Torre Agbar - Jean Nouvel

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Mai | 2007
LV 143.135
Exkursion Kunst- & Kulturwissenschaft
BARCELONA Exkursion
April 2007
Betreuer
Mag. phil. Dr.phil. Wagner Anselm
Thema
Torre Agbar - Jean Nouvel
Gesamt
von
Reynolds Patrick Colin Alan
0430842
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Reynolds Patrick 0430842
Torre Agbar 2001 | Jean Nouvel
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Mai | 2007
Inhalt
* Architekt und Auftraggeber
3
_Der Architekt
_Jean Nouvel
_Ateliers Jean Nouvel [AJN]
_b720
_Der Auftraggeber
* Einleitung
4
* Städtebau – Die Lage
* Entwurfsgedanken
* Das Gebäude
5
_Der Aufbau
_Die Erschließung
_Das Statische Problem
_Die Farben
6
* Der Innenraum
_Allgemein
_Die Büros
7
_Technik - Klima und Heizung
* Reflektion
8
_was macht Le Corbusier hier?
_Meine Meinung NACH der Besichtigung
* Anhang
10
_Kurioses
_Daten
11
_Lebenslauf von Jean Nouvel
12
_Besondere Auszeichnungen Jean Nouvels
_Zitate
13
_Literaturnachweis
* Beilagen
_Handout Vorderseite
B1
_Handout Rückseite
B2
_Beilageblätter von A3 auf A4 verkleinert
B3
bis
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B16
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* Architekt und Auftraggeber
_Der Architekt
_Jean Nouvel
Jean Nouvel gründete bereits ein Jahr vor seinem Studiumsabschluss zusammen mit Francois
Seigneur sein erstes Büro.
Er war mitbegründer der Architekturbewegungen „Mars 1976“ und „Syndicat de l’Architetcture“.
1994 gründetet er das Ateliers Jean Nouvel (AJN).
Jean Nouvel gilt als ein Meister der Farben, Materialien und Oberflächen. Er zählt ohne Zweifel zu
den größten Architekten der Welt.
(Anm.: Jean Nouvel´s aussehen ist sehr einfach zu merken – sofern man Austin Powers, bzw. Dr. Evil kennt.)
[1]
_Ateliers Jean Nouvel (AJN)
Das Atelier Jean Nouvel (AJN) wird von Jean Nouvel und Michel Pelissie geführt, wobei Jean
Nouvel für den architektonischen aspekt der arbeit verantwortlich ist und Michel für die
Organisation.
133 Beschäftigte sind zeitgleich an etwa 40 Projekten rund um den Globus beschäftigt. Das Atelier
setzt sich aus Angestellten aus insgesamt 23 Nationen zusammen. AJN stützt sich in der arbeit
genauso auf modernste Computersysteme wie auf „traditionelles Architekten Handwerk“.
Wichtige Projekte der letzten Jahre sind neben dem Torre Agbar noch:
Institut du Monde Arabe,
Paris 1981-1987
Neubau der Oper von Lyon, Lyon 1993
Monolith während der Schweizer Expo.02 (temporärer Bau)
Gasometer A,
[2]
Wien Simmering
_b720 arquitectos
Vorort wurde AJN von einem Team von b720 arquitectos unterstützt. b720 ist ein junges,
dynamisches Büro mit sitz in Barcelona und Madrid.
Das Team verwirklicht unter anderem zusammen mit großen internationalen Büros Bauprojekte in
Spanien, wie eben auch den Torre Agbar.
Weiters werden zahlreiche Entwürfe des Büros, hauptsächlich in Spanien, umgesetzt.
Es scheint als haben sie sich besonders den farbenfrohen Bauten verschrieben,
da ihre Gebäude durch helle, bunte und freundliche Räume bestimmt sind.
Oficinas MN19,
Barcelona
Bürogebäude
Casa Bovaira,
Castelló
Wohnbau
Torre Fira,
Barcelona
Projektphase in Zusammenarbeit mit Toyo Ito
[3]
_Der Auftraggeber
_The agbar group
Die bereits 140 Jahre alte „agbar group“ umfasst auf allen 5 Kontinenten nahezu 230 Firmen,
welche hauptsächlich im Bereich der Wasserversorgung, Gesundheit, Inspektion und
Qualitätssicherheit tätig sind. Dazu kommen noch Museen und Stiftungen.
