Wissen und Lernen

Werbung
6.4.2010
Wissen und Lernen
Lenni Haapasalo UEF
Jena 2010
OBJEKTIVISMUS
BEHAVIORISMUS
BEHAVIORISMUS
tradition
OBJEKTIVISMUS
OBJEKTIVISMUS
Konditionierung (Pavlov)
einige der Hunde, mit denen er experimentierte, um
Näheres über die Speichelsekretion herauszufinden,
schon vor Beginn des Experimentes Speichel
absonderten. Eine genauere Betrachtung ergab, dass
dies nur bei jenen Hunden auftrat, die schon länger im
Labor waren und den Ablauf der Experimente kannten.
Dieser Speichelfluss konnte daher nicht auf den Geruch
oder den Anblick des Futters zurückgeführt werden,
sondern musste eine andere Ursache haben. Um dies zu
analysieren, ließ Pawlow in einem Versuch zeitgleich mit
dem Vorsetzen von Futter einen Glockenton ertönen.
Nach einigen Wiederholungen floss der Speichel bei
diesen „Pawlowschen Hunden“ beim Glockenton,
obwohl kein Futter gegeben wurde.
Nach ausreichend häufiger gemeinsamer Darbietung
wurde der vorher neutrale Reiz (= Glockenton) durch
Assoziation zu einem bedingten Reiz, der alleine fast
dieselbe Reaktion (= Speichelfluss) auslösen kann, wie
der unbedingte Reiz (= Futter), mit dem er gekoppelt
wurde. Aus der unbedingten Reaktion (= Speichelfluss)
auf das Futter wurde eine bedingte Reaktion auf den
Glockenton
1
6.4.2010
S-O-R
• Unser Welt is eine Welt der
• Deutungen und Bedeutungen,
und nicht eine Welt der Stimuli
- Rauste-von Wright M. & von Wright, J. 1995.
Lenni Haapasalo Jena 2010
Gestaltpsykologie
Lzten ends
... Wchtgst ist,
• Köhler, Bruner
dass dise Sche
etws Snn hat
P*YC*OL*GY
G***rge W. B**sh
Kognitive Theorien 1980-1990
• betonen, wie ein Mensch Information
behandelt und Wahle durchführt
(Metacognitionen)
Lev Wygotski (1896-1934)
Grundlage für Kognitive Psykologie
• ”situated cognitions”
- Brown,
B
C
Collins
lli and
d Duguid
D
id (1989)
• teknologische Möglichkeiten
- Duffy and Jonassen (1991; 1992)
ZPD
(Zone of Proximal Growth and Development)
• "tekno-sozial Perspektiv"
- Salomon (1996; 1998)
Lenni Haapasalo Jena 2010
2
6.4.2010
ZPD (Vygotkski)
ZPD - social origins of self-regulation
Within the ZPD the child is not a passive recipient of the adult’s teachings,
nor is the adult simply a model of expert successful behavior. Instead, the
adult –child dyad engages in joint problem solving activity, where both share
knowledge and responsibility for the task. Rather than simply modeling, the
adult teacher must create first a level of “intersubjectivity”, where the child
redefines the problem situation in terms of the adult perspective. Once the
child
hild shares
h
the
th adult’s
d lt’ goals
l and
d definition
d fi iti
off the
th problem
bl
situation,
it ti
the
th
adult must gradually and increasingly transfer task responsibility to the child.
(Moll 1990, p. 219)
1990, 210)
Moll, L.C. (1990). Vygotsky and Education: Instructional Instructions and Applications of Sociohistorical Psychology. Cambridge University Press. Pages 212-220.
Lenni Haapasalo Jena 2010
Lenni Haapasalo Jena 2010
Social Learning Theory
(A. Bandura)
Der modellierende Effekt: An Vorbildern lernen Menschen neue, ihnen
bisher unbekannte Verhaltensweisen sowie Einstellungen gegenüber
Personen, Objekten und Sachverhalten, Vorurteile, Gefühle, Bedürfnisse
usw. Der Beobachter kopiert jedoch nicht einfach Verhaltensweisen des
Modells, oft wird das Gesehene neu organisiert. So kann der Lernende das
Beobachtete zu neuen Kombinationen zusammenfügen.
Der enthemmende Effekt: Sehen Menschen, wie ein bestimmtes Verhalten
anderer keine negativen
g
Folgen
g oder sogar
g Belohnungen
g nach sich zieht,
so kann dies ihre bisherige Hemmschwelle, ein ähnliches Verhalten zu
zeigen, entscheidend herabsetzen.
