Marktausblick 7. Juli 2008 Das Wesentliche auf einen Blick Obligationen Î Aktien Ò Hedge Funds Ò 6-Monatsprojektionen Der auf Rekordniveau verharrende Ölpreis hat ernste Folgen. Er belastet die Wirtschaft durch eine Aushöhlung der Kaufkraft und die Geldpolitik. Die Risikoabwägung der Zentralbanken neigte sich so eher dem Teuerungsrisiko zu, während sich zugleich die Anzeichen einer Verlangsamung mehren. Die EZB hat ihren Leitzins angehoben, während die FED und die Bank of England ihre Zinssenkungen eingestellt haben. Überall auf der Welt konzentrieren sich die Mitteilungen der Währungsbehörden stärker auf die Inflationssorgen. Die Rohstoffpreisexplosion beeinflusst auch die Entwicklung an den Finanzmärkten. Die letzten Wochen waren für die Weltbörsen schmerzhaft und die meisten Indizes sanken auf Jahrestiefs. Die Versteilung der Zinskurven bewirkte eine Erholung der Obligationenportfolios und korrigierte gewisse Exzesse bei Vorwegnahmen der Geldpolitik. Wirtschaft USA ................................................................................. 2 Deprimiert, aber ausgabenfreudig: Der Konsument unter Einfluss der Steuervergünstigung. Europa ............................................................................ 2 Zinserhöhungen im Euroraum und in Skandinavien. Japan .............................................................................. 4 Tankan-Bericht bestätigt Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit. Schwellenländer ............................................................ 4 In Türkei droht politische Krise. Märkte Veröffentlichung des Teams Research & Analyse Banque SYZ & CO SA Tel. +41 (0)22 819 09 09 [email protected] Verfasser: Yasmina Barin Enrico Bolzani Fabrizio Quirighetti Aktien ............................................................................. 4 Aderlass geht weiter. Obligationen ................................................................... 5 Versteilung der Renditekurve. Wechselkurse ................................................................. 5 Schweizer Franken bleibt trotz nervöser Finanzmärkte stabil. Portfoliozusammensetzung Allokationstabelle ........................................................... 6 Status quo. Das vorliegende Dokument dient zu reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung zu investieren noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch ein Vertragsdokument dar. Die hier geäusserten Meinungen spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder und können jederzeit und ohne besondere Mitteilung geändert werden. Wir übernehmen keine Haftung für indirekt oder direkt erlittene Einbussen infolge der Verwendung der in dieser Unterlage gemachten Angaben. Marktausblick – 7. Juli 2008 Wirtschaft Vereinigte Staaten Das Wirtschaftswachstum bleibt laut jüngsten Statistiken zaghaft. Die Frühindikatoren ISM bewegen sich nach wie vor um die Schwelle zwischen Expansion und Schrumpfung der Wirtschaftstätigkeit. Im Juni erholte sich der Umfragewert im produzierenden Gewerbe auf über 50 (50,2), während der ISM für Dienstleistungen auf 48,2 sank. Insgesamt unterstreichen diese Indizes, dass die Tätigkeit ohne Baugewerbe stagniert. Die Industrieproduktion sank im Mai leicht (-0,2%) und der im Mai gegenüber April unveränderte Wert für Gebrauchsgüterbestellungen bestätigt diesen Trend. Der Immobilienmarkt tendiert nach wie vor nach unten. Die Immobilienpreise haben etwa 15% verloren und die Tätigkeit im Sektor bleibt deprimiert. Übrigens kann die leichte Erholung der Verkäufe bestehender Häuser nicht den Einbruch bei Neuverkäufen ausgleichen: Im Mai wurden (seit Vorjahresmonat) nur 512'000 neue Häuser verkauft, was einen Rückgang von mehr als 60% gegenüber dem Spitzenwert vom Juli 2005 bedeutet. Die gute Nachricht kommt vom Konsum: Im Mai nahm der Einzelhandelsumsatz um 1% zu und die Verbraucherausgaben um 0,8%. Das Steuerpaket scheint eindeutig den Konsum zu stimulieren: Im April und Mai wurden nämlich etwa 50 Milliarden Dollar an die Privathaushalte verschickt, was deren Einnahmen erhöhte (+1,9% für April und Mai). Allerdings erinnert uns das rückläufige Verbrauchervertrauen daran, dass das Umfeld wenig gefestigt bleibt: Die Konsumausgaben könnten mit Ende der Stimulierungsmassnahme leiden. BIP UND AUSGABEN DER PRIVATHAUSHALTE 6 150 140 5 130 120 4 110 100 3 90 80 2 70 60 1 50 0 95 96 97 98 99 US - Cons umer Confidenc e(R.H.SCALE) US - Pers onal consumption, YoY% 40 00 01 02 03 04 05 06 07 08 Sourc e: Thoms on Datas tream 2/6 Zumal sich die Lage am Arbeitsmarkt im Juni weiter verschlechtert hat. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,5% (obwohl nach der Erholung vom vergangenen Monat eine Korrektur erwartet wurde), aber die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind über die Schwelle von 400'000 angestiegen und 62'000 Stellen wurden vernichtet. Die Löhne steigen weiter, allerdings langsamer (+3,4% gegenüber Vorjahr). Das heisst, dass die Reallöhne bei einer Inflationsrate von nunmehr über 4% (sie stieg von 3,9% im April auf 4,2% im Mai) sinken und die Kaufkraft der US-Haushalte abnimmt. Die Währungsbehörden liessen die Rückkehr des Teuerungsdrucks nicht unbeachtet. Die FED beliess nämlich ihren Leitzins unverändert bei 2% und beendete so einen bisweilen aggressiven Zinssenkungszyklus, der seit September 2007 gedauert hatte. Mit diesem Schritt verband sie eine Neueinschätzung der Risiken und nahm angesichts der schwierigen Entscheidung zwischen Wachstum und Teuerung eine ausgeglichenere Haltung ein. Europa Die Europäische Zentralbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,25% angehoben, wie nach den Kommentaren des EZB-Präsidenten im vergangenen Monat erwartet. Gerechtfertigt wurde dies durch die Notwendigkeit, die Teuerungserwartungen zu verankern und so einen Inflationsexzess zu vermeiden. Aber Jean-Claude Trichet schien nach der letzten EZB-Sitzung anzudeuten, dass diese Zinserhöhung kein Anfang eines neuen Straffungszyklus ist. Dies bestätigt unsere Vorwegnahmen, dass die EZB die Konjunkturentwicklung der kommenden Monate genau beobachten wird. Sollten nämlich die Erdölpreise nicht weiter ansteigen, so dürfte sich die Inflationsrate (die im Juni auf 4% emporschnellte) ab Ende des Sommers automatisch wieder abschwächen. Überdies dürfte sich die Wirtschaftstätigkeit laut Frühindikatoren verlangsamen. Übrigens verschlechtert sich das Geschäftsklima laut jüngsten Daten weiter. Selbst in Deutschland ist der ifo-Indikator weiter rückläufig. In Frankreich und Italien ist der Rückgang ausgeprägter, während die Lage in Spanien ganz besonders heikel ist: Zum Platzen der Immobilienblase kommen jetzt noch die Verschlechterung am Arbeitsmarkt (37'000 zusätzliche Arbeitslose im Juni) und der sinkende Einzelhandelsumsatz hinzu. Auch die spanischen Vertrauensindikatoren sind wenig erfreulich: Die Konsumstimmung ist im freien Fall und das Geschäftsklima stark rückläufig. In Irland schliesslich stagniert die Wirtschaftstätigkeit: Nach einem Anstieg um 0,1% im Schlussquartal 2007 nahm das BIP im ersten Quartal 2008 um 0,2% ab. Der Konsum hält sich dank der Steuermassnahmen gut, dürfte aber bei deren Ende nachlassen. Das vorliegende Dokument dient zu reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung zu investieren noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch ein Vertragsdokument dar. Die hier geäusserten Meinungen spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder und können jederzeit und ohne besondere Mitteilung geändert werden. Wir übernehmen keine Haftung für indirekt oder direkt erlittene Einbussen infolge der Verwendung der in dieser Unterlage gemachten Angaben. Marktausblick – 7. Juli 2008 EINKAUFSMANAGERINDEX (PMI) PRODUZIERENDE GEWERBE IN EUROPA FÜR DAS 60 58 56 54 52 50 48 46 EMU ITA 44 GER ESP FRA IRL 42 Mar-08 May-08 Jan-08 Nov-07 Jul-07 Sep-07 Mar-07 May-07 Jan-07 Nov-06 Jul-06 Sep-06 Mar-06 May-06 40 Der Rückgang der Frühindikatoren gilt für die gesamte Euro-Zone, aber der Umfang der Verschlechterung des Geschäftsklimas ist je nach Land unterschiedlich. In Grossbritannien spitzt sich die Lage am Immobilienmarkt