Die „A.G.“ beliefert mit Ihren 25.000 Mitarbeiten weltweit ca. 37. mio Kunden mit deren Produkten
und Diensten. Das ständig wachsende Unternehmen erwirtschaftete Alleine im Jahre 2006 einen
Reingewinn von 167,3 mio. Euro. Es zählt zu den größten Unternehmen Spaniens.
[4]
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Geysir, Gurke, Geschoss, Vibrator, alles Namen für Jean Nouvels Wolkenkratzer, Torre Agbar.
* Einleitung
Der Torre Agbar, dessen Namen auf den Bauherren und Hauptnutzer des Gebäudes schließt, ist
sehr schnell zum neuen Wahrzeichen Barcelonas geworden. Anfangs waren die Einwohner der
Stadt dem Projekt gegenüber skeptisch, doch der Turm hat die Herzen der Katalan schnell
erobert. Lediglich eine kleine Gruppe von Anwohnern steht dem Projekt immer noch negativ
gegenüber, da es in ihren Augen Immobilienspekulationen im Stadtteil fördert.
* Städtebau – Die Lage
Der Turm des Französischen Architekten Jean Nouvel befindet sich direkt an, der von
Stadtarchitekten Cerdà verwirklichten Diagonalen am „placa de les glories catalanes“, nicht allzu
weit von Gaudi´s Sagrada Familia, die eine der Haupteinzugsstraßen in die Stadt ist und somit den
Torre Agbar zu einem Stadt Eingangstor macht.
In mitten eines eher kahlen Stadtteils, für welchen in den kommenden Jahren ein wahrer
Aufschwung erwartet wird, steht der Turm direkt am größten Verkehrsknotenpunkt der Stadt. Er
kann somit als Zeichen des Aufschwungs gedeutet werden.
2006 als der Torre Agbar mit dem internationalen Hochbaupreis ausgezeichnet wurde, schrieb die
Zeitung „Die Zeit“: „Gäbe es einen Sonderpreis für den besten Standort, dann hätte sich der
Bauherr auch den verdient.“
[5]
* Entwurfsgedanken
Der Architekt lies sich, bei seinem Entwurf vom Katalanischen Berg Montserrat beeinflussen.
„Es könnte ebenso gut ein entferntes Echo der alten Katalonischen Obsession für Formen sein,
welche durch den Wind des Monteserrat inspiriert wurde.“ [1]
[6]
Er spricht ebenfalls davon, dass der Torre Agbar nicht ein Hochhaus im
klassischen Sinne sei, er solle viel mehr als eine Art „fluid mass“ verstanden
werden, welches sich durch die Erde nach oben bohrt. Ein Geysir der sich
gegen den Himmel in seiner eigenen Gischt auflöst.
Der Turm wird einfach wahrgenommen, bei Tag und bei Nacht. Er ist ein
Landmark inmitten eines eher kahlen Stadtteils Barcelonas. Am
Wochenende werden seine Aluminiumpanelle mittels LED´s hell erleuchtet.
Die Lampen können dabei so angesteuert werden, dass sie in
unterschiedlichen Farben leuchten könne. Ebenso ist es möglich
Botschaften, ähnlich wie beim Kunsthaus, auf seine Fassade zu
projezieren. Die zweite Haut kann so auch die Funktion einer
Medienfassade übernehmen.
[7]
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* Das Gebäude
_Der Aufbau
Der Zylindrische Bau verfügt über 30, jeweils 260cm, hohe Geschosse ab Erdgeschoss, und über 4
weitere Kellergeschosse.
Das Erdgeschoss welches das einzige öffentlich zugängliche Geschoss ist, dient als Lobby in der nicht
mehr als eine Information und die Lifteinstiege ist.
Im ersten Geschoss befindet sich dann die Sicherheitszentrale wo alle Technischen Komponenten und
Sicherheitssysteme überwacht werden.
Vom 2ten bis zum 24 Stock sind 20 Büroetagen, welche 2 mal von eingehängten Techniketagen
unterbrochen werden.
Jedes dieser Bürogeschosse ist für Lasten bis zu 1500 kg/m² ausgelegt und besitzt über die gesamte
Fläche einen Flexiblen Fussbodenaufbau welcher einen 15cm Installationsraum beinhaltet. Weiters ist
jede dieser Etagen mit einer eigenen Küche und einer mehrzonen Klimaanlage ausgestattet.
