Warum brüllst du, kleiner Löwe? - Migros

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LEBEN | MM25, 15.6.2015 | 109
Tipps
So beruhigen Sie
ein «Schreibaby»
Eine OsteopathieTherapie zeigt oft
schnelle Wirkung
bei übermässigem
Schreien.
Gesundheit
Warum brüllst du,
kleiner Löwe?
Schreien ist für Babys normal. So können sie Bedürfnisse signalisieren,
etwa Hunger oder Schmerz. Wenn das Schreien das normale
Mass aber übersteigt, kann das ein Familienglück belasten.
S
tarkes Schreien ist ein häufig
vorkommendes Beschwerdebild bei
Säuglingen. Etwa 15 bis 30 Prozent
aller Babys sind in den ersten drei
Lebensmonaten betroffen. Als «Schrei­
baby» wird bezeichnet, wenn ein Kind an
drei Tagen pro Woche drei Stunden über
drei Wochen unstillbar schreit. Man redet
auch von «Kolik­Kindern» oder Drei­
monatskoliken, was auf Beschwerden im
Verdauungstrakt hindeutet. Dies ist aber
nur ein Grund für übermässiges Schreien.
Bild: shutterstock
Was sind mögliche Ursachen?
Aki Pekkala,
Osteopath D. O.,
Kinderosteopath,
Dipl. Physiotherapeut HF,
Medbase
Winterthur
Ursachen sind oft unbekannt und werden
kontrovers diskutiert. Viele Experten beto­
nen das Zusammenspiel von körperlichen,
psychischen und sozialen Faktoren, die sich
wechselseitig verstärken können. Meistens
wird auch keine zugrunde liegende orga­
nische Erkrankung gefunden. Der Säugling
schafft es schlicht noch nicht, sich selbst
zu regulieren, und wird schnell durch Ein­
flüsse überreizt. Er reagiert mit Schreien. In
den meisten Fällen schwächt sich das nach
einigen Wochen ab.
Wenn die Belastung zu gross wird, warten
Sie nicht zu lange, suchen Sie sich Unter­
stützung. Auch wenn medizinisch gesehen
alles in Ordnung ist, heisst das nicht, dass
Sie nichts machen können.
Was kann man dagegen unternehmen?
Eine mögliche Therapie für Schreibabys
ist Osteopathie. Diese manuelle Therapie­
methode ist vor allem bei funktionellen
Störungen hilfreich, die sich als Blockaden
und Spannungen äussern. Eine Befragung
vor der ersten Behandlung gibt Aufschluss
über Faktoren, die mit den Beschwerden
des Babys zusammenhängen. Die Therapie
umfasst sanfte, gezielte Behandlungs­
techniken. Ziel ist der Abbau körperlicher
Spannungen, welche die Selbstregulation
erschweren. Oft zeigt sich schon bald eine
Wirkung. Osteopathie wird von den
Krankenkassen bezahlt, sofern man eine
entsprechende Zusatzversicherung hat.
Für weitere Behandlungsmöglichkeiten
wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt,
Ihre Hebamme oder die Mütter­Väter­
Beratung. MM
Bleiben Sie nicht
allein – Kinderarzt, Hebamme,
Mütter- und Väterberatung helfen
Ihnen gern weiter.
Schaffen Sie sich
kurze Pausen
(auch die Grosseltern können das
Baby betreuen) –
eine entspannte
Mutter wirkt oft als
beste Medizin.
Reduzieren Sie die
Reizüberflutung
(z. B. Lärm, viele
Besucher) und versuchen Sie einen
geregelten
Tagesrhythmus
(Essen, Schlafen)
zu schaffen.
Lassen Sie das
Kind nicht schreien. Schenken Sie
dem Baby viel
Zuwendung und
Körperkontakt
(Babymassage,
Tragetuch).
Weiterführende Links
Osteopathes-suisses.ch/
Schreibabyhilfe.ch
Muetterberatung.ch
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