weiter zu. Die Preise sind zum Vorjahr um etwa 5% gesunken, während die Zahl der für einen Immobilienkauf gewährten Kredite weiter sank (42'000 im Mai, was etwa einem Drittel der Zahl zu Spitzenzeiten vor achtzehn Monaten entspricht). Der PMI-Trend ist alarmierend: allgemeiner Rückgang auf Niveaus weit unter 50 (Baugewerbe bei 38,8, Dienstleistungen bei 47,1 und produzierendes Gewerbe bei 45,8). Die Erholung des Einzelhandelsumsatzes scheint eher eine statistische Anomalie (u.a. wegen der Volatilität der monatlichen Datenreihe) als eine gute Nachricht. Übrigens deutet der Einbruch des Verbrauchervertrauens (tiefster Stand seit 1990) bereits an, dass ein Rückgang der Konsumausgaben bevorsteht. ZAHL DER GEWÄHRTEN KREDITE EINZELHANDELSUMSATZ IN GROSSBRITANNIEN UND 3/6 Schliesslich hat die Inflationsrate im Mai mit 3,3% den höchsten Stand seit 1997 erreicht: Wie die FED und die EZB befindet sich die Bank of England in einer heiklen Lage: Sie will nicht die Zinsen senken, während sich die Inflation zuspitzt. Aber noch mehr als die anderen befindet sie sich in einer wirklich delikaten Situation: Die Zinsen von 5% sind wesentlich höher als jenseits des Atlantiks, während der Abschwung viel deutlicher zu sein scheint als auf dem Festland. Die Zentralbanken Norwegens und Schwedens haben dieses Jahr zum zweiten Mal ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben. Mit ihrer Entscheidung, den Leitzins auf 5,75% zu erhöhen, will die der Norges Bank die hausgemachte Inflation bekämpfen. Das norwegische Wachstum hat sich zwar etwas verlangsamt, bleibt aber mit einer Arbeitslosenquote von 1,5% (tiefster Stand seit 20 Jahren) sehr dynamisch und der Einzelhandelsumsatz belief sich im Mai auf 6,1% gegenüber dem Vorjahr. Die schwedische Riksbank scheint sich dagegen stärker über die Entwicklung der Energiepreise Sorgen zu machen, die die schwedische Inflationsrate auf 4% beschleunigt haben (höchster Stand seit Mitte der 1990er Jahre). Sie räumte zwar eine gewisse Schwäche des aktuellen Umfeldes ein, schloss aber zwei weitere Zinsanhebungen in den kommenden zwölf Monaten nicht aus, um Inflationsexzesse zu vermeiden, was einen Leitzinsanstieg von 4,5% auf 5% bedeutet. ENTWICKLUNG DER LEITZINSEN VON EZB, RIKSBANK UND NORGES BANK 9 ECB Riksbank Norges Bank 8 7 6 5 160 10 140 8 120 6 4 3 2 40 87 88 89 90 91 92 93 94 95 UK - Mortgage applic ations UK - Retail sales , YoY% 3mMAV(R.H.SCALE) Jul-08 Jul-07 Jan-08 Jul-06 Jan-07 Jul-05 Jan-06 Jul-04 Jan-05 Jul-03 Jan-04 Jul-02 Jan-03 Jul-01 Jan-02 0 Jul-00 60 Jan-01 2 Jul-99 80 1 Jan-00 4 Jan-99 100 In Frankfurt wie in Stockholm und Oslo zögerten die Währungsbehörden nicht, die monetären Bedingungen zu straffen, um die Inflation zu bekämpfen. -2 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 Sourc e: Thoms on Datas tream Die brutale Wende am Immobilienmarkt wird sich schon bald im Konsum niederschlagen. Das dritte skandinavische Land Dänemark befindet sich technisch in Rezession, denn die letzten BIPZahlen deuten auf zwei Quartale in Folge mit Das vorliegende Dokument dient zu reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung zu investieren noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch ein Vertragsdokument dar. Die hier geäusserten Meinungen spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder und können jederzeit und ohne besondere Mitteilung geändert werden. Wir übernehmen keine Haftung für indirekt oder direkt erlittene Einbussen infolge der Verwendung der in dieser Unterlage gemachten Angaben. Marktausblick – 7. Juli 2008 Kontraktion der Wirtschaftstätigkeit hin. Im Schlussquartal 2007 wurde sie nämlich nach unten revidiert (von +0,3% auf -0,2% gegenüber Vorquartal), während der Rückgang zwischen Januar und März 2008 noch deutlicher war (-0,6%). 