In den letzten Geschoßen befindet sich eine Caffeteria über welcher dann eine Mehrzwecketage und die
Geschosse der Leitenden Angestellten kommen, welche neben Großzügigeren Räumen auch mehr
Ausblick über die Stadt bieten.
Von der Lobby im Erdgeschoss gelangt man über eine wundervolle Stein-Stiege aus Schiefer in das
Kellergeschoss des Gebäudes, welcher aus platztechnischen Gründen einen 2-Stöckigen
Versammlungssaal und eine mehrgeschossige Tiefgarage beinhaltet.
_ Die Erschließung
[8]
Der Turm steht direkt am placa de les glories catalanes und ist durch zahlreiche Bus- und
Strassenbahn-Linien sowie einer nahegelegenen U-Bahnstation gut erreichbar.
Drei Eingänge im Erdgeschoss ermöglichen das Betreten des Gebäudes von beiden vorbeilaufenden
Hauptstraßen aus.
Rund um das Gebäude ist eine kleine Parkanlage errichtet worden die im wesentlichen, Teile der im
Keller befindlichen Infrastruktur verdeckt.
Wie vorhin bereits erwähnt befinden sich mehrere Räumlichkeiten unter der Erde, welche über Erde
nicht Platz gefunden haben.
Das Gebäude selbst ist durch insgesamt 8 Personen-Aufzüge und 2 Nottreppenhäuser vertikal
erschlossen. Ein Lastenaufzug im Gebäudekern ermöglicht das problemlose transportieren sperriger
Güter.
Die Geschosse sind frei von Fixen Wänden oder Säulen, sie werden Lediglich durch Möbel und leichte
Glaselemente gegliedert.
Entlang des Gebäudekerns wurde jedoch ein Rundgang freigehalten, wodurch eine Zentrale
Erschließung möglich ist und klassische Bürogänge vermieden werden.
* Das Statische Problem
Nouvel entschied sich die Tragende Außenhaut des Turmes nicht wie üblich in Stahl zu fertigen,
stattdessen wurde für den Bau Stahlbeton verwendet.
Eine komplizierte Konstruktion, wenn man bedenkt dass der Grundriss oval ist und die Wand mit
insgesamt 4400 gleichgroßen quadratischen Öffnungen durchzogen wird welche nicht immer
übereinander sind. Dadurch waren die Statiker mit einem komplexen Problem konfrontiert. Sie mussten
einen Weg finden die Öffnungen so zu verteilen, das sie ausreichend statische Sicherheit bieten, der
Bezug zur Umgebung nicht vollständig untergeht und keine erkennbare Regelmäßigkeit aufkommt.
Da die Außenhaut statisch tragend ist, wirkt sich eine Änderung der Lage einer Öffnung im Grundriss
immer auf die gesamte Hülle aus.
[9]
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Gelöst wurde dieses Statische Problem mit Hilfe eines Computerprogramms welches von den
Planern zusammen mit der Technischen Universität Barcelonas entwickelt wurde, mit welchem
man statische wie hydro- oder aerodynamische Probleme schnell und sicher berechnen kann.
Die Geschossdecken der Büroetagen sind zwischen dem inneren Gebäudekern und eben dieser
Gebäudehülle stützenlos gespannt.
Der Gebäudekern führt bis in die oberste Etage und beherbergt die Aufzüge der leitenden
Angestellten, sowie die Fluchttreppenhäuser und sämtliche Installationen.
[10]
Die Spitze des Gebäudes, wurden in eher „klassischer“ Hochhausbauweise mit einer Stahl-Glas-Konstruktion verkleidet und statisch an den
Gebäudekern gehängt.
Sie werden auch nur mehr mit den Fahrstühlen des Gebäudekerns erschlossen.
Die 31te Etage wurde als Möbellose Aussichtsplattform ausgebildet welche von dem eiförmigen Gebäudekern durchdrungen wird und so die
Leitenden Angestellten zu einem Rundgang mit Blick über Barcelona einlädt – die Plattform ist übrigens nicht für die Öffentlichkeit betretbar.
_Die Farben
Die Farbenprächtige Fassade ist in lauter gleichgroße Rechtecke aufgeteilt in welche sich die
gleichgroßen Fensteröffnungen harmonisch einfügen.
