Cardiovascular Risk Factors Emerger

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HIV und Körperfettveränderungen
Dr. med. T. STERNFELD
Infektionsambulanz – Klinikum Innenstadt
Ludwig-Maximilians-Universität München
1
HIV im Dialog 2006
Körperfettveränderungen + HIV:
wie häufig ?
2 - 80 % ??
*
* Safrin et al, AIDS 1999
2
subjektiv / objektiv ?
X
www.thebody.com
3
3 Probleme: 3 Patientengruppen
Mehr Fettgewebe:
Fettakkumulation
1
4
3
Weniger Fettgewebe:
Fettatrophie
2
gleichzeitige Stoffwechsel-Störungen
• Erhöhte Blutfette
• Veringerte Insulinwirkung
• Zuckerkrankheit
• Übersäuerung
• Herz-Kreislauferkrankungen: Arteriosklerose
• Erkrankung der Nerven (Füße, Beine, Arme)
5
Das Metabolischem Syndrom
Fettstoffwechselstörungen
Nierenschädigung
Bluthochdruck
Metabolisches
Syndrom
Zuckerkrankheit
6
“Fettleber”
Arteriosklerose
Das Metabolische Syndrom und das Alter
Prävalenz (%)
50%
Männer
40%
Frauen
30%
20%
10%
0%
20–
20 70+
20–29
30–
30 39
40–49
50–59
60–
60 69
Altersgruppen (Jahre)
7
Ford ES et al. JAMA 2002;287:356-359.
≥70
Wer bekommt es ?
Risikofaktor
8
Fettverlust
Fettvermehrung
Patient
Alter
Weiße Hautfarbe
Frau
Alter
Frau
Blutfette
ART
Zerit (NRTI)
NRTI vor PI-Therapie
PI ?
PI (?)
HIV
CD4 Zellzahl (Nadir)
AIDS
?
Co-Infektion
HCV
?
Fettverlust und Zuckerkrankheit
Proteaseinhibitoren
NRTIs
Insulinresistenz
Funktion der
Mitochondrien ↓
Glycerol ↓
(Zellkraftwerke)
(Zellkraftwerke)
Fettsäuren ↓
Fettgewebsentstehung↓
Fettgewebsverlust
9
Fettveränderungen und Nervensystem
HIV-Medikamente
Organfett
Autonomes
Nervensystem
Subkutanes Fett
10
Was ist vor einer Therapie zu tun ?
(Arzt und Patient)
Genaue Diagnose der Fettveränderungen
1/2/3
Veränderungen messen und im Verlauf
Kontrollmessungen
objektiv (subjektiv), Photos
Nach Stoffwechselveränderungen suchen
und regelmäßig kontrollieren
Blutfette, Blutzucker,…
Risikofaktoren analysieren
für Fettveränderungen
für Stoffwechselstörungen
Risikofaktoren vermeiden wenn möglich
Therapie der Stoffwechselveränderungen
Therapie der Fettgewebsveränderungen
11
Therapiemöglichkeiten
Prophylaxe
Auswahl der Therapiekombination !
Therapie
• Therapie umstellen
• Therapie unterbrechen
• Antidiabetika
• Hormone
• Uridin
• Chirurgie
12
Lipodystrophie: Switch-Studien
Patientenzahl
13
Von:
→
Wechsel auf:
105
Thymidinanaloga
Tenofovir
105
Thymidinanaloga
Abacavir
101
Thymidinanaloga
LPV/r + NVP
56
d4T 40mg
d4T 30mg
Subkutanes Fett
↑↑
↑↑
↑
↑
Lipodystrophie: Therapie
Intervention
Viszerales Fett
Thymidinanaloga
absetzen
≈
↑
↓?
WachstumsHormon
↓
↓
↑
Testosteron
≈
↓
?
Metformin
(Anti-Diabetikum)
↓
↓
↓
≈↓
≈↑
↓
Glitazone
(Anti-Diabetika)
14
Subkutanes Fett Insulinresistenz
Lipodystrophie: Uridin
NRTIs
Pyrimidinsynthese ↓
Uridin
Mitochondriale
Dysfunktion
Mitochondriale
Permeabilität ↑
ATP Produktion ↓
Fettsäuren ↓
Zelltod ↑
Fettentstehung ↓
Fettverlust
15
Bisherige Anwendungsgebiete für Uridin
Erkrankung
Wirkmechanismus
hereditäre Orotazidurie
Pyrimidinersatz
5-FU-Chemotherapie
Verminderung der Nebenwirkungen
Mukoviszidose
Verbesserung der mukoziliaren Funktion
Diabetische
Polyneuropathie
periphere Neurotransmittermodulation
Parkinsonismus
Schizophrenie
Angststörungen
Schlafstörungen
16
zentrale Neurotransmittermodulation
Uridin: Verabreichungsformen
17
Applikationsform
Eigenschaften
Uridin
schlechte orale Bioverfügbarkeit
Tri-Acetyl-Uridin (TAU)
Prodrug, gute orale Bioverfügbarkeit
Zuckerrohrextrakt
(NucleomaxX®)
Nukleoside, Milcheiweiß, Aromastoffe,
Süßstoffe
gute orale Bioverfügbarkeit für Uridin
Uridin: Dosierung und Einnahmeintervall
Anwendung
Dosierung
Dosierungsintervall
Tierversuche chronisch 15 mg/kg/d
Tierversuche akut
NucleomaxX®
Tri-Acetyl-Uridin
18
100 mg/kg
3 x 6000 mg/d
(Nukleoside)
2 x 500 mg/d
3 -10 Tage/ Monat
Täglich / 12 Monate
Uridin: Studienergebnisse
NucleomaxX
Tri-Acetyluridin
19
Dosis
Wirkung
36g
3x / Tag
10 Tage / Monat
3 Monate
Subkutanes Fett ↑
Viszerales Fett ↑
Gesamtfett ↑
Plazebo-kontrolliert
2 x 500mg /Tag
12 Monate
Ca. 50% subjektive Verbesserung,
50% keine Veränderung
Zusätzlich Verbesserung der
Polyneuropathie
Nicht-Plazebo-kontrolliert !
Fettverlust Gesicht: Chirurgie
OP-Techniken
Fett-Transplantation (?,?)
Resorbierbares Polylaktat
PLA
New-Fill
Sculptra
Nicht-resorbierbares Polyacrylamid
Polyacrylamid (PAC)
20
Zusammenfassung
• Exakte Diagnose und Messung der Veränderungen sind möglich
• Stoffwechselveränderungen sind bekannt, Intervention möglich
• Risikofaktoren sind bekannt
• Unterschiedliche Mechanismen der Entstehung sind bereits bekannt und werden
weiter erforscht
• Erste Therapieoptionen sind bekannt und werden getestet
21
Zusammenfassung
Die Entstehung ist komplex
Die Kombination von mehreren Faktoren (Patient, HIV, Immunsystem, Medikamente),
die sich untereinander in unterschiedlichem Maße beeinflussen, entscheidet über
die Entstehung und das Ausmaß der Fettgewebsveränderungen.
Ähnlich wie bei der Arteriosklerose: Rauchen, Blutdruck, Blutfette, Alter, Zucker,….
Die Therapie ist individuell:
Lokalisation
Leidensdruck
begleitende Stoffwechsel-Störungen
HIV-Erkrankung
22
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