4/6 wird die Lage in der Türkei immer schwieriger mit Spannungen zwischen der regierenden islamistischen Partei und der laizistischen Elite (insbesondere in Militär- und Rechtskreisen). Die Finanzmärkte standen bereits aufgrund der für die Türkei besonders ungünstigen internationalen Lage unter Druck (Risikoaversion, Anstieg des Leistungsbilanzdefizits) und reagierten auch auf die neuen Gerüchte über eine schwere politische Krise: Die wichtigsten Börsenindizes brachen ein und die türkische Lira erfuhr starke Kursschwankungen. Die Schweizerische Nationalbank geht den Abschwung mit Realismus an, zeigt sich aber weniger besorgt über das Niveau der Inflation (die sie als „vorübergehend“ ansieht) und beliess ihren Leitzins unverändert (Libor bei 2,75%). Allerdings erklärte sie sich bereit, gegebenenfalls rasch einzugreifen, falls die Preisstabilität dies auf mittlere Sicht erfordern sollte, und schliesst somit eine mögliche geldpolitische Straffung nicht aus. Märkte Japan Aktien Die von der Bank of Japan jedes Quartal durchgeführte Tankan-Umfrage deutet auf eine spätere Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hin. Allerdings dürfte es nicht zur Rezession kommen: Die Auslandsnachfrage verlangsamt sich zwar, hält sich aber gut. Die Unternehmen planen nach wie vor Investitionen und das Land scheint weiterhin von der Kreditkrise verschont zu werden. Zudem sind die Leitzinsen sehr niedrig (0,5%) und dürften dies auch bleiben: Die Inflationsrate stieg zwar (1,5% im Mai), aber die Preise stagnieren weiter, wenn man sie um die Komponenten Energie und Nahrungsmittel bereinigt. ENTWICKLUNG DES TANKAN-INDEX UND DES BIP IN JAPAN 5 30 4 20 3 10 2 0 1 -10 0 -20 -1 -30 -2 -40 Die letzten beiden Juni-Wochen erwiesen sich als besonders schmerzhaft für die Aktienmärkte und die meisten Indizes sanken auf Jahrestiefs. Trotz immer mehr Anzeichen für eine Konjunkturverschlechterung hielten sich die Erdölpreise auf Rekordniveaus und schürten wieder Inflationsängste. Zugleich wurde der Finanzsektor durch eine neue Welle von Abschreibungen und Kapitalerhöhungen geschwächt. An den Märkten herrschte vor der EZBSitzung Nervosität, aber sie konnten die Erhöhung der europäischen Refinanzierungssätze um einen Viertelpunkt reibungslos verkraften. Die Marktteilnehmer wurden durch einen eher neutralen Kommentar von Jean-Claude Trichet beruhigt und scheinen nicht mit einer unmittelbar bevorstehenden weiteren Zinsanhebung zu rechnen. Nach Sektoren stiegen die defensiven Werte, vor allem Telekomund Versorgertitel, wieder in der Anlegergunst. Der Pharma-Sektor wurde weiter besser bewertet, allen voran zwei Schweizer Gesellschaften (Roche, Novartis). ENTWICKLUNG DES PHARMA-SEKTORS VS. DJ STOXX 600 SEIT JAHRESBEGINN 110 105 100 -3 95 96 97 98 99 00 Japan - GDP, YoY% Japan - Tankan Composite Index(R.H.SCALE) -50 01 02 03 04 05 06 95 07 Sourc e: Thoms on Datas tream Die Abschwächung des Tankan-Index deutet auf ein weiterhin schwaches Wachstum in Japan hin. Schwellenländer In Zeiten, in denen die steigenden Rohstoffpreise die Kaufkraft der Verbraucher schmälern, erregt die Schwäche einiger Schwellenländer Besorgnis. So 90 85 80 75 JAN FEB DJ STOXX 600 E - PRICE INDEX DJ STOXX TM PHARM E - PRICE INDEX MAR APR MAY JUN Source: Thomson Datastream Der Sektor stösst weiter auf grösseres Interesse. Das vorliegende Dokument dient zu reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung zu investieren noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch ein Vertragsdokument dar. Die hier geäusserten Meinungen spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder und können jederzeit und ohne besondere Mitteilung geändert werden. Wir übernehmen keine Haftung für indirekt oder direkt erlittene Einbussen infolge der Verwendung der in dieser Unterlage gemachten Angaben. Marktausblick – 7. Juli 2008 Hingegen mussten Titel der Bereiche Nahrungsmittel und Einzelhandel Federn lassen, während die Ängste in Bezug auf den Konsum weiter wachsen. Auch die zyklischen Sektoren, etwa Baufirmen, litten unter Anzeichen einer Immobilienflaute in Europa. Vor diesem Hintergrund bleibt unsere Anlagepolitik heute vorsichtig. Während das gesamtwirtschaftliche Umfeld offensichtlich schwierig bleiben wird, sind wir der Überzeugung, dass sowohl die Qualität der Fundamentaldaten der Gesellschaften (hohe Cashflow-Generierung, solide Bilanzen im Nichtbankenbereich) als auch die historisch niedrigen Bewertungen dem Abwärtsrisiko Grenzen setzen. Nach Sektoren begünstigen wir weiter so genannte defensive Valoren (Versorger, Pharma, Telekom) und haben jüngst Konsumgütertitel zurückgefahren. Das Geschehen an den Aktienmärkten wird in den kommenden Wochen wahrscheinlich durch den Beginn der Berichtssaison für die Unternehmen und die Entwicklung des Ölpreises bestimmt. Jede grössere Konsolidierung des Ölpreises würde den internationalen Börsen eine willkommene Verschnaufpause bescheren. 