In Bodennähe hält sich der Turm in ein Kräftiges Rot, welches auf Feuer und Erde verweisen soll.
Je höher der Blick am Turm hinaufwandert desto mehr Blau und Transparenz erblickt man.
Insgesamt 40 Farbtöne erzeugen ein stufenloses Inneinadergleiten der Farben, welches durch Hilfe
einer Vorgehängten zweiten Haut aus Glas verstärkt wird. 60.000 satinierte Glaslammellen sind auf
16.000 m² Glas in unterschiedlichen Winkeln gleichmäßig verteilt worden um einen
ungewöhnlichen Schimmereffekt zu erreichen.
In den Bereichen der Fenster wurde jedoch zugunsten der Angestellten auf die
Ausblickfreundlicheren Klarglaslamellen zurückgegriffen.
[11]
* Der Innenraum
_Allgemein
Im inneren des Gebäudes setzt sich die gepixelte Fassade weiter fort. Glaskuben, geschlossene
und öffenbare Fenster, Rasterdecken mit integrierter Beleuchtung und modular
zusammenstellbare Teppichböden in 12 verschiedenen Farben, verlängern die Außenhaut des
Turmes in sein inneres und lösen so dessen Raumgrenzen auf.
Was entstehen soll ist eine erlebbare Illusion des Wasser eines Geysirs.
Überhaupt wurde das pixel-thema konsequent durchgezogen welches ebenso in der CI-der Agbar
Group wieder zu finden ist [Anm: CI = corporate Identity].
Der Keller des Gebäudes ist im Ausdruck einer Höhle nachempfunden worden.
Schiefergestein und indirekte, dunkle Beleuchtung bauen eine Intime, ruhige Stimmung auf,
welche ein willkommener Gegensatz zur Hektik der Umgebung [vor allem der Straße] ist.
Die Angestellten welche tagtäglich in dieser „perforierten Zigarre“ ihrer Arbeit nachgehen
empfinden scheinbar den quadratisch, dunklen Innenraum nicht als sonderlich störend. Es ist
jedoch nicht anzunehmen das der Rest des Gebäudes heller ist als das Erdgeschoss, mit
Ausnahme der Chefetagen. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Dunkelheit im Hochsommer
jedoch eine positive Abwechslung beinhalten kann.
[12]
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_Die Büros
_Allgemeines
Jedes Geschoss verfügt über eine Küche
Fenster teilweise Fix, teilweise öffenbar
Säulenfreie Geschosse
Durchgehende Geschoßhöhe min 260
Fußbodenaufbau zur flexiblen Installationsführung 15cm
Geschosse für 1.500 kg/m² dimensioniert
_Möblierung & Materialität
Verzinkte Decken und Fußboden Bleche
modular zusammenstellbare Teppichböden in 12 verschiedenen Farben
In Fassade integrierte modulare Büromöblierung
[13]
_Technik - Klima und Heizung
Sprinkleranlagen,… Sicherheitszentrale im 1.OG
Bis zu 27 unterschiedliche Zonen pro Etage
Automatische Steuerung, (Infrarot- und Sprachgesteuert)
Sensorgesteuerter Regelkreis
Permanente Lufterneuerung, zur Erhöhung der Produktivität der Mitarbeiter
Zentrale Steuerung
[14]
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* Reflektionen
_Was macht Le Corbusier hier?
Das Wahrscheinlich überraschendste am gesamten Bau war für mich der Glaswürfel in der Lobby, in
welchem sich eine Sitzgarnitur von Le Corbusier befindet.
Richtig zur Schau gestellt – In mitten eines nicht-weißen, runden, dunklen öffentlichen Raum.
Man kann diese „Installation“ als eine art Fingerzeig auf Le Corbusiers Notre Dame du Haut bei
Ronchamp auffassen.
Bei genauerer Betrachtung findet man auch bei den Tiefen Fensterlaibungen und den Farbigen
Glasflächen parallelen zur bekannten Wahlfahrtskirche von Le Corbusier.
Das Foyer versieht das Gebäude mit einem sakralen Schleier, welcher der internationalen
Finanzwirtschaft und seinen Auswirkungen in Bezug auf Globalisierung huldigt.