Der hemmende Effekt: Hemmende Effekte entstehen in der Regel in Fällen,
in denen das Modellverhalten negative Konsequenzen nach sich zieht.
Dabei sinkt die Bereitschaft, dem Vorbild nachzueifern.
Der auslösende Effekt: Das Verhalten eines Modells veranlasst andere
Menschen, es unmittelbar nachzuahmen. Die Verhaltensweisen sind weder
neu, noch ergeben sich daraus besondere Konsequenzen, trotzdem
erleichtert die Beobachtung einer Modellperson die Auslösung des
entsprechenden eigenen Verhaltens.
http://www.youtube.com/watch?v=aaRRMbPwdwc
http://www.clipfish.de/video/566306/
http://www.clipfish.de/video/566306/
http://www.youtube.com/watch?v=c7eDdBX9dFU&
feature=related
Lenni Haapasalo Jena 2010
http://www.youtube.com/watch?
v=swxa00zDY9E
ILLUSION DES OBJEKTIVISMUS BLEIBT IMMER NOCH?
BEHAVIORISMUS
KOGNITIVISMUS
tradition
“Welt der
(Be)deutungen”
Lenni Haapasalo Jena 2010
OBJEKTIVISMUS
3
6.4.2010
Signal vs. Symbol (Piaget )
Piaget:
Das menschliche Verhalten ist ein Folgerung der
Kette von Assimation-Akkomomodation:
• Assimilation: der Mensch interprätiert die Situation.
• Akkommodation: der menschliche Organismus versucht sich zu
der Situation zuadaptieren.
Schema’ und ‘Scheme’
Piaget
Symbol
• Sinnbild
• Griechisch: etwas Zusammengefügtes
• etwas, das nicht gegenwärtig sein muss
• wird im Allgemeinen für Bedeutungsträger
(Zeichen, Wörter, Gegenstände, Vorgänge
etc.) verwendet,
die eine Vorstellung meinen
“Innere Stuktur bedeutet keine äusserne Realität,
sondern ist ein Teil des Organismus”
Lenni Haapasalo Jena 2010
Lenni Haapasalo Jena 2010
4
6.4.2010
NICHT:
Symbol ---> Begriff --> Wissen
SONDERN:
SONDERN
Erfahrung/Wissen --> Begriff --> Symbol
Lenni Haapasalo Jena 2010
Konstruktivismus
Immanuel Kant (1724 - 1804)
•
Die rationale Ordung der Welt kann durch keiner
Häufung der Wahrnehmungen entstehen…
•
… sodern durch gewisse “Kategorien des
Verständnisses, die als Erzeug von Gedanken als
Syntesis entstehen”
•
Sinnen sind notwendig für Erfahrungen, aber
Naturordnung und darin bestehende kausale
Notwendigkeiten sind Produkte des menschlichen
Denkens, als Interaktion mit äussernen Dingen
(“Ding an sich”).
Ist kein einzelner Begriff, sondern ein Paradigm mit folgenden Aspekten:
• episteemische Vorstellungen über Wirklichkeit
(z.B. Von Glasersfeld 2001; Bereiter (2002)
• Psykologische Vorstellungen über Wissen und Lernen
- d.h. Prinzipiell konstruiert jeder sein eigenes Wissen
• Pedagogische Vorstellungen darüber , wie das Lernen
am besten unterstützt wird, wie
• der Lerner muss Gelegenheit haben, sein eigenes
Lernen und Lernziele zu steuern
• der Unterricht ist interkativ und kollaborativ
(Kanselaar, De Jong, Andriessen & Goodyear 2001)
Lenni Haapasalo Jena 2010
Etappe des Konstruktivismus
Kognitiver Konstruktivismus
mit indivuduellen Aspekten
- Jean Piaget (1896-1980)
Sosiokulturischer Konstruktivismus
mit sozialen Aspekten
- Lev
L Vygotsky
V
t k (1896
(1896-1934)
1934)
Diskussion zwischen genetischer Epistemologie
und radikaalem Konstruktivismus
- Ernst von Glasersfeld (1917- )
Lenni Haapasalo Jena 2010
Lenni Haapasalo Jena 2010
Pragmatische
Theorie der
Wahrheit
Glaube —> Gewohnheit —> Handlung—>
Uberraschung —> Zwifel —> Untersuchung
—> Glaube
“Die Meinung, die letzlich von allen
Forschern begutachtet wird, ist das,
was mit “Wahrheit” gemeint wird “
(Niiniluoto 1987, 46).