5/6 profitierte die schwedische Krone von den Kommentaren der Riksbank, die bereit scheint, ihre Geldpolitik weiter zu straffen, und zog Ende der vergangenen Woche kräftig an. ENTWICKLUNG DER WECHSELKURSE CHF/EUR CHF/SEK (BASIS 100 AM 1. JANUAR 2008) UND 101 100 99 98 97 96 95 94 93 Obligationen Nach einem kräftigen Rückgang in den letzten drei Monaten infolge sinkender Risikoaversion und danach ansteigenden Teuerungsdrucks haben sich die Obligationenportfolios Mitte Juni wieder erholt. Die Trendwende ist vor allem einer Anpassung der Erwartungen in Bezug auf die Geldpolitik zuzuschreiben. Die EZB deutete nämlich nach ihrer letzten Zinsanhebung an, dass sie eine neutralere Haltung einnehmen werde, was Vorwegnahmen eines neuen Erhöhungszyklus deutlich Wind aus den Segeln nahm. Trotz Sorgen über den Teuerungsdruck scheint die FED ihren Leitzins keineswegs anheben zu wollen. Was die BoE betrifft, so waren die Konjunkturnachrichten derart enttäuschend, dass sie eine Zinserhöhung in Grossbritannien vorerst ausschliessen. Die Kurzfristzinsen sind daher stärker gesunken als die Kapitalmarktzinsen, was eine neue Versteilung der Zinskurve bewirkte. JAN CHF to Euro CHF to 100 SEK FEB MAR APR MAY JUN Sourc e: Thoms on Datas tream Während dem Franken die erneute Nervosität an den Finanzmärkten nicht zugutekam, ermöglichte die restriktivere Haltung der Riksbank der schwedischen Krone eine Festigung. Wechselkurse Nach ihrer Zinsanhebung ging die EZB zu einer neutraleren Haltung über und bremste die Festigung des Euro, der in der zweiten Juni-Hälfte zum Dollar von 1,54 auf 1,59 gestiegen war. Die Einheitswährung sank so wieder auf 1,57 zum Greenback. Nicht zum ersten Mal bewirkte die Nervosität an den Finanzmärkten diesmal keine kräftige Frankenfestigung. Die Schweizer Währung, die Mitte März noch bei 1,55 zum Euro stand entwickelte sich im Juni in einer sehr engen Spanne von derzeit 1,61 Franken pro Euro. Schliesslich Das vorliegende Dokument dient zu reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung zu investieren noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch ein Vertragsdokument dar. Die hier geäusserten Meinungen spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder und können jederzeit und ohne besondere Mitteilung geändert werden. Wir übernehmen keine Haftung für indirekt oder direkt erlittene Einbussen infolge der Verwendung der in dieser Unterlage gemachten Angaben. Marktausblick – 7. Juli 2008 6/6 Portfoliozusammensetzung Angesichts der oben beschriebenen Entwicklungen ändern wir die Portfoliozusammensetzung für ein mittleres Risikoprofil nicht. Hier die Portfoliozusammensetzung für ein mittleres Risikoprofil in Euro per 7. Juli 2008: Allokationstabelle für ein mittleres Risikoprofil in Euro: Obligationen 38% Kurzläufer Langläufer Aktien 24% 14% 28% Europa Vereinigte Staaten Japan Emerging Markets Alternative Anlagen 13% 9% 3% 3% 26% Strukturierte Produkte 4% Liquide Mittel 4% TOTAL 100% Das vorliegende Dokument dient zu reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung zu investieren noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf noch ein Vertragsdokument dar. Die hier geäusserten Meinungen spiegeln unsere Einschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung des Dokuments wieder und können jederzeit und ohne besondere Mitteilung geändert werden. Wir übernehmen keine Haftung für indirekt oder direkt erlittene Einbussen infolge der Verwendung der in dieser Unterlage gemachten Angaben.