[15]
Der Bauherr feiert sich und seine Finanzstärke und setzt, ähnlich der Fürsten früherer Epochen ein
Zeichen, für einen Gott der modernen Gesellschaft – dem Geld.
_Meine Meinung, NACH der Besichtigung
+ Persönlich bin ich gespaltener Meinung bezüglich des Gebäudes.
Die Wirkung als Landmark ist Phänomenal. Das Gebäude umhüllt eine geheimnisvolle Aura die von
einer Ungewissheit gespeist wird, die darauf beruht, das der Betrachter keinen wirklichen
Anhaltspunkt in Bezug auf seine Größe hat. Man ist von herkömmlichen Gebäuden gewohnt dass
man anhand einer Teilung in der Fassade sagen kann wie hoch es ist. Nicht so beim Torre Agbar was Entwurfsabsicht ist, er soll sich im Himmel verlieren.
[16]
+ Wir hatten das Glück bei der Anreise direkt am erleuchteten Turm vorbei zu fahren. Der Anblick bei
Nacht ist dabei sogar aus dem fahrenden Bus beeindruckend. Man kann nur schwer ahnen wie die
„Befeuerung“ zu besonderen Anlässen, wie etwa Sylvester, wirkt.
- Von der Ferne mag der Bau Interessant sein, von der Nähe konnte er mir ehrlich gesagt nicht ganz
überzeugen. Bei dem Gebäude handelt es sich zweifels ohne um eine wahre gebaute „Paris Hilton“.
[17]
Studenten bezeichnen so Gebäude, welche eine unglaublich spannende Räumliche Wirkung am
gedruckten Bild erzeugen können, jedoch vor Ort enttäuschend sind. Die Lichtstimmung ist zu
schwach um mit dem großen leeren Raum, dem Foyer annähernd aufzuwerten. Es wurde sogar noch
versucht diese durch eine Bemalung des Kerns (Rote und Blaue Rechtecke) noch mal zu verstärken,
jedoch eher plump als gekonnt. Dieser Eingriff lässt die edlen Materialien, welche überall zu finden
sind, billig erscheinen.
Der erste Gedanken den ich bei diesem Anblick hatte verfolgt mich noch immer: „Vollwärmeschutz in
mitten eines High-Tech-Gebäudes?!“?“
[18]
Die Treppe in das UG kann auch keine Spannung in diesen leeren Raum einbringen. Es wirkt auf
mich als ob die einzelnen Elemente nebeneinander stehen und jedes für sich Spannend ist, in
Kombination jedoch die ganze Wirkung verloren geht bzw. sich alles aufhebt.
Das mag vielleicht auch der Grund sein, dass man nirgends Fotos abgedruckt sieht wo der Link
zwischen den einzelnen Elementen veranschaulicht wird. Immer nur die perforierte „Fensterflächen“,
die Treppe, die „Leinwand“, die Fassade, die Büroboxen (leider nicht selbst gesehen), etc.
~ Ich möchte hier noch mal erwähnen das ich mich am meisten auf den Abgang von der Lobby in das
erste Untergeschoss gefreut habe, da es in meinen Augen eine sehr schöne und gelungene Lösung
darstellt mit so harten Materialien die Lebendigkeit von Wasser erzeugt.
Zum glück funktioniert dies auch vor ort und nicht nur am Foto, auch wenn wir nur von Oben einen
Blick darauf werfen konnten, wurde meine Vorfreude wenigstens in diesem Punkt teilweise erfüllt.
[19]
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- Ein eher „Hausfrauen/Hausmannaspekt“ der mir negativ vorkommt ist der Schmutz. Betrachtet
man die Glaslamellen, welche bereits nach so kurzer Zeit (2 Jahre!) durch Abgase und Reifenabrieb
so verdreckt sind, das man sich bereits schwer tut die unterschiede zwischen den einzelnen Farben
zu erkennen, so tun einem die Angestellten jetzt schon leid. Ich befürchte nämlich dass in einigen
Jahren die Fernsicht sehr stark dadurch einschränken, und die ohnehin schon dunklen Räume
immer stärker verdunkeln wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine wirtschaftliche Reinigung des
Gebäudes möglich ist, da keinerlei technischen Vorrichtungen zu sehen waren und auch in keiner
Beschreibung davon die Rede war. Bleibt zu hoffen dass die Farbenpracht des Turms nicht erlischt,
für welche er ja schließlich bei der breiten Mehrheit beliebt ist.
