– Missing Link – neue Mietverträge? Warum das Thema Mietverträge? Mieter: „Wir können und wollen viele der derzeitigen Mieten nicht mehr zahlen – sie sind nicht mehr marktgerecht“ Vermieter: „Es wird immer schwieriger mit Shopping Centern Geld zu verdienen; Wir müssen immer mehr ins Risiko gehen und trotzdem sinken die Renditen“ das Gleichgewicht im Nutzen für beide Seiten ist in vielen Fällen merklich gestört sowohl Mieter als auch Vermieter befinden sich vordergründig in einem Dilemma Von den Ursachen des Dilemmas Einzelhandel und Fläche Indexierte Veränderungsraten (Basis 2010) 1,2 ca. +11% 1,1 1,0 0,9 0,8 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Index Einzelhandelsumsatz Gesamt 2017 2018 2019 2020 Von den Ursachen des Dilemmas Einzelhandel und Fläche Indexierte Veränderungsraten (Basis 2010) 1,2 1,1 1,0 0,9 ca. -16% 0,8 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Index Einzelhandelsumsatz Gesamt Index Einzelhandelsumsatz stationär 2017 2018 2019 2020 Von den Ursachen des Dilemmas Einzelhandel und Fläche Indexierte Veränderungsraten (Basis 2010) 1,2 1,1 1,0 ca. -7 – 10% 0,9 0,8 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Index Einzelhandelsumsatz Gesamt Index Einzelhandelsumsatz stationär Index Verkaufsfläche pro Einwohner 2017 2018 2019 2020 Von den Ursachen des Dilemmas Einzelhandel und Fläche Indexierte Veränderungsraten (Basis 2010) 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 "unvermietbare Fläche" Index Einzelhandelsumsatz Gesamt Index Einzelhandelsumsatz stationär Index Verkaufsfläche pro Einwohner 2017 2018 2019 2020 Von den Ursachen des Dilemmas Einzelhandel und Fläche Indexierte Veränderungsraten (Basis 2010) 1,2 Index Shopping Center Fläche 1,1 1,0 0,9 0,8 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 "unvermietbare Fläche" Index Einzelhandelsumsatz Gesamt Index Einzelhandelsumsatz stationär Index Verkaufsfläche pro Einwohner 2017 2018 2019 2020 Vom Streit um das Risiko Perspektive des Einzelhandels Verschiebung des Risikos geringerer m²-Umsätze an Betreiber bzw. deren Endinvestoren – so wenig Fixmieten wie möglich – so kurze Laufzeiten wie nie zuvor (Ausnahme Lebensmittelhandel) Verschiebung der Last zu Frequenznutzern durch nicht marktkonforme Konditionen für Ankermieter (Mietfreiheit, Fitouts, bezahlte Personalkosten, Sonderkündigungsrechte …) – fehlende Shopping Center Einnahmen bzw. Kosten müssen durch andere Mieter kompensiert werden – Schaffung von Angebot über den Bedarf hinaus Vom Streit um das Risiko Perspektive der Land Lords Versuch der Kompensation von rückläufigen Einnahmen durch steigende Betriebs- und Nebenkosten – es muss klar und transparent sein, wofür gezahlt wird – eine Verteilung nach dem „Gießkannenprinzip“ trifft vor allem schwache Marken Suche nach Wachstumspotenzialen („Value add“) – eine Neupositionierung ermöglicht oft eine bessere/nachhaltigere Bearbeitung des Marktes – Aber: nicht alle Handelsimmobilien verfügen über ein Wachstumspotenzial, da der Markt ja kleiner wird Die Rolle der Endinvestoren Endinvestoren haben klare Vorgaben zur: – Renditeerwartung – Höhe und Risikobewertung der Einnahmen (insb. Land Lords) – Kostenstruktur (insb. Einzelhändler) um diese Vorgaben zu Erfüllen nehmen Endinvestoren direkten und indirekten Einfluss auf die Gestaltung der Mietverträge auf beiden Seiten (Vermieter/Mieter) bestehen dadurch Zwänge, die zunehmend nicht mehr kompatibel sind Zwischenfazit Retail ist (wieder) eine sehr beliebte Assetklasse bei Endinvestoren (insb. Fonds), allerdings basierend auf Renditeerwartungen die der Vergangenheit angehören und die – zumindest mittelfristig – nicht mehr erzielt werden können das derzeitige, klassische Businessmodell von Shopping Centern wird zukünftig kaum noch funktionieren, da es auf der Annahme wachsender Märkte und wachsendem Flächenbedarf basiert Zwischenfazit Shopping Center befinden sich ein einem Transformationsprozess: Vom Warenanbieter hin zu einem „Allrounder“ mit umfassendem Angebot auch abseits von Retail Einnahmen aus RetailMietverträgen werden anteilig an Bedeutung verlieren Einzelhändler befinden sich ein einem Transformationsprozess, in dem die direkte Relation zwischen stationärer Verkaufsfläche und Umsatz verschwimmt Miete muss nicht mehr direkt an die Fläche gebunden sein Lösungsansätze im Kontext der Endinvestoren realistische Neubewertung der Renditemöglichkeiten und folglich Erwartungen mehr Risikobereitschaft (Positionierung, „Ausprobieren“) im Kontext der Shopping Center Betreiber Suche nach neuen Einnahmequellen um Druck von klassischen Mietverträgen zu nehmen Fokus auf den „Zusatznutzen“ um stationäre Handelsflächen zu stützen und weiterhin zu ermöglichen Lösungsansätze im Kontext des Einzelhandels Neubeurteilung des Wertes von Kontaktpunkten zum Kunden und finden einer entsprechenden Vergütung Neudefinition des Nutzens der stationären Fläche, abseits der „Warenherzeigefunktion“ Neugestaltung des Filialnetzes mit ausdifferenzierten Shop-Formaten Lösungsansätze im Kontext von Mietverträgen Suche nach einem neuen Modell zu Vergütung – Fläche und Umsatz reichen nicht mehr aus für die Bemessung – neue Modelle müssen sich am möglichen Kontakt zum Kunden orientieren (über Frequenzen, Blickkontakte, Marketing, …) mehr Flexibilität in den Verträgen – Schaffung von Möglichkeiten um auf die hohe Dynamik der Handelslandschaft reagieren zu können – betrifft Laufzeiten, Flächengrößen und -zuschnitte, Standorte innerhalb der Immobilie usw.