1,50 Euro - CC

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Rechnungswesen
Kostenrechnung
Was sind Kosten?
Ja
Nein
Betriebsbedingt und periodenbezogen
Einsatz von Gütern und Dienstleistungen
Nicht betriebsbedingt, außerordentlich,
einer anderen Periode zurechenbar
Beispiele:
Materialverbrauch in der Produktion
Fertigungslöhne
Gehälter
Büromaterialkosten
Kosten für Versicherung
Energiekosten
Abschreibungen -> kalkulatorisch
Wagnisse -> kalkulatorisch
Beispiele:
Sachspenden/Geldspenden
Pacht für ein Grundstück, das nicht dem
Betrieb dient
Steuernachzahlungen (periodenfremd)
Vorauszahlungen (periodenfremd)
Schadensfälle, z.B. Hochwasserschäden
oder Diebstahl (außerordentlich)
Unterschied Finanzbuchhaltung und
Kostenrechnung (=„Betriebsbuchhaltung“)
Finanzbuchhaltung
externes Rechenwerk
Kostenrechnung
internes Rechenwerk
viele Stakeholder sind interessiert: Kapitalgeber, Entscheidungsgrundlage für das Management
Banken, Finanz usw.
es sind bestimmte Gesetze einzuhalten (z.B.
Inventur, Bewertung) -> insb. UGB
zeigt Summen auf, z.B. Summe der
Personalkosten – keine Aussage über die
Wirtschaftlichkeit bestimmter Bereiche oder
Produkte
Erstellung einmal im Jahr (evtl. öfter) -> im
Nachhinein
es gibt keine Gesetze ( etwa eine
„Kostenrechnungspflicht“) – Kostenrechnung ist
frei gestaltbar, je nach Zweck -> Richtlinien
zeigt auf, wo und wofür bestimmte Kosten
anfallen, z.B. Personalkosten im Vertrieb, in der
Verwaltung, im Lager; 1,5 Stunden Arbeitszeit
für die Herstellung des Produktes XY
regelmäßige Erstellung (z.B. monatlich) -> im
Voraus und Nachhinein
Aufgaben der Kostenrechnung (Beispiele)
• Ermittlung der Kosten für die verrechneten
Leistungen
• Entscheidungsgrundlage für die
Geschäftsleitung
• Kalkulation der Preise
• Feststellung der Preisuntergrenze
• Wirtschaftlichkeitskontrolle
• Make or Buy: Selbst erstellen oder zukaufen
Von der Finanzbuchhaltung zur Kostenrechnung
Neutraler Aufwand raus
Kostenrechnung
• betriebsbedingt
• periodenbezogen
• „normalisiert“
• Zweckaufwand =
• Grundkosten
• KOSTENARTEN
• Kalkulatorische
Kosten wie
• Miete
• Zinsen
• Wagnisse
• Abschreibungen
Zusatz-/
Anderskosten
Finanzbuchhaltung
Nicht prüfungsrelevant
Kostenarten – Kostenstellen - Kostenträger
•
•
•
Kostenarten: WELCHE Kosten sind angefallen, wie Materialkosten,
Personalkosten, Energiekosten, Mietkosten,… -> Einzelkosten und
Gemeinkosten
– Einzelkosten (bezogen auf Kostenträger): können einem Kostenträger
direkt zugerechnet werden (z.B. Rainers Materialkosten für Bleistifte: 5
g Holz pro Stück -> Kosten sofort feststellbar)
– Gemeinkosten (bezogen auf Kostenträger): können einem
Kostenträger nicht oder wirtschaftlich nicht sinnvoll zugerechnet
werden (z.B. Gehalt der Buchhalterin oder Beleuchtung – wie viel
davon trägt ein Bleistift/eine 10er-Packung?)
Kostenstellen: WO sind die Kosten angefallen, z.B. Lager, Produktion,
Verwaltung, Vertrieb,… -> Erfassung der Gemeinkosten
Kostenträger: WOFÜR sind die Kosten angefallen, also für die am Markt zu
verkaufenden Produkte und Leistungen (-> Rainers Bleistifte), Einzelkosten
(z.B. Holzkosten) werden direkt zugerechnet, Gemeinkosten über
Zuschlags-/Verrechnungssätze
1. Beispiel: Eisstand – Unternehmer Anton
Kosten und Leistung/Monat
Standmiete pro Monat
Euro
900
+ Einkauf und Verbrauch Eis (1.200
Tüten à 1 Euro)
1.200
Summe Kosten pro Monat
2.100
Selbstkosten pro Eis 2.100/1.200 =
1,75 Euro
Verkaufspreis pro Eis
2,50 Euro
Monatsabrechnung
Euro
Umsatzerlöse (1.200 Tüten x 2,50 €)
3.000 Euro
- Standmiete
- Einkauf Eis (1.200 Tüten x 1 €)
= Betriebserfolg
900 Euro
1.200 Euro
900 Euro
September – es regnet,
schwaches Geschäft: 20
Jungs kommen vorbei
und wollen ein
Eis kaufen… aber nur um
1,50 Euro pro Tüte
1. Beispiel
Soll Anton annehmen?