[20]
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*Anhang
_Preise
2006
Internationaler Hochhaus Preis 2006
Weitere Anerkennungen im selben Jahr:
Hochhaus Wienerberg, von Delugan Meissl Associated Architects
Turning Torso´, von Santiago Calatrava
Montevideo, von mecanoo architecten b.v.
Jian Wai SOHO, von Riken Yamamoto & Field Shop
_Kurioses
03. Juni 2006
Alain Robert bestieg als erster den Torre Aggbar in
Free-Solo
[21]
31 Dez 2006
Neujahresfeier am Torre Aggbar erstmals im TW3!
[22]
Google Earth
Der Torre Agbar ist neben Gaudi´s Sagrada Familia
eines der wenigen Gebäude welches man in Google
Earth als 3D-Modell betrachten kann. Die angefügten
Texte sind derzeit jedoch leider nur auf Katalan bzw.
Spanisch verfügbar.
[23]
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_Daten
142
m
Höhe
30
m
Fundamenttiefe
40
16.000
Farbtöne der Aluminiumbelche
qm
Fassadenfläche
~60.000 Stk.
Glaslamellen (á 30x120-180cm)
133 mio. €
Euro Baukosten (Vorangeschlagen)
1174
Bauarbeiter
34
Etagen
28
Büroetagen
3
Technikgeschosse als Zwischengeschoss ausgeführt
1
Panoramaetage
1
Caféteria
1
Mehrzwecketage
4
Kellergeschosse
1
Doppelgeschoss (im Keller) für ein Auditorium für 316 Personen
1
Doppelgeschoss (im Keller) für eine Parkgarage
8
Fahrstühle (6 Stk. für Angestellte von 4. UG bis 25. OG; 2 Stk. für die Leitung von 4. UG bis 31. OG)
1
Service-Fahrstuhl
Status
GEBAUT
Adresse
Avinguda Diagonal, 211, 08018 Barcelona, Spanien
Planungsbeginn
Okt 1999
Baubeginn
Anfang 2001
Fertigstellung
Juli 2005
Fläche
47.500m² (17.500m² Infrastruktur & Technik, 30.000m² in Nutzfläche)
Programm
142m Hochhaus als Geschäftszentrale der
Aguas de Barcelona (AGBAR)
sowie zusätzlich ein Auditorium für 350 Personenplätze
Gebäudekonstruktion
Stahlbeton
Turmspitze
Stahl-Glas
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_Lebenslauf von Jean Nouvel
_*12.8.45
in Fumel (F) geboren.
_1966
admitted first in the entrance examination for the ecole nationale supérience des beaux arts
_1967-70
Assistent von Claude Parent und Paul Virillo
_1970-71
Gewinner des Wettbewerbs „site naturelle création architectural“
_1970-72
Zusammenarbeit mit Francois Seigneur
_1972-81
Zusammenarbeit mit Gilbert Lézénés und Francois Seigneur
_1972
Abschluss des Studiums an der École des Beaux-Arts
_1976
Mitbegründer der Architektenbewegung „mars“
_1977
Mitbegründer der Architektenbewegung „syndicat de l´Architecture“
_1977
Mitorganisation „international competition for the halles district in paris“
_1978
founder and artistic councellor of the architecture bienniale within the paris biannale
_1981-84
Zusammenarbeit mit Gilbert Lézénés und Pierre Soria
_1981
Gewinner des „arab world institute“
_1984-89
Gründung von „Jean Nouvel et Associés (jean nouvel, jean-marc ibos, myrto vitart, emmanuel blamont)
_1989-94
Gründung von JNEC (jean nouvel et emmanuek cattani)
_1994
Vorstellung des „Ateliers Jean Nouvel“ mit 140 Mitarbeitern (2006)
Zentrales Atelier in Paris, mit Niederlassungen in London, Kopenhagen, Minneapolis, Rom, Madrid und Barcelona
_Besondere Auszeichnungen Jean Nouvels
_1983
(38 jährig)
Doctor „Honoris Cansa“ University of Buenos Aires“
_1983
Silbermedaille der franz. Akademie für Architektur
_1983
Ritter des Ordens „du Mérite“
_1987
Equerre d´Argent for the Arab world institute (bester französischer architekt des jahres)
_1987
Grand Prix National d'Architecture
_1989
Aga Khan Award for Architecture
_1990
Architectural Record Prize fort he Saint James Hotel
_1993