http://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Sanders_Peirce
5
6.4.2010
Ernst von
Glasersfeld:
viable knowledge:
lebensfähiges
Wissen
Peircen totuusteoria:
uskomus —> tapa —> toiminta —> yllätys
—> epäily —> tutkimus —> uskomus (
Niiniluoto 1987, 45)
“Mielipide, jonka kohtalona on lopulta tulla
kaikkien tutkijoiden yksimielisesti
hyväksymäksi, on se, mitä tarkoitamme
totuudella, ja tämän mielipiteen esittämä
objekti on todellisuus” (Niiniluoto 1987, 46
- Peirceä siteeraten).
Ernst von
Glasersfeld:
Viable knowledge:
elinvoimainen tieto.
“Konstruktivismus ist einer Art von
Pragmatismus, der sich auf die folgende Frage
konzentriert: Wie erreichen wir das Wissen, das
für uns wichtig ist im Leben zu überwinden”
“Konstruktivismi on pragmatismin muoto,
joka keskittyy kysymykseen, miten
ihminen saavuttaa sen tiedon, jonka
varassa hän selviää .”
- "which enables us to cope".
- "which enables us to cope ".
KONSTRUKTIVISMUS
Oppilaiden radikaaleja konstruktioita (5. lk)
Moderne
Pädagogik
KOGNITIVISMUS
BEHAVIORISMUS
tradition
Lenni Haapasalo Jena 2010
OBJEKTIVISMUS
Student opinions before and after lesson series
Paradigm shifts (2008)
Students at Faculty of Education
(N= 119)
6
6.4.2010
Results / summary
Conclusions / open questions
• Teacher education does not respond student‘s interest on
relevant areas.
• All sample groups show stereotypic view of mathematics
and poor mathematical self-confidence.
• “Mathematics teaching” seems to rather degenerate
students self-confidence and views of mathematics.
• Most
M t partt off students
t d t within
ithi all
ll teacher
t
h education
d
ti
programmes and independend from study year prefer
objectivist-behaviourist pace teaching.
• A very significant shift in those views can be gained
through modern lesson series.
• Applying constructivist framework within modern
technology seems not only to change students’ view of
mathematics but also to increase their self-confidence in
37
making mathematics and utilizing technology.
• The fact that students have not only at the beginning but
very often also towards the end of their pedagogical
studies very stereotypic views of teaching and learning,
gives serious reason to reconsider the design of teacher
education programmes.
• Even though a well-tailored lesson series to emphasize the
very basic features of knowing
knowing, learning
learning, group dynamics
dynamics,
and problem solving seems to cause a very significant
positive shift in student views, follow-along studies are
needed to monitor how those shifts appear on operational
level when students begin to plan and realise their own
teaching. Our second contribution in this symposium
focuses on those issues.
• Instrument and methodology development is ongoing
Innerhalb der Schule vs. Ausserhalb der Schule
http://www.joensuu.fi/lenni/survey2010/Lernen&Wi
ssen.html
- Lauren Resnick (1987)
1. Individuelles Wissen vs.
Geteiltes Wissen (”shared knowledge”).
2. ”Lernen nur mit Kopf" vs. Vielseitige Zeuge für
Denken und Handlungen.
3. Manipulation der Symbolen vs. Kontekstuelle
Handlungen.
4. Wille zur Verallgemeinerung vs. Situation-speziale
Kompetenz.
Lenni Haapasalo Jena 2010
Lenni Haapasalo Jena 2010
SCAFFOLDING
SCAFFOLDING - social origins of self-regulation
• teacher models the desired learning strategy or task…
1. Child’s cognitive problem solving activity is first socially regulated by the
adult in joint interaction.
• then gradually shifts responsibility to the students.
- linked to Vygotsky’s
Vygotsky s sociocultural of theory of ZPD:
a temporary
arrangement
erected
around a
building for
convenience
of workers
“The Zone of Proximal Development is the distance between what children
can do by themselves and the next learning that they can be helped to
achieve with competent assistance” (Raymond, 2000, p.176).
The Scaffolding teaching strategy provides individualized support based on
the learner’s ZPD (Chang, Sung, & Chen, 2002).
