Infoblatt Magnete Bergische Universität Wuppertal Magnete ziehen Stoffe aus Eisen (Kobalt, Nickel) an. Ebenso zieht aber auch Eisen den Magneten an. Um herauszufinden, wer von beiden Teilen der Magnet oder das Stück Eisen ist, brauchst du ein weiteres Eisenstück, denn: Eisen zieht Eisen nicht an. Dann weißt du, ob du ein Stück Eisen oder den Magneten in der Hand hast. T S Sind die Magneten frei beweglich, beobachtet man: der Nordpol stößt den Nordpol ab, der Südpol stößt den Südpol ab. Umgekehrt: der Nordpol zieht den Südpol an und der Südpol den Nordpol. Zusammengefasst: Pole mit gleichem Namen (gleichnamige Pole) stoßen sich ab, Pole mit unterschiedlichen Namen (ungleichnamige Pole) ziehen sich an. Magnetische Kräfte wirken auch über größere Entfernungen auf geeignete Probekörper (z.B. auf andere Magnete oder Eisenstücke). Diese für uns nicht direkt erfahrbaren Kräfte fasst man mit dem Begriff „magnetisches Feld“ zusammen. Ein magnetisches Feld ist also eine nicht direkt fassbare Eigenschaft eines Raumes, die sich nur dadurch äußert, dass magnetische Kräfte auf geeignete Probekörper ausgeübt werden. M Da sich ein frei aufgehängter Stabmagnet IMMER in Nord-Süd-Richtung ausrichtet, muss eine magnetische Kraft auf ihn einwirken. Es muss also ein magnetisches Feld im Raum sein. Das ist das Magnetfeld, das unsere Erde umgibt, das Erdmagnetfeld, das einfach so da ist. Das magnetische Feld hat eine bestimmte Stärke und eine bestimmte Richtung. Die Richtung erkennt man z. B. an der Ausrichtung einer Magnetnadel. Die Kraftwirkungen im magnetischen Feld können durch Eisenfeilspäne sichtbar gemacht werden. Sie ordnen sich entlang der magnetischen Feldlinien an. Jetzt erkennt man, in welche Richtung ein geeigneter Probekörper im magnetischen Feld bewegt würde. Didaktik der Physik U Pole sind die Stellen stärkster Anziehungskraft. Rohrweck und Mitarbeiter R E Es gibt zwei unterschiedliche magnetische Pole, die irgendeinen Namen bekommen müssen. Dazu hängt man den Magneten frei beweglich auf und stellt fest, dass er sich immer in die geografische Nord-Süd-Richtung einstellt. Man hat DEN Pol, der nach dem geografischen Norden zeigt ( von Wuppertal aus also nach Schweden, Norwegen, Grönland..) „Nordpol“ genannt, und entsprechend den Pol, der nach Süden zeigt (Richtung Italien, Afrika..) „Südpol“. Hat man diese beiden Pole einmal gefunden, streicht man den „Noooordpol“ roooot an und den „Süüüüdpol“ grüüüün. Jetzt kann man sie niemals verwechseln. Verschiedene Magnete können unterschiedlich stark sein. Die Stärke hat nichts mit dem Aussehen oder der Größe des Magneten zu tun. Bergische Universität Wuppertal Das magnetische Feld nimmt mit seiner Stärke immer mehr ab, je weiter es von einem Pol des Magneten entfernt ist. R E Es gibt keine magnetischen Einzelpole. Magnete haben immer gleichzeitig einen Nord- und einen Südpol. Sie sind ein „Zweipol“ (=Dipol). Stoffe, die magnetisiert werden können, bestehen aus kleinsten Magneten, sogenannten Elementarmagneten. Ist ein Stück Eisen, das viele Elementarmagnete in seinem Innneren hat, zunächst nicht magnetisch, sind die Elementarmagnete völlig ungeordnet. Durch Überstreichen mit einem Magneten ordnet man die Elementarmagnete und das Stück Eisen ist magnetisch. Magnetisieren heißt also „Ordnen von Elementarmagneten“. Durch Wärme und starke mechanische Kräfte kann diese Ordnung wieder zerstört werden. Dann ist das Stück Eisen wieder unmagnetisch. T S Holz kann deshalb nie magnetisiert werden, weil es keine Elementarmagnete hat. Didaktik der Physik M U Rohrweck und Mitarbeiter Man muss nicht immer das Eisenstück berühren, um die Pole der Elementarmagnete zu ordnen. Es reicht oft schon, wenn der Magnet in der Nähe des Eisennagels liegt. Die magnetische Kraft wirkt auch über eine gewisse Entfernung. Somit richtet der Magnet zunächst die ihm am nächsten liegenden Elementarmagnete im Eisennagel aus (denn die Stärke des magnetischen Feldes nimmt mit der Entfernung ab). Diese geordneten Elementarmagnete beeinflussen dann ihre nächsten Nachbarn usw. Am Ende ist der ganze Nagel magnetisch geordnet und das ganze Spiel kann sich mit einem zweiten Nagel usw. wiederholen. Entfernen wir den ursprünglichen Magneten, der die Ordnung herstellte, wird die alte Unordnung schnell wiederhergestellt.