Wert
€
Verkaufspreis laut Jungs
1,50
€
Einkaufspreis einer Tüte
1
€
Deckungsbeitrag (DB)
0,50
€
Jungs wollen 20 Eistüten
10
€
= Deckungsbeitrag gesamt
Fixkosten (Standmiete)
reduzieren sich dadurch auf
890
€
Merke: Egal, ob Anton ein, zwei, hundert oder noch mehr Eistüten verkauft: er MUSS die
Standmiete (fixe Kosten) auf jeden Fall bezahlen! Bei freien Kapazitäten wird Anton den Auftrag
annehmen, denn auch ein geringer DB dient der Abdeckung der Fixkosten.
Bis zu welchem Betrag kann Anton hinuntergehen? -> kurzfristige Preisuntergrenze!
Praktische Beispiele: „Happy Hour“ in Lokalen am Nachmittag, Tennis bis 15 Uhr preisgünstiger
Der Deckungsbeitrag
•
•
•
•
•
•
DB = Nettoumsatz – variable Kosten
Variable Kosten: steigen mit steigender Beschäftigung und fallen
mit fallender Beschäftigung – bei Anton: Einkauf und Verbrauch von
Eistüten: er verkauft mehr Tüten, wenn das Geschäft gut geht,
dadurch steigen die gesamten variablen Kosten
Fixe Kosten: sind unabhängig vom Beschäftigungsgrad
Beschäftigung: tatsächliche Nutzung des Leistungsvermögens
Beschäftigungsgrad: Verhältnis genutzte zur vorhandenen Kapazität
Deckungsbeiträge dienen der Abdeckung der Fixkosten!
Kurzfristige Preisuntergrenze (bei freien Kapazitäten): variable
Stückkosten
1. Beispiel: Variable und fixe Kosten
Kosten in €
Kostenfunktion mathematisch:
K = Kf + kv.x (hier:= 900 + 1x)
bei linearem Verlauf
1.900 €
Variable Gesamtkosten steigen mit
zunehmender Beschäftigung –
ACHTUNG: variable Stückkosten
bleiben gleich (-> bei linearem
Verlauf)
Variable Kosten
2.400 €
Gesamtkosten
Fixkosten fallen an, egal ob 0, 1,
oder 1.000 Stück produziert
werden: Miete, Versicherung,…
900 €
0
Fixkosten
1.000
1.500
Zusammenfassung 1. Beispiel
Deckungsbeitrag
Nettoumsatz pro Stück
2,50 Euro pro Eistüte
- Variable Kosten
1,00 Euro pro Eistüte
= Stückdeckungsbeitrag
1,50 Euro pro Eistüte
Deckungsbeitrag bei 1.200 Stück im Monat
1.800 Euro
Dient zur Abdeckung der Fixkosten (in
unserem Fall Standmiete)
900 Euro
Betriebsergebnis
900 Euro
2. Beispiel a: Übung Fixkosten – variable Kosten
Beispiel bezogen auf PKW/LKW
Kosten
Haftpflicht- und Kaskoversicherung für
einen PKW
f
Benzin
v
Reifengarnitur
v
Garagenplatz-Miete
f
Motoröl
v
Abschreibung PKW
f (zeitabhängig), v (leistungsabhängig)
Vignette
f
Navigationsgerät
f
Scheibenwischerflüssigkeit
v
2. Beispiel b: Übung Fixkosten – variable Kosten
Mixed Examples
Zahnfüllungen bei Zahnarzt
Holz für Kästen Tischlerei
Buchhalterin-Gehalt Tischlerei
Akkordlohn in der Produktion Tischlerei
Schmiermittel für Kästen Tischlerei
Brandschutzversicherung
Haarshampoo Friseur
Klopapier, Seife Restaurant
Miete Produktionshalle
Kosten
Die „Krux“ mit den Fixkosten
Waschstraße: Anlage verursacht Abschreibung pro Jahr in
Höhe von 30.000 Euro (fixe Kosten)
Fall 1: Im Jahr 2011 wurden 6.000 Autos gewaschen.
Fall 2: Im Jahr 2011 wurden 15.000 Autos gewaschen.
Variable Kosten
Waschmittel, Strom, Wasser, Wachs usw.
vereinfacht 1 Euro pro Waschgang
Unternehmer verlangt pro Waschgang 6 Euro (Preis).