Bester Französischer Architekt des Jahres für das Opernhaus in Lyon
_1993
„Honorary fellow“ der AIA Chicago
_1995
„Honorary fellow“ der RIBA (Royal Institute of British Architects)
_1997
Commander of the „Ordre des Arts et des Lettres“
_1998
Goldmedaille der Französischen Akademie für Architektur
_2000
Goldener Löwe der Biennale Venedig
_2001
Royal Gold Medal vom »Royal Institute of British Architects« (RIBA)
_2001
Praemium Imperiale
_2001
Borromini Award for the Culture and Congress Centre in Lucerne
_2002
Ritter der Ehrenlegion
_2002
Doctor „Honoris Cansa“ University of Naples
_2002
Honorary Doctorate of the Royale Collage of Art, London
_2005
Wolf-Prize der Wolf-Foundation
_2006
Creator of the Year from Maison & Objet exhibiton
_2006
Arnold W. Brunner Memorial Prize in Architecture
_2006
International Highrise Award für den Torre Agbar in Barcelona
Insgesamt werden auf der Homepage von Jean Nouvel (http://www.jeannouvel.fr/) 50 Publikationen angeführt welche zwischen 1984 und 2006
erschienen (~2,3 pro Jahr).
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_Zitate
[1] Jean Nouvel
The surface of the building evokes water: smooth and continuous, shimmering and transparent, its materials reveal themselves in nuanced
shades of color and light. It is architecture of the earth without the heaviness of stone, […] like a distant echo of old Catalan formal obsessions
carried by a mysterious wind off the Monserrat. […]
[http://www.jeannouvel.com/] und [el Croquis 112|113]
_Literaturnachweis
_Zeitschriften
el Croquis
no 112|113 [1999]
Jean Nouvel
architektur.aktuell
12.2005
Landmarks
AIT
12-2005
Büro Banken Behörden
_Online
http://www.jeannouvel.com/
Offizielle Homepage des Ateliers Jean Nouvel
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Nouvel
Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia
http://www.torreagbar.com/
Hompage mit Fakten über das Gebäude und die Agbar Group
http://www.agbar.es/eng/home.asp
Offizielle Homepage der Agbar-Gruppe
http://www.b720.com/
Offizielle Homepage von b720 – leider nur auf Spanisch/Katalan
http://www.zeit.de/2006/39/KS-Jean-Nouvel?page=all
Zeitungsartikel [weitergeleitet von www.nextroom.at]
http://www.peri.de/ww/de/index.cfm
Hompage der Ausführenden Schalungsfirma
_Bilder
[1], [2]
http://www.jeannouvel.com/
[3]
http://www.b720.com/
[4], [10], [11], [12]
http://www.torreagbar.com/
[5]
http://flickr.com/
Fotograf: Klaus Dolle
[6]
http://maps.google.de/
Adresse: Avinguda Diagonal, 211, 08018, Barcelona, Spanien
[7]
Reynolds Patrick
Kollage mit Ausgangsmaterial Unbekannter siehe [http://images.google.at/]
[8]
Reynolds Patrick
Skizze auf Aquafix
[9]
Reynolds Patrick
basierend auf gescannten Plänen aus [el Croquis nr 112|113]
[13]
AIT
scann 12. 2005
[14]
architektur.aktuell
scann 12. 2005
[15], [20]
Reynolds Patrick
Sony Cybershot DSC-P41
[16], [17], [18], [19] Thomas Lechner
Canon D350 D-SLR
[21], [22]
http://www.youtube.com/
stills aus videoclips
[23]
google earth
[http://earth.google.de/]
_Quellen der A3-Format-Beilagen
Generell oben genanntes Bildmaterial, ausserdem scanns aus den Zeitschriften
architektur.aktuell
12.2005
AIT
12-2005
el Croquis
112|113
http://www.torreagbar.com/
http://www.flickr.com
http://www.jeannouvel.com/
http://www.youtube.com/
http://www.agbar.es/eng/home.asp
http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Nouvel
http://www.b720.com/
LV 143.135 | Exkursion Kunst- & Kulturwissenschaft | Mag. phil. Dr.phil. Wagner Anselm
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