"Vorbild und Ansporn": Zum Bild Hanns Eislers in der DDR

Werbung
"Vorbild und Ansporn": Zum Bild Hanns Eislers in der DDR-Schulmusikerziehung
Engmaschige Verflechtungen zwischen Kultur- und Bildungspolitik bilden in diktatorischen
Systemen stets ein konstitutives Merkmal. Auch im zentral gesteuerten und stark
reglementierten schulischen Musikunterricht der Deutschen Demokratischen Republik findet
die Funktionalisierung des Komponisten Hanns Eisler als repräsentativer DDRStaatskomponisten einen entsprechenden Niederschlag.
Auf Grundlage der Auswertung des umfangreichen Quellenbestands an Lehrplänen,
Unterrichtshilfen, Lehrbüchern, Liederbüchern und Beiträgen in der musikpädagogischen
Fachzeitschrift Musik in der Schule der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung in
Berlin möchte ich in meinem Beitrag einerseits eine Rekonstruktion einiger Elemente bzw.
Versatzstücke, Aspekte und Argumentationsstränge versuchen, aus denen dieses Eisler-Bild
vor der Hintergrundfolie der ideologisch-sozialistischen Erziehung von den Anfängen der
DDR im Gründungsjahr 1949 bis zu ihrem Niedergang, der in die deutsche
Wiedervereinigung mündet, konstruiert wird.
Andererseits sollen in Ergänzung auch all jene Tendenzen, die im propagierten Eisler-Bild
unterschlagen werden, einer eingehenderen Untersuchung unterzogen werden, um die
diesbezüglichen Strategien der SED von mehreren Perspektiven aus transparent darlegen und
erörtern zu versuchen.
Herunterladen