Fall 1: Jedes Auto trägt Fixkosten in Höhe von 5 Euro + 1 Euro variable
Kosten = 6 Euro -> Unternehmer macht keinen Gewinn
Fall 2: Jedes Auto trägt Fixkosten in Höhe von 2 Euro + 1 Euro variable
Kosten = 3 Euro -> Unternehmer macht Gewinn von 45.000 Euro
Merke den BEGRIFF: Fixkostendegression
Ein weiteres Problem: Vertrieb und Provision
Vertriebsmitarbeiter A
Umsatzerlöse
Provision
Provision absolut
Vertriebsmitarbeiter B
1.000.000 Euro
800.000 Euro
5%
5%
50.000 Euro
40.000 Euro
Umsatzerlöse gesamt
1,800.000 Euro
Variable Kosten
1,250.000 Euro
Fixe Kosten
350.000 Euro
Ergebnis
200.000 Euro
Davon Provision
90.000 Euro
Vertrieb und Provision
Vertriebsmitarbeiter A
Umsatzerlöse
Variable
Kosten
Produkte
Deckungsbeiträge
Produkte
Provisionen
Vertriebsmitarbeiter B
1.000.000 Euro
800.000 Euro
der
900.000 Euro
350.000 Euro
der
100.000 Euro
450.000 Euro
50.000 Euro
40.000 Euro
50%
8,89%
Provision in % vom DB
Gesamtdeckungsbeiträge
550.000 Euro
Fixkosten
350.000 Euro
Ergebnis
200.000 Euro
Davon Provisionen
90.000 Euro?
Break Even Analyse
• Der BEP trennt Gewinn- und Verlustzone -> er zeigt an, ab
welcher Absatzmenge die fixen und variablen Kosten durch
die Umsatzerlöse gedeckt sind: U = x.p, K = Kf + kv.x => U = K
• An dieser Stelle ist der Gewinn/Verlust 0. Wird weniger
produziert, dann erzielt das Unternehmen einen Verlust, wird
mehr produziert, erzielt es einen Gewinn
• Die Break Even-Menge lässt sich leicht ermitteln: Fixkosten
werden durch den Stückdeckungsbeitrag dividiert: Kf/db
• Der Unternehmer möchte auch oft wissen, wie viele Stück er
produzieren muss, um einen Gewinn in Höhe von a zu
erzielen: (Kf + a)/db
Break Even Point unseres Eisverkäufers
Kosten und Erlöse in €
Umsatzerlöse
2.500 €
2.400 €
BEP = 900/1,5
= 600 Eistüten
Variable Kosten
Gesamtkosten
1.900 €
900 €
0
600
Fixkosten
1.000
1.500
Beispiel: Gesamtbetrachtung
Produzent Regenschirme
Angaben für Monat Dezember
Anzahl produzierte Stück
24.000
Maximale Produktion (Kapazitätsgrenze)
40.000
Umsatzerlöse Regenschirme
1,440.000 €
Variable Kosten Regenschirme
600.000 €
Fixkosten
630.000 €
Unternehmer
Möchte Gesamtgewinn, Stückgewinn und
Deckungsbeitrag wissen
Möchte kurzfristige Preisuntergrenze wissen (wie weit
kann er mit dem Preis hinuntergehen)
Möchte wissen, ab welcher Stückzahl er in die
Gewinn-/Verlustzone kommt (BEP) und auch, wie
hoch der Break Even-Umsatz ist
Möchte wissen, wie viele Stück er produzieren muss,
wenn er einen Gewinn von 17.500 € erzielen möchte
Unternehmensberater
Bei einer Preissenkung um 10 € pro werden 4.000
Regenschirme mehr verkauft -> Entscheidung?
Gesamtbetrachtung
Beschreibung
Berechnung
Wert
Beschäftigungsgrad
Tatsächliche/vorhandene Kapazität
24.000 Stk./40.000 Stk.
60%
Gesamtgewinn
Umsatzerlöse – Kosten =
1,440.000 € – 630.000 € – 600.000 €
210.000 €
Stückgewinn
210.000 € / 24.000 Regenschirme
8,75 €
Kurzfristige Preisuntergrenze
Variable Stückkosten =
600.000 € / 24.000 Regenschirme
25 €
Stückdeckungsbeitrag
Umsatzerlös pro Stück – variable
Stückkosten =
(1,440.000 € / 24.000 Stk.) – 25 € =
60 € - 25 €
35 €
BEP
Fixkosten / Stückdeckungsbeitrag =
630.000 € / 35 €
18.000
Regenschirme
Gewinn mind. 17.500 € -> wie
viel produzieren?
(Fixkosten + Gewinn)/Stückdeckungsbeitrag 18.500
= 647.500 € / 35 €
Regenschirme
Preisreduktion 10 €, 4.000
mehr Regenschirme
50 € x 28.000 Stk. – 25 € x 28.000 Stk. –
630.000 € = 70.000 € Gewinn
BEP = 630.000 € / 25 €
Nicht ändern!
BEP = 25.200
Regenschirme
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