Lenni Haapasalo Jena 2010
2. Child’s successful take over of the regulatory role involves the active
redefinition of the problem situation in terms of the adult’s goals and
perspective, with a gradual increase in child’s responsibility for task at hand.
3. The process of other to self-regulation from joint to independent problem
solving, does not simply happen automatically or by chance, but rather
involves very specific teaching interactions on the part of the adult. (Moll
1990, 210)
Moll, L.C. (1990). Vygotsky and Education: Instructional Instructions and Applications of Sociohistorical Psychology. Cambridge University Press. Pages 212-220.
Lenni Haapasalo Jena 2010
7
6.4.2010
Minimalist Instruction
Carroll, J. M. 1990. The Nurnberg Funnel:
Designing Minimalist Instruction for
Practical Computer Skill. Cambridge,
Ma: The MIT Press.
1. Draw a circle
2. Drag-anddrop it into
albegraic
window
3. Manipulate
equation
4. Drag-anddrop it into
geometric
window
Nuernberger Tricher
Lenni Haapasalo Jena 2010
Voraussetzungen (Syst vs Min)
Charakterisierung (Syst vs Min)
•
Lernen verursacht beobachtbare Veränderungen des Lerners vs. Lernen versursacht eine
Änderung in der Wahrnehmung und im Handlungspotenzial des Lerners;
•
Die intendierten Lernergebnisse können vorher spezifiziert werden vs. Spezifische Inhalte
und mögliche Lernergebnisse können vorher nicht festgelegt werden, obwohl ein
Kerngrundwissen
spezifiziert
werden
könnte.;
•
Fertigkeiten sollten immer schön der Reihe nach gelernt werden vs. Miteinander
verknüpfte
Fertigkeiten
können
auch
gleichzeitg
gelernt
werden;
•
Neu zu lernende Fertigkeiten sollten immer auf bereits gelernte Fertigkeiten aufbauen vs.
Lernen konzentriert sich auf den Prozess der Wissenskonstruktion und der Entwicklung
einer reflexiven Aufmerksamkeit gegenüber diesem Prozess;
•
Vollständiges Abarbeiten des
Perspektiven oder Lösungen;
•
Lernen und Wissen sind ihrer Natur nach hierarchisch geordnet vs. Wissskonstruktion
durch Diskussion und nachhaltige und gezielte Zusammenarbeit;
•
Betonung auf Führung durch den Tutor vs. Betonung auf Lernen durch Tun und
Erkundungen;
•
Lerntypes von Gagné (1985, pp. 47-48) unterschieden nach verbal information, intellectual
skills, cognitive strategies, attitudes, and motor skills vs. Lerntype können nicht unabhängig
vom Inhalt und vom Lernkontext bestimmt werden.
•
Feedback für richtige Antworten vs. Erfolgskriterium ist der Lern-Transfer
•
Vorgefertigte Ziele vs. Durch authentische Aufgaben geformte Ziele;
•
Zuvor identifizierte Lernvoraussetzungen vs. Laufende Erfassung der Bedürfnisse
des Lerners;
•
Schrittweises und sequenzielles Unterrichten vs. Lernprozess der durch die
Reaktionen eines Lehrers “ohne festem Drehbuch” modelliert und gestützt wird;
•
Lenni Haapasalo / Jena 22.11.2005
45
Beseitigung von Fehlern vs.
vs Fehler für den Unterricht nutzen;
Stoffes
vs.
Lerner
konstruiert
Lenni Haapasalo / Jena 22.11.2005
vielfältige
46
Methods (Syst vs Min)
Not (according to Gagne 1985)
(1) Gaining attention
(2) Informing learners of objective
(3) Stimulating recall of prior learning
(4) Presenting the content
(5) Providing learning guidance
(6) Eliciting performance
(7) Providing feedback
(8) Assessing performance
(9) Enhancing retention and transfer;
... but (according to van der Meij & Carroll (1998, p. 2)
(1) Choose an action oriented approach,
(2) Anchor the tool in the task domain,
(3) Support error recognition and recovery, and
(4) Support reading to do, study, and locate.
Learning by Design
(Jonassen, D. H., Computers as Mindtools for Schools.
(Prentice Hall, Upper Saddle River, New Jersey, 2000)
…those, who learn more from
the instructional materials,
are
their
developers,
not
users.
Lenni Haapasalo Jena 2010
Lenni Haapasalo Jena 2010
8
Herunterladen