne der fairen Honorierung. «Die Idee einer Marke misst sich daran, was sie am Markt und für die Marke bewegt.» sein, erfolgreiche Ideen besser zu honorie­ ren als erfolglose. Dies – und damit schliesst sich der Kreis zu den einleitenden Worten – funktioniert immer noch am besten und ein­ fachsten über prozentuale Nutzungsabgel­ tungen, die umso höher ausfallen, je länger und je intensiver eine Idee verwendet wird. Dabei verwandelt sich das klassische ­«Copyright» fast unmerklich zum modernen «Erfolgshonorar». Wird nämlich eine Idee beziehungsweise eine Kampagne länger ge­ nutzt und/oder geschaltet als ursprünglich geplant, dann passiert dies ja in der Regel, Jetzt buchen: VBZ TrafficMedia – Werbung, die bewegt. Bei uns wird Ihre Werbung von täglich bis zu 900 000 Fahrgästen gesehen. www.vbz.ch/trafficmedia, 044 411 47 37 agenturamflughafen